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Hallo,

geht es euch auch so dass ihr euch unsicher in sozialen Gruppen fühlt, wenn Wissen oder Bildung bewertet wird? Ich habe eine starke Sozialphobie, habe deswegen ziemlich alles im Leben abbrechen müssen, bin invalide geworden, kann keine Freundschaften mehr halten und bin ehrlich gesagt sozial isoliert.

Trotzdem würde ich mich gerne einer Gruppe bzw Veranstaltung anschließen, weiß aber aus Erfahrung dass ich bei sowas mein Wissen nicht anwenden kann. Ich habe Angst bei einer wissenschaftlichen Veranstaltung mein Wissen mit anderen teilen zu müssen, weil ich durch die Sozialphobie mich immer vergleiche und dadurch so oder so den kürzeren ziehe. Also selbst wenn ich zu Hause denke dass ich mich gut auskenne, dann kann ich das nicht abrufen, weil ich mir immer ungebilldet fühle. Dazu habe ich Angst vor Ablehnung, dass die Leute denken können, was für ein Anfänger oder was hat der hier zu suchen.

Das andere Event geht um Sport, dort wird gerne gefachsimpelt, woher die Athleten kommen, welcher Werdegang sie haben, welche Moves sie benutzen oder wie sie ihre Aktionen technisch ausführen. Ich lerne aktuell so viel dass ich mir nicht alles merken kann. Ich will perfekt auftreten. Das klappt nicht. Also werde ich auch das Sportevent neben dem Wissenschaftstreffen wohl mal wieder meiden. Weil ich den Vergleichen nicht standhalte.

Was sagt ihr dazu, wie kann ich daran teilnehmen ohne dass es eine Anhörung wird oder Abfragung von Wissen. Ich mache das Hobby zur Prüfung. Vor allem weiß ich dass die anderen wohl wieder nicht so viel Geschiss darum machen, weil es ihnen um Spaß geht. Spaß geht bei mir nicht es ist mal wieder ein Vergleich. Ein besser sein müssen. Völlig verkrampft.

/// zweite Frage dazu passend wegen Lernen: Ist es normal dass man bei Neuroleptika und SSRI wirklich irgendwie das Lernen verlernt? Das was ich vor 35 Jahren zu Beginn der Schulzeit lernt, weiß ich noch immer, auch vieles aus der Jugend. Aber seit ich 15 Jahre Neuroleptika genommen habe, habe ich Probleme. Habe mir 20 Bücher gekauft über Ägypten und Azteken und Titanen, ja meinst du ich bekomme noch 5 griechische Götter hin? Das Wissen was ich vor 20 Jahren gebüffelt habe ich auch noch abrufbar, aber das neue, was ich jetzt so 2-3 Jahre gelernt habe, das vergesse ich sofort. WIESO? Liegt es daran dass man es nicht oft genug abruft? Oder sollte ich mehr wiederholen? Muss man ein Buch wirklich 2-3 Mal lesen um sich Daten und Namen zu merken? Ist es das Alter (über 40) oder doch die Tabletten?

30.08.2024 22:51 • 31.08.2024 #1


9 Antworten ↓


Das ist alles ganz normal, dass man sich ab 40 Namen und so weiter nicht mehr unbedingt merken kann. Da ist jeder anders und du musst auch nicht alles wissen und du wirst auch nicht beurteilt. Wer dich beurteilt, besonders negativ, den musst du nicht ernst nehmen. Mach dich langsam frei davon.

A


Bin ich Lernunfähig geworden? Angst vor Meeting

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Habe schon das Gefühl, jedes Buch mehrfach lesen zu müssen um mir alle Götter merken zu können. Wenn ich dann daran denke auf einem Kongress darüber mit anderen reden zu müssen, habe ich solche Angst mich zu blamieren. Denn was bin ich denn dann für ein Hobby-Fachmann, der jetzt 20 Bücher zu einem Thema durchhat aber trotzdem kein festes Wissen drüber hat. Habe so Angst mich zu blamieren.

