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Ach Mensch, jetzt habe ich einen halben Roman geantwortet und dann schmeißt mich der Server raus und der Text ist verloren... passiert euch das auch so oft?!

Meine Beiträge sind ja nie so lang. Mir passiert das nicht, nee.

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Aktiv gegen die Einsamkeit - Erfahrungsaustausch

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Also nochmals in Kurzform:

@Impulse:
Bei mir ist nur das Bedauern da. Erleichterung verspüre ich nicht - trotz der Grübelei im Vorfeld (was ist, wenn ich nicht in die Runde passe? usw.). Ich mag meine Bekannte total, weil sie einfach ein supernetter Mensch ist, und die Party wäre eine gute Übung gewesen. Wie soll ich es denn je lernen, mich wieder anderen Menschen zu öffnen, wenn ich nicht unter Leute komme?

@Jana:
Na ja, wer braucht einen schon wirklich. Die meisten Menschen haben bereits einen ausreichend großen Freundes- und Bekanntenkreis. Brauchen tut mich in dem Sinn niemand. Mich würde es sogar eher abschrecken, wenn mich jemand braucht, weil er sonst niemanden hat, und deshalb meine Nähe sucht. Ich würde mich da schnell bedrängt und gegebenfalls auch ausgenutzt fühlen, glaube ich.
Dass du die Partnersuche voranstellst, finde ich interessant. Bei mir steht das Thema Partnerschaft gaaaaanz weit hinten. Zuerst mit mir selbst ins Reine kommen, dann bzw. parallel soziales Netz aufbauen und irgendwann vielleicht einen Partner finden (was bei mir auch altersmäßig schwierig wird).

@Carpenter:
Das mit der Einladung lief so: Ich kontaktierte Chrissi per SMS, fragte sie, wie der Umzug läuft und ob ich helfen kann. Sie rief mich daraufhin an und sagte, dass sie an dem und dem Tag tatsächlich Hilfe braucht: Kistenschleppen (hab ich dann auch gemacht) und dass sie in naher Zukunft (Termin noch nicht fixiert) eine Einweihungsparty plane, zu der ich auch eingeladen sei. Ich sagte, oh super, danke, da freu ich mich schon drauf. An dem Tag, als ich ihr half, erwähnte sie die Party nochmals (worauf ich nochmals sagte, dass ich mich drauf freue, dass ich schon gespannt sei, wie die Wohnung fertig eingerichtet aussieht usw.), der Termin stehe noch nicht fest, sie melde sich, sobald sie wisse, welcher Tag bei allen passt. Darum hatte ich auf eine Info von ihr gewartet. Und ich hatte es schon so empfunden, dass ich fix zugesagt habe - 2x sogar.

Na ja, wer supernett ist, übergeht einen aber nicht bei der Einweihungsparty.. seh ich das richtig?..

Ich meine ihre Art - so, wie sie auf mich gewirkt hat, als wir uns trafen. Mir hat z.B. gefallen, dass nicht nur sie redet, sondern mich auch zu Wort kommen lässt und interessiert nachfragt. Und sie sieht in allem etwas Positives, sogar im Scheitern ihres Auslandsaufenthalts mit ihrem (jetzt Ex-)Verlobten. Solche Leute beeindrucken mich.
Das mit der Party... ich schätze, sie hat mich einfach vergessen, weil sie mich nicht so gut kennt wie die anderen. Wir haben ja erst wieder Kontakt, seit sie wieder in Österreich ist. Mit den anderen hatte sie kontinuierlich Kontakt und sie kennt sie offenbar auch schon viel länger als mich. Ich bin ja nur eine Ex-Arbeitskollegin.
Wenn ich den wahren Grund für die Ausladung erfahren will, werde ich sie fragen müssen. Spekulieren bringt nichts.

Du hast ihr aber beim Kistenschleppen geholfen, da finde ich vergessen, dann schon unverschämt..

Na ja, wenn es ein Versehen war, dann würde ich ihr Verhalten nicht unverschämt nennen.
Aber ich hätte eigentlich auch erwartet, dass ich durch die Hilfe in Erinnerung bleibe. Ehrlich gesagt habe ich nicht nur aus reiner Hilfsbereitschaft, sondern mit dem Hintergedanken, mich bei ihr beliebt zu machen, geholfen. Ich sollte ja wegen meiner Bandscheibenvorfälle eigentlich gar nicht schwer heben. Vielleicht habe ich jetzt die Quittung für mein berechnendes Verhalten bekommen, wer weiß.

