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Na dann wünsche ich dir viel Erfolg.

Zitat von Kira90:
da hast du Recht aber ich fühle mich im Auto doch noch sicherer als zu Fuß. Es ist eben das Allein-passiert-mir-was Denken was mich so fertig macht. Ich war seit einem halben Jahr nicht mehr alleine unterwegs -.-


Das hat dann aber erst mal nichts mit Soziophobie zu tun und ist ein Problem, dass du wahrscheinlich erst mal isoliert angehen solltest, denn sonst wirds schwierig, überhaupt Leute kennenlernen zu können.
Ich stelle mir aber vor, dass man die Konfrontation in Selbsttherapie sehr gut dosieren kann, weil du ja unabhängig von anderen bist. Hast du z.B. schon Schwierigkeiten mit einem Spaziergang um den Block? Einer Radtour? Dich mit einem Buch in den nächsten Park zu setzen? Einem Spaziergang, für den du ein paar km weit fährst? usw. Je nach Wohlfühlfaktor kann man das langsam steigern.
Kommt die Angst nur vor diesem einmaligen Übergriff oder gibts die schon länger bzw. evtl. andere Auslöser?

Und was auch ganz entscheiden ist: Wie überzeugt bist du denn von deinen Ängsten? Wie sehr glaubst du daran, dass dir an einem sonnigen Nachmittag, wo du alleine in der Stadt/Landschaft unterwegs bist, wirklich was passieren kann? Und was wiegt schwerer? Die Angst, dass du von selbst einfach umkippst, oder vor externen Faktoren wie Über- oder Unfällen?

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Hi,

Zitat von silkySmooth:
Das hat dann aber erst mal nichts mit Soziophobie zu tun und ist ein Problem, dass du wahrscheinlich erst mal isoliert angehen solltest, denn sonst wirds schwierig, überhaupt Leute kennenlernen zu können.
Ich stelle mir aber vor, dass man die Konfrontation in Selbsttherapie sehr gut dosieren kann, weil du ja unabhängig von anderen bist. Hast du z.B. schon Schwierigkeiten mit einem Spaziergang um den Block? Einer Radtour? Dich mit einem Buch in den nächsten Park zu setzen? Einem Spaziergang, für den du ein paar km weit fährst? usw. Je nach Wohlfühlfaktor kann man das langsam steigern.
Kommt die Angst nur vor diesem einmaligen Übergriff oder gibts die schon länger bzw. evtl. andere Auslöser?


Ja, ich habe anscheinend verschiedene Baustellen. Also es wird besser, langsam. Bei mir ist es immer schwierig, mal eben in den Park, ins Café oder sonstwo hin zu gehen, ich bin auf das Auto angewiesen an meinem Wohnort. Radfahren mag ich leider gar nicht
Würde schon öfter mal solche Konfrontationen üben, wenn ich das mit dem Auto wenigstens mal wieder hin bekomme.
Keine Ahnung wo der Auslöser liegt, mir ist zwei mal hintereinander einer ins Auto gefahren, seitdem bin ich aufgeregt wenn ich fahre.

Zitat von silkySmooth:
Und was auch ganz entscheiden ist: Wie überzeugt bist du denn von deinen Ängsten? Wie sehr glaubst du daran, dass dir an einem sonnigen Nachmittag, wo du alleine in der Stadt/Landschaft unterwegs bist, wirklich was passieren kann? Und was wiegt schwerer? Die Angst, dass du von selbst einfach umkippst, oder vor externen Faktoren wie Über- oder Unfällen?


Naja, im Ruhezustand weiß ich natürlich, dass mir nichts passiert, aber sobald ich unterwegs bin, schaltet sich mein Gehirn irgendwie aus und es kommen diese was wäre wenn Gedanken. Meine Angst vorm Umkippen etc. ist größer als die vor Übergriffen.

Ich arbeite schon daran, erst gestern habe ich mich überwunden und bin ins Dorf gefahren. Es ging sogar halbwegs gut. Aber mein Freund musste dort auf mich warten, damit ich nicht alleine dort ankomme. Wie albern das klingt.

Es ist eben so, dass es ja nicht das fahren an sich ist, sondern dass ich mich alleine hilflos fühle. Ich traue mir nicht zu, solche Sachen alleine zu schaffen. Mein Selbstvertrauen scheint total am Boden. Vor allem das Vertrauen in meinen Körper, obwohl ich mich hab durchchecken lassen.

Ich glaube einfach nicht daran, dass ich selbstständig sein kann und mir genau so gut - oder gerade nur - selbst helfen kann wenn mich die Panik ereilt.

Wie ein kleines Kind, das Händchen gehalten bekommt. Schrecklich.


Liebe Grüße

Diese Woche bin ich 3 Mal mit dem Auto gefahren, alleine, ins Dorf.
Juhu
Ich war zwar etwas nervös, aber richtige Panik kam nicht auf...

Mein Leitsatz: Ich habe nur eine soziale Phobie, das hat doch nichts mit dem Autofahren zu tun!

Komisch, aber es hilft.. warum?

Hallo Kira,

darauf kannst du verdammt stolz auf dich sein, das geschafft zu haben, weiter so...

Hey Kira,

mir geht es so ähnlich wie dir. Ich habe auch Angst, davor dass ich in der Öffentlichkeit irgendwie negativ auffallen könnte z.B. weil ich einfach umkippe. Ich habe dann immer Angst, dass die Leute schlecht von mir denken könnten. Dabei ist das ja quatsch. Ich denke ja auch nicht negativ über jemanden der mal umkippt. Bei mir ist es aber so dass meine Angst bei Leuten die ich nicht so gut oder gar nicht kenne stärker ist. Meinen Freunden vertraue ich und wenn ich da mal umfallen sollte müsste ich nicht Fremde um Hilfe bitten. Das fänd ich dann nicht ganz so schlimm. Die meisten wissen auch von meiner Angst sodass ich mich da nicht verstecken muss.

Habe aber auch große Probleme etwas alleine zu unternehmen, weil ich irgendwie gar kein vertrauen in meinen Körper mehr habe. Hab ständig die Befürchtung dass mein Kreislauf schlapp macht wenn ich irgendwo hingehe. Dabei ist mir das im letzten halben Jahr nur einmal passiert.

In ruhigen Momenten ist mir das auch völlig klar, aber wenn ich draußen bin dann glaub ich irgendwie nicht dass mein Körper das alles schafft mit der Angst

Lg

Finja,

Dankeschön. Ja, aufgeben gibt's jetzt nicht!

Angsthäschen,

ganz genau. Das habe ich hier auch schon öfter geschrieben. Wenn sich in meiner Gegenwart jemand Fremdes oder ein Freund übergeben müsste, umkippen würde o.ä. würde ich mir eher Sorgen machen als es witzig oder peinlich zu finden.

Probier es mal aus mit dem Alleinesein, so wie ich mit dem Auto fahren. Gehe mal irgendwo hin einen Kaffee trinken oder so. Nach und nach fällt die Angst von dir ab.

Bin gestern ins Dorf, nen Freund abholen, auf einen Geburtstag und wieder zurück. Alles völlig angstfrei. Komisch. Woran liegt das? So langsam fühle ich mich nach und nach wieder etwas sicherer. Ich denke das kann man nur durch positive Erlebnisse hinbekommen mit dem Vertrauen. Gestern auf der Feier habe ich einfach irgendwie keine Sorge vor Blamage gehabt. Ich kann mir nur nicht erklären, warum.

Ich hoffe das bleibt jetzt so und ich erlebe keinen derben Rückschritt mehr. Das ich wenigstens alleine fahre.

LG

Hey Kira,

dass ist ja super dass du überhaupt keine Angst hattest. Darauf kannst du aufbauen

Ganz so weit bin ich leider noch nicht. Ich gehe oft in die Uni oder kleinere Besorgungen machen. Das klappt einigermaßen. Aber alleine in die Stadt....20 mins Bus fahren ...das ist eine unglaubliche Überwindung und schaffe ich nur wenn ich wirklich irgendwohin MUSS. Heute bin ich 4 Stunden mit dem Zug zu meinen Eltern gefahren und ich war vorher schon fix und fertig.

Aber ich denke du hast Recht. Man muss nur den Mut aufbringen und dann merkt man ja auch dass nichts passiert. Und wenn doch wird uns ganz sicher niemand auslachen. Jedem kann es ja mal schlecht gehen.


LG

Hi Angsthäschen,

immerhin gehst du zur Uni - ich bin beurlaubt. Da kannst du schon mal stolz auf dich sein!

Das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kenne ich.
Man hat das unangenehme Gefühl dass man nicht heraus kann und so, nicht wahr?

Stimmt, man braucht nur Mut. Ich war am Sonntagabend auf einem großen Event.
Da dachte ich mir bloß, als ich die Betrunkenen sah, hier kannst du dich gar nicht blamieren.
Peinlicher geht's nicht!

