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Hallo ihr Lieben,

ich gehe zweimal die Woche als studentische Hilfskraft ins Büro. Ich habe wie viele hier schon Abends Angst vor dem Arbeitstag und kann kaum Einschlafen.

Ich betrete das Büro schon mit einem sehr unguten Gefühl im Bauch. In letzter Zeit habe ich viel negative Kririk bekommen. Zum Teil selbstverschuldet (durch meine Krankheit) und auch für Dinge auf die ich eigentlich ganz Stolz war und gar nicht verstehen konnte, was daran so falsch sein sollte. Das hat mich noch mehr runter gezogen, vorallem weil ich eine Kollegin habe die mich umkreist wie ein Adler und sich gezielt meine Sachen aus der Datenbank heraus pickt, wenn sie einen kleinen Fehler gefunden hat und mich dann direkt vorwurfsvoll (in Anwesenheit meiner Vorgesetzen) drauf aufmerksam macht.

Nun habe ich folgendes paradoxes Problem:
Meine Angst ist durch das o.g. noch größer geworden, Ärger zu bekommen oder evtl. noch den Job wegen meiner Nachlässigkeit zu verlieren. Andererseits kann ich mich kaum auf meine Aufgaben konzetrieren und bin fahrig. Manchmal klappt es für 30 Minuten ganz gut und manchmal auch für 2 Stunden, aber fast immer kommt mir irgendein Gedanke, der mich quasi so ablenkt dass ich erstmal im Internet surfe oder sonst was tue ohne meiner Arbeit nachzugehen.
An guten Tagen komme ich meiner Arbeit 4-5 (von 5) Stunden nach, an den schlechten Tagen (die überwiegen) schaffe ich manchmal sogar nur 1-3 Stunden. Jetzt wo der ganze Stress mit meinem Ex ist (s. meine anderen Threads), ist es natürlich wieder ganz schlimm geworden.

Ich weiß einfach nicht wie ich mich in den Griff kriegen soll. Ich versuche mich zur Arbeit zu zwingen, manchmal klappt es- meistens misslingt es. Jede Minute die ich verplempere verursacht auch ein schlechtes Gewissen. Aber Sachen die für mich auf den ersten Blick zu schwierig erscheinen, lasse ich erstmal liegen. Außerdem muss ich viel mit fremden Leuten telefonieren, was mir sowieso schwer fällt. Es gibt Tage, da traue mich ja noch nichtmal auf eine Wohnungsanzeige etc. telefonisch zu reagieren, sondern schreibe lieber eine E-Mail.

Kennt jemand dieses Problem? Man möchte eigentlich, aber irgendwas banales hindert einen...

Liebe Grüße
Ira

22.12.2009 10:36 • 24.12.2009 #1


2 Antworten ↓


Hallo Ira,

ich kenne dein Problem sehr gut. Mein Praxissemester wurde so zum totalen Chaos. Die Aufgaben die mir gestellt wurden, waren manchmal, in meinen Augen, so banal, dass ich mich einfach noch weniger als sonst, konzentrieren konnte. Somit habe ich wirklich blöde Leichtsinnsfehler kreiert. Leider mit einer Häufigkeit, dass ich kurz davor war, aus dem Praktikum zu fliegen.

Und je mehr man angegangen wird oder unter Druck durch andere gerät, desto mehr passieren einem genau diese Dinge. So eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Man lässt sich zu sehr von dem beeinflussen was andere von einem denken könnten und steigert sich zu sehr in die negativen Kritiken rein.

Was wirklich hilft ist, sich konzentrieren zu lernen. Das klingt so simpel und ist so schwer. Aber wenn man in Gedanken immer wieder die Schritte durchgeht auf die man achten muss und sich gegebenenfalls kleine Zettelchen schreibt die einem gewisse Dinge immer wieder ins Bewusstsein rufen, dann funktioniert das auch.

Versuch dich immer beim Abschweifen irgendwie zurück an die Arbeit zu rufen. Sei es, dass du dann einfach aufstehst und ne Runde durchs Büro gehst oder ähnliches.

Vielleicht kann dir das ein wenig weiterhelfen. Drück dir jedenfalls die Daumen, dass du deine eigenen kleinen Tricks findest...

Ich kenne das auch, als ich in der Schule ein Praktikum gemacht habe, hatte es die eine Erzieherin irgendwie auf mich abgesehen, dauern mekerte sie mich an, ich würde was falsch machen und mit den Kindern durfte ich auch fast nichts machen.

Ich hatte dann die ganzen 2 Wochen Angst dorthin zugehen.





Dr. Reinhard Pichler
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