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Hallo,

ich habe eine wahnsinnige Angst vor Respektpersonen, sei es im beruflichen, aber auch im privaten Umfeld. Es ist ja nicht so, dass ich gerade schmächtig gebaut bin. Rein vom äußerlichen her, wirke ich schon ziemlich kräftig. Ich habe auch keine Angst, nachts alleine auf die Straße zu gehen, falls ihr versteht was ich meine.
Aber kaum erscheint mir eine Person respekteinflößend und autoritär (wie gesagt, nicht körperlich) dann werde ich richtig nervös, kriege Herzklopfen und ein starkes Beklemmungsgefühl. Oft kann ich das überspielen, aber anscheinend merkt man mir es äußerlich doch an. Vor allem Vorgesetzte, sei es der typische Schlipsträger der einem mit strenger Miene gegenüber sitzt, aber auch alle anderen Personen, die mir was zu sagen haben und auch diejenigen, die mir nichts zu sagen haben, aber mir dennoch autoritär gegenüber auftreten. Ich werd da echt so klein mit Hut
Wovor habe ich Angst?! Vor allem die Angst, kritisiert zu werden. Angst was falsch zu machen, ja vor allem die Angst jemanden dabei weh zu tun, wenn ich was falsch mache (so wurde mir das gerade im letzten Jahrzehnt suggeriert). Sicherlich brauch ich auch länger, als andere, um was praktisch zu verstehen und in die Tat umzusetzen...dumm bin ich nicht, habe studiert, aber vielleicht etwas schwer von Begriff...wäre ich alleine, oder hab ich einen netten Menschen um micht, trau ich mich an alles ran und probier es auch (gemächlich) aus, aber kaum sind so autoritäre Personen um mich, lass ich es lieber bleiben, nach dem Motto, wer nichts macht, macht auch nichts falsch...wie gesagt, vor lauter Angst. Mein Umfeld meint, das wäre keine Angst, können das nicht verstehen. Klar das man nervös ist, aber Angst?! So Sprüche kommen ständig. Das hat natürlich auch eklatante Folgen für mein berufliches Leben, denn so bin ich verständlicherweise sehr eingeschränkt...leider. Entweder mache ich dann bei solchen Personen, auf stark, versuche mir nichts anmerken zu lassen, oder ich verhalte mich demutsvoll...mach alles was mir aufgetragen wird, wie ein kleines Kind, das vor jemanden Angst hat und um gut Wetter bittet. Bsp. für die Angst: letztens war bei uns in der Wohnung was am Fenster kaputt. Anstatt auf mein gutes Recht zu beharren, den Vermieter zu bitten, danach zu schauen, hab ich es mehr schlecht als recht selbst repariert, nur aus Angst, ich könnte ja schuld dran sein, dass was kaputt ist. Bei mir ist es auch so, dass ich alles in mich reinfresse. Dann staut es sich in mir auf und entweder lass ich es an mir selbst aus, später, oder ich raste vor Ort aus, was natürlich noch alles schlimmer macht...und auch vor diesen Ausrastern hab ich Angst
Als Kind bin ich oft gemobbt worden, konnte mich nicht wehren. Das körperliche Wehren hab ich erst später gelernt. seit ca. 2001 bin ich aber im privaten Bereich seelisch schwer gemobbt worden, das grenzt schon wirklich an seelische Misshandlung...Schuldzuweisungen an meine Person, nur um mich seelisch fertig zu machen, auch berufliches Mobbing bis hin zur Verleumdung...ich bin eben zu gutmütig und lass mich ausnutzen Kennt ihr das auch?! Was würdet ihr an meiner Stelle tun?! Ich war schon in zig ambulanten Therapien...alles nicht wirklich was gebracht...vielleicht sollte ich doch stationär?! Oder in eine Selbsthilfegruppe?!

08.08.2012 04:20 • 28.12.2012 x 1 #1


19 Antworten ↓


Das klingt ja alles nicht so toll! Das muss ja wirklich furchtbar an dir nagen. Du musst unbedingt mehr Selbstbewusstsein erhalten und zudem Selbstvertrauen.

Klingt vielleicht erst mal blöd, aber ein Kampfsportverein würde da was nützen. - Bedeutet nicht, dass du dann alle umauen sollst, aber das körperliche wehren lernen, könnte dir auch innerliche Stärke verleihen.

Dann brauchst du eine Selbsthilfegruppe, denke ich, in der du Konfrontationstraining machen kannst.

