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Wenn man keine Hierarchien berücksichtigt, ist der Kollege jeder Mitarbeiter.
Das ist dann natürlich nichts für die resoluten Obrigkeits-Fans!

Oder ein anderer Tipp: los empleados

Versteht dann jeder, das ist klar.

Zitat von Nyan:
Wenn man keine Hierarchien berücksichtigt.

Die Welt existiert nicht.

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Angst vor Augenkontakt

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Wem sagst du das.

Zitat von GastB:
Das ist kein Desinteresse, sondern einfach der normale Blickverlauf. Andernfalls überanstrengt man zum einen seine Augen total, zum anderen bringt man den anderen dazu, dass er seine Augen abwendet, weil nämlich niemand gerne lange angestarrt wird, und zum dritten hört man selber bald auf, wirklich dem Inhalt zuzuhören, weil man sich so auf seine Augen konzentriert, dass man eigentlich nicht mehr richtig an dem Gespräch teilnehmen kann.


Genau, dann käme es einem vor, wie bei den Boxern, die sich vor einem Kampf immer dieses idiotische Anstarrduell liefern, bis irgendwann einer nachgibt.

Viele Grüße

Hallo zusammen,

zur Zeit schreibe ich wohl immer dasselbe: Viel Arbeit, wenig Zeit für mich. Aber es geht irgendwie. Gelegenheiten, mich meiner Angst zustellen gab´s einige.
Das was ich schon lange ´mal schreiben wollte ist, dass ich eine liebe und gute Frau habe. Sie hat Verständnis für mich, stärkt mich, hat gute Laune, ist geistreich und kann sehr lustig sein. Ich sage ihr das gerne. Klar, gibt´s auch Meinungsdifferenzen und Streit. Das wird besprochen und wir suchen Lösungen.
Ich lebte so viele Jahre in grosser schmerzhafter Einsamkeit. Auch nach fast 20 Jahren des Miteinanderlebens mit ihr frage ich mich manchmal, wieso ich so ein Glück hatte, sie zu treffen, wieso wir beide uns gefunden haben. Ich bin dankbar dafür.

Ich ging auf den Bahnsteig. Am Fahrplan stand ein Mann, den ich vom Sehen her kannte. Ich stellte mich auch vor den Plan. Dann sprach ich ihn an und wir unterhielten uns. Ihr wisst vielleicht, dass ich nicht so häufig Leute anspreche. Aber das ging ganz gut, mein Augenkontakt war nicht schlecht. Ein bisschen befangen fühlte ich mich. Ich meine damit, dass ich nicht so impulsiv bin, wie ich in anderen ungefährlicheren Situationen sein kann. Macht nichts.

Heute Nacht ist mir etwas Merkwürdiges passiert. Das hört sich bestimmt schräg an, aber ich erzähl´s ´mal. Ich wachte in der Nacht auf. Normalerweise schlafe ich schnell wieder ein. Diesmal nicht. Mein Herz schug heftig und ich war aufgewühlt. Soetwas hatte ich noch nie. Ich wusste, dass ich heute in eine Konfrontation hereingeraten würde und Konfrontationen sind schlimm für mich. Mein inneres Kind hatte grosse Angst. Es malte sich alles in düstersten Farben aus. Vom Verstand her war die zu erwartende Situation ungefährlich.
Ich begann mit ihm zu reden. Ich versuchte zu erklären, dass das alles nicht so schlimm werden wird. Das half nicht. Ich tröstete ihn. Es half nicht. Dann legte ich in Gedanken meine Hand auf seine Wange, dann beruhigte er sich, nicht vollständig, aber merklich. Ich bin ein bisschen sprachlos.

Ich ging zur Bank. Am Schalter stand ein jüngerer Mann (klar: ein Kopf grösser als ich) den ich nicht kannte. Dazu kam eine nette, mir seit Jahren bekannte Angestellte. Es entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch. Sie sagte ´was Lustiges, ich riss Witze (Ich erzähle sehr gern Unsinn!) und plauderte. Dabei schaute ich ´mal die Frau, ´mal den Mann an, ´mal ins linke oder rechte Auge (ich glaube, das sieht dann wirklich nicht so wie starren aus). Das ging prima.

