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Kuschel, ich bin einfach hingerissen von deinen Beiträgen. Jeder andere Mensch hätte in deiner Situation Angst um die Autotüren gehabt - und du schwingst in geistigen Höhen, in denen das scheinbar eine ganz profane Sache ist. Und die Kassiererin im Supermarkt, die auf das Geld wartet zu ignorieren schafft auch nicht jeder.

Super. Weiter so. Wie langweilig die Welt wäre wenn alle das gleiche Verhalten an den Tag legen würden.

Ich habe übrigens auch Probleme an der Kasse. Die neueren haben keine Ablage mehr, und das heißt echt super flink zu sein damit das alles nicht ins Stocken kommt. Das ist wirklich nervig, aber doch nicht das, was andere über uns denken.

Schau dir die Leute mal genau an, welche Probleme sie haben, wie sie reden. Sie haben gar keine Kompetenzen dazu, über andere zu richten, und auch keine Möglichkeiten - sie stecken nicht in ihrer Haut. Bekanntlich richtet jeder über sich selbst, das geht, wenn das auch vollkommen überflüssig ist. Wenn jemand andere angreift, dann ist es ausschließlich sein persönliches Problem. Die Unzufriedenheit mit sich selbst wird aus Unfähigkeit oder Faulheit sich mit ihr auseinander zu setzen und Problemlösungen zu suchen einfach nach Außen getragen. Den anderen zu beschuldigen geht immer leichter. Manche urteilen gar nicht oder wenig, die zu finden ist immer gut.

Und der Rest der Menschheit? 4% von denen sind Vampire - und da muss sich jeder fernhalten....



Ein gutes Buch:


Hallo Nyan, hallo Bawü44,

Eure Meldungen kamen wie gerufen, vielen Dank. Ich bin erleichtert.

Die Kritik vom 1.Sept. hat mir sehr zugesetzt. Ich empfand sie übertrieben, tendenziell, eben ziemlich unsachlich und dadurch sehr verletzend. (Ich habe leider kein dickes Fell.) Trotzdem dachte ich viel über diese Vorwürfe nach. Es nagte in mir weiter. Ich dachte, dass ist vieleicht doch vollkommener Unsinn, was ich hier mache, vielleicht doch eine Zumutung (als ich meine ersten Berichte hier ´reinstellte, hatte ich nicht damit gerechnet, dass das jemanden interessiert) für jemanden der´s liest. Ich dachte über die Möglichkeit nach, das Ganze hier nicht mehr zu veröffentlichen.

Gestern Abend überlegte ich noch ´mal und kam zu dem Schluss, weiterzumachen, auch, weil ich merke, dass es mir gut tut. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mit den eigenen Problemen, Gedanken und Gefühlen in aller Ruhe auseinanderzusetzen und, Bawü44 ich bin da Deiner Meinung, vielleicht dem einen oder anderen eine Anregung geben zu können.

Klar, ist schon manchmal putzig, was ich da so mache. Ich versuche aber, andere möglichst nicht durch meine Übungen zu belästigen, zu verletzen...
Wenn ich andererseits so sehe, wie rücksichtslos, rüpelhaft, egoistisch, beleidigend oder aggressiv manche Mitmenschen sind, liegt die Vermutung nahe, dass ein erstaunlich hoher Prozentsatz der Bevölkerung anscheinend gerade eine brutale Konfrontationstherapie durchzieht, wogegen meine Grenzüberscheitungen ziemlich mickrig aussehen.

Es hat mich vorhin einige Überwindung gekostet, diese Internetseite zu öffnen. Umso mehr freuen mich Eure Ermutigungen. Danke.


Euer Kuschel

A


Angst vor Augenkontakt

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Hallo zusammen,

heute war´s noch ein bisschen entspannter als gestern. Essen, trinken, Witze reissen, lachen, ein bisschen durch die Gegend fahren, eben ´mal die Seele baumeln lassen.