Es nutzt dir vielleicht noch nicht viel, wenn ich dir sage, dass es eigentlich überhaupt keine Respektperson in dem Sinne gibt. Jeder Mensch hat Respekt im gleichen Maße verdient, man selbst und jeder Gegenüber.

Und zu den Autoritätspersonen ... Natürlich hat der Chef dir zu sagen, was du auf der Arbeit zu tun hast - schließlich bezahlt er dich für deine Arbeit. Und auch die Eltern und Lehrer sagen dem Kind, wo es lang geht. - Zum Schutz des Kindes! Ebenso gibt es Gesetze, die uns sagen, was erlaubt ist und was nicht. Auch die Polizei regelt bei einem Vorfall die Vorgehensweise, nach der wir uns richten müssen ... Also gibt es Autoritätspersonen, denen wir bedingt gehorchen. Bedingt deswegen, weil wir auch auf unsere eigene Meinung und auch auf unser Gewissen hören müssen. - Zu unserem eigenen Schutz! So gab und gibt es Autoritätspersonen, die uns oder anderen Vorschriften machen, die wir nicht ausführen wollen / sollten ... Wenn jetzt zum Beispiel mein Chef von mir verlangen würde, für ihn zu lügen, dann werde ich diese Anwesiung nicht ausführen und ihm klar sagen: Lüg selber und schick nicht mich vor! - Ebenso sollte man genug Stärke einer Autoritätsperson gegenüber besitzen, die von einem etwas verlangt, was man aus Gewissensgründen nicht tun sollte. Würden alle Menschen diese Stärke besitzen, hätte es weniger Kriege gegeben.

Mit anderen Worten, du musst in deinem Wesen gefestigt sein, wissen, was DU für gut und was DU für schlecht befindest. Wenn du weisst, was du für richtig und was du für falsch hälst, dann wirst du lernen müssen zu dieser Einstellung zu stehen. Tust du das nicht, handelst du immer gegen deine eigene Person. Und das kann dir nicht gut tun. Als Marionette fühlst du dich nicht wohl, das hast du ja erkannt.

Falsch machen? Man fällt tagtäglich tausende von Entscheidungen und jede hat was falsches und was richtiges. So ist das nun mal! Jede Medalie hat eine Kehrseite! Von daher machst du immer etwas falsch und immer etwas richtig! Bei jeder Entscheidung, die du fällst, solltest du dich zumindest wohl fühlen. Man muss immer abwägen, was einem mehr Vorteile bringt. Und wenn sich im Nachhinein herausstellst, du hättest doch anders entscheiden sollen, - dann ist das nur eine Erfahrung! Und durch Erfahrung werden wir nur klug! Wir können uns tagtäglich die Meinung anderer einholen und doch müssen wir immer für uns selbst entscheiden. Auch du entscheidest dich täglich - aber du entscheidest dich nicht für das, was du willst, sondern für das, was andere wollen! Und warum das so ist, dem musst du schon noch mehr auf den Grund gehen und durch Konfrontaionstraining lernen selbstbewusst DEINEN WEG zu gehen. Daher denke ich schon, dass eine Selbsthilfegruppe gut wäre. Als Kind bekommt man gesagt, was richtig und was falsch ist. Eltern sollten den Kindern aber immer das Warum erklären, damit sie die Welt und das Leben verstehen. Manche vernachlässigen das und erziehen ihre Kinder dadurch zu unselbstständigen Erwachsenen. Ich denke, dass dir immer der Wille eines anderen aufgezwungen wurde und du immer nur das gemacht hast, was andere gesagt haben und dadurch hast du gar nicht gelernt selbständig zu handeln und auf deine Entscheidungsfähigkeit zu vertrauen. Durch das Mobbing hast du dich noch mehr angestrengt, alles zu tun, was andere wollen, - nur um zu gefallen! Aber ich versichere dir, du gefällst den Menschen sicher viel mehr, wenn du weisst, wo es lang geht - wenn du deinen Weg kennst - wenn du weisst, wer du bist und was du willst.

A


Angst vor Respektpersonen

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Du hast recht. Aber ich bin eigentlich immer dazu erzogen worden, das richtige zu tun, an das Gute zu glauben...bis dann die Ereignisse seinen Lauf nahmen und ich aufgehört hab, an mich selbst zu glauben...soweit dass ich mich heute frage, wer ich denn eigentlich selbst bin. In Gedanken weiss ich, wer ich gerne wäre, aber das in die Praxis umzusetzen fällt mir sehr schwer... Ich würde fremden Menschen gerne wieder vertrauen, aber sie machen mir Angst...ich bin viel zu unsicher... Gibt es denn keine Möglichkeit auf therapeutischem Weg zB. seine eigenen Ressourcen rauszufinden, so eine Art Selbstfindungskurs (kanns nicht besser beschreiben)?! Ich denke dass ich eher so ein Typ bin, der erst mal lernen muss, wieder zu vertrauen...möglicherweise würde ich in einer Konfrontationstherapie erst recht untergehen?! Ach ja, ich betreibe auch Kampfsport...das gibt mir tatsächlich Selbstbewusstsein...nicht nur körperlich, sondern auch mental. Aber es reicht leider nicht, um dem alltäglichen Druck standzuhalten...

In einer Tiefenpsychologie findest du wahrscheinlich raus, warum du so bist wie du bist und wenn du das weisst, kannst du auch was ändern.

Hypnose ginge vielleicht auch noch ... Da geh ich aber auch nicht hin! - Na, vielleicht hab ich da auch zu wenig Wissen drüber!

In einem Konfrontationskurs wirst du ja nicht untergebuttert. Da lernst du schon deine Grenzen kennen, aber es ist sozusagen erst mal nur gespielt. Man lernt mit Situationen umzugehen und lernt das Gelernte anzuwenden. schließlich entdeckt man, dass man sich immer furchtbare Sorgen gemacht hat - grundlos! Das Konflikte auch oft nur Kompromisse finden heißt. Du lernst für dich und deine Meinung einzustehen.

Das ist wie beim Kampfsport. In der Haller lernt man und sollte dich im Realen Leben jemand angreifen, weisst du sofort, wie du reagieren musst.

Ich bin schon in tiefenpsychologischer Behandlung gewesen und es hat mich nicht wirklich weitergebracht. Ähnlich lief es bei einer Verhaltenspsychologin Je mehr auf mich zu kommt, desto mehr fühl ich mich überfordert...es sind eben so viele Baustellen...so diszipliniert ich beim Sport bin, da kann ich mich überwinden (ich glaube, ohne den Sport wäre ich schon längst untergegangen), aber mental gesehen, vom Selbstbewusstsein her, bin ich ganz weit unten...

Es gibt gar keinen Grund sich vor anderen zu fürchten .... Was sollten sie Dur anhaben und überhaupt anhaben wollen? Jeder macht doch nur sein täglich Ding und denkt gar nicht großartig über seinen Gegenüber nach. In meinen Augen gibt es keinen über mir ... Ich bin mit jedem auf gleicher Höhe, mit Kindern, dem Chef, meinem Ex, meinem Freund, der Merkel, dem Nachbar... Wir sind alle gleich viel Wert und gleich des Respekts würdig. Heisst nicht, dass man mit jedem zu tun haben will, oder nano nicht Anweisungen befolgen muss.

Viele Eltern benutzen gegenüber ihren kleinen Kindern fremde Autoritätspersonen als Buhmann, wenn sie meinen, anders nicht mit dem Kind fertigzuwerden. Wenn z.B. ein Polizist in der Nähe steht, genügt es meist, dem Kind zu sagen: Sei brav, sonst nimmt der Polizist dich mit! - und das Kind wird für den Rest seines Lebens massive Angst vor Polizisten, überhaupt vor Autoritätspersonen haben und schon beim Gedanken daran, etwas möglicherweise falsch zu machen, diese Angst vor der Bestrafung (Mitnehmen o.ä.) fühlen.

Oder in einem öffentlichen Raum wie Bus oder Einkaufszentrum: Hör jetzt auf! Die Leute gucken schon alle ganz böse! So erwirbt man eine schöne allumfassende Angst vor allen Leuten, da diese - obwohl oder gerade weil völlig gesichtslos - sich offenbar alle zusammentun, um mich zu bestrafen bzw. sich gegen mich zur Wehr zu setzen.
Oft wissen die Kinder nicht einmal genau, worin ihr Falschverhalten in dem Moment bestanden hat. Deswegen wird diese Angst vor der Rache/Gewalt/Bestrafung auf jegliches mögliche Fehlverhalten ausgeweitet.

Zitat von Gina68:
Es gibt gar keinen Grund sich vor anderen zu fürchten .... Was sollten sie Dur anhaben und überhaupt anhaben wollen?

