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Hallo ihr Lieben,

auch ich würde hier gern mal ein Problem schildern und würde mich über Ratschläge oder Anmerkungen sehr freuen.

Es ist wieder so weit... eine Geburtstagsparty steht an und meine erste Reaktion ist generell eine Ausrede zu finden, warum ich nicht hingehen kann. Handelt es sich um Partys in meinem Freundeskreis, dann bin ich zwar auch nicht gerade begeistert aber ich bringe den Abend hinter mich.

Nun ist es aber eine Party aus dem Freundeskreis meines Freundes. Ich bin mit meinem Freund fast zwei Jahre zusammen, es ist also nicht so, dass mir seine Freunde total fremd sind. Trotzdem habe ich unbeschreibliche Angst mitzugehen. Ich kann ihm nicht schon wieder - in seinen Augen grundlos - absagen, das habe ich einige Male getan. Aber allein wenn ich jetzt daran denke, auch an das nächste und übernächste Jahr, dass diese Partys immer und immer wieder kommen, wird mir richtig schlecht, ich kann nicht mehr normal schlafen, wenn dann bekomme ich Alpträume.

Ein Mal habe ich mich schon überwunden mitzugehen und leider war es, wie ich es befürchtet habe. Erst saßen alle in einer großen Runde, da fiel es nicht so stark auf, dass ich mich nicht so ins Gespräch eingebracht habe. Aber je später der Abend wurde, desto mehr Bewegung kam in die Gruppe und irgendwann saß ich ganz alleine da. Niemand hat mit mir geredet, obwohl ich versucht habe, ein Gespräch anzufangen. Ich bekomme jetzt noch Herzrasen wenn ich an die Situation denke.

Aber selbst wenn mich auf einer Party mal jemand anspricht, versuche ich reflexartig das Gespräch kurz zu halten oder gleich zu beenden. Ich werde nervös, wenn ich alleine mit jemandem spreche, aus Angst, dass mir keine gute Antwort mehr einfällt oder peinliche Pausen entstehen. Ich versuche die Aufmerksamkeit bei jeder Gelegenheit von mir abzulenken.

Da diese Partys zwangsläufig immer wieder auf mich zukommen werden, suche ich irgendeinen Ausweg. Wie bekomme ich mehr Selbstsicherheit? Andere schaffen es doch auch irgendwie, warum kann ich das nicht?!

Was würdet ihr in so einer Situation machen, wenn ihr alleine da sitzt und niemand gesprächsbereit ist?

Ist mangelndes Selbstvertrauen schon Grund für eine Therapie? Oder würde man mich deshalb eher auslachen, weil es keine richtige Krankheit ist?

Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Pomelo

07.03.2013 20:05 • 05.04.2013 #1


20 Antworten ↓


Hallo

Wovor hast du denn genau Angst, dass du alleine rumsitzt und niemanden zum unterhalten hast?
Wie ist es in anderen sozialen Situationen zb in der Schule oder Arbeit,fühlst du dich da auch unwohl?
Wenn es wirklich nur auf Partys ist könntest du ja ein zwei Gläschen Sekt oder irgendwas anderes trinken, das wirkt bei mir und vielen anderen auch Wunder Man sollte halt nicht übertreiben aber ich denke eine Kleinigkeit auf Partys zu trinken ist doch okay und es würde mich wundern wenn das bei dir nicht auch helfen würde!

Liebe Grüße

A


Angst vor Partys - Wie bekomme ich Selbstvertrauen?

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Angst vor Partys kenne ich auch. Und zwar habe ich Angst vor den Leuten. Und das hat seinen Grund. Meine SM hat Leute auf ihre Seite gezogen und mich schlecht gemacht in der Verwandtschaft aufgrund dessen, weil ich wegen der Angst (ich hatte Halluzinationen) in der Klinik war auf der Psychiatrie. Da kommen immer so blöde Bemerkungen von ihrer Seite. Ich habe keinerlei Vertrauen und fühle mich bei dem Gedanken sehr unwohl, wenn ich an die nächste Geburtstagsfeier denke. Am liebsten würde ich dort nicht hingehen!
Nun bin ich soweit, dass ich wohl hingehe, aber eher abhauen möchte. Mir grauts trotzdem davor und die Angst kann mir auch keiner nehmen. Ich saß auch schon alleine da und niemand hatte sich mit mir unterhalten.

Liebe Grüße

Ich mag keine Partys, mir ist es da langweilig. Am Geburtstag z.B. gefällt es mir viel besser gemütlich mit guten Freunden zusammen zu sitzen und sich was zu erzählen und zusammen zu essen.

Es kann auch schöne Feste mit vielen Menschen geben, wenn ich mich gut mit einigen verstehe, es schöne Musik gibt und man tanzen kann, aber besser gefällt mir etwas in kleinem Kreis.

Es grüßt teatime

Hallo Pomelo,

ich habe gerade versucht, mich in deine Situation hinein zu versetzen. Mir kommt die Situation schon auch bekannt vor. Es ist vor allem oft schwierig, wenn ich in eine Gruppe komme, in der sich alle schon kennen und keiner Anstalten macht, mich in ein Gespräch mit einzubeziehen.