Hört sich jetzt vielleicht nach einer Kleinigkeit an, ist es aber für mich nicht: Wir setzten uns an einen Biergartentisch. Der war noch nicht von dem Geschirr der vorhergehenden Gäste freigeräumt. Die Kellnerin kam, räumte ab und fragte, ob sie die bekleckerte Tischdecke herunternehmen soll. Diese war tatsächlich und insbesondere vor mir ziemlich befleckt. Ich hatte nun ein Problem. Mir ist es sehr unangenehm, wenn mir jemand, insbesondere eine mir nicht so bekannte Personen, einen Gefallen tut.(Den Gefallen tat sie nicht mir allein, wir waren zu dritt, aber ich muss ein bisschen aufgeregt gewesen sein, weshalb ich die anderen in dem Moment vergessen habe.)
Da steckt wohl Angst dahinter, dass das unverschämt ist, was ich verlange, dass ich dann zu Dank verpflichtet wäre (wie soll der aussehen?)...
Ich hörte mich ein ja sagen. Und dann eindanke. Nichts passiert.

Ich fuhr mit dem Auto zurück nach Hause. Ich fahre ingesamt selten längere Strecken und fühle mich immer ein bisschen unsicher, obwohl ich eigentlich, wenn ich´s mir jetzt so überlege, ein sicherer Fahrer bin, der auch im Hochgebirge gut zurechtkommt. (trotzdem: Wenn ich einen Radfahrer überhole, schaue ich immer nochmal im Rückspiegel, ob er noch lebt.)
Die Strecke, die ich befuhr zeichnete sich dadurch aus, dass viele Kilometer lang ein Dorf kam, dann ein paar hundert Meter ausserörtliches schnelleres Fahren, dann gleich wieder ein Dorf und noch eins und noch eins. Ich fuhr schon immer ein bisschen schneller als erlaubt, aber die Schlange hinter mir wurde immer länger. Ich kam mir vor wie eine Schnecke und mir war nicht wohl dabei. Mein Kopfkino spielte gerade den Film Der Mann, der gleich `was auf die Mütze kriegt (wegen vorsätzlichem Schleichen).
Ist aber ´mal wieder nichts passiert.

Das war´s ´mal wieder.

Gute Nacht
Kuschel

Zitat von kuschel:
Wenn ich andererseits so sehe, wie rücksichtslos, rüpelhaft, egoistisch, beleidigend oder aggressiv manche Mitmenschen sind, liegt die Vermutung nahe, dass ein erstaunlich hoher Prozentsatz der Bevölkerung anscheinend gerade eine brutale Konfrontationstherapie durchzieht, wogegen meine Grenzüberscheitungen ziemlich mickrig aussehen.

Kuschel, hier will dir niemand was böses. Super, dass du weiter schreibst, und auch die Leute (s. Zitat) ein bisschen zurück ärgerst.
Ich war als Kind schüchtern, darf ich es also eventuell auch. Wie war das bitte nochmal - das Auto in einer engen Gasse einparken, alle Türen offen lassen und ins Haus rein gehen?



Ok, das will ich auch probieren.

Und - du hast mich gerade daran erinnert, dass ich früher den Gesundheitszustand der überholten Radfahrer auch kontrolliert habe. Irgendwann resigniert man aber... sind sie schließlich nicht selbst schuld wenn sie mit so einem Drahtding ganz ohne PS auf die Piste gehen..?

Bis bald. Ich wünsche dir einen guten Wochenanfang und weiterhin gute, inspirierende Ideen!


Hallo Nyan,

habe mich gerade über Deine Meldung amüsiert. Aber nicht, dass Du es mit Kleine-Gasse-Auto-abstell-Autotür-aufreiss gleich übertreibst.

Liebe Grüsse

Kuschel

Hallo zusammen,

also, wie gewohnt das Neueste vom heutigen Tage.

Ein Mann übergab mir vor ein paar Tagen eine leere Unterschriftenliste für eine Petition, mit der Bitte, Unterschriften zu sammeln und diese ihm dann zurückzusenden. Das ging so schnell, dass ich garnicht richtig darauf reagieren konnte. Und weg war er. Damit hatte ich mir ein Problem eingehandelt. Ich hatte nämlich keine Lust dazu, aus etlichen Gründen. Aber ich wollte ja nicht so sein und sammelte fix bei den Kollegen und mir ein paar Unterschriften ein. (Das Anliegen der Petition ist eigentlich gut.) Ich wollte die Unterschriften nun mit der beigelegten Briefmarke an den Herrn zurückschicken. Der Unterschriftenzettel war aber erst halb voll. Und nun machte ich mir Vorwürfe: Der hat sich so eine Mühe gemacht, Zettel kopiert, alles zusammengetackert, Briefmarke beigelegt, mitgenommen und mir gegeben und ich unterstütze ihn nur so halbherzig bei diesem wichtigen Anliegen. Ich hatte Angst, dass er wütend auf mich ist, mich vielleicht sogar anruft.
Egal. Ich machte den Brief fertig zum Versand.

