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Zitat von juwi:
Ich habe es tatsächlich geschafft, in die Einrichtung zu gehen! Anfangs habe ich mich komisch gefühlt, weil ich niemanden kannte und alle so still dasaßen. Dann kamen aber noch mehr Leute und ich bin mit jemandem ins Gespräch gekommen. Wir haben sogar Nummern ausgetauscht und wollen demnächst etwas zu zweit unternehmen. Jetzt habe ich Bedenken, ob das nicht zu voreilig war, die Nummer rauszugeben...
So geht es mir immer: Einerseits wünsche ich mir Kontakte, andererseits habe ich Angst, dass ich jemanden nicht mehr loswerde. Und ein Gedanke, der mir erst jetzt kommt: Was ist, wenn der keine platonische Bekanntschaft will, sondern meine Nummer deswegen wollte, weil er eine Partnerin sucht?
Mit solchen blöden Gedanken vermiese ich mir Erfolge. Statt dass ich stolz auf mich bin, dass ich das heute so super gemeistert habe, mache ich mir Vorwürfe, dass ich gleich beim ersten Mal Hingehen jemandem, noch dazu einem Mann, meine Nummer gegeben habe. Alles, was bleibt, ist ein ungutes Gefühl und der Wunsch, es rückgängig machen zu können. Schade!


Ja Top! Sieh das doch erst einmal als einen positiven Fortschritt, ohne das gleich wieder schlecht zu machen.

Aus welchen Gründen er dich gefragt hat kann Dir keiner beantworten ausser nur er selbst. Vielleicht versucht Du so schnell wie möglich mit ihm ein Treffen auszumachen und dabei gleichzeitig zu erwähnen das du nur nach netten Leuten ausschau hälst und keiner festen Beziehung und das wenn so schnell wie möglich, sonst dreht sich der Gedankenkreisel permanent und erzeugt nur weitere ungute Gefühle.

Zitat von Impulse:
Vielleicht versucht Du so schnell wie möglich mit ihm ein Treffen auszumachen und dabei gleichzeitig zu erwähnen das du nur nach netten Leuten ausschau hälst und keiner festen Beziehung


Daran habe ich auch schon gedacht, aber falls er gar nichts Nicht-Platonisches im Sinn hat, wirkt es doch blöd, wenn ich sage, ich will keine Beziehung?
Am liebsten wäre es mir, wenn das nächste Zusammentreffen nicht zu zweit, sondern wieder in der Gruppe stattfinden würde. Vielleicht schlage ich ihm das vor. Dann könnte ich ihn näher kennen lernen und etwas über seine Beweggründe erfahren, aber im geschützten Rahmen.
Morgen habe ich eh Psychotherapie, da werde ich meinen Therapeuten fragen, was er darüber denkt.

A


Aktiv gegen die Einsamkeit - Erfahrungsaustausch

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Zitat von juwi:
Zitat von Impulse:
Vielleicht versucht Du so schnell wie möglich mit ihm ein Treffen auszumachen und dabei gleichzeitig zu erwähnen das du nur nach netten Leuten ausschau hälst und keiner festen Beziehung


Daran habe ich auch schon gedacht, aber falls er gar nichts Nicht-Platonisches im Sinn hat, wirkt es doch blöd, wenn ich sage, ich will keine Beziehung?
Am liebsten wäre es mir, wenn das nächste Zusammentreffen nicht zu zweit, sondern wieder in der Gruppe stattfinden würde. Vielleicht schlage ich ihm das vor. Dann könnte ich ihn näher kennen lernen und etwas über seine Beweggründe erfahren, aber im geschützten Rahmen.
Morgen habe ich eh Psychotherapie, da werde ich meinen Therapeuten fragen, was er darüber denkt.


Naja, kommt darauf an wie Du es ihm sagst.

Wenn das der allererste Satz ist den Du zu ihm sagst sobald du ihn wieder siehst, könnte es doof rüberkommen.
Aber Du kannst ihm doch auch genau das schildern was du hier im Forum geschrieben hast, sprich der Nummernaustausch vielleicht zu vorschnell war, Du Dir darüber Gedanken gemacht hast und es Dir wichtig sei wenn überhaupt nur Freundschaften zu finden und keine Beziehung.
Wäre zumindest meine Idee, würde aber auch gerne erfahren wie anderen bzw. dein Therapeut darüber denkt.

Mein Tag ist wie geplant abgelaufen, Frieseurtermin habe ich morgen, Muckibude lief wie geplant..Freitag Morgen geht es wieder hin.

Für Morgen habe ich mir vorgenommen einen kleinen Small-Talk mit der Friseurin zu führen (realtiv leicht da meine Stamm-Frieseurin und echt sympatisch), mich zu informieren was es alles für passende Selbsthilfegruppen gibt und bestenfalls den Ansprechpartner für diese schon anzuschreiben. (Das wird jedoch recht schwer werden.)

Make the Tiger Come Out

Eines Tages wurde der Zen-Meister Ikkyu zu einem mächtigen Fürsten geladen. Der Fürst wollte wissen, wie schlau Ikkyu in Wahrheit sei ... ihm war bereits einiges über ihn zu Ohren gekommen. Als nun Ikkyu ihm die Aufwartung machte und vor ihm stand, rief der Fürst: Pass auf Ikkyu hinter dir steht ein Wandschirm, darauf gemalt ist ein Tiger ... den fang mir ein, so will ich die Geschichten glauben, die man über dich erzählt. Ikkyu ging aus dem Zimmer, kam nach einer Weile mit einem Strick in der Hand zurück und stellte sich auf: Nun Fürst treib mir diesen Tiger aus dem Wandschirm, ich stehe hier, bereit ihn zu fangen. Der Fürst mußte über die Antwort sehr lachen, klatsche in die Hände und gab Ikkyu eine reiche Belohnung.

Oh pardon, da hab ich den falschen Thread erwischt ...

Kann passieren

Heute war eigentlich ein guter Tag, habe viele Sachen gemacht die mir sonst schwer fallen.

Termin beim Zahnarzt geholt, Klamotten eingekauft, alten Freund angerufen den ich schon länger kontaktieren wollte, mir mehr Zeit mit für mich genommen.

Dennoch versucht mir mein innerer Kritiker die Erfolge kaputt zu reden.....der nervt.
ABER: Immerhin bemerke ich und und habe seine Taktik durchschaut!

Super, dass du so viel geschafft hast, Impulse! Da sieht man wieder: Wenn man will, dann kann man auch
Dieses Kaputtreden von Erfolgen kenne ich auch nur zu gut. Was für eine Taktik befolgt dein innerer Kritiker denn?

Heute Nachmittag werde ich wieder in diese Einrichtung gehen. Der Mann, mit dem ich Telefonnummern ausgetauscht habe, wird nicht dort sein, der hat heute keine Zeit. Wir haben gestern telefoniert. Ich glaube, die Sorge, dass er zu aufdringlich werden könnte, war unbegründet. Wie fast alle meine Sorgen, die ich mir ständig mache

Gestern habe ich zufällig die Bekannte, von der ich neulich schon mal erzählt habe, getroffen, und wir sind auf einen Kaffee gegangen. Wieder hat nur sie geredet - über dieselben privaten und beruflichen Probleme wie letztes Mal. Die redet ohne Unterbrechung und wiederholt sich dabei ständig. Ich bin da im Zwiespalt: Soll ich froh sein, diesen Kontakt überhaupt zu haben und in Kauf nehmen, dass die Treffen für mich sehr anstrengend sind und nur ihr etwas geben, mir aber nicht? Oder soll ich mich von solchen Energievampiren fernhalten? Dritte Möglichkeit: Kann ich lernen, mit solchen Menschen, die mich niederreden und auslaugen, anders umzugehen? Aus der Rolle des reinen Zuhörers und seelischen Mülleimers herauszutreten?

Hi Juwi,

mir hat mal jemand den Tip gegeben mich von Menschen die mir nicht gut tun zu distanzieren und anders herum den Menschen zu nähern die mir gut tun.

So wie du die Begegnungen mit der Bekannten beschreibst ist das eher jemand der Dich runterzieht, bzw. bei der Du dich nicht wohlfühlst.
Ich würde mich von dieser Person zurückziehen, als seelischer Mülleimer zu enden ohne das gleichzetig die andere Person auf mich eingeht hat meiner Meinung nach keinen Sinn.
Dennoch sei gesagt, das der Aspekt des dabei lernens nicht von der Hand zu weisen ist, jedoch solltest du Dir darüber schon im Vorfeld bewusst machen wie so ein Treffen mit der Bekannten ablaufen wird.
(Stichwort: eine unangenehme Situation aushalten zu können)

Das mit den Treffen in der Einrichtung ist echt toll...muss sagen da bin ich ein wenig neidisch drauf.
Wäre auch auch gerne soweit dass ich mir das zutraue bzw. dazu überwinde, aber da sind dann soooooooooooooooooooviele neue Leute und sooooooooooooooviele Charaktäre, das ist mir aktuell noch nen bissel zuviel.
(Auf die, nach Aussage meines Kritikers, ich vemeindliche alle an dem Tag eingehe müsste.)

Aber ist doch toll das Du das mit dem Bekannten klären könntest, versuche es im Hinterkopf zu behalten als positive Erinnerung/Erlebniss!
Vielleicht hilft es Dir ja an dieses positive Erlebniss zurück zu denken wenn mal wieder etwas schwereres ansteht.
(Kann es sein, dass Dir der Kritiker es versucht kaputt zu machen indem er sagt: Das war nur ein Problem, Du hättest noch genug andere?)


Die Taktik des Kritiker ist bei mir wie folgt:

Vor einer Situation die ich bewältigen möchte versucht er mich von vornerein schlecht zu machen, im Sinne von: Du kriegst es nicht hin, lass es das scheitert eh, Du bist schwach, Du hast kein Recht darauf das es Dir gut geht, ist doch noch alles akzeptabel wie es gerade läuft wieso also etwas ändern?)

Nach einer Situation wird der Erfolg runtergespielt: Dieses mal hattest Du einfach nur Glück, ich habe da was das schaffst Du nie, das hättest Du besser machen können)

So, um den ollen Sack von Kritiker mal eins auszuwischen gehe ich heute Abend mal spontan ALLEINE in's Kino und dannach noch irgendwo ein B. trinken....einfach um zu lernen mit einer unbehaglichen Situation zurecht zu kommen.
(Eigentlich zwei Horrorvisionen, aber ich schaff das schon...tschakaaa!)

Und, wie war dein Abend? Bestimmt gut, oder? Alleine etwas trinken gehen - Hut ab! Könnte ich nie! (Aber als Mann ist das wahrscheinlich etwas einfacher...)

Kommt mir bekannt vor, was du schreibst - ich glaube, wir haben den selben Kritiker oder zumindest sehr eng verwandte Kritiker

Ja, ich denke mir eben auch, dass man die Chance des Lernens ergreifen sollte. Mir passiert es ja nicht nur mit dieser einen Bekannten, dass ich niedergeredet werde, sondern auch mit anderen Menschen, sprich: Es liegt (auch) an mir, und ich denke, dass ich es nur verändern kann, wenn ich übe. Vielleicht traue ich mich das nächste Mal, der Bekannten ehrlich zu sagen, dass mir unsere Gespräche recht einseitig vorkommen. Wäre spannend, wie sie darauf reagiert.

Das mit dieser Einrichtung, also dass ich mich da endlich hingehen traue, ist wirklich ein großer Erfolg. Ich habe es tagelang vor mir hergeschoben und hätte beim ersten Mal beinahe vor der Tür kehrt gemacht, weil ich solche Scheu vor dem hatte, was und wer mich erwartet. Auch die ersten Minuten drin waren komisch, weil alles neu war und ich niemanden kannte. Dann kam zum Glück dieser nette Mann des Weges und fing ein Gespräch mit mir an. Es wurde dann ein echt netter Nachmittag.
Heute war ich zum zweiten Mal in der Einrichtung, da war ein Vortrag. Ich war ein bisschen zu spät dran, sodass sich kein Gespräch ergeben hat. Der Vortrag war ziemlich seicht (man muss sich selbst lieben und müsse sich so lange einreden, dass man glücklich sei, bis man es glaubt und irgendwann tatsächlich wird, etc.) und ich war deswegen irgendwie genervt, darum bin ich direkt nach dem Vortrag abgehauen. Also kein so großer Erfolg. Aber ich werde wieder hingehen.

Neee, der Abend war leider nicht gut.
War schon knapp drann, der Film sollte um 19:35 beginnen und ich war gegen 19:30 vor den Kassen wo ca 100 andere Leute warteten (warum muss ich mir auch gerade den Valentinstag für so eine Aktion aussuchen?)
Musste dann beim durchstöbern des örtlichen Kinoprogramms feststellen, das der Film nicht zu finden war und dadurch vor der Wahl stand entweder die Kartenabreisserin zu fragen ob der Film überhaupt noch läuft (laut Programm im Internet sollte er), oder aber direkt an die Kasse anstelle um dann in eine mögliche peinliche Situation zu geraten. (Kritiker-Vorstellung: Ich frage nach dem Film und die Frau lacht mich aus weil der Film schon ne Woche oder so nicht mehr läuft).
An sich beides eine gute Übungssituation, bin dem aber dann frustriert ausgewichen und gegangen.
B. in einer Kneipe war dann auch nicht mehr drinne.

Konnte dann aber noch den schlechten Gefühl entgegenwirken. Bin dann in die nächste Döner-Bude gegangen, habe etwas zu Essen bestellt, dort länger nach dem Essen saß als nötig und mich darüber beschwerte das das Fleisch zu kalt gewesen sei. (War halt auch wirklich so, aber normalerweise würde ich das so hinnehmen und mich nicht beschweren.)


Kann mir gut vorstellen das die Taktik der Kritiker da recht ähnlich ist, sprich vor einer Situation Angst machen und Erfolge möglichst schlecht reden.

Warum sollte es an Dir liegen da Du von anderen niedergeredet wirst? Kann doch genauso gut sein, dass diese niemals gelernt haben auf eine gesunde Art und Weise auf den anderen einzugehen und/oder irgendeine Ego-Tour abiehen?
Aus welcher Motivation würdest Du der Bekannten das sagen wollen, weil es Dich stört wie Sie ist, weil du Dir wünscht ihr das sagen zu wollen oder was steckt genau dahinter?

Um so mehr solltest Du Dich freuen das Du zu der Einrichtung gehst. (finde ich zumindest)
Du hast deine Angst gleich zweimal überwinden können! Ein Mal das Du überhaupt erst hin bist und dann noch einmal direkt vor der Tür! - Ich finde das ist eine enorme Leistung.
Zuletzt noch die Unterhaltung mit dem netten Mann...eigentilich sogar eine triple Erfolg. (Du siehst sicher worauf ich hinaus will...mir kommt es vor, als ob Du dir deine erbrachten positiven Erfolge schlecht reden möchtest..)
Das mal Abende oder Treffen nicht so gut laufen wie man es sich wünscht ist normal - man hat nicht auf alles einen Einfluss.

Gruss,

Impulse

Hallo Impulse,

Sehr schade, dass aus dem geplanten Kinoabend nichts wurde. Aber gut, dass du es geschafft hast, den Abend doch noch positiv zu nutzen. Wie hast du dich danach gefühlt? Wenn ich so etwas mache, habe ich hinterher oft blöde Gedanken à la Es stand mir gar nicht zu, mich zu beschweren.

Zitat von Impulse:
Warum sollte es an Dir liegen da Du von anderen niedergeredet wirst? Kann doch genauso gut sein, dass diese niemals gelernt haben auf eine gesunde Art und Weise auf den anderen einzugehen und/oder irgendeine Ego-Tour abiehen?


Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus beidem.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich mir unbewusst Leute aussuche, denen gegenüber ich nicht viel preisgeben muss (kann), weil ich gar nicht zu Wort komme. Die sich nicht für mich, mein Leben und meine Gedanken interessieren. Der Vorteil: Weil sie nichts über mich erfahren, finden sie keinen Grund, mich abzulehnen. Außer wegen meines Äußeren.

Zitat:
Aus welcher Motivation würdest Du der Bekannten das sagen wollen, weil es Dich stört wie Sie ist, weil du Dir wünscht ihr das sagen zu wollen oder was steckt genau dahinter?


Ich weiß es nicht. Es war eine spontane, blöde Idee, die ich mich sowieso nie trauen würde, umzusetzen.

