Hallo zusammen,
ich kenne dein Problem genau.
Auch ich mache Schulungen und nachdem ich das erste Mal eine Schulung selbstständig durchführen sollte, wurde ich regelrecht von einer Art Panik erfasst. Ich wollte nur noch eines: raus und abhauen. Alle beobachten mich, jeder endeckt bestimmt die kleinste Unsicherheit an mir und nutzt sie aus, damit ich dumm da stehe. Die Leute warten nur darauf, das etwas schiefgeht, damit alle sehen: der kann ja garnix.
Lass dir von mir sagen: DAS IST VÖLLIGER BLÖDSINN!
Ich habe meine Angst überwunden und mein Leben hat dadurch eine völlig neue Qualität bekommen. Aber wie habe ich das geschafft ?
Ich war schon soweit, zu überlegen, ob ich überhaupt für diesen Job geeignet bin. Die Angst, den Teilnehmern nicht gerecht zu werden, die Angst, sich zu blamieren, die Ansgt, den Job zu verlieren, die Angst, keinen Ton mehr herauszubringen, die Angst - vor der Angst. Fürchterlich. Schwitzige Hände. Nervöses Umsehen. Gleich kommen die Teilnehmer...oh Gott. Was mache ich nur hier? Ich habe ja garnicht genug Ahnung, um denen etwas beizubringen. Die Leute denken gleich bestimmt: Was ist das denn für ein Hansel, der kann ja nix. Was will der hier? Den machen wir jetzt erstmal fertig. Und freuen uns dann, das wir ihn erledigt haben.
VÖLLIGER BLÖDSINN !
Anfangs nahm ich Beruhigungspillen. Damit ging es und die gaben mir eine Art Sicherheit. Aber ich wußte genau: auf die Dauer macht das Zeugs süchtig. Dafür war ich mir zu schade. Was also ist zu tun? Ich kann es dir sagen: Mach deine Schulungen weiter. Mit jeder Schulung geht es besser, deine Angst verschwindet ganz von allein, weil du merkst, das nichts, aber auch garnichts von dem stimmt, was du dir selbst einredest. Die Leute, mit denen du zu tun hast, denken nichts dergleichen. Sie hören dir zu und selbst wenn du im Augenblick nicht weiter weißt, helfen sie dir sogar. Die schei. ist nichts als ein Parasit, eine lästige Angewohnheit, die man einfach dadurch besiegt, das man weitermacht. Lass nicht zu, das sie dein Leben bestimmt. Stelle dich deinen Ängsten, du wirst sehen, es ist nichts weiter als eine Lächerlichkeit. Ich stehe heute vor vielen Leuten und rede völlig angstfrei. Es macht sogar richtig Spass zu sehen, wie meine Vorträge Wirkung zeigen und sich bei den Leuten ein Lerneffekt einstellt.
Sei dein eigener Herr, stell dich hin und rede. Die Angst wird mit jedem Mal kleiner, bis sie schließlich völlig verschwindet. Das wird, je nach Selbstwertgefühl, etwas dauern. Bei mir hat es etwa ein halbes Jahr gedauert. Aber nun ist die Angst komplett weg. Ich bereite meine Trainings-/Schulungen nun in aller Ruhe vor und freue mich sogar auf die Teilnehmer. Sollen sie mal kommen. Es gibt nichts, womit ich nicht fertig werde. Wenn du dir das immer wieder sagst, und nicht den Mut verlierst, wenn du weißt, das diese Angst nur eine lästige Angewohnheit, so wie das Rauchen ist, wenn du weißt, die Angst wird gegen dich im Finale verlieren, weil du einfach stärker bist und sein willst, dann geh da raus und mach deine Schulungen. Ich bin bereit mit dir eine Wette einzugehen: In spätestens einem halben Jahr hast du diese Angst überwunden. Ansonsten gebe ich dir Schulungen - völlig kostenlos.
Bestimmt hast du in deinem Leben schon einmal etwas ähnliches erlebt. Die Angst vor dem kommenden ist größer als das kommende selbst. Warum ist das so? Weil man sich etwas einredet, immer mit dem schlimmsten rechnet, eben absolut pessimistisch in die Zukunft blickt. Sind alle Leute so veranlagt? Offenbar nicht. Warum nicht? Liegt es an den persönlichen Erfahrungen? An mangelnder Menschenkenntnis? Oder an einem zu geringen Selbstwertgefühl? Lass nicht zu, das die Angst dich von innen zerfrisst. Sie hat gegen dich keine Chance. Packe und bekämpfe sie, mach einfach weiter. Wenn die Angst merkt, das du nicht aufgibst, wird sie verschwinden, wie ein räudiger Köter, dem man einen auf den Pelz gebrannt hat. Erst hat er da gestanden und dich angeknurrt, die Zähne gefletscht und keinen Zweifel daran gelassen, was er gleich mit dir machen wird. Du bist aber nicht zurückgewichen. Du bist stehengeblieben und sogar weiter vor gegangen. Nun war es am Köter, Angst zu bekommen, denn er konnte dich nicht nicht einschüchtern. Was aber passiert mit jemandem , der versucht, andere einzuschüchtern und es klappt einfach nicht? Er bekommt selbst Angst.
Also: geh vor. Mach weiter. Es wird der Punkt kommen, an dem sich die Angst umdreht und wegrennt, weil sie merkt, das du es nicht zulässt, das sie dein Handeln bestimmt.
Gruß
und viel Erfolg
13.02.2009 05:53 •
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