Du wolltest dich halt mit ihr besser anfreunden, und das war ein sehr netter Zug von dir mit dem helfen.
Gib nicht dir die Schuld, das wäre falsch. Es war jedenfalls achtlos von ihr, dich zu übergehen, denke das hast du nicht verdient.
Und als du dann plötzlich mitbekommen hast, das die Party bereits vorbei ist ohne dich, muss das schon etwas ein Schock gewesen sein. Meeensch..
Mit deinem neuen Bekannten bist du aber in Kontakt? Halte dich bitte an die Leute, die dich gut behandeln.

Mit dem Mann aus der Einrichtung für psychisch Kranke, meinst du? Ja, mit dem war ich neulich Kaffee trinken. Der ist angenehm. Er redet mir nur ein bisschen zu viel über Gott, damit kann ich so gar nichts anfangen. Besonders, wenn versucht wird, einen zu bekehren. Darum bin ich ein wenig auf Abstand gegangen in der Art, dass ich zwar zusage, wenn er etwas vorschlägt, aber mich nicht aktiv bei ihm melde.

Hmm.. dann hat er ein bisschen einen an der Klatsche (sorry Ausdrucksweise). Sei dann lieber vorsichtig. So einen Verrückten habe ich auch mal kennengelernt, der wurde schließlich zum Liebeswahnsinnigen und dann zum Stalker!

Nein, verrückt ist der nicht, im Gegenteil. Ganz verhaltensunauffälliger Typ. Und vor Liebeswahnsinnigen muss ICH mich bestimmt nicht fürchten . Ich fühlte mich halt nicht so recht wohl, als er letztes Mal erneut davon sprach, dass ich keinen Arzt und keinen Therapeut brauche, sondern Gott allein mir helfen könne. Obwohl ich ihm schon zwei Mal gesagt habe, dass ich nicht gläubig bin. Es ist ja schön, wenn jemand glauben kann und aus diesem Glauben für sich Kraft schöpft. Aber ich selbst habe halt nie an Gott geglaubt und kann daher mit seiner Idee, sein Leben in Hand Gottes (einer Phantasiegestalt) zu legen, nichts anfangen. Und wenn ich das Gefühl habe, dass mir so eine Idee aufgedrängt werden soll, ist mir das sehr unangenehm und ich ziehe mich zurück. Was in dem Fall schade ist, weil ich ihn sonst wirklich nett finde.

Vielleicht beruhigt er sich ja noch mit seinem Gott, wenn der Same nicht auf fruchtbaren Boden fällt.
Dann kannst du ihm ja noch Chancen bezüglich Themenwechsels einräumen.

Mir ist heute etwas bewusst geworden: nämlich, dass ich, wenn ich tief depressiv bin, anderen Menschen sogar aus dem Weg gehe - obwohl ich mich doch so nach Kontakten sehne. Beispiel: Ich habe gestern beim Einkaufen vergessen, Brot und Öl zu kaufen. In Wirklichkeit habe ich die beiden Sachen nicht geholt, weil der Weg dorthin versperrt war: Beim Brot stand eine Frau, die Kostproben von Brotaufstrichen anbot und beim Öl hat gerade eine Verkäuferin Regale eingeräumt. Ich habe dann nachgedacht und erkannt, dass ich das öfters mache, aber fast unbewusst. Ich horche z.B., bevor ich die Wohnung verlasse, vor der Tür, ob gerade jemand im Treppenhaus ist, den ich grüßen müsste. Wenn ja, dann fällt mir schnell noch was ein, das ich in der Wohnung erledigen muss, z.B. den Müll aus der Küche holen oder den Regenschirm einpacken oder andere Schuhe anziehen. Das ist doch krank!

Ich muss mir echt was einfallen lassen. So geht es nicht weiter. Ich habe mir überlegt, doch wieder in diese Einrichtung für psychisch Kranke zu gehen, und habe geschaut, was dort in den nächsten Tagen angeboten wird. Leider nichts für mich dabei: Einmal geht es um die Pflege von Gartenpflanzen (habe weder Garten noch Balkon und keine Pflanzen), einmal um Psychoseerfahrungen (habe ich zum Glück nicht) und einmal findet eine reine Männerrunde statt.
Hoffentlich klappt es mit dem Minijob, für den ich mich beworben habe. Ich kann mir zwar momentan nicht vorstellen, wie ich den schaffen soll (schaffe es morgens nicht aus dem Bett und bin extrem matschig und unkonzentriert), aber ich käme endlich wieder unter Leute. Die Isolation macht mir sehr zu schaffen, ich muss da raus!

Heute habe ich noch einmal im Internet recherchiert, was Hilfