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Heute habe ich wieder einen Dämpfer bekommen: Ich habe mitbekommen, dass sich KollegInnen verabredet haben. Sie haben vor mir darüber geredet, wo sie nach der Arbeit gemeinsam hingehen und mich nicht einbezogen. Ganz frech zu fragen: Kann ich da auch mitkommen? habe ich mich nicht getraut. Hätte ich das tun sollen? Was tut ihr in solchen Situationen? Ich ärgere mich jetzt, dass ich gekränkt den Rückzug angetreten bin und mir voller Selbstmitgleid sage: Die wollen mich nicht! Andererseits, woher hätte ich den Mut nehmen sollen, mich selbst einzuladen? Den hab ich einfach nicht. Meine Zunge ist in solchen Situationen wie gelähmt. Ich bin ja auch ganz neu im Team, vielleicht lag es daran... vielleicht beziehen sie mich ja doch ein, sobald sie mich besser kennen.

Etwas Positives: Die junge Frau, die ich im Seminar kennengelernt habe, treffe ich übermorgen wieder

Hmm, dazu kann zumindest ich so ohne weitere Infos nichts sagen.

Außer: Ich bin immer froh, wenn meine KollegInnen mich nicht einladen. Ich kann die Art des Denkens und Nicht-Denkens und die Eindimensionalität meiner derzeitigen KollegInnen einfach nicht ertragen, bzw. nur, wenn ich dazu unbedingt gezwungen bin, z.B. in Arbeitsbesprechungen. Danach muss ich schnellstens raus und einer Person meines Vertrauens meinen Frust klagen, um nicht zu platzen.

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Aktiv gegen die Einsamkeit - Erfahrungsaustausch

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Meine KollegInnen sind auch eher eindimensional, bzw. habe ich noch nicht so viele Facetten ihres Denkens und Redens kennen lernen dürfen. Mir ist aber inzwischen jeder Kontakt recht, weil ich echt niemanden mehr für gemeinsame Unternehmungen habe. Darum wäre es für mich schön, wenn ich auf ein Feierabendbierchen mitgehen könnte. Ich wart jetzt einfach mal ab und lass die anderen mich besser kennen lernen.
Vielleicht ist es auch einfach gekränkter Stolz und es geht gar nicht um das Feierabendbierchen mit genau diesen Leuten. Ich glaube, ich reagiere generell empfindlich auf Ausgeschlossenwerden, egal von wem.
Minderwertigkeitsgefühle sind auch mit im Spiel: Die anderen sind alle Vollzeit, ich nur geringfügig beschäftigt. Und sie haben den Beruf gelernt, ich bin bloß Aushilfe. Vielleicht strahle ich das aus und die anderen denken sich: die neue Hilfskraft da gehört nicht zu uns.

Hallo Juwi

in solchen Situationen weiß ich auch meist nicht wie ich mich verhalten soll. Im Nachhinein kommt es mir dann immer so vor, als wenn ich mich mal wieder genau für das Falsche entschieden habe. Deshalb ist meine Meinung vielleicht nicht die beste

Ich denke aber, das es nicht so schlimm ist, dass du beim ersten Treffen nicht nachgefragt hast, ob du auch mitgehen kannst, gerade wenn du noch neu bist.
Und dass sie dich nicht eingeladen haben, vielleicht haben sie gar nicht weiter drüber nachgedacht oder wollten dich nicht drängen und freuen sich, wenn du von dir aus Interesse zeigst. Viele Leute kommen wahrscheinlich auch gar nicht auf die Idee, dass jemand gerne mitgehen würde aber sich nicht traut.

Vielleicht kannst du ja nachfragen, wenn sich deine Kolleginnen im Nachhinein über ihr Treffen unterhalten, oder wenn sie sich wieder einmal treffen wollen. Wie du schon meintest, ein wenig warten und etwas warm werden ist bestimmt gut.

Ich denke nicht, dass sie dich generell nicht dabei haben wollten, weil sonst hätten sie sich bestimmt nicht vor dir verabredet.

Zitat:
Etwas Positives: Die junge Frau, die ich im Seminar kennengelernt habe, treffe ich übermorgen wieder

Zitat von Träumer_in:
Ich denke nicht, dass sie dich generell nicht dabei haben wollten, weil sonst hätten sie sich bestimmt nicht vor dir verabredet.


