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hallo,

mich plagt, dass einige freunde von mir erwarten dass ich ihnen bei allem ndem schritt das händchen halte, und wenn ich es nicht tue bin ich eine schlechte freundin - meinen sie. ich bin dann schuld, wenn das vorstellungsgespräch in die hose ging, weil ich war nicht da um die nervosität von ihren schultern zu nehmen. ich bin schuld, wenn eine lampe nicht funktionierrt, weil ich hab sicher dran herumgeschraubt mit absicht. ich bin schuld wenn eine prüfung nicht bestanden wird, weil blablabla.

warum lass ich das mit mir machen...die frage stellen mir viele. ich weiß nicht. ich leide sehr darunter, immer an allem schuld zu sein. mein leben ist nur mehr bestimmt von der angst vor solchen vorwürfen. ich kann nicht umgehen damit, mich nicht wirklich wehren. nicht immer, aber oft. früher ging es gar nicht, jetzt schon ein wenig besser. mir wird oft vorgeworfen in situationen die für den andren schlimm sind, nicht da zu sein, sonder weg zu sehen. das stimmt auch irgendiwe. weil mich das dann überfordern würde, wenn alle ihre lasten auf mir abladen. krankheit tod und andre schlimme dinge vertrag ich nicht, danach bin ich immer selber voll kaputt, wenn ich jemanden in der hinsicht die stange gehalten habe. es hat mich jedesmal so ausgelaugt.

kennt das jemand?
ylvie

13.08.2008 10:33 • 13.08.2008 #1


2 Antworten ↓


Ja. Aber nach dem meine Schwester von heute auf morgen gestroben ist habe ich angefangen nein zu sagen. Es gingen Freundschaften zu Bruch, aber ich wollte dies für mich durch ziehen. Nicht immer für alle und jeden da zu sein! Selber wollte ich mal hilfe und man bekam sie nicht! Es ar schwer am Anfang aber es wurde besser denn ich sagte mir das es dann auch keine echten Freunde waren! Aber ich lebe nun so das es mir passt und ich helfe wenn ich es möchte. Egal was jemand über mich denkt. Ich habe keine Lust mehr für alle den Kopf hin zu hängen!

Hallo Ylvie,

deine Geschichte könnte fast die meine sein. Immer hab ich geholfen, war für alle da. Als ich selbst Hilfe brauchte hatte niemand Zeit, nichtmal zum zuhören. Von dieser Sorte Freunde hab ich mich schon vor Jahren getrennt. Und mittlerweile hab ich auch kein schlechtes Gewissen mehr.

Schlimmer ist es, in der Familie egoistisch zu werden. Ich will mich abgrenzen, aber meine erwachsenen Kinder lassen mich nicht. Und so oft geb ich nach, immer nur, um nicht wieder den Vorwurf zu hören, ich wäre eins schlechte Mutter. Diesen Vorwurf hab ich schon gehört! Weil ich irgendwann die Nase voll davon hatte, immer die Feuerwehr für irgendwelche Hals-über-Kopf-Aktionen zu spielen. Weil ich eben nicht mehr mitten in der Nacht hunderte Kilometer fahren wollte um Kinkerlitzchen zu lösen.
Diese Vorwürfe tun sehr weh. Besonders wenn sie ungerechtfertigt sind.

Inzwischen setze ich schon ein paar kleine Grenzen. Es ist schwer. Aber nur wenn ich mich auf mich selbst konzentriere, kann ich Kraft schöpfen um wirklich zu helfen wenn Hilfe nötig ist.

Ich bin zur Zeit in Therapie, weil da viele Ängste und Depressionen sind. Es wird ein langer, schwerer Weg. Aber ich will ihn für mich gehen. Um wieder Kraft für andere zu haben.

Ylvie, du bist keine schlechte Freundin! Du kannst und darfst dich nur nicht zerteilen lassen. Grenzen setzen ist nicht einfach, aber lernbar.
Ich drück dir ganz fest die Daumen und stell ein Licht an deinen Weg, damit du ihn nicht aus den Augen verlierst.

Liebe Grüße
karo





Dr. Reinhard Pichler
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