Das ist aus rein rationaler Sicht natürlich richtig, aber wenn man vor etwas Angst hat, dann denkt man nicht rational.
Und unsere Ängste werden meist gesteuert von unserem Unterbewusstsein, unseren Kindheitserfahrungen etc.
Ich selbst habe auch Angst vor Respektpersonen, hatte ich schon immer - früher in der Schule waren das die Lehrer, das war der Horror für mich, so ne Angst hatte ich vor denen... und so ist das bis heute geblieben. Ich versuche zwar mir nix anmerken zu lassen, aber in mir siehts anders aus.

Zitat von ubeda:
Ich selbst habe auch Angst vor Respektpersonen, hatte ich schon immer - früher in der Schule waren das die Lehrer, das war der Horror für mich, so ne Angst hatte ich vor denen... und so ist das bis heute geblieben. Ich versuche zwar mir nix anmerken zu lassen, aber in mir siehts anders aus.

Wovor GENAU hast du z.B. bei einem Lehrer Angst (gehabt)?

Zitat:
Wovor GENAU hast du z.B. bei einem Lehrer Angst (gehabt)?


Dass er merkt dass ich dumm bin. (Die Lehrer waren ja alle superschlau aus meiner Sicht)
Dass er mich bloßstellt oder verhöhnt. (Ist vereinzelt auch vorgekommen)
Dass er über mich lacht. (und alle anderen Mitschüler auch)

Zitat von ubeda:
Zitat:
Wovor GENAU hast du z.B. bei einem Lehrer Angst (gehabt)?


Dass er merkt dass ich dumm bin. (Die Lehrer waren ja alle superschlau aus meiner Sicht)
Dass er mich bloßstellt oder verhöhnt. (Ist vereinzelt auch vorgekommen)
Dass er über mich lacht. (und alle anderen Mitschüler auch)
Ah so.

Aber heute bist du erwachsen und kannst deine früheren Annahmen unter die Lupe nehmen.

1) Wer ist HEUTE eine Respektsperson für dich?

2)
Zitat von ubeda:
Dass er merkt dass ich dumm bin. (Die Lehrer waren ja alle superschlau aus meiner Sicht)
Denkst du den HEUTE, dass du dumm bist?

3)
Zitat:
Dass er mich bloßstellt oder verhöhnt. (Ist vereinzelt auch vorgekommen)
Bloßstellen bedeutet eigentlich, jemanden ausziehen, so dass er bloß = *beep* dasteht. Das heißt, dass man den anderen etwas über diese Person sichtbar macht, das der Person extrem peinlich ist.

WAS GENAU könnte dir heute peinlich sein und wie könnte das eine Respektsperson anderen gegenüber aufdecken?

Zitat:
1) Wer ist HEUTE eine Respektsperson für dich?

Vor allem Vorgesetzte in der Arbeit. Oder evtl. irgendwelche Personen auf Ämtern, wenn ich etwas haben will.
Diese Leute haben MACHT über mich. Das macht mir Angst. Ich fühle mich klein und abhängig.

Zitat:
Denkst du den HEUTE, dass du dumm bist?

Nö. Das denke ich nicht mehr.
Aber mächtige Leute machen mir immernoch Angst.

Zitat:
WAS GENAU könnte dir heute peinlich sein und wie könnte das eine Respektsperson anderen gegenüber aufdecken?

Tja, das ist ne gute Frage. Es geht wohl wieder um das Thema: keiner mag mich.
Die Leute könnten entdecken, dass ich ein sehr merkwürdiger Mensch bin, den man einfach nicht mögen kann.
Sie könnten auch andere darauf hinweisen. Und durch ihre Macht könnten sie mich dann rauswerfen aus dem Job...ich würde nicht nur mein Gesicht verlieren sondern auch meine Existenz.

Zitat von ubeda:
Zitat:
1) Wer ist HEUTE eine Respektsperson für dich?

Vor allem Vorgesetzte in der Arbeit. Oder evtl. irgendwelche Personen auf Ämtern, wenn ich etwas haben will.
Diese Leute haben MACHT über mich. Das macht mir Angst. Ich fühle mich klein und abhängig.

Das kenne ich ... Die ersten Respektspersonen, die Macht über einen haben, sind die Eltern (bzw. die Bezugspersonen).
Wenn diese Personen Bedrohung anstatt Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlen und sich auch so verhalten, dann lernt das Kind, dass Macht mit Bedrohung verbunden ist und Angst ist da ein völlig berechtigtes Gefühl!