Das ist ein guter Hinweis. Es stimmt, wenn sie mich absolut nicht dabei haben wollten, würden sie es vor mir verheimlichen, dass sie sich treffen.

Zitat:
Vielleicht kannst du ja nachfragen, wenn sich deine Kolleginnen im Nachhinein über ihr Treffen unterhalten, oder wenn sie sich wieder einmal treffen wollen.


Das habe ich inzwischen gemacht: Ich habe einen Kollegen gefragt: Ihr versteht euch hier recht gut, trefft euch auch nach der Arbeit, stimmt's? Er meinte, ja, mit einigen könne er sehr gut, aber regelmäßige Treffen gebe es keine. Er sei in den 3 Jahren, die er hier arbeitet, erst 2, 3 mal mit einem Teil der Kollegen auf ein B. gegangen. - Das hat mich auch beruhigt: Es ist kein fixer Stammtisch, an dem ALLE außer ich teilnehmen. Andererseits fand ich es auch komisch, dass er nicht gemeint hat: Komm doch nächstes Mal mit. Und ich war auch wieder zu feig, um zu fragen: Kann ich das nächste Mal mitkommen? Dieses Problem habe ich immer: Ich krieg den Mund nicht auf und warte, dass die anderen mir entgegenkommen. Es anders zu machen, muss ich erst lernen.

Was für ein desaströser Abend! Ich Depp hab mich von einer Dame aus meinem Stadtviertel, die ich öfters im Bus sehe, bequatschen lassen und bin zur Weihnachtsfeier der Pfarre gegangen. Sie sei auch dort, wir könnten uns zusammensetzen, es sei immer sehr nett, sagte sie. Nun - die Dame kam leider nicht und ich stand unter lauter Fremden blöd rum. Als es darum ging, sich Tische zu suchen und sich zu setzen, blieb ich als einzige übrig und bin peinlich berührt abgehauen.
Warum bin ich auch so blöd und geh da hin! Ich bin ja nicht mal Mitglied dieser Pfarre und kenne niemanden außer ein paar Nachbarn vom Sehen. Mein Hunger nach sozialen Kontakten ist derzeit so groß, dass ich ALLE Möglichkeiten am Schopf packe. Dass das gewaltig schiefgehen kann, hab ich heute gesehen...
Wart ihr auch schon mal in so einer Situation? Dass ihr auf gut Glück wo hingeht und dann dasteht und als einziger niemanden zum reden habt und euch nichts anderes übrig bleibt, als das Weite zu suchen? Oder bin nur ich so doof?

Zitat von juwi:
Mein Hunger nach sozialen Kontakten ist derzeit so groß, dass ich ALLE Möglichkeiten am Schopf packe. Dass das gewaltig schiefgehen kann, hab ich heute gesehen...


Der erste Satz ist vollkommen richtig. Der Zweite allerdings die komplett falsche Perspektive.
Was genau ist ist schiefgegangen? Du wurdest versetzt. Ja und? Das passiert in jeder Grossstadt zwischen 18 und 2200 öfter, als Menschen in derselben Stadt, zur gleichen Zeit ihren Stuhlgang nachgehen.
Das ist völlig normal. Vielleicht hatte sie zwingende Gründe, leidet an anterograder Amnesie, war schlichtweg unfähig dir rechtzeitig abzusagen... Vielleicht hat sie dich sogar verarscht, ist hochgradig sprunghaft, macht pausenlos Termine und weiss 2 Stunden nichts mehr davon, vielleicht selber schüchtern und hat plötzlich Angst vor ihrer Courage...
Das ist ALLES reinste Spekulation und, UND DAS IST PUNKT, für dich komplett irrelevant! Abgesehen von 2 Lerneinheiten:
A) diese Person ist unzuverlässig, zumindest solange sie dir nicht glaubhaft versichert, das sie tatsächlich PARTOUT nicht konnte oder sich (im Vergessen-Fall) bei dir dafür angemessen entschuldigt.
B) bei meiner nächsten Verabredung rufe ICH ne halbe Stunde vorher an, um mich nochmal des Termines zu vergewissern.

Das Wichtigste aber ist: DU bist tatsächlich rausgegangen! DU hast deinen Bedenken tapfer die Stirn geboten. Dafür solltest du dich loben, statt das Ergebniss zu katastrophieren. Klopf dir auf dir auf die Schulter und solange du von ihr keinen akzeptablen Grund oder eine angemessene Entschuldigung/Wiedergutmachung erhälst, kann sie dir gestohlen bleiben.
SIE hat eine Verabredung mit DIR versäumt, nicht umgedreht.