Das wär´s für heute.

Schlaft gut,

Kuschel

Hallo,

die Sache mit meiner Position ist schell erklärt: Ich bin der Chef. Ist für mich jeden Tag eine Herausforderung. Einerseits will ich Mensch sein, andererseits muss ich oft und schnell Entscheidungen fällen und klar sagen wo´s lang geht. Kolleginnen war ein Versuch, dass ich hier nicht so leicht erkannt werde, bei dem was ich hier alles sonst noch in die unergründlichen Weiten des Netzes schicke.

GastB, Du schriebst:
Sondern, dass man mit zunehmender Übung + Erfolgserlebnissen dabei die Angst verliert, also dass kene Angst mehr auftritt, und dass die Erfolgserlebnisse einander verstärken (genauso wie Misserfolgserlebnisse einander leider auch verstärken). Also dass die Bewältigung von sozialen oder gar konflikthaften Situationen immer einfacher und selbstverständlicher wird. Sie kann eines Tages sogar lustvoll werden (wo du schon nahe dran zu sein scheinst.)

Sehe ich genauso, habe mich ein bisschen unklar ausgedrückt.

GastB, Du schriebst auch:
Bis ich anfing, andere Leute zu beobachten, wie sie es machen. Ergebnis: Sie schauen normalerweise dem anderen immer nur ein paar Sekunden in die Augen, dann schauen sie woanders hin, z.B. zur Seite, in die Ferne oder auf den Boden. Und dann wieder mal in die Augen, meist, wenn der andere etwas Neues sagt.

So etwas Ähnliches hab´ ich auch beobachtet und es ist seeehr erleichternd zu wissen. Danke noch für Deinen Tipp.

Ich hoffe, ich konnte die Klarheiten ein bisschen beseitigen .

Kuschel

Hallo,

ich melde mich wieder mit den Abenteuern der letzten 2 Tage.

Bei uns wurde von einem Paketdienst fälschlicherweise ein Paket abgegeben. Von der Lieferfirma wurde der Fehler nicht bemerkt, ich wollte aber dort nicht anrufen, damit der Fahrer, der uns schon seit Jahren beliefert, keinen Ärger bekommt. Nun traf ich ihn ein paar Tage später zufällig beim Ausliefern und machte etwas, was ich normalerweise nicht mache, weil ich es für selbstverständlich halte: Ich erzählte ihm von dem Vorfall und davon, dass ich das Paket dem Empfänger ein paar Strassen weiter selbst zugestellt habe. Soetwas ist mir unangenehm, aber es ging. Augenkontakt mittel, weil´s überraschend kam.

Ich ging gestern durch ein Foyer. Es war niemand da und ich ging ein paar Schritte zurück zu einem grossen Spiegel, um ein Auge auf mich zu werfen. Genau in diesem Moment kommt eine Angestellte durch eine Tür und sieht das. Das war mir ein bisschen peinlich. Um die Sache zu entschärfen sagte ich schmunzelnd Ich wollte nur ´mal gucken, ob ich das bin. und ging meiner Wege. Augenkontakt war nicht so schlecht.

Gestern Nachmittag auf der Arbeit. Es passierte ein gefürchteter Arbeitsunfall, für den ich regelmässig Schutzeinweisungen gebe und der all die Jahre noch nie passiert ist. Es klingelte das Telefon, es mussten dringende Arbeiten gemacht werden und ich war von der Arbeitswoche erschöpft und müde. Ich dachte nur nicht das noch. Dann passierte etwas, was ich in solchen Belastungssituationen öfter erlebe: Ich schalte unbewusst auf ein Notfallprogramm. Es stammt aus der Missbrauchssituation: Keine Angst, scharfes Beobachten, scharfes Denken (ich muss gerade heulen) um lebend aus der Situation herauszukommen. So war es damals.
Ich denke, ich habe die gestrige Situation ganz gut gelöst.