Zitat von shirino:
Trotzdem würde ich mich gerne einer Gruppe bzw Veranstaltung anschließen, weiß aber aus Erfahrung dass ich bei sowas mein Wissen nicht anwenden kann. Ich habe Angst bei einer wissenschaftlichen Veranstaltung mein Wissen mit anderen teilen zu müssen, weil ich durch die Sozialphobie mich immer vergleiche und dadurch so oder so den kürzeren ziehe. Also selbst wenn ich zu Hause denke dass ich mich gut auskenne, dann kann ich das nicht abrufen, weil ich mir immer ungebilldet fühle. Dazu habe ich Angst vor Ablehnung, dass die Leute denken können, was für ein Anfänger oder was hat der hier zu suchen.

Google mal nach Imposter Syndrom, das könnte m.E. bei Dir passen.

schau ich mir mal an, natürlich genüge ich nie für mich und sehe andere besser dastehend

@shirino
Du könntest Dich mal mit Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis befassen. Ebenso mit unnützem Wissen und was das Gehirn da so für einen Umgang damit pflegt. Üblicherweise hat es schon einen Grund, weshalb „man“ sich nicht alles in gleichem Maße merkt, beziehungsweise merken kann, oder sogar merken will.

Ja aber wenn ich zu einem Event gehe wo es um griechische Mythologie geht und ich keine 10 Götter trotz 20 Büchern aufzählen kann, dann zweifle ich an meiner Fähigkeit Lernen zu können, vielleicht unkonzetriert, vielleichtz zuviel, vielleicht Alter, vielleicht Tabletten, man weiß es nicht vielleicht auch doch einfach ganz normal.

Zitat von shirino:
Ja aber wenn ich zu einem Event gehe wo es um griechische Mythologie geht und ich keine 10 Götter trotz 20 Büchern aufzählen kann, dann zweifle ich an meiner Fähigkeit Lernen zu können, vielleicht unkonzetriert, vielleichtz zuviel, vielleicht Alter, vielleicht Tabletten, man weiß es nicht vielleicht auch doch ...

Dazu kann ich wenig sagen. Ich weiß nur von mir, dass es natürlich auch von meinem tatsächlichen Interesse abhängig ist, ob ich mir was merken will und dann auch kann. Das ist aber primär nicht abhängig davon, irgendwo „glänzen“ zu wollen. Ich könnte jetzt zu einem Event gehen und ohne zu lernen Zeus, Athene, Ares, Dionysos nennen und vermutlich würden mir auch noch weitere einfallen. Nur der Punkt ist, es interessiert mich eher peripher und daher würde es mich nicht kümmern, was ich nicht weiß. U.U. lerne ich auf dem Event aber welche kennen, die mir bisher unbekannt sind oder gerade nicht einfallen. So what. Das Gehirn arbeitet aber so, dass es schon auch über die Relevanz einordnet, ob es zwingend nötig ist, etwas im Gedächtnis zu haben. Relevanz lege ich aber unter Umständen selbst fest, oder sie wird mir vorgegeben und beides muss nicht im Einklang sein. Kurzum, wenn ich im tiefsten Inneren kein Bock hab, tu ich mich schwer etwas zu lernen, leisten oder darzustellen.

Ich habe aber Bock. Ich möchte mit anderen über alle Götter reden, habe den Stammbaum gelernt, 20 Bücher verschlungen, konnte jede Geschichte der Titanen lesen. Aber jedesmal wenn ich so tue als ob ich jemand berichten will (als übung) vorm Meeting dann versage ich dabei. Da frage ich mich, habe ich zu schnell gelesen? Ist es die Soziale phobie? Bin ich zu verkrampft, oder sind es am Ende doch die Neuroleptika?

Zitat von shirino:
Da frage ich mich, habe ich zu schnell gelesen? Ist es die Soziale phobie? Bin ich zu verkrampft, oder sind es am Ende doch die Neuroleptika?

Okay. Also das ist sicher nicht leicht zu beantworten, denn als Außenstehender kann zumindest ich dies nicht beurteilen. Ergo wirst Du vermutlich selbst dahinter kommen müssen. Vielleicht ist es die Gesamtheit der Umstände und kein einzelnes Problem, dass es zu lösen gäbe.

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Dr. Reinhard Pichler
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