Also lass, dich von dem Quatsch nicht entmutigen, kein Ferndiagnose ihres Verhaltens, denn egal wie scharfsinnig du bist, es bleibt Spekulation. Und das gilt für alle sozialen Interaktionen, bei denen Menschen mehrdeutig oder nebulös handeln und reagieren - Ihr wisst nicht, was der Grund oder ihr Motiv ist, folglich ist analysieren nur mentales Hamsterrad-Strampeln ohne Endpunkt.

Gewöhnt euch an, solche Mehrdeutigkeiten immer zu euern Gunsten zu interpretieren:

Der Chef erwidert dein freundliches Guten Morgen nur mit einem Brummen - Wahrscheinlich hat er schlecht geschlafen, ein Glück das ich gute Laune habe.

Ein Mädel macht zu dir (Mann) immer schnippische Bemerkungen - Sie steht auf dich, hat aber Angst, das du das mitbekommst.

Die Kollegen hören auf zu tuscheln, während du den Raum betrittst? - Wahrscheinlich haben sie grad drüber gesprochen, was sie dir Schönes zum Geburtstag kaufen.

uswusf.

Das Kernproblem bei SPlern oder pathologisch Schüchternen (also PSler;) ist, das sie jede soziale Interaktion auf den Bedeutungsgehalt ihrer eigenen Person hin abklopfen.
Ihr seid aber nicht der Weltmittelpunkt. Es ist neurotisch dergleichen anzunehmen. Jeder Mensch ist primär egozentriert - er hat also garnicht die Kapazität und Ressourcen euch ständig zu beobachten, da er natürlich lieber sein Lieblingsobjekt beobachtet: SICH selbst. 90% der Menschen achten bestenfalls peripher auf euer Verhalten, den Wort-Inhalt, weil sie nämlich permanent damit beschäftigt sich IHREN nächsten Auftritt vorzubereiten. Während ihr redet, denken sie darüber was sie gleich sagen und zuhören tun sie hauptsächlich in Richtung Pausen und Zäsuren um nun endlich mal selber zu Wort zu kommen, oder nach Anhaltspunkten um besonders originell und eloquent den Faden aufzunehmen. (Aus dem Grund hat sich die eine Freundin von oben auch für das tolle Gespräch bedankt. Normale Quasselstrippen halten einen 97%igen Monolog für ein besonderes gelungenes Gespräch!)

Jut, Leutz, ich hab nach jede Menge Munition, aber für heute solls erstmal reichen.
Bei Bedarf könnt ich gerne mit Kommunikations-Tipps, Blickwinkelkorrekturen, Verhaltens-Vorschläge... dienen, die im ersten Schritt aus eurer Not eine Tugend machen und darauf aufbauend, naja, mal sehen;-)

Auf der Dame, die nicht gekommen ist, rumzuhacken, war überhaupt nicht meine Absicht. Die meinte es bestimmt nicht böse, sondern dachte vielleicht gar nicht daran, dass ich ihre Einladung ernst nehme. Warum sie nicht kam, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich ärgere mich gar nicht über sie, sondern über MICH. Dass ich zu einer Veranstaltung einer eingeschworenen Gemeinde gehe, zu der ich gar nicht gehöre (war ein Pfarrfest und ich bin konfessionslos), nur weil mich eine nicht näher bekannte Frau im Bus im Rahmen eines Smalltalks dazu überredet hat. Ich muss vorher lieber die Kontakte pflegen, die ich schon habe, anstatt zu völlig neuen Ufern aufzubrechen. Mich in eine Masse Unbekannter zu stellen, dafür bin ich überhaupt nicht der Typ. Ich komme in die bestehenden Grüppchen nicht hinein und quäle mich danach nur mit schädlichen Gedanken wie du kriegst es einfach nicht auf die Reihe, keiner findet dich sympathisch genug, um dich an seinen Tisch zu bitten usw. Ich muss bei den Menschen anfangen, von denen ich weiß, dass sie gern mit mir zusammen sind. Mit denen üben und dann raus in die weite, unbekannte Welt. Jetzt bin ich offenbar noch nicht so weit. Ich habe meine sozialen Kompetenzen und die Notwendigkeit des Dazugehörens bei solchen Veranstaltungen unterschätzt. Das meinte ich mit schiefgegangen. Deswegen bin ich sicher nicht neurotisch, egozentrisch oder sonstwas. Ich weiß noch nicht mal, ob meine Sozialphobie schuld war am Misslingen des Abends. Ich denke, fast jeder hätte sich unwohl gefühlt, wenn alle in festen Grüppchen beisammen stehen/sitzen und angeregt plaudern und er der einzige ist, der niemanden kennt. War einfach eine blöde Situation, die ich künftig versuchen werde zu vermeiden.

Hallo Juwi,

ich kann gut nachvollziehen, wie du dich in dem Augenblick gefühlt hast. Aber du bist ganz bestimmt nicht die Einzige. Es gibt hier mit Sicherheit noch andere, die schon eine ähnliche Situation erlebt haben.
Was ich ganz toll finde, ist dass du überhaupt hingegangen bist. Ich finde das richtig mutig von dir. Ich hätte wahrscheinlich gekniffen. Und es ist ja eigentlich auch nichts schlimmes passiert, die meisten haben es wahrscheinlich nicht bemerkt und du siehst sie auch nicht wieder. Und es hätte ja auch ganz anders laufen können, das die Frau doch erschienen wäre oder jemand nettes dich eingeladen hätte dich mit an den Tisch zu setzen. Diesmal war es etwas Pech. Wichtig ist, dass du dir selber keine Vorwürfe machst, sondern es als Erfahrung abhakst.
Bei mir war es so, dass ich irgendwann aufgegeben habe und mich ganz zurückgezogen habe um solche Situationen nicht mehr durchmachen zu müssen. Was ich heute sehr bereue, weil mich heute solche Dinge noch schwerer fallen als früher.

Ich hatte mal ein ähnliches Erlebnis auf der Weihnachtsfeier auf der Arbeit. Es gab Buffet und als ich meinen Teller voll hatte waren alle Plätze bei meinen Kollegen schon besetzt. Ich habe mich auch nicht getraut, mich da vielleicht noch irgendwie dazwischen zu schieben. Deshalb habe ich mich an einen Tisch mit Leuten aus einer ganz anderen Abteilung gesetzt, die ich alle nicht kannte. Ich habe dann den ganzen Abend da gesessen und mich nicht getraut wieder aufzustehen. Die haben sich auch den ganzen Abend untereinander unterhalten und ich habe da mehrere Stunden gesessen, ohne etwas zu sagen oder zu trinken. Das war schlimm.

Im Nachhinein frage ich mich, warum ich nicht nach dem Essen aufgestanden und gegangen bin. Wäre wahrscheinlich niemandem aufgefallen wenn ich verschwunden wäre. Aber dass da den ganzen Abend so eine seltsame Person saß, das ist denen bestimmt aufgefallen...

Viele liebe Grüße,

Träumer_in

Hallo Träumer_in,

Das tut mir leid, dass du eine ähnliche Erfahrung auch schon hattest. Das muss ja echt ein komischer Abend gewesen sein. In meinem alten Job hatte ich auch wenig Kontakte, aber bei Feiern saß man automatisch immer bei seinen unmittelbaren Kollegen, die Sitzplätze waren vorab nach Abteilungen zugeordnet worden. Dadurch war es leichter.
Dass ich zu dem Pfarrfest gegangen bin, wundert mich selbst auch. Ich hatte da offenbar einen besonders mutigen oder auch verzweifelten Moment und wollte unbedingt unter Menschen kommen. Andere Wege, wie Internet-Freizeitbörsen, haben bei mir bislang nicht geklappt, drum suche ich ständig nach Alternativen. Und übertreibe es dabei manchmal. Aber immerhin besser als gar nichts zu unternehmen ist so ein bisschen verrückter Mut

Ich habe gerade den Test auf http://www.palverlag.de/einsamkeit-test.php gemacht. Bei mir kam wie erwartet raus, dass meine Einsamkeit vor allem am geringen Selbstwertgefühl liegt. Weiters stand da: Vielleicht fehlen Ihnen aber auch Strategien, mit Kritik und Konflikten umzugehen, und so ziehen Sie es vor, den Kontakt zu anderen zu meiden. So habe ich das bisher nicht gesehen. Es ist aber was Wahres dran, denn ich kann wirklich schwer mit Kritik umgehen und wenn es Konflikte gibt, schaffe ich es nie, die zu lösen, selbst nicht mit Hilfe von außen. Meine Sozialphobie schützt mich vor diesen unlösbaren Konflikten.

Neue positive Erfahrungen habe ich leider nicht zu berichten, nur einen weiteren Dämpfer: Beim Smalltalk mit einer sehr charismatischen Person habe ich mich derart verhaspelt, dass mich diese Person und eine daneben stehende weitere Person für betrunken hielten Das ist typisch für mich: Je kleiner (häßlicher vor allem) ich mich fühle, desto schlimmer sind die Stotterei, das Schwitzen, das Rotwerden usw. Ich weiß nicht, wie ich das lösen soll. Selbstwertgefühl erhöhen klingt immer so toll und einfach - bloß wie schafft man das?! Ich nehme schon Medikamente und habe eine 2-jährige Psychotherapie hinter mir. Was kann ich noch unternehmen? Ich würde so gerne etwas ändern, weil ich so nicht weiterleben möchte, aber ich weiß nicht, wie.

Ich melde mich mal wieder...
Die letzten Tage ist es mir schlecht gegangen. An den Feiertagen und Wochenenden ist mir die Einsamkeit und die scheinbare Aussichtslosigkeit mehr als sonst bewusst! Ich war depressiv, habe kaum geschlafen (die Nächte waren zum Teil der Horror!) und habe untertags viel im Bett und vor dem Fernseher gelegen. Habe auch versucht zu lesen, aber die Konzentration hat nicht gereicht. Irgendwie war mir alles zu viel. Vielleicht war ich auch einfach nur zu faul, ich weiß nicht. Es fällt mir momentan schwer, mich am Riemen zu reißen, um nicht in alte Muster zu verfallen. Ich war heute froh, dass wieder ein normaler Tag ist, an dem die Geschäfte offen haben usw. Es war aber weniger heilsam als sonst, zum bummeln in die Stadt zu gehen, im Gegenteil, die Menschenmassen machten mir bewusst (oder gaukelten mir vor), dass offenbar alle Menschen Familie und Freunde haben, mit denen sie unterwegs sind; ich kam mir wie der einzige Einzelgänger auf der Welt vor. Zum Smalltalk üben hatte ich wenig Lust, auch keine wirkliche Gelegenheit. Es ist seltsam: einerseits komme ich um vor Einsamkeit, andererseits halte ich andere Menschen gar nicht aus, zumindest nicht in den Massen, die heute in den Geschäften unterwegs waren. Ich weiß gar nicht, was ich eigentlich will. Ich habe viel über meine Freunde von früher nachgedacht und bin draufgekommen, dass ich einige davon echt vermisse, auch nach all den Jahren noch. Aber was hilft es - die Kontakte sind aus verschiedenen Gründen nicht mehr herstellbar. Ich muss neu anfangen und nach vorne schauen. Nur fällt mir das zur Zeit schwer. Ich bin so lax und tu mir selbst leid. Dieses negative Gedankenkreisen lässt sich einfach nicht abstellen. Wenn ich versuche, mich geistig zu beschäftigen (lesen, Computerspiele spielen, Rätsel lösen), verliere ich rasch die Lust, weil ich mich kaum konzentrieren kann. Bin auch total übermüdet durch den Schlafmangel.
Wie ich das kommende Wochenende und Silvester überstehen soll, ist mir schleierhaft. Ich kann nur hoffen, dass sich die Schlafqualität wieder verbessert, ohne dass ich Medis aufdosieren muss, dann kann ich diese Tage wenigstens verschlafen. Oder dass das Wetter besser wird, dann habe ich mehr Lust zum spazieren gehen und die Bewegung an der frischen Luft fördert den Schlaf und verbessert das Gemüt. Wir hatten diese Tage nur Nebel, Regen und Sturm. Das hat das faule Herumliegen in der Wohnung gefördert.
Sorry, dass ich heute so viel jammere und so negativ bin. Passt nicht wirklich in diesen Thread, der unter der Devise aktiv und positiv eingestellt sein stehen soll. Aber ich musste mir das grade mal von der Seele schreiben... Ich denke (oder hoffe vielmehr), dass das eine vorübergehende Phase ist, die mit den Feiertagen zu tun hat.
Jetzt gehe ich mein Bücherregal aufräumen. Das ist verstaubt und quillt über. Demnächst soll es bei mir in der Nähe einen Bücherflohmarkt geben, für den man Bücher und CDs spenden kann. Somit habe ich eine Beschäftigung für heute Abend und Ablenkung von der Sch***-Einsamkeit!
Danke für's Zuhören