Wie war das Verhältnis deiner Mutter und deines Vaters zu dir? Schützend, bedinggungslos liebevoll? Bedrohlich, fordernd?

Zitat von ubeda:
Zitat:
Denkst du den HEUTE, dass du dumm bist?

Nö. Das denke ich nicht mehr.
Also bist du wenigstens da schon weitergekommen.

Zitat von ubeda:
Zitat von GastB:
WAS GENAU könnte dir heute peinlich sein und wie könnte das eine Respektsperson anderen gegenüber aufdecken?
Tja, das ist ne gute Frage. Es geht wohl wieder um das Thema: keiner mag mich.
Die Leute könnten entdecken, dass ich ein sehr merkwürdiger Mensch bin, den man einfach nicht mögen kann.
Sie könnten auch andere darauf hinweisen. Und durch ihre Macht könnten sie mich dann rauswerfen aus dem Job...ich würde nicht nur mein Gesicht verlieren sondern auch meine Existenz.

Das verstehe ich sehr gut ... Weißt du, ich habe Jahrzehnte gebraucht um zu kapieren, dass meine Mutter - hinter meinem Rücken natürlich - bei meinem Vater und meinen Geschwistern gegen mich intrigiert hat.

Ich vermute, dass bei dir etwas Ähnliches der Fall ist. Dafür musst du aber sehr ehrlich und sehr genau hinschauen, ohne Rücksicht auf Verluste! Du verlierst dabei höchstens eine Illusion, aber gewinnst dein Selbstwergefühl!

Zitat:
Wie war das Verhältnis deiner Mutter und deines Vaters zu dir? Schützend, bedinggungslos liebevoll? Bedrohlich, fordernd?

Vor meinem Vater hatte ich immer Angst habe es heute noch. Mein Bruder hat auch manchmal eine Tracht Prügel bekommen als Kind ich habe dabei zugesehen. Es war der Horror!
Mich hat mein Vater oft verhöhnt und ausgelacht. Meine Mutter hat uns nicht beschützt. Sie hat meist nur weggeschaut. Manchmal hat sie etwas gesagt, aber das war meinem Vater wurscht.


Zitat:
Weißt du, ich habe Jahrzehnte gebraucht um zu kapieren, dass meine Mutter - hinter meinem Rücken natürlich - bei meinem Vater und meinen Geschwistern gegen mich intrigiert hat.

Ich glaube, wir sind uns da ganz ähnlich. Auch meine Mutter hat so etwas getan tut es immer wieder...
Ich habe immer wieder den Kontakt zu ihr abgebrochen dann kommt sie an und entschuldigt sich macht es dann doch wieder. Sie spielt auch meinen Vater und mich gegeneinander aus.

Zitat:
Die Familie konnte und kann ich nur noch teilweise aufklären, aber ich gehe nicht mehr daovn aus, dass man mich einfach nicht mögen kann. Denn das ist totaler Unsinn und ich erlebe es ja täglich, dass das Unsinn ist

Das freut mich für dich - dann hast du es ja irgendwie überwunden! Bei mir wiederholt sich das gleiche Drama immer wieder. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass mit mir was nicht stimmt, weil alle Freundschaften etc. immer wieder zerbrechen....
Wie hast du es geschafft da rauszukommen?
Hast du noch Kontakt zu deinen Eltern?

Zitat von ubeda:
Zitat:
Wie war das Verhältnis deiner Mutter und deines Vaters zu dir? Schützend, bedinggungslos liebevoll? Bedrohlich, fordernd?

Vor meinem Vater hatte ich immer Angst habe es heute noch. Mein Bruder hat auch manchmal eine Tracht Prügel bekommen als Kind ich habe dabei zugesehen. Es war der Horror!
Mich hat mein Vater oft verhöhnt und ausgelacht. Meine Mutter hat uns nicht beschützt. Sie hat meist nur weggeschaut. Manchmal hat sie etwas gesagt, aber das war meinem Vater wurscht.
Da hast du die Quelle deiner Angst vor Respektspersonen - oder nicht?

Ist dein Vater denn heute noch für dich eine RESPEKTS-Person?
Hast du vor ihm Respekt?

Zitat:
Zitat:
Weißt du, ich habe Jahrzehnte gebraucht um zu kapieren, dass meine Mutter - hinter meinem Rücken natürlich - bei meinem Vater und meinen Geschwistern gegen mich intrigiert hat.

Ich glaube, wir sind uns da ganz ähnlich. Auch meine Mutter hat so etwas getan tut es immer wieder...
Ich habe immer wieder den Kontakt zu ihr abgebrochen dann kommt sie an und entschuldigt sich macht es dann doch wieder. Sie spielt auch meinen Vater und mich gegeneinander aus.
Heute durchschaust du das aber doch. willst du das weiter mitspielen?
Oder willst du das aussprechen, offenlegen - und wenn das nicht hilft, den Kontakt abbrechen?
Zitat:
Hast du noch Kontakt zu deinen Eltern?
Nein, sie sind tot. Aber ich habe den Kontakt zu manchen Familienmitgliedern abgebrochen, die sich mir gegenüber nicht aufrichtig und anständig verhalten.

Zitat:
Zitat:
Die Familie konnte und kann ich nur noch teilweise aufklären, aber ich gehe nicht mehr daovn aus, dass man mich einfach nicht mögen kann. Denn das ist totaler Unsinn und ich erlebe es ja täglich, dass das Unsinn ist

Das freut mich für dich - dann hast du es ja irgendwie überwunden! Bei mir wiederholt sich das gleiche Drama immer wieder. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass mit mir was nicht stimmt, weil alle Freundschaften etc. immer wieder zerbrechen....
Wie hast du es geschafft da rauszukommen?
Vermutlich verhältst du dich Dritten gegenüber jetzt immer noch so, als wären sie gegen dich und als müsstest du Angst vor ihnen haben. Dann ziehen sich die Leute genau deswegen zurück. Weil niemand es mag, wenn man ihm Böses unterstellt. Oder magst du das selbst?

Man muss lernen, automatisierte Gefühle, die aus vergangenen Erfahrungen stammen, von den Erlebnissen in der Gegenwart zu trennen. Es dauert eine Zeit lang, aber es funktioniert dann schneller und schneller und schließlich kommt das alte, unangenehme, gegenwärtig unberechtigte Gefühl immer seltener. Das ist Arbeit an sich selbst, aber sie ist möglich und sie lohnt sich.

Ja es ist wohl schlimm, sich nichts wert zu fühlen- Sich immer zwischen den bestimmenden Stühlen zu bewegen.
Den Gang nach unten gebeugt- nicht in Augen sehen zu können- vielleicht eher nur aus Angst?



Das hatte ich heute zufällig grad gehört.
Passt vielleicht?


Nun versuch Dein Rückgrad nach und nach gerade zu machen.

Das wünsche ich Dir/ Euch

Zitat:
Ist dein Vater denn heute noch für dich eine RESPEKTS-Person?
Hast du vor ihm Respekt?


Ja irgendwie schon... ich habe vor allem immernoch ANGST vor ihm.
Für mich ist die Abgrenzung zwischen Angst und Respekt sehr schwer.

Zitat:
Heute durchschaust du das aber doch. willst du das weiter mitspielen?
Oder willst du das aussprechen, offenlegen - und wenn das nicht hilft, den Kontakt abbrechen?


Ich habe das schon öfter ausgesprochen und auch zeitweise den Kontakt abgebrochen - nach ein paar Wochen kommt meine Mutter immer wieder an entschuldigt sich schwört sowas nie mehr zu tun etc. Dann habe ich Mitleid und denk mir OK, sie ist doch meine Mutter... dann gehts ne Weile gut bis wieder irgendwas passiert.
Irgendwie brauche ich sie ja scheinbar auch. Das ist das Schlimme!
Wenn wir Kontakt haben, dann erzähle ich ihr alles, sie freut sich glaube ich, wenn ich Probleme habe, dann kann sie ihr Helfersyndrom voll ausleben. Sie fühlt sich dann mächtig und meint sie kann alles mit mir machen!
Mir sind diese Dinge klar, seit ein paar Wochen habe ich mich wieder zurückgezogen, da ich aber keine Freunde habe, mit denen ich über ALLES reden kann, ist es oft echt schwer mich treibts wieder in ihre Arme, wenns mir mies geht ...

Zitat:
Vermutlich verhältst du dich Dritten gegenüber jetzt immer noch so, als wären sie gegen dich und als müsstest du Angst vor ihnen haben. Dann ziehen sich die Leute genau deswegen zurück. Weil niemand es mag, wenn man ihm Böses unterstellt.