Du schreibst, dass es dir oft schwer fällt, ein Gespräch mit anderen anzufangen. Ich denke, das ist auch schwieriger, als wie wenn du dich an einem laufenden Gespräch beteiligst. Und das vielleicht eher durch gezieltes Nachfragen als durch z. B. Ich war auch mal in Italien und da ist mir Folgendes passiert: ...

Also vielleicht eher so: Wo genau wart ihr denn in Italien? Kann man den Ort empfehlen? Was kann man denn dort so unternehmen? usw.

Ich habe mal irgendwo gelesen - wer fragt, führt das Gespräch. Also Interesse zeigen. Lachen, wenn einer was Lustiges erzählt, schafft Sympathie. Ich finde auch den Tipp mit den zwei Gläschen Sekt gut. Man muss sich ja nicht gleich volllaufen lassen!

Ich habe erst vor Kurzem in einer neuen Firma angefangen. Ich sitze zusammen mit einer jungen Kollegin im Büro, mit der ich allerdings privat nicht so viel rede. Vor ein paar Tagen kam eine Kollegin aus einem anderen Stockwerk zu uns ins Büro, die nur vom Sehen kannte. Die beiden Damen unterhielten sich sofort sehr ausführlich über ihre neuesten Abnehmerfolge und haben auch viel gelacht. Ich wurde ziemlich ignoriert, geschweige denn in das Gespräch mit einbezogen (obwohl das ein Thema ist, bei dem fast jede Frau mitreden könnte).

Irgendwie hätte es nicht gepasst, wenn ich plötzlich gesagt hätte: Ich hab mal die oder die Diät gemacht. Die hat super funktioniert! Also habe ich halt ab und zu mitgelacht oder zustimmend mit dem Kopf genickt. Irgendwann habe ich dann mal gesagt: Davon habe ich schon mal gehört. Ist das die Diät, bei der man abends keine Kohlenhydrate essen darf? Gut, der Funke ist zwar in diesem Moment auch nicht gerade übergesprungen, aber es war ein Anfang.

Es hilft auch sehr, wenn man sich eben so akzeptiert, wie man ist. Klar kann man immer an sich arbeiten und das eine oder andere verbessern. Du wirst mit Sicherheit nie der Typ werden, der eine ganze Runde unterhalten kann, aber das brauchst du auch gar nicht - und du solltest es akzeptieren.

Bei uns wird in der Volkshochschule ein Kurs Smalltalk angeboten. Vielleicht gibt es so etwas auch in deiner Gegend. Außerdem empfehle ich dir das Buch - Wie man Freunde gewinnt - von Dale Carnegie. Da stehen auch einige brauchbare Tipps drin.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Anregungen etwas behilflich sein und wünsche dir bei der nächsten Party alles Gute.

Gruß Wallis

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich war auf der Party und muss sagen, dass meine Angst diesmal übertrieben war. Es hat mir sogar richtig Spaß gemacht.

Der Tipp mit den Gläsern Sekt vorher war schon gut. ich habe vorher zwar nichts getrunken aber dort gab es reichlich und man mag darüber urteilen wie man will, Alk. macht doch schon lockerer.

Und Wallis: Ich glaube darin liegt der entscheidende Punkt, sich so zu akzeptieren wie man ist. Es gab auch dieses Mal ein paar Phasen, in denen ich mit niemandem gesprochen hab aber irgendwie konnte ich dieses Mal besser damit umgehen. Man muss ja auch nicht pausenlos Gespräche führen, mit dem Gedanken habe ich mich angefreundet und es wurde viel ungezwungener. Dazu kam, dass mein Freund eigentlich perfekt reagiert hat. Wenn er gesehen hat, dass ich mich angeregt unterhalte ist er auch mal weggegangen und wenn ich länger alleine rumstand, hat er sich zu mir gestellt.

Eine gewisse Unsicherheit war natürlich trotzdem noch da. Über die Frage wovor ich bei Partys Angst habe musste ich selbst erst mal nachdenken. Ich glaube ich habe Angst vor der Ablehnung anderer Partygäste und der Situation mich alleine und verlassen zu fühlen, wenn ich nicht weiß zu wem ich gehen und mit wem ich reden soll.

Nun bin ich jedenfalls erleichtert, dass ich es hinter mir habe aber auch, dass ich nicht abgesagt habe und alles gut gelaufen ist. Und bevor ich bei der nächsten Party absage werde ich mir das hier alles nochmal durchlesen!

Wow Pomelo,

toll, wie du die Situation gemeistert hast. Deine Angst kann ich aber gut nachvollziehen, geht mir nicht anders. Mir steht es noch bevor, habe mir schon überlegt, wie ich das am Besten lösen könnte. Naja, ich könnte ja eher gehen, falls es nicht mehr geht. Das wäre eine Möglichkeit.
Damals hatte ich solche Probleme überhaupt nicht. Ich war gesprächig und fühlte mich ganz wohl bei ner Party.