Heute Morgen im Zug. Die Zugbegleiterin prüft meine Karte. Wir kennen uns vom sehen und haben auch schon ´mal ein paar Worte gewechselt. Sie spricht mich an und erzählt munter. Augenkontakt relativ gut, es kam ja überraschend. Ich bin noch müde und noch nicht so richtig auf Empfang. Das ist mir unangenehm, weil ich mich einerseits über Ihr nettes Geplauder freue, andererseits Angst habe, dass sie meine Wortkargheit (was ja nicht häufig bei mir vorkommt) verletzt. Es hat sie nicht. Sie sagte, dass sie sich gefreut hat, mich zu sehen. Mit soetwas kann ich nur schwer umgehen, auch wenn es mich letztlich freut.

Ich glaube ich hatte es schon erwähnt. Es passieren mir täglich Dinge, die nicht geklappt haben, die peinlich waren oder verletztend.
Die erwähne ich nicht. Mich interessiert das Positive, das ich hier dann mitteile.

Einen schönen Tag wünscht Euch

Kuschel

Hallo,

ich möchte noch etwas zu dem vorhin erwähnten Arbeitsunfall hinzufügen.

Das Ganze lief so ab, dass meine Angestellte mir mitteilte, das was passiert ist. Ich begutachtete die Verletzung, die harmlos aussieht, aber gravierende Folgen für sie nach sich ziehen kann. Ich fragte sie nach den Details zu dem wie es passierte aus. Ich hatte eine Vorstellung, von dem was sich zugetragen hatte und einen Plan. Ich wusste, dass ich ausführlichere Informationen zu dieser Art Unfall dahatte und wo sie standen. Ich las sofort nach und leitete die entsprechenden Massnahmen ein, die danach von ärztlicher Seite gutgeheissen wurden.
Diese nüchterne Vorgehensweise in solchen Situationen ist typisch für mich.

Kuschel

Hallo,

heute war mein Entspannungstag. Ich habe mich unter einen Baum neben einen plätschernden Bach gelegt und gedöst, habe dem Wind in den Bäumen zugehört, habe den leckeren Kuchen der Schwiegermama probiert, wir haben erzählt und gelacht, bin eine Runde gelaufen und habe mich über den Sonnenschein und die schöne Landschaft gefreut.

Mehr kann ich Euch heute nicht schreiben.

Kuschel

Hallo,

ich habe lange überlegt und mich entschlossen, hier keine Tagesberichte mehr ´reinzustellen. Es ist zeitlich nicht mehr zu schaffen.
Die letzten Wochen waren hart: viel Arbeit , dann noch abends das zeitlich aufwändige Formulieren, Schreiben und Korrigieren meiner Forum-Mitteilungen, wenig Zeit für meine Familie und mich, ohne Aussicht auf Besserung. Mir ist klar geworden, dass ich das nicht mehr in dieser Form weiterbetreiben kann. Ich weiche nun auf handschriftliche Aufzeichnungen aus. Tastaturschreiben ist einfach zu langsam bei mir.

Ich möchte mich bedanken, dafür, dass ich hier die Möglichkeit kennenlernen durfte, meine Ängste wahrzunehmen, mich ihnen zu stellen und auch festzustellen, dass sie unbegründet sind. Ich habe sehr viel in den vergangenen Wochen gelernt - über mich und über andere. Ich hätte das nicht für möglich gehalten.

Liebe Grüsse

Kuschel

Hallo Kuschel,

Zeit für die Familie ist natürlich wichtig. Und wenn du hier etwas mitgenommen hast, ist das ja erfreulich.

Allerdings wundert es mich, dass du offenbar mit dem Adler-Suchsystem tippst! Heutzutage, wo man praksich alles in den PC tippt, lohnt sich das Erlernen des 10-Finger-Systems auf jeden Fall. Dann schreibt man mit der Tastatur um ein Vielfaches schneller als mit der Hand.

Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute.
Gruß,
GastB

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Dr. Reinhard Pichler
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