Hallo an alle.

schön das es hier eine Gruppe von Leuten gibt die das gleiche Problem haben wie ich. Bei mir hat alles ganz langsam in der Kindheit begonnen und zwar bin ich von Natur aus ein sehr feinfühliger Mensch und meine Eltern hatten mich emotional sehr vernachlässigt bzw. sehr gedemütigt. Dadurch entstand ein Gefühl des nichts wert zu sein bzw. nicht liebenswert zu sein. Seit ich denken kann, habe ich in mir durch die Einsamkeit eine Form des zweiten ich´s bzw. einen Freund und Zuhörer und Ratschlaggeber. Das äußert sich darin, das ich mit mir laute Selbstgespräche führe und von Person zu Person springe. Es ergibt sich eine richtige Konversation. Es hilft mir den inneren Druck los zu werden. Wenn ich Menschen kennen lerne traue ich ihnen überhaupt nicht anderseits habe ich Angst sie zu verlieren bzw. ihre Missgust zu erhalten. Dadurch komme ich immer in einen Teufelskreis. Man wird dann schnell ausgenutzt was einem weiter in das einsame Gefängnis treibt. Was kann man jetzt selbst dagegen tun? Wie komme ich da wieder raus?

@ juwi:

Zitat:
Zitat:
Aus welcher Motivation würdest Du der Bekannten das sagen wollen, weil es Dich stört wie Sie ist, weil du Dir wünscht ihr das sagen zu wollen oder was steckt genau dahinter?


Ich weiß es nicht. Es war eine spontane, blöde Idee, die ich mich sowieso nie trauen würde, umzusetzen.


Hi warum die Bewertung der Idee? (Vor allem eine negative - eventuell der innerer Kritiker, der dir den Wunsch verbietet deine Meinung zu äußern?..und Dich auch gleizeitig dafür runtermacht überhaupt auf die Idee zu kommen?)
Du hast ja einen Grund bzw. Gefühle warum du der Bekannten das sagen möchtest, gehe der Idee doch einfach mal nach und versuch für Dich herauszufinden was Dich dazu bewegt.
(Ich hätte eventuell folgende Gefühle: Mich ärgert es das ich nicht zu Wort komme, Wut das Sie nicht auf mich eingeht, traurig weil ich das Gefühl habe als Ablageplatz für Probleme zu gelten.)
All diese Gefühle haben ihre Daseinsberechtigung, nur so kann man herausfinden wie man sich wünscht in solchen Situationen reagieren zu wollen.

Das ist gleichzeitig ein guter Übergang zu der Beschwerde in dem Restaurant.
Mir fiel ein Satz ein, den mal eine Therapeutin zu mir gesagt hat: Sie haben das RECHT dazu ihre Wünsche/Meinung zu äußern.
Das war so der Grundgedanke dahinter. klar hat mein Kritker versucht mir das schlecht zu reden, so erfolgreich wie früher war er dabei aber nicht.

Das Problem, sich Leute auszusuchen die einen unterhalten und man selbst nicht viel dazu beitragen muss das ein (in dem Fall einseitiges) Gespräch stattfindet, kenne ich auch. Habe da spontan zwei Leute im Kopf. Das Problem an der ganze Sache ist welches Gefühl habe ich längerfristig dabei. Ist es mir z.B. egal, macht es mich traurig, finde ich es vielleicht sogar schön usw. usf.
Ich bin der Meinung das es ähnlich wie in einer Beziehung ist. Der eine kann nicht ständig nehmen und der anderen geben, es sollte ein für beide Seiten akzeptables Verhältniss sein. Wenn dem so nicht ist muss man sich überlegen, wie man am liebsten damit umgehen will und danach handeln. (im Sinne: Ich muss mich nicht für andere verbiegen nur damit die mich mögen bzw. wenn die anderen mich deshalb nicht mögen weil ich meine Meinung äußere ist das ihr Problem - ich bin deshalb kein schlechter Mensch.)

Folgendes Problem habe ich aktuell:
Schaue ich mir meine Laune-Kurve des Tages an, bemerke ich das diese am Abend regelmssog schlechter ist als die den Tag über.
Geht das Dir bzw. anderen auch so? Und falls ja was glaubt ihr ist der Grund dafür?

@MD78: Das mit dem Zwiegespräch führen kenne ich auch, bei mir findet es jedoch nihct laut, sondern nur im Kopf statt. Eventuell mal daran gedacht ein Gedankentagebuch zu führen und dort Sachen hinein zu schreiben die Dich gerade bewegen? - mache dies seit zwei Wochen ca und das Kopfkino ist dadurch schon ein wenig besser geworden.

Bei mir ist das mit dem Selbstgesprächen wie ein Ersatz für eine sehr gute Vertrauensperson. Wie ein Ventil um über Probleme reden zu können.

Zitat von Impulse:
Mich ärgert es das ich nicht zu Wort komme, Wut das Sie nicht auf mich eingeht, traurig weil ich das Gefühl habe als Ablageplatz für Probleme zu gelten.


