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Hallo ihr Lieben!

Nun melde ich mich mit meinem ersten Problemchen
Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, dass ich mit der sozialen Phobie mit der Zeit immer besser zurecht komme bzw. sie immer besser verdrängen kann und berfreiter leben kann. Vor nem Jahr oder so war es ganz schlimm, aber jetzt geht es mir stetig besser.

Liegt vor allem auch da dran, dass ich ab und zu wieder joggen gehe, meiner Liebe die Liebe gestanden habe (auch wenn ich nen Korb bekommen hab), und vor allem an meiner Körpersprache einiges geändert habe. Auch begebe ich mich immer häufiger in Situationen, in denen ich mich unwohl fühle. Das Ansprechen von fremden Leuten (allerdings nur für eine Frage wenn ich was wissen will) ist für mich nicht mehr so das Problem, wie noch vor einiger Zeit.

Doch bedrückt mich momentan ein aktuelles Thema. Da das Halbjahreszeugnis der 12. Klasse ziemlich schlecht wird, habe ich mich dazu entschlossen, die 12. zu wiederholen. Nur mein Problem ist, dass ich total Angst bekomme, in eine völlig neue Klasse zu kommen, mit neuen Gesichtern, wo sich jeder unter einander kennt, und ich dann als neuer rein komme. Womöglich auch als Looser tituliert werde, weil ichs nicht geschafft habe. Ich hab solche Angst, wie ich von der neuen Klasse aufgenommen werde. Das Wiederholen ist die richtige Entscheidung für mich ohne wenn und aber. Danach habe ich mich auch frei gefühlt. Aber diese Frage belastet mich total.

Womöglich muss ich schon nach den Osterferien in die neue Klasse und dann meine alte Klasse wo ich alle lieben und schätzen gelernt habe (wie auch andersrum) verlassen muss, was mich sehr schmerzt, weil ich auf der anderen Seite schon gerne bis zum Schluss dabei wäre, und meine Mitschüler bei den Prüfungen gerne seelisch die Daumen gedrückt hätte...

23.01.2010 21:28 • 23.01.2010 #1


3 Antworten ↓


Guten Abend Löwe,

Erst mal: Hut ab davor, wie du deine Phobie meisterst! Du gehst aktiv dagegen vor, machst selber das, was dir möglich ist, und es tut dir gut -das ist Alles echt lobenswert und mutig von dir. Das wollte ich dir erst mal sagen.
Auch mutig finde ich deine Entscheidung, freiwillig zu wiederholen, davon profitiert man in den meisten Fällen sehr. Es ist schön, dass du dich traust, und -viel wichtiger- dass du auch dazu stehst!

Deine Angst vor'm Wiederholen kann ich sehr gut verstehen, ich hab selber zurück treten müssen, sogar zweimal in meiner gesamten Schullaufbahn. Das ist kein schönes Gefühl, man ist doch irgendwie unsicher und man hat erst mal Angst. Und bei mir kam dann immer noch so ein Versagensgefühl dazu, mir ging's jedes mal echt grottenschlecht deswegen. Aber: Versuch doch mal, die neue Klasse nicht als Angstsituation, sondern als Herausforderung und Chance zu sehen. Es ist eine neue Stufe auf deinem Weg weg von der sozialen Phobie, es ist eine neue Chance, nette Leute kennen zu lernen. Ich hab in meinen beiden Ehrenrunden tolle Erfahrungen gesammelt. Dadurch, dass der Leistungsdruck weitestgehend weg war -es geht meistens wie von allein, man hat ja irgendwie Alles schon mal gehört- konnte ich viel offener auf Andere zugehen und mich viel mehr auf die neuen Mitschüler konzentrieren. Ich hatte in der ersten Wiederholungsklasse meine lustigste Clique und in der zweiten hab ich eine sehr gute Freundin gefunden, die auch durchgefallen war. Am Anfang hab ich's mir auch sehr schlimm ausgemalt, aber am Ende wurde dann doch immer Alles gut und ich wollte die Erfahrungen, die ich gemacht hab, nicht mehr wissen.
Und für den Anfang kannst du ja in der Pause auch weiterhin deine alten Freunde sehen, oder?
Glaub mir: Das wird schon werden. Geh einfach offen auf die Anderen und die neue Klasse zu und lass dich auf die Anderen ein. Du hast schon im Alleingang so viele Dinge geschafft und erreicht, dann schaffst du das bestimmt auch.

Liebe Grüße,
Bianca

A


Angst vorm Wiederholen

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Nachtrag: Meine eine Freundin ist dann übrigens in der 11ten noch mal hängen geblieben und hat das Abi demnach ein Jahr nach mir gemacht. Wir haben bis zum Schluss uns in den Pausen noch unterhalten und ich konnte ihr oft bei Problemen in der Schule helfen, wir haben uns oft zum Lernen getroffen, das hat ihr sehr geholfen. Und am Ende, als ich mein Abi geschrieben hab letztes Jahr, da hat sie an so einen Strauch, der vor der Stadthalle stand, in der wir unsere Prüfungen schreiben mussten, ein kleines Geschenk aufgehängt für mich. Da war dan Nervennahrung drin, ein total kitschiger Stift, und ein süßer Brief.
Im Mai diesen Jahres ist jetzt sie mit dem Abi dran, da werd ich ihr genau so ein kleines Packerl hinhängen wie sie's für mich gemacht hat. Übrigens helf ich ihr auch jetzt noch beim Lernen, obwohl ich inzwischen an der Uni bin und nicht mehr an ihrer Schule.
Du siehst also: Das Wiederholen muss einen gar nicht trennen, im Gegenteil, man kann eine Freundschaft trotzdem weiter führen, wenn man denn will

Hey, danke für die Aufmunternden Worte! Selbst die paar wenigen Worte von dir lassen die Angst gehörig schwinden und mich durch positive Elemente in meinem Kopf (Herausforderung, kein bzw. geringer Leistungsdruck [natürlich kommt von nichts auch nichts ^^], neue Freunde finden) ersetzen. Danke!





Dr. Reinhard Pichler
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