Ich weiss nicht, ob das der Fall ist. Könnte sein. Mein Problem ist eher, dass ich extrem empfindlich bin und jede Kritik/komische Äußerung sehr persönlich nehme. Wenn eine Freundin z.B. eine Verabredung absagt keinen neuen Termin vorschlägt, dann ziehe ich mich oft zurück, weil ich denke OK, die findet mich doof. Ich möchte niemanden nerven...
Und am Ende bleibt dann immer meine Mutter als einziger Ansprechpartner...
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Hi ubeda,

eins möchte ich dir vorab sagen: Von alleine ändert sich nichts. Es sind nur DEINE EIGENEN ENTSCHEIDUNGEN, die eine Veränderung bewirken können. Also entweder du entscheidest dich, dein Denken und Verhalten zu verändern, oder es bleibt alles, wie es ist. So ist es. Niemand kann dir das abnehmen.
Zitat von ubeda:
Zitat von GastB:
Ist dein Vater denn heute noch für dich eine RESPEKTS-Person?
Hast du vor ihm Respekt?

Ja irgendwie schon... ich habe vor allem immernoch ANGST vor ihm.
Für mich ist die Abgrenzung zwischen Angst und Respekt sehr schwer.
Du bist offenbar ein gescheites Mädchen, denn du hast den Punkt, auf den es ankommt, schon genau erkannt: die Unterscheidung zwischen Angst und Respekt.

Dass du weiterhin Angstgefühle bekommst, wenn du mit deinem Vater zu tun hast, ist absolut verständlich, denn das ist so schon in deinem Körper fest eingefahren. Diese erste Reaktion wird sich vermutlich noch länger halten.
Aber dein Denken kannst du ab sofort umstellen, und das wird auf Dauer bewirken, dass du irgendwann auch keine Angst mehr vor ihm haben wirst.
Und dein Denken sollte dir etwa dies sagen: Ich habe keinen Respekt vor einem Menschen, der sich offenbar nur dadurch behaupten kann, dass er anderen bzw. mir Angst macht. Der mich unter Druck setzt, mich abwertet und ähnliches. Das kommt überhaupt nicht in die Tüte, dass ich mir das weiter bieten lasse.
Und ich will auch keine Angst mehr davor haben. Ich werde Techniken lernen, wie ich damit umgehen kann. Notfalls Kontaktabbruch.

Zitat von ubeda:
Zitat von GastB:
Heute durchschaust du das aber doch. willst du das weiter mitspielen?
Oder willst du das aussprechen, offenlegen - und wenn das nicht hilft, den Kontakt abbrechen?

Ich habe das schon öfter ausgesprochen und auch zeitweise den Kontakt abgebrochen - nach ein paar Wochen kommt meine Mutter immer wieder an entschuldigt sich schwört sowas nie mehr zu tun etc. Dann habe ich Mitleid und denk mir OK, sie ist doch meine Mutter... dann gehts ne Weile gut bis wieder irgendwas passiert.
Wofür z.B. entschuldigt sie sich dann?
Und was ist mit deinem Vater?
Zitat von ubeda:
Irgendwie brauche ich sie ja scheinbar auch. Das ist das Schlimme!
Zitat von ubeda:
Wenn wir Kontakt haben, dann erzähle ich ihr alles, sie freut sich glaube ich, wenn ich Probleme habe, dann kann sie ihr Helfersyndrom voll ausleben. Sie fühlt sich dann mächtig und meint sie kann alles mit mir machen!
Du weißt es selber.
Und wenn sie meint, sie könne alles mit dir machen - dann hat sie anscheinend auch recht damit, oder?
Du lässt es ja mit dir machen.

Zitat von ubeda:
Mir sind diese Dinge klar, seit ein paar Wochen habe ich mich wieder zurückgezogen, da ich aber keine Freunde habe, mit denen ich über ALLES reden kann, ist es oft echt schwer mich treibts wieder in ihre Arme, wenns mir mies geht ...