Ja, genau das ist es.

Zitat:
Das Problem an der ganze Sache ist welches Gefühl habe ich längerfristig dabei. Ist es mir z.B. egal, macht es mich traurig, finde ich es vielleicht sogar schön usw. usf.


Mich stört es, weil ich mich ausgenutzt fühle, mich nicht wertgeschätzt fühle und ich es momentan anstrengend finde, mir mehrstündige Monologe über Job- und Beziehungsprobleme anzuhören. Früher konnte ich das, aber seit ich krank bin, reichen meine Konzentration und Geduld nicht aus. Vielleicht wäre es etwas anderes, wenn mir die Person nahe stehen würde. Das ist aber nur eine flüchtige Bekannte.

Zitat:
Schaue ich mir meine Laune-Kurve des Tages an, bemerke ich das diese am Abend regelmssog schlechter ist als die den Tag über.
Geht das Dir bzw. anderen auch so? Und falls ja was glaubt ihr ist der Grund dafür?


Nein, das kenne ich gar nicht. Bei mir ist es genau umgekehrt: Abends wird meine Laune besser. Nicht immer, aber oft.

Zitat von MD78:
Bei mir hat alles ganz langsam in der Kindheit begonnen und zwar bin ich von Natur aus ein sehr feinfühliger Mensch und meine Eltern hatten mich emotional sehr vernachlässigt bzw. sehr gedemütigt. Dadurch entstand ein Gefühl des nichts wert zu sein bzw. nicht liebenswert zu sein. ... Wenn ich Menschen kennen lerne traue ich ihnen überhaupt nicht anderseits habe ich Angst sie zu verlieren bzw. ihre Missgust zu erhalten. Dadurch komme ich immer in einen Teufelskreis. Man wird dann schnell ausgenutzt was einem weiter in das einsame Gefängnis treibt. Was kann man jetzt selbst dagegen tun? Wie komme ich da wieder raus?


Das kommt mir alles sehr bekannt vor! Leider weiß ich noch nicht, wie man diese Probleme löst. Das wollte ich eigentlich in meiner Psychotherapie herausfinden, aber bislang bin ich leider noch so ratlos wie du.

Das mit den Selbstgesprächen mit verteilten Rollen kenne ich so nicht. Wenn es dir hilft, den inneren Druck loszuwerden, behalt sie doch bei. Machst du eine Therapie? Da gibt es Formen, bei denen Rollenspiele im Mittelpunkt stehen. Vielleicht wäre eine dieser Therapieformen für dich geeignet? z.B. Psychodrama?

Nein, in einer Therapie bin ich nicht. Ich versuche die ganze Zeit einen Platz zu bekommen, aber leider ohne Erfolg. Wie eine Therapie verläuft und welche Therapieformen es gibt weiß ich leider auch nicht. Ich hatte noch nie eine Therapie. Wie läuft das eigentlich ab? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Hilft eine Therapie spürbar? Wie sind Erfolgschancen komplett geheilt zu werden?
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Hallo MD78,

Es ist nicht einfach, die geeignete Therapie finden. Man wird bei der Therapeutensuche ziemlich allein gelassen (zumindest hier in Österreich, vielleicht ist bei euch die Beratung besser). Die Bandbreite an Methoden ist groß und man hat als Laie wenig Gefühl dafür, was das Richtige für einen ist. Grob gesagt, gibt es tiefenpsychologische Ansätze, zu der die Psychoanalyse gehört, sogenannte humanistisch-existenzielle Ansätze (z.B. Existenzanalyse, Gestalttherapie, Psychodrama), systemische Ansätze (eher in der Paar- und Familientherapie eingesetzt) und schließlich die Verhaltenstherapien. Du musst darauf achten, dass du eine in Deutschland anerkannte Methode erwischst und einen Therapeuten, der mit der Krankenkasse abrechnet. Ich kenne mich nicht damit aus, wie es in Deutschland aussieht. Darum hier ein paar Links, die dir vielleicht helfen:
http://www.therapie.de/psyche/info/frag ... vergleich/
http://www.bptk.de/patienten/wege-zur-p ... rapie.html
http://www.therapeutenfinder.com/lexiko ... rapie.html

