Hallo,
ich melde mich wieder aus den Tiefen des Alltags. Also, was gab´s Neues?
Ich musste kurz im Schreibwarenladen etwas besorgen. Den Mann dort kannte ich flüchtig. Es entwickelte sich ein angenehmes Gespräch, in dem er mir auch -ungefragt- Tipps gab. Fand ich nett. Augenkontakt war nicht schlecht (geht bei Männern schlechter, als bei Frauen).
Ich hatte nicht so viel Zeit und merkte, dass ich gehen müsste. Es kam einerseits der Satz in mir Jetzt ist der so nett und gibt dir Tipps, da ist es unhöflich zu gehen.. Andererseits meinte die Vernunft Es reicht jetzt.. Eine typische Zwickmühle bei mir. Ich hatte Angst, dass der Mann wütend auf mich wird, wenn ich jetzt gehe.
Ziemlich unvermittelt sagte ich also So, ich muss jetzt los. (Normalerweise sage ich in solchen Fällen wenigstens noch einen kurzen Grund, warum ich gehe. Machte ich nicht.) Wir verabschiedeten uns freundlich. Nichts passiert.
Eine Kollegin hatte sich einen gedanklichen Plan gemacht, wie sie eine Arbeit angeht. Wir sprachen darüber und ich merkte, dass der Plan wichtige Faktoren unberücksichtigt liess. (Ich hatte der Kollegin zuvor ausserdem gesagt, dass sie wegen der Dringlichkeit dieser Arbeit, zuerst dieselbe in Angriff nehmen soll und nicht die, die sie angedacht hatte.) Mir war klar, dass ich wegen des Planes, den sie sich gemacht hatte (sie macht soetwas ansonsten sehr gut.), eine Abänderung verlangen musste. Du kannst jetzt nicht schon wieder ´was verlangen. und Es ist dringend, es muss sein. standen sich in meinem Kopf gegenüber. Dahinter sass die Angst, dass die Kollegin sauer auf mich werden und mich ablehnen könnte.
Ich sagte ihr, wie sie in diesem Fall verfahren soll. Sie nahm es mir nicht übel. Sie plauderte auch danach mit mir.
Eine andere Kollegin vergisst zur Zeit immer ´mal etwas. Mir war klar, dass ich etwas sagen musste. Andererseits kam der Satz Oh, nein, die spricht dann nie wieder mit mir.
Ich sagte das, was ich sagen wollte deutlich, aber freundlich. Es ist nichts passiert.
Situationen wie die beiden zuletzt beschiebenen kosten mich immer eine Menge Kraft.
Ich traf zufällig eine Bekannte. Die ist nett, aber auch ziemlich resolut. Der traue ich zu, dass sie mich (nicht im negativen Sinne) auf meinen nicht so guten Augenkontakt anspricht, was mir sehr unangenehm wäre. Also bin ich bei ihr immer unterschwellig ein bisschen unsicher. Wir unterhielten uns, sie erzählte viel (ich höre gerne auch ´mal zu) und ich erzählte. Während sie erzählte, schaute ich ihr (hört sich ein bisschen blöd an) mal ins linke, mal ins rechte Auge, mal auf die Nase. Das ging nicht schlecht und war für mich irgendwie entspannender. Wir verabschiedeten uns freundlich.
Das war´s schon wieder für heute.
Eine gute Nacht wünscht Euch
Kuschel
04.09.2012 20:13 •
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