Zitat von ubeda:
Zitat von GastB:
Vermutlich verhältst du dich Dritten gegenüber jetzt immer noch so, als wären sie gegen dich und als müsstest du Angst vor ihnen haben. Dann ziehen sich die Leute genau deswegen zurück. Weil niemand es mag, wenn man ihm Böses unterstellt.
Ich weiss nicht, ob das der Fall ist. Könnte sein. Mein Problem ist eher, dass ich extrem empfindlich bin und jede Kritik/komische Äußerung sehr persönlich nehme. Wenn eine Freundin z.B. eine Verabredung absagt keinen neuen Termin vorschlägt, dann ziehe ich mich oft zurück, weil ich denke OK, die findet mich doof. Ich möchte niemanden nerven...
Und am Ende bleibt dann immer meine Mutter als einziger Ansprechpartner...
Du ziehst dich selber von anderen zurückziehst und unterstellst ihnen irgendwelche negativen Bewertungen. Selbst wenn diese stimmen sollten: Dann sollen die Leute sich eben andere Freundinnen suchen. Aber wenn es gar nicht stimmt, entziehst du dir selber die Beziehung. Man kann auch nicht immer gleich einen neuen Termin vorschlagen. Außerdem wartet die andere Person manchmal darauf, ob man einen neuen Termin vorschlägt oder nicht. Vielleicht ist die andere Person genauso unsicher oder noch unsicherer als du. Über die Gedanken anderer Leute zu spekulieren ist fast immer sinnlos und schädlich. Das merke ich selbst auch immer wieder, wenn ich es mal wieder gemacht habe. Oft hat der andere völlig andere Motive als man ihm/ihr unterstellt. Daher: Hör bitte auf, dich zurückzuziehen und herumzugrübeln, sondern mach einfach das, was für dich am schönste und besten ist. Das Sich-Ausweinen bei deiner Mutter gehört sicher nicht dazu.

Zitat:
Daher: Hör bitte auf, dich zurückzuziehen und herumzugrübeln, sondern mach einfach das, was für dich am schönste und besten ist. Das Sich-Ausweinen bei deiner Mutter gehört sicher nicht dazu.


Ja damit hast du GARANTIERT Recht!

Danke dir nochmal für deine Mühe und die Tipps... derzeit herrscht Funkstille zwischen meiner Mutter und mir ich WILL diesmal auch durchhalten, aber spätestens an Weihnachten wirds VERDAMMT schwer sich zu entziehen....

Zwischen meinem Vater und mir herrscht schon lange Funkstille. Da gabs ein paar Mal Krach, weil ich mir eben nicht mehr alles bieten lasse von ihm wie früher, er ist einfach eiskalt und gefühllos gegenüber seinen Kindern. Mutter hat immer versucht die Familie noch zusammenzuhalten, aber das ist sowieso schon alles kaputt. Und wenn ich den Kontakt zu ihr auch abbreche, dann kommen natürlich Vorwürfe (die kriegen meine Geschwister auch) die auszuhalten, OHNE schlechtes Gewissen, oh Mann ist das schwer...

... hatte ich mal ganz schlimm! Lese im Forum hin und wieder mit; erstmal Dank an den Thread-Ersteller und die Entwickler dieses gehaltvollen Gesprächs - Respekt! Hab mich nun eigens deswegen angemeldet

Zitat von ubeda:
spätestens an Weihnachten wirds VERDAMMT schwer sich zu entziehen...

Und? Hast Du’s geschafft, ubeda?
Ich habs gerade durchgezogen, und kann nur dazu ermuntern, diesen Kracher abzufeuern!

Und so wird’s gemacht:
Leidenschaftslos hinsetzen, Tasse Lavendeltee in Händen, hören, was der Gedanke Fest der Liebe in Dir auslöst – Wessen Wertschätzung Deiner wird fühlbar, erzeugt spontan die guten Wünsche, die Du gerne weitergeben möchtest? Lächeln ... Karten schreiben. Fertig.

Nun, bei mir sind leider beide Erzeugerteile (geschieden) durchs Raster gefallen.
Mein Umfeld brauchte anfangs zwar gute Ohrenschützer, doch schon am zweiten Weihnachtsfeiertag hab ich Pavarotti-Arien mitgeschmettert - so eine Befreiung war diese Stunde der Wahrheit

Zitat von ubeda:
dann kommen natürlich Vorwürfe (die kriegen meine Geschwister auch) die auszuhalten, OHNE schlechtes Gewissen, oh Mann ist das schwer...

Ich empfehle Tunnelblick, vergegenwärtige mir im Zweifel immer sofort den letzten Satz eines Ferngesprächs, bevor ich das Telefon an die Wand geschmissen hab -- Unverschämtheit! Eltern ... Sind sie’s wirklich? Altehrwürdig? Wer erscheint tatsächlich älter, wer ist Kind? Du, genau! Vertausch nicht nur die Rollen – besetze sie notfalls neu! Bis Dir der Film gefällt ... oder würdest Du Dir einen schlechten Film zweimal anschauen, bei dem man sogar schon das Ende vorausahnt?
Und jetzt schaun mer mal.

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Dr. Reinhard Pichler
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