LG

Vielleicht klappt es bei dir ja ähnlich positiv wie bei mir wenn du da mit etwas mehr innerer Gelassenheit rein gehst. Der Ausweg wenn es mir nicht gefällt kann ich jederzeit gehen würde mich auch schon beruhigen. Wir sollten uns da keinen unnötigen Druck machen, der macht alles nur noch schlimmer.

Ich weiß selbst zu gut, dass das manchmal leichter gesagt als getan ist. Trotzdem wünsche ich dir, dass du die Party gut durchstehst und vielleicht sogar etwas Spaß hast!

Wie gesagt - ich bin im Nachhinein froh da gewesen zu sein. ich denke nur so mit mehr Übung kann die Panik vorher besser werden und so lernt man mit der zeit automatisch mit fremden menschen Smalltalk zu halten.

Danke für deine aufmunternden Worte. Werde natürlich versuchen, mit etwas mehr Gelassenheit in die Situation reinzugehen. Denke, der Ansatz ist gut. Meine Kinder wären sicher enttäuscht, wenn ich nicht erscheinen würde.
Kann ja jederzeit gehen, das zu wissen hilft auch schon. Sich zu sehr unter Druck zu setzen finde ich auch nicht so gut, da hast du völlig recht.

Liebe Grüße

Mir ging es die letzten Tage nicht gut, zuviel Angst vor der Party. Gestern war es ganz schlimm, aber heute geht es besser. Ich kann ja mal berichten, wie es gewesen war.

Mach das

Nun, ich war zu der Feier und meine Angst war sehr stark, so das ich davor Tavor eingenommen habe. Naja jedenfalls habe ich sechs Stunden ausgehalten und war dann eher gegangen. Es war schön und es hatten sich auch ein paar Leute mit mir unterhalten. Ich bin sogar zu welchen hingegnagen und habe ein Gespräch angefangen. Wärend der Feier war die Angst besser geworden und mir ging es soweit gut. Freue mich, es gut überstanden zu haben.

Liebe Grüße

Schön zu lesen, dass du die Party auch so gut überstanden hast. Und 6 Stunden sind doch wirklich schon lang! Ich finde du kannst stolz darauf sein, trotz Angst da gewesen zu sein!

Hm, das ist richtig. Im Nachhinein dachte ich, das ich diese Angst nicht haben bräuchte, aber auch ich werte es als Erfolg, dabei gewesen zu sein. Einige fragten dann, warum ich denn schon gehen wollte. Es war die richtige Entscheidung, denn ich musste noch den Kaninchenbraten fertig machen für den nächsten Tag und die Kartoffeln schälen für Thüringer Klöße, denn die Kinder mit Freund/Freundin wollten zum Mittagessen kommen. ich hätte das sonst zeitlich nicht geschafft. Um 21:00 Uhr war ich von der Feier nach Hause gegangen und um 1: 00 Uhr morgens war ich dann fertig und ins Bett gefallen. Jedenfalls hatte es meinen Leuten sehr gut geschmeckt und wir hatten ein schönes Wochenende, obwohl es auch etwas stressig war, denn die Tochter hatte eine Panne mit dem Auto. Es war aber zum Glück nichts weiter passiert.
Im Mai steht eine weitere Feier an und ich werde mit dabei sein, freue mich sogar schon drauf.

Wünsche einen angenehmen Abend.

Zur Zeit kann ich mir nicht vorstellen, auf eine Party zu gehen. Käme mir da fehl am Platz vor.

Warum? Fehl am Platze fühle ich mich nicht, aber es hatte seinen Grund, warum ich Angst hatte, abgelehnt zu werden.
Das ist aber nicht bei jeder Feier.

Zitat von Finja:
Warum? Fehl am Platze fühle ich mich nicht, aber es hatte seinen Grund, warum ich Angst hatte, abgelehnt zu werden.
Das ist aber nicht bei jeder Feier.



Warum: Fehl am Platz fühlen? Weil ich mich nicht so geben könnte, wie ich eigentlich bin und mich ganz einfach nicht wohl in meiner Haut fühlen würde.
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Parties fand ich schon als Teenager grauenhaft, da ich keinen Alk. trinke, nicht rauche und laute Musik und Tanzen hasse. Ich war 1-2 Mal auf so einer Party und bin nach kurzer Zeit wieder gegangen.
Was ich gerne mag, sind Feiern im kleinen Kreis, mit allerhöchstens 10 Personen, wo man sich in normaler Zimmerlautstärke einfach miteinander unterhalten und zusammen lachen kann.

Tanzen mag ich ganz gerne mal und Musik, wenn sie nicht zu laut ist. Wenn man keinen Alk. trinken möchte, braucht man das auch nicht und was die Raucher betrifft, die gehen nach draußen.

Naja, dann war die Party, auf der du warst, keine Party in dem Sinn, sondern eher eine Einladung unter Erwachsenen, die Rücksicht aufeinander nehmen.
Ich verstehe unter Party ohrenbetäubende Musik, wildes Herumgehoppse, besoffene Leute und Zig., so dass man kaum etwas sehen kann. So waren die Parties in meiner Jugend.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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