Die ganze Zeit keine Angst gehabt. Dann musste ich bei strömendem Regen mit einem fremden Auto im dichten Verkehr heimfahren. Hilfe Ich war richtig angespannt. Aber ansonsten hat es gut funktioniert.


LG Kira

Hey Kira

schon wieder ohne Angst, ist ja super! Ich denke beim autofahren im Regen und dann auch noch ein fremdes, da sind auch andere Menschen schonmal angespannt

Ja im Bus denke ich immer wenn mir hier was passiert dann kann ich nicht einfach weg, mich nirgendwo zurückziehen. Also jeder würde dann sehen wie ich umfalle

LG

Ich glaube deine Hauptangst besteht in der Angst vor Blamage und darauf folgender Zurückweisung.

Ist bei mir auch so.
Ich denke mir momentan einfach Na und - dann kippst du eben jetzt um!
Und die Angst wird weniger.
Ich versuche weniger Wert auf die Meinung anderer Leute zu legen, was mir momentan echt noch schwer fällt...

LG

Ja ich denke du hast Recht. Mir ist es auch total wichtig, dass andere Leute nicht schlecht von mir denken. Dabei kann es einem ja gerade bei fremden Leuten, total egal sein.

Nicht mehr so viel Wert auf die Meinung anderer Leute zu legen ist wohl der richtige weg. Dauert aber bestimmt bis man das so umsetzen kann;)

Ganz Liebe Grüße

Glaube auch das ist der Schlüssel.

Versuche auch schon das umzusetzen,
aber von heute auf morgen geht das wohl eher nicht.

GLG

Zitat von Kira90:
Glaube auch das ist der Schlüssel.

Nicht mehr so viel Wert auf die Meinung anderer Leute zu legen ist eigentlich nicht der Schlüsse, um solche Probleme zu lösen. Eigentlich ist dies nur die sie Fähigkeit die man erlangt, wenn man den dafür notwendigen Schlüssel gefunden hat .

Der eigentlich Schlüssel hierzu liegt im Verständnis, warum man eigentlich überhaupt so viel Wert auf die Meinung anderer legt. Wenn man dies wirklich verstanden hat, dann kann man sehr viel gelassener und konstruktiver damit umgehen, dass man sich überhaupt solche Gedanken macht. Irgendwann verschwindet dann dieses sozial ängstliche Problemverhalten von ganz alleine, weil die dahinter stehende Furcht überwunden wurde.

Der verzweifelte Versuch nicht mehr so viel Wert auf die Meinung anderer zu legen, führt bei vielen Betroffenen zudem eher dazu, dass sie genau das Gegenteil davon erreichen, weil sie die dahinter liegende Furcht auf diese Weise eben nicht überwinden, sondern eigentlich nur ein Vermeidungs- bzw. Schutzverhalten aufbauen.

Hey Avalon,

das stimmt. Danke für diesen Denkansatz.

Klar, man darf nicht so viel Wert auf die Meinung der Mitmenschen legen - der Schlüssel - ABER das Wichtigste ist, zu wissen, wie man das anstellt. Also, wie du schon sagst, die Ursache der Angst zu erkennen.

Bei mir liegt es daran, dass ich Angst habe, negativ aufzufallen und dadurch auf Ablehnung zu stoßen. Weil mir das, leider, schon einige Male passiert ist.

Ich versuche nun, dies mit mir auszumachen und damit ins reine zu kommen. Stelle fest, dass es selten an mir lag, sondern viel mehr daran, dass die Leute andere Interessen verfolgten - wie das eben so läuft, in der Jugend.

Ich bin ein ziemlich ruhiger Mensch, einigen war das wohl einfach zu langweilig. Das akzeptiere ich jetzt, anstatt immer nach meiner Schuld zu suchen.

Ich muss mit mir selbst ins Reine kommen und mich so akzeptieren und mögen wie ich bin. Und überzeugt davon sein, dass auch andere Menschen dies tun, wenn ich ihnen wirklich wichtig bin. Ich muss meine Selbstzweifel niederlegen. Ich darf mich nicht mehr über andere Menschen definieren.
Die Leute, die sich wegen jeder Kleinigkeit abwenden, haben meine Freundschaft nicht verdient.

Ist nur schwieriger umzusetzen als es klingt Ich denke, man könnte die Ursache meiner Probleme zusammenfassend als Verlustangst bezeichnen, verursacht von Erfahrungen, in die ich viel zu viel herein interpretiere.

