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Hey Leute,
Manchmal lasse ich meine Laune ein bisschen zu sehr davon beeinflussen wie andere Menschen auf mich reagieren. Rührt aus Angst vor Ablehnung, rührt aus Kindheitserlebnissen.

Bin sehr feinfühlig was die Stimmung anderer Menschen betrifft. Und wenn jemand mal schlechte Laune hat, zb auf der Arbeit; dann überlege ich direkt ob ich was falsch gemacht haben könnte fühle mich schlecht bzw nicht gut. Oder ich denke dann dass die Person mich nicht mag werde teilweise sogar etwas sauer.

Meistens ist es letztendlich so dass die Laune der Person rein gar nichts mit mir zu tun hatte. Naja und selbst wenn es mal so ist, muss man das auch akzeptieren.

Da hilft ja eigentlich nur zu wissen okay bin zu empfindlich was das betrifft, liegt an der Kindheit.
Wird schon nix mit mir zu tun zu haben dass xy blöd gelaunt ist .
. Und wenn ist es halt so.

Hat da jemand noch Strategien?

23.02.2022 16:15 • 07.03.2022 x 3 #1


5 Antworten ↓


Griasam,

ein gern verwendeter Therapiespruch lautet: Man spiegelt sich im Gegenüber. Was dabei gerne übersehen wird: In einem Spiegel sieht man das, worauf man ihn richtet.

Dein Gegenüber spiegelt Dich deshalb nicht vollumfänglich, sondern nur jene Aspekte, die Dir (an Dir!) wichtig erscheinen. Wenn Du also an Dir etwas nicht magst, bist Du vorwiegend für abwertende Signale aufnahmebereit - egal, ob diese auch so gemeint waren.

Du kannst nun bidirektional üben:
1. Erkenne an Dir alles, was Dir angenehm erscheint, dann spiegelst Du das irgendwann auf die Anderen.
2. Suche an Anderen angenehme Signale, dann überträgt sich das auch auf Deine Selbstwahrnehmung.

Ich persönlich neige eher dazu, jegliche Bewertung auf ihre Angemessenheit hin zu prüfen. Denn auch dem positiven Bewerten liegt automatisch das Potenzial des Gegenteils zugrunde.

A


Alles persönlich nehmen

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@moo
Wie ist es, wenn man an sich etwas nicht gemocht hat oder früher oft unsicher war und davon überzeugt war, dass man dies und das nicht kann, aber von außen (Freunde, Bekannte, manche Arbeitskollegen) oft positives Feedback erhalten hat und solche Aussagen wie z. B. du bist stärker als du denkst, stell dein Licht nicht unter den Scheffel, du bist besser als du glaubst usw... wenn man doch die Unsicherheiten und kein besonders großes Selbstvertrauen und auch kein Selbstbewusstsein nach außen hin ausstrahlte? Das habe ich nicht oder besonders damals nie verstanden...das zu Punkt 1. nur im Gegenteil

@Alwaystrouble
es ging mir früher ähnlich, dass ich vieles oft persönlich genommen habe, heute weiß ich es besser.

@-IchBins-
Eigentlich betrifft Dein Beispiel doch eher Punkt 2: Du nahmst von Anderen positive Signale wahr. Du musstest sie gar nicht interpretieren (also durch einen Bewertungsfilter schicken), sondern sie wurden verzehrfertig geliefert
Ich wollte oben die subjektive Bewertung thematisieren. Sehe ich es richtig, dass Du lediglich Probleme damit hattest, die positiven Signale zu verinnerlichen?
Bedenke, dass die von Dir genannten Menschen aus Ihrer Wahrnehmung heraus (die ja auch einer Bewertung durch deren Eigenperspektive unterliegt) Dir positive Signale gesendet haben. Das konnten sie nur deshalb tun, weil sie selber ihre positiven Anteile in Dir gespiegelt sahen. Ich gehe natürlich davon aus, dass sie die Äußerungen ernst meinten.

Es läuft letztlich immer auf Dich selber raus. Äußerungen anderer werden von Dir automatisch uminterpretiert, es sei denn, Du bist Dir des o. g. Ablaufs bewusst und stellst Dein Bewertungssystem grundsätzlich in Frage. Dann kann sich die Perspektive wirklich ändern. Lege das Augenmerk nicht auf positiv oder negativ sondern auf die lauernde Bewertungsfalle.

Danke @moo für die aufschlussreiche Erklärung. Vielleicht habe ich damals auch einiges falsch gedeutet.
Ja, es war ernst gemeint, sonst hätten die Freundschaften oder die einen oder anderen Arbeitskollegen wohl sich nicht mit mir weiterhin abgegeben, was in der Vergangenheit vor dieser Zeit, also in den etwa 20ern herum anders war, da durfte ich Mobbing erfahren, wobei ich mich nicht bis Anfang der 40er geändert hatte und da war es wie oben erwähnt.
Abgesehen davon haben Mobber selbst ein Problem, sonst würden sie nicht mobben. Heute ist mir das klar, damals dachte ich, es liegt tatsächlich an mir.
Man glaubt quasi selbst nicht an sich (denkt, man ist nicht gut genug - aus der Prägung und Kindheitstagen heraus resultierend), aber andere tun es, aus welchen Gründen auch immer. Heute weiß ich, dass der eine oder andere recht hatte. Ich habe schon viel an mir gearbeitet und einiges geschafft, wo ich früher nicht zu träumen davon gewagt hätte und prompt kommen jene Aussagen wieder in mein Gedächtnis gestolpert (du bist stärker, als du denkst usw.)
An der Bewertung arbeite ich weiterhin, denn ich ertappe mich immer mal wieder dabei.

Zitat von moo:
Dir positive Signale gesendet haben

Das ist es wo ich auch manchmal zu blöd bin die also solche zu verstehen, ich bin dann manchmal etwas verwundert wenn ein außenstehender mir sagt, dass ein von mir interpretierter Angriff eigentlich ein positives Signal sein kann.





Dr. Reinhard Pichler
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