Hallo juwi,

mir geht es wie dir, muss im neuen Jahr auch weiter nach vorne schauen.
Ich lerne gerade einiges Neue, daher ein paar Tipps:
- Lenke dein Augenmerk auf Positives, dass dir auffällt und mache täglich Notizen darüber (ich lese gerade vermehrt den Spiegel, da gibt es Einiges an Positivem, schädlich sind für mich die Fernsehnachrichten).
- Bewerte nichts, weder Mängel die du an dir empfindest, bewerte auch nicht, wenn du dich unter Menschen allein befindest,
sag dann einfach zu dir selbst nicht bewerten.

Manchmal muss man auch eine Pause machen und Kräfte tanken, überfordere dich nicht.

Liebe Grüße und gute Besserung,
Jane

Hallo juwi,

ich bin neu hier und seit dem 24. Dezember hänge ich fast nur zuhause rum, weil ich dieselben Probleme habe wie du. Es ist echt witzig, wenn ich das lese, könnte man denken ich habs geschrieben. Na jetzt müssen wir nur noch dieses Silvester und den Neujahrstag überstehen, dann wirds vielleicht ein bisschen leichter.

Dir trotzdem einen halbwegs schönen Abend !

Hallo Printenmaedel,

Traurig und schön zugleich, dass es noch jemanden gibt, dem es genauso geht! Willkommen hier im Forum. Ich würde mich über Austausch freuen! Vielleicht kann man einander ja doch helfen und wenn nicht, wenigstens über das schreiben, was einen beschäftigt.
Sicher wird es nach den ganzen Feiertagen leichter! Ich wünsch dir auch noch einen angenehmen Abend.

Hallo ihr 2,

geht mir leider genauso. Dabei dachte ich, 2013 hätte ich einiges zum Besseren verändert.
Aber an den Weihnachtsfeiertagen und heute holt einen dann doch wieder alles ein!

Das Liebe Grüße und gute Besserung nehme ich wieder zurück, ist mir zu blöd (sorry Ausdrucksweise), wenn man sich für wertvolle Tipps nicht bedankt oder zumindest reagiert.
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Hallo Jane,
ich bin grade richtig erschrocken! Ist mir total peinlich, dass ich deinen Beitrag von neulich übersehen habe! Ganz ehrlich, es war nicht meine Absicht, dich zu ignorieren. Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, dass ich deine nette Antwort übersehen habe, ich seh sonst so ziemlich alles. Tut mir leid, dass du dich drüber geärgert hast!
Deine Tipps find ich gut, danke dafür. Dass mit dem Positiven ist momentan schwierig, weil es nichts gibt. Außer dass ich zurzeit wieder etwas besser schlafe. Dass mit dem Nicht-Bewerten versuche ich eh immer wieder. Ich versuche auch, gnädiger und geduldiger mit mir selbst zu sein. Ich neige dazu, mich ständig mit anderen zu vergleichen. Das bringt aber nichts, denn ich bin ich!

Ich empfehle niemandem mich zu überlesen....

Zitat von Jane_:
Ich empfehle niemandem mich zu überlesen....


Ich werd's mir merken - versprochen Schon irgendwie bedenklich, dass gerade ICH jemanden übersehe - wo ich doch selbst so empfindlich gegen Ignoriertwerden bin Tut mir immer noch leid, aber ich seh, du zwinkerst schon wieder, drum hoffe ich, dass du nicht mehr sauer bist.

Das mit dem Aufschreiben von Positivem, das mir auffällt, mach ich ab jetzt wirklich! Wenn man schreibt und nicht nur denkt, wird einem nämlich viel mehr bewusst, dass doch nicht alles schlecht ist und man kann es später nachlesen. Heute z.B. scheint draußen die Sonne und ich hab Lust, spazieren zu gehen. Gut über die Silvesternacht gekommen bin ich auch, was will ich mehr? Das kommt gleich in mein neues schlaues Büchlein
Nach dem Spaziergang werde ich mal die Veranstaltungsverzeichnisse durchgehen, die ich neulich mit nachhause genommen habe. Mein Vorsatz ist, noch mehr als bisher rauszugehen, zu Veranstaltungen, die mich interessieren und bei denen ich Gleichgesinnte treffen kann (aber bloß kein Pfarrfest mehr )

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Dr. Reinhard Pichler
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