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Angst vor vielen Menschen Wohin damit?
Hey,
ich habe nun schon länger das Problem, dass ich massive Probleme habe, unter Menschen zu gehen. Ich bin mittlerweile 20 Jahre alt, werde dieses Jahr 21 und angefangen hat das bereits mit 14 Jahren. Mit 14 Jahren befand ich mich mal kurzzeitig in einer Gruppentherapie, die aber nichts für mich war, weshalb ich diese auch nicht allzu lange durchgezogen habe.
Diagnostiziert wurde dabei:
- Verdacht auf Soziale Phobie (F40.1,V)
- Verdacht auf Somatisierungsstörung (F5.0,V)
- Ernsthafte soziale Beeinträchtigung
Nun ist es in all den Jahren deutlich schlimmer geworden. Ich habe ein richtig ungutes Gefühl, wenn ich zum Beispiel Bus fahre, wenn ich durch die Stadt laufe oder allgemein nur an irgendeiner Person vorbeilaufe, wenn ich mit vielen Leuten in einem Raum sitze. Es müssen mittlerweile nicht mal viele Menschen sein, es reicht auch schon eine Person. Ich werde mega nervös, bekomme trockene Lippen, komme einfach nicht zur Ruhe und kann mich kein bisschen konzentrieren.
Ich weiß, es heißt immer, man soll sich seiner Angst stellen, aber das bringt bei mir nichts. Es ist egal, wie oft ich mit vielen Menschen konfrontiert werde, es wird nicht besser. Ich fahre schon mehrere Jahre Bus und trotzdem ist es Tag für Tag schlimm. Ich kann mir auch so viel ich möchte einreden, dass an anderen Menschen bzw. den Menschenmengen nichts schlimm ist, aber es hilft nicht. Ich weiß ja natürlich auch, dass daran eigentlich nichts schlimm ist, aber es wird trotzdem immer so heftig vom Befinden her.
Ich halte das nicht so aus und verstehe einfach nicht, warum das so ist. Ich gehe mal stark davon aus, dass es daran liegen wird, weil ich viele Jahre alleine war, kaum noch etwas unternommen habe. Früher hatte ich viele Freunde, mit der Pubertät wurde alles anders, ich wurde ruhiger, zurückhaltender. Es fällt mir aber auch sehr schwer, neue Leute kennenzulernen. Zum einen, weil ich eben so komisch drauf bin und zum anderen, weil die meisten andere Interessen vertreten.
Ich wollte nun endlich den Schritt wagen, mir Hilfe zu holen. Ich war vor einer Weile mal beim sozialpsychiatrischen Dienst und der empfahl mir auch eine Therapie und hatte auch mal eine Tagesklinik angesprochen. In einer Tagesklinik war ich schon zum Gespräch und stehe dort nun auf der Warteliste. Bin allerdings noch am zweifeln, ob das wirklich das Richtige für mich ist, nochmal solche Gruppentherapien usw. durchzuziehen. Ich weiß nicht, was es bringen soll, mich in irgendwelche Gruppen zu packen. Ich bin doch ständig z.B. im Bus oder wenn ich mal kurz irgendwo unterwegs bin unter vielen Leuten, was nichts an meinem Befinden ändert.
Da das mit der Tagesklinik nun vermutlich noch eine Weile dauert und ich mir wie gesagt nicht hundertprozentig sicher bin, ob ich das wirklich durchziehen möchte, will ich mir schon mal einen niedergelassenen Therapeuten raussuchen. Ich habe nun eine Liste mit verschiedenen Therapeuten.
- psycholog. Psychotherapeuten
- psychoterhapeut. Ärzte
- FA psychosomatische Medizin Psychotherapie
- FA Neurologie
Empfohlen wurde mir eine Verhaltenstherapie, die laut der Liste von psycholog. Psychotherapeuten gemacht wird. Bei den psychotherapeut. Ärzten steht hauptsächlich Gruppentherapie, AT und PMR (was auch immer das ist), psychosomatische Grundversorgung. Meint ihr, bei einem psychotherapeut. Arzt wäre auch was Passendes dabei? Meint ihr Tiefenpsychologie könnte auch passen bei einer Sozialen Phobie?
Meint ihr auch, dass mir das vielleicht helfen würde? Ich weiß einfach nicht, was mir irgendwelches Gequatsche helfen soll, wenn ich selbst weiß, dass man sich eigentlich nicht Unwohl fühlen muss, wenn man unter Menschen ist.
Dazu kommt noch, dass ich immer ziemlich ernst wirke vom Auftreten her, was ich aber eigentlich nicht bin. Das gibt mir auch immer ein wenig ein ungutes Gefühl. Nach 2 Jahren habe ich es nun auch endlich geschafft, einen Ausbildungsplatz zu finden, wo ich im September anfange und da habe ich auch etwas Angst, dass ich diesen aufgrund meines Verhaltens bzw. meiner (Ernsthaftigkeit) zu verlieren. Das wäre für mich das Ende, dann hat das Leben wirklich keinen Sinn mehr für mich. Ich würde das niemals schaffen, nochmal nach einer Stelle zu suchen. Ich habe mich zwei Jahre lang bei massig Stellen beworben, war bei verdammt vielen Gesprächen und Tests und habe haufenweise Absagen kassiert. Das wäre der Horror.
Was würdet ihr mir raten?
Vielen Dank.
12.05.2017 09:51 •
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