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Hallo, ich bin neu hier und wollte mal fragen, ob noch jemand extreme Angst hat auf der Arbeit zu versagen?

Ganz schlimm wurde es während meiner Ausbildung, obwohl es eigentlich keinen objektiven Grund gab. Vor lauter Versagensangst, hab ich Magenprobleme bekommen und hatte dauernd Magenschleimhautentzündung, Durchfall, Erbrechen, auch auf der Arbeit.

Habe dann eine Therapie begonnen, damit wurde es auch besser. Dann kam die Prüfung, die ich auch gut bestanden habe, obwohl ich mich schon ein halbes Jahr davor total verrückt gemacht hab. Leider wurde aus meinem Jahrgang niemand übernommen, wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten, hab aber zumindest ein sehr gutes Ausbildungszeugnis und auch von Kollegen und Kunden positives Feedback bekommen .

Aber jetzt muss ich mir ja eine neue Stelle suchen und damit geht alles wieder von vorne los. Hatte heut ein Vorstellungsgespräch und muss übernächste Woche probearbeiten. Mir ist jetzt schon ganz schlecht und ich hab schon richtige Panik. Warum krieg ich das nicht in den Griff?

07.09.2010 20:06 • 08.09.2010 #1


1 Antwort ↓

Hallo Sterntaler,

willkommen erstmal! Ich kenne jedenfalls ganz massive Versagensangst in Situationen, die mit dem Bereich Prüfungen, Arbeit usw. zu tun haben, trotz umfangreicher Therapieversuche, die Angst äußert sich bei mir nur anders. Wie immer, hilft auch hier nur das Durchdenken bis zum schlimmstmöglichen Fall, bei mir jedenfalls.

Mal angenommen, es läuft beim Probearbeiten alles schief, dann wirst Du nicht übernommen. Müsstest weitersuchen, vielleicht Geld von den Eltern oder staatliche Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen. Keine schöne Vorstellung, aber vielleicht hilft es, Dir vorzustellen, dass das zumindest nicht lebensbedrohlich wäre.

Andererseits, Du hast trotz Panik Deine Ausbildung mit einem guten Ergebnis abgeschlossen und offensichtlich lief das Vorstellungsgespräch auch gut. Spricht eigentlich eher dafür, dass Du das Probearbeiten hinbekommst.

Warum es nicht besser geworden ist, tja. Das frag ich mich in meinem Fall auch. Zumindest kann nach neun Jahren, in denen ich daran arbeite, von vollständiger Heilung keine Rede sein.

Grüße, pc





Dr. Reinhard Pichler
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