Ich fragte eine Kollegin etwas und sie gab mir eine flapsige Antwort. Normalerweise hätte ich jetzt sachlich, höflich noch ´mal nachgefragt, um die eigentliche Information zu erhalten. Ich liess mir stattdessen ein bisschen meinen Unmut durch meine ärgerliche Stimme anmerken und bekam dann die richtige Antwort. Sie nahm es mir nicht übel.

Ich arbeite ziemlich eng mit einer angenehmen, netten Kollegin zusammen. Seit zwei Tagen wollten wir etwas Wichtiges besprechen. Sie fragte mich schon zwei- dreimal, ob ich Zeit hätte. Bei mir kamen immer wieder andere ähnlich wichtige Sachen dazwischen. Ich musste das Gespräch also schon zweimal auf den nächsten Tag verschieben, was bei mir sehr selten vorkommt. Heute musste ich zudem etwas ziemlich lange reparieren, was sie auch mitbekommen hat. Ich fühlte mich ´mal wieder unwohl, hatte also Angst, dass sie sauer auf mich ist, weil sie sich viel Mühe zur Vorbereitung des Gespräches gemacht hatte und ich sie so lange habe warten lassen.
Sie war nicht wütend auf mich. Sie machte sogar Scherze, was sehr selten bei ihr vorkommt und wir erzählten noch ein bisschen über Privates.

Vor ein paar Tagen beschwerte ich mich bei einer übergeordneten Stelle über die sich seit Jahren verschlechternden Arbeitsbedingungen. Heute rief mich der Geschäftsführer an. Ich war aber gerade ausser Haus und rief ihn zurück. Wohl war mir dabei nicht, insbesondere, weil mir der Mann nicht besonders sympathisch ist. Ich hatte also Angst, davor, dass er meine unverblümte Kritik zurückweist, mich gar angreift. Auch in dem Gespräch hakte ich nach.
Insgesamt war es ein langes, sehr offenes, ehrliches und informatives Gespräch in einem freundlichem Ton.

So, das wär´s.

Schlaft gut.

Kuschel

Hallo,

ich melde mich wieder aus den Tiefen des Alltags. Also, was gab´s Neues?

Ich musste kurz im Schreibwarenladen etwas besorgen. Den Mann dort kannte ich flüchtig. Es entwickelte sich ein angenehmes Gespräch, in dem er mir auch -ungefragt- Tipps gab. Fand ich nett. Augenkontakt war nicht schlecht (geht bei Männern schlechter, als bei Frauen).
Ich hatte nicht so viel Zeit und merkte, dass ich gehen müsste. Es kam einerseits der Satz in mir Jetzt ist der so nett und gibt dir Tipps, da ist es unhöflich zu gehen.. Andererseits meinte die Vernunft Es reicht jetzt.. Eine typische Zwickmühle bei mir. Ich hatte Angst, dass der Mann wütend auf mich wird, wenn ich jetzt gehe.
Ziemlich unvermittelt sagte ich also So, ich muss jetzt los. (Normalerweise sage ich in solchen Fällen wenigstens noch einen kurzen Grund, warum ich gehe. Machte ich nicht.) Wir verabschiedeten uns freundlich. Nichts passiert.

Eine Kollegin hatte sich einen gedanklichen Plan gemacht, wie sie eine Arbeit angeht. Wir sprachen darüber und ich merkte, dass der Plan wichtige Faktoren unberücksichtigt liess. (Ich hatte der Kollegin zuvor ausserdem gesagt, dass sie wegen der Dringlichkeit dieser Arbeit, zuerst dieselbe in Angriff nehmen soll und nicht die, die sie angedacht hatte.) Mir war klar, dass ich wegen des Planes, den sie sich gemacht hatte (sie macht soetwas ansonsten sehr gut.), eine Abänderung verlangen musste. Du kannst jetzt nicht schon wieder ´was verlangen. und Es ist dringend, es muss sein. standen sich in meinem Kopf gegenüber. Dahinter sass die Angst, dass die Kollegin sauer auf mich werden und mich ablehnen könnte.
Ich sagte ihr, wie sie in diesem Fall verfahren soll. Sie nahm es mir nicht übel. Sie plauderte auch danach mit mir.

Eine andere Kollegin vergisst zur Zeit immer ´mal etwas. Mir war klar, dass ich etwas sagen musste. Andererseits kam der Satz Oh, nein, die spricht dann nie wieder mit mir.
Ich sagte das, was ich sagen wollte deutlich, aber freundlich. Es ist nichts passiert.

Situationen wie die beiden zuletzt beschiebenen kosten mich immer eine Menge Kraft.

Ich traf zufällig eine Bekannte. Die ist nett, aber auch ziemlich resolut. Der traue ich zu, dass sie mich (nicht im negativen Sinne) auf meinen nicht so guten Augenkontakt anspricht, was mir sehr unangenehm wäre. Also bin ich bei ihr immer unterschwellig ein bisschen unsicher. Wir unterhielten uns, sie erzählte viel (ich höre gerne auch ´mal zu) und ich erzählte. Während sie erzählte, schaute ich ihr (hört sich ein bisschen blöd an) mal ins linke, mal ins rechte Auge, mal auf die Nase. Das ging nicht schlecht und war für mich irgendwie entspannender. Wir verabschiedeten uns freundlich.

Das war´s schon wieder für heute.

Eine gute Nacht wünscht Euch

Kuschel

Zitat von kuschel:
Situationen wie die beiden zuletzt beschiebenen kosten mich immer eine Menge Kraft.


Bist du der Vorgesetzte von diesen Kollegen/innen oder warum musst du da ständig eingreifen, wenn sie nicht so machen, wie sie sollen?

Viele Grüße

Hallo Schlaflose,

schön, etwas vor Dir zu hören.

Du hattest von Anfang an Panik vor einer Klasse zu stehen, warum hast Du da Lehramt studiert?

Deine Meldungen sind immer wieder interessant. Hol Dir in diesem Thread das, was Du dringend brauchst.

Dein Kuschel

Den Mut, nicht wahr?

Hallo zusammen,

heute war ein langer Tag, der aber auch einige Gelegenheiten bot, sich meinen Ängsten zu stellen.

Es entwickelte sich eine Situation, die erklärungs- und klärungsbedürftig war. Ich musste also mit Geschäftspartnern in Kontakt treten, die ich eigentlich nicht so gerne besuche. Egal, ich fuhr hin. Es wurden konstruktive angenehme Gespräche. Und der Augenkontakt war erstaunlich gut.


Ein Personalgespräch stand an. Es waren etliche Fehler aufgetreten. Dass die betreffende Person sympatisch ist, machte es für mich nicht leichter. Das Gespräch verlief sachlich. Das was mir schwer fiel, war das Aussprechen der Konsequenzen. Aber es ging. Keine Katastrophe passiert.

Ich musste etwas zur Reparatur geben. Der Juniorchef kam gleich heraus. Ich sagte ihm, was gemacht werden müsste. Wir sprachen auch noch über Probleme bezüglich eines weiteren Gegenstandes. Während der ganzen Zeit sprach ich mit meiner kräftigeren Stimme, mit der ich mich wehrhafter fühle und mein Augenkontakt war gut. Das tat mir richtig gut.

Ein Geschäftspartner rief mich an. Normalerweise bin ich höflich, aber ein bisschen hölzern, also nicht so impulsiv, wie ich eigentlich sein möchte. Diesmal war´s aber lockerer. Ich plauderte drauf los, machte ´mal einen Scherz, ich fühlte mich wohler, was ich sonst von dieser Art von Gesprächen nicht sagen kann.


Das wär´s für heute.

Schlaft gut.

Kuschel

Das ist ja wunderbar!

Eigentlich gehört das in das Erfolgsforum!

Das ist das Schöne, dass ein Erfolgserlebnis andere nach sich zieht. Es wird dann immer leichter. Und eines Tages fragt man sich verwundert, worin das frühere Problem eigentlich bestanden hat.

Zitat von kuschel:
Du hattest von Anfang an Panik vor einer Klasse zu stehen, warum hast Du da Lehramt studiert?


Weil ich ein Sprachgenie bin (ist nicht ironisch gemeint!!) und schon von Anfang an feststand, dass ich Anglistik und Romanistik studieren wollte. Da macht man man entweder den Magister, womit man im Prinzip nichts anfangen kann, oder ein Lehramtsstudium. Das Studium selbst war für mich auch die absolute Erfüllung und voller Erfolgserlebnisse. Ich habe einfach verdrängt, dass diese Zeit mal aufhört und ich tatsächlich mal vor einer Klasse stehen muss. Aber ich habe mich ja über 20 Jahre der Situation gestellt, was mich krank gemacht hat. Dann habe ich die Konsequenzen gezogen und den Job hingeschmissen und einen Neuanfang gewagt. Es heißt ja immer, die Ängste wollen einem sagen, dass etwas im Leben falsch läuft und man daran etwas ändern muss. Genau das habe ich gemacht.

Du hast aber meine Frage, ob du der Vorgesetzte bist, nicht beantwortet.

Viele Grüße

Hallo,

danke GastB, ich habe mich sehr über Deine Bekräftigung gefreut. Tut gut. Ich denke auch, dass man sich an Angstauslösendes gewöhnen kann. Das dauert aber seine Zeit.

Heute gab´s zwar viel Arbeit, aber nur einige, kleinere Gelegenheiten, um mich der Angst zu stellen. Der Augenkontakt war mal mittel, mal gut.

Eine Kleinigkeit: Ich war in Gedanken und radelte auf eine Vorfahrtsstrasse, ohne auf den Verkehr zu achten. Das heisst, ich bin nach Gehör gefahren und weil es nichts zu hören gab, bin ich also auf die Strasse gefahren. Von links kam aber mit hoher Geschwindigkeit ein leises Fahrrad. Es ist nichts passiert, aber es war knapp. Der Fahrradfahrer murmelte etwas zu mir, von wegen erst gucken. Er ist aber nicht aggresiv geworden, sondern weitergefahren. Nichts passiert.

Das wär´s für heute

Kuschel

Nyan, Du bist öfter ´mal bei mir unehrlich, nicht wahr? Oder täusche ich mich?

Oh, das weiß ich nicht mal, lieber Kuschel. Ich reagiere unterschiedlich auf Texte, manchmal spontan. Ich denke das ist nicht unehrlich.

Wenn ich fragen darf, warum beantwortest du die Frage nach deiner Position nicht? Findest du das zu privat? Mich hätte deine Antwort auch interessiert. Aber vielleicht sind das auch wieder nur eigene Ängste, die man gerne los werden würde. Ich denke für mich wäre z. B. ein Großraumbüro ein Alptraum, und eine überlegene Position sowieso. In Kleinbetrieben gibt es keine besonders stark ausgeprägte Hierarchien. Ich wünsche dir aber, dass alles so ist, wie du es dir selbst wünschst. Jeder kann sich in einem gewissen Rahmen sein Leben so einrichten, wie es für ihn am günstigsten ist.

Woher weiß ich, dass ich der Stimme, die mir sagt, dass ich lüge, trauen kann?

(Eine Idee von L. Wittgenstein)

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Zitat von kuschel:
danke GastB, ich habe mich sehr über Deine Bekräftigung gefreut. Tut gut. Ich denke auch, dass man sich an Angstauslösendes gewöhnen kann. Das dauert aber seine Zeit.
Das möchte ich etwas korrigieren:
Du gewöhnst dich damit - hoffentlich - nicht an Angstauslösendes. Damit würdest du ja andernfalls behaupten, dass solche Situationen
a) bei allen Menschen selbstverständlich Angst auslösen - was ja nicht stimmt
b) bei dir immer weiter, lebenslang Angst auslösen werden - was ja wohl auch nicht stimmt. Jedenfalls wollte ich das nicht sagen.

Sondern, dass man mit zunehmender Übung + Erfolgserlebnissen dabei die Angst verliert, also dass kene Angst mehr auftritt, und dass die Erfolgserlebnisse einander verstärken (genauso wie Misserfolgserlebnisse einander leider auch verstärken). Also dass die Bewältigung von sozialen oder gar konflikthaften Situationen immer einfacher und selbstverständlicher wird. Sie kann eines Tages sogar lustvoll werden (wo du schon nahe dran zu sein scheinst.)
Man sollte nur aufpassen, dass man nicht eines Tages überheblich wird. Nicht alles, was man durchsetzen kann, muss man auch durchsetzen.

Eine Sache noch: Du schreibst immer von Kolleginnen, aber es hört sich so an, als seist du ihr Vorgesetzter. Falls du wirklich ihr Vorgesetzter bist, solltest du so ehrlich sein und Mitarbeiterinnen schreiben. Selbst das ist ja schon eine Beschönigung, denn eigentlich sind es Untergebene, aber dieser Begriff gilt heute als verpönt. Kollegin sagen aber Chefs, die zu feige sind, ihre Stellung klar zu positionieren, und sich bei eben diesen Kolleginnen sowie Außenstehenden als toller Chef hinstellen. In Wirklichkeit wird es den Mitarbeiter/innen dabei übel, denn es ist nicht wahr, und wenn es dem Chef gerade besser passt, wird er/sie ohnehin autoritär und kehrt ohne Umschweife den Chef heraus. Abgesehen davon, dass es da ein ganz reales Machtverhältnis gibt.

Zitat von GastB:
Eine Sache noch: Du schreibst immer von Kolleginnen, aber es hört sich so an, als seist du ihr Vorgesetzter. Falls du wirklich ihr Vorgesetzter bist, solltest du so ehrlich sein und Mitarbeiterinnen schreiben. Selbst das ist ja schon eine Beschönigung, denn eigentlich sind es Untergebene, aber dieser Begriff gilt heute als verpönt. Kollegin sagen aber Chefs, die zu feige sind, ihre Stellung klar zu positionieren, und sich bei eben diesen Kolleginnen sowie Außenstehenden als toller Chef hinstellen. In Wirklichkeit wird es den Mitarbeiter/innen dabei übel, denn es ist nicht wahr, und wenn es dem Chef gerade besser passt, wird er/sie ohnehin autoritär und kehrt ohne Umschweife den Chef heraus. Abgesehen davon, dass es da ein ganz reales Machtverhältnis gibt.


Genau deswegen habe ich auch nachgefragt.

Viele Grüße

Und noch etwas: Ich war früher auch der Meinung, dass Augenkontakt bedeutet, dass man dem anderen die ganze Zeit in die Augen schauen muss. Ich bekam Augenprobleme und es klappte sowieso nicht.

Bis ich anfing, andere Leute zu beobachten, wie sie es machen. Ergebnis: Sie schauen normalerweise dem anderen immer nur ein paar Sekunden in die Augen, dann schauen sie woanders hin, z.B. zur Seite, in die Ferne oder auf den Boden. Und dann wieder mal in die Augen, meist, wenn der andere etwas Neues sagt.

Das ist kein Desinteresse, sondern einfach der normale Blickverlauf. Andernfalls überanstrengt man zum einen seine Augen total, zum anderen bringt man den anderen dazu, dass er seine Augen abwendet, weil nämlich niemand gerne lange angestarrt wird, und zum dritten hört man selber bald auf, wirklich dem Inhalt zuzuhören, weil man sich so auf seine Augen konzentriert, dass man eigentlich nicht mehr richtig an dem Gespräch teilnehmen kann.

Je entspannter man damit umgeht, desto einfacher wird das Ganze.
Manche Leute bewegen z.B. während eines konzentrierten Sprechens, bei dem sie gleichzeitig nachdenken, ihre Augen sehr schnell mehrmals hin und her. Das fasziniert mich immer, und ich empfinde das auch keineswegs als für mich unangenehm, im Gegenteil, ich spüre dabei die volle Konzentration auf das Gespräch mit mir, und das tut gut.

Also, mein Rat: Wende die Augen zwischendurch gezielt vom Gesicht des anderen ab, und zwar bevor sie dir aus dem Kopf fallen.

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Dr. Reinhard Pichler
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