LG

Zitat von Kira90:
Ich muss mit mir selbst ins Reine kommen und mich so akzeptieren und mögen wie ich bin. Und überzeugt davon sein, dass auch andere Menschen dies tun, wenn ich ihnen wirklich wichtig bin. Ich muss meine Selbstzweifel niederlegen. Ich darf mich nicht mehr über andere Menschen definieren.
Die Leute, die sich wegen jeder Kleinigkeit abwenden, haben meine Freundschaft nicht verdient.


Sich nicht mehr über andere Menschen definieren, ist glaube ich auch bei mir ganz wichtig. Habe auch diese Woche nochmal in der Therapie darüber gesprochen und mein Therapeut meinte auch, dass das eine der Hauptgründe ist, die meine Angst aufrecht erhält.

Ich finde es sehr schwer, das alles zu ändern und weiß auch nicht wirklich, wie ich das anstellen soll.

Wie läuft es denn bei dir Kira? Funktioniert es bei dir das umzusetzen?

GLG

Also ich mache ein paar Übungen, z.B. stelle ich mich 1xtgl. vor den Spiegel und sage mir, das ich schön bin und liebenswert. Hilft wirklich ein bisschen.

Zudem gehe ich öfter mal underdressed vor die Tür. Nicht sofort komplett ungeschminkt aber immer ein bisschen weniger.

Ich versuche eben mich selbst mehr zu mögen und denke mir immer wieder: Es ist mein Leben und letzten Endes ist es unwichtig, was meine Mitmenschen davon halten. Weil es mein Leben ist und es alleine an mir liegt, was ich daraus mache.

Wenn ich aufgeregt werde, denke ich Sch** drauf, dann blamierst du dich eben jetzt. Und meistens klingt die Angst dann wieder etwas ab.

Ist natürlich nicht so einfach, es hilft zwar sehr gut, aber nicht von heute auf morgen.

Also meine Angst ist weniger geworden. Sie ist nicht weg, aber ich glaube ich bin auf einem ganz guten Weg.

Und du schaffst das auch!
Was machst du bisher? Ich meine, machst du auch solche Übungen, versuchst du, deine Denkweisen zu korrigieren?
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Ja ich sage mir auch immer das es egal ist, was andere von mir denken. Und ich sage mir dann in den Situationen auch: Dann kippst du jetzthalt um, egal. Wenn ich zuhause bin dann funktioniert das mit der Denkumstellung auch ganz gut. Aber in der Situation ist es sehr schwer, dass es einem dann auch wirklich egal ist.

Ungeschminkt raus zu gehen, damit habe ich schon seit längerem keine Probleme mehr. Ich kann nur einfach keine Schwäche vor anderen Leuten zeigen. Mir ist es z.B. auch sehr unangenehm vor anderen zu weinen.

Wahrscheinlich hast du Recht und es erfordert ein bisschen Übung diese Denkweisen auch wirklich anzunehmen. Freut mich, dass es bei dir schon so gut funktioniert


Hey, mir geht es auch so. Eine ganz normale Aussage kann mich triggern. Die emotionale Reaktion variiert von Scham bis Kummer und v.a. Selbsthass.
Einer meiner Freunde hat mal hinter meinem Rücken zu einer anderen Freundin gesagt, dass er es anstrengend findet, dass ich nur über mich selbst rede. Ich habe ihm daraufhin nie wieder geschrieben. Ich habe über seine Aussage viel nachgedacht, weil sie mich sehr verletzt hat, und in der Therapie gesprochen. Ich bin mit mir selbst so verblieben: Ja, ich bin etwas ichbezogen, aber es ist sein persönlicher Eindruck, dass ich nur über mich selbst rede. Trotzdem nehme ich mir vor, einfach weil es moralisch richtig ist, 10 min am Tag an andere zu denken. Sobald ich mir das antrainiert habe, werde ich diese Zeit schrittweise erhöhen.
Ich habe also versucht, seine Kritik konstruktiv aufzufassen, und sie genutzt, um an mir zu arbeiten. Ich habe ein weiteres Ehrenamt angenommen, um das auch im Alltag zu trainieren. Seine Aussage tut mir immer noch sehr weh (v.a. dass er es hinter meinem Rücken gesagt hat), aber es hat mir geholfen, ein besserer Mensch zu werden.

Ich bin auch überall der Pessimist. Das bedeutet nicht, dass du ein Verlierer bist, sondern nur, dass du die Dinge anders siehst als andere. Das tut jeder, weil jeder Mensch verschieden ist. Ich versuche, die positiven Dinge zu sehen, z.B. es ist positiv, dass ich heute morgen aufgestanden bin und etwas gemacht habe. Wenn man lange genug überlegt, kann man auch an sich selbst positive Eigenschaften finden.

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Dr. Reinhard Pichler
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