Meine bisherigen Erfahrungen? Schlecht. Ich hatte mich im Vorfeld zu wenig informiert und einfach den ersten männlichen Therapeuten auf der Liste genommen, der einen Platz frei hatte. Keine gute Wahl. Auf Seite 8 dieses Threads habe ich kurz beschrieben, wie meine „Therapie“ abläuft (was für eine Methode das sein soll, weiß ich bis heute nicht).
Lass dich aber von meinem Negativbeispiel nicht abschrecken! Mit dem richtigen Therapeuten (die Chemie muss stimmen!) und dem richtigen Ansatz kann man bestimmt sehr weit kommen, da bin ich mir sicher. Es geht halt nicht von heute auf morgen und man muss mitarbeiten, darf sich nicht nur auf den Therapeuten verlassen.

Ich bin auch gerade auf der Suche nach jemand Neuem. Ich würde gerne etwas Tiefenpsychologisches machen, keine Gesprächstherapie mehr. Bei mir steht nicht die Sozialphobie im Vordergrund, sondern die Depression - wobei ich mittlerweile denke, dass beides eng zusammenhängt und mit meiner sehr schwierigen Kindheit zu tun hat. Darum die Idee mit der Tiefenpsychologie, die ja die frühe Kindheit als sehr entscheidend für die Persönlichkeitsentwicklung ansieht. Ich bin aber noch im Zweifel, weil man mir damals beim stationären Aufenthalt in der Psychiatrie dringend zu einer Verhaltenstherapie geraten hatte und mein jetziger Therapeut meint, dass tiefenpsychologische Methoden erst nach sehr langer Zeit wirken (sagt ausgerechnet er, bei dem ich seit zwei Jahren keine Fortschritte mache...).

Ich hoffe, es melden sich hier noch andere, die mit Psychotherapie mehr und bessere Erfahrungen gemacht haben und dir Mut machen können.

@Juwi:
Ich würde eventuell probieren der Bekannten auch freundliche Art und weise klar zu machen das Du auch Probleme hast - wenn Sie dann nicht auf dich eingeht - Kontaktabbruch
Oder aber gleich Kontakt abbrechen, jedoch wirst du dann nie herausfinden ob die Person gerade nur in einer Krise steckt und im normalfall auch jemand ist der andren helfen kann.

Wenn Du ihr mal die Meinung sagen möchtest, dann so, dass Du Dir später keine Selbstvorwürfe machst.
(Im Sinne von: jetzt fühlt die sich schlecht weil ich ihr die Meinung gesagt habe...oder so ähnlich)

@MD78: Ich kann Dir in Sachen Therapie nicht wirklich weiterhelfen. Bei mir lief es wie folgt ab:
a) erste Therapeutenkontakt bei der psychosozialen Beratung, die gab mir den Tip welche therpaie ich machen sollte
b) Vorgespräche bei 2 Therapeuten bei denen es aber nicht klappte (jedoch nicht weil die Chemie nicht stimmte)
c) habe dann tatsächlich den ersten danach genommen der eine sehr geringe Wartezeit hatte

Sprich Chemie muss nicht zwangsläufig von Anfang an stimmen, die kann sich auch entwickeln..

Mein aktueller Stand:
- werde noch heute eine Kontaktmail an den Ansprechparter der örtlichen Selbsthilfegruppe schreiben, um mich mal zu informieren was die so machen und ob es frei Plätze gibt

Ich war heute wieder in dieser Einrichtung für psychisch Kranke und es war sehr nett. Diesmal habe ich einen fröhlichen älteren Herrn kennen gelernt. Das finde ich an der Einrichtung gut: Dass auch Leute, denen es gut geht oder die zumindest so rüberkommen, dort sind. Neben denen, die still in einer Ecke sitzen und vor sich hin starren. Da weiß ich übrigens nie, wie ich mich denen gegenüber verhalten soll: Sie in Ruhe lassen oder ansprechen und versuchen aufzumuntern? Vor Letzterem habe ich Scheu, weil sie mit ihrer Körpersprache usw. signalisieren, dass sie in Ruhe gelassen werden wollen und ich mir mit Kontaktaufnahmen ohnehin sehr schwer tu, auch bei nicht-beeinträchtigten Menschen. Aber sie links liegen zu lassen und nur mit denen zu plaudern, die gut drauf sind und von selbst auf mich zukommen, fühlt sich auch falsch an.

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Dr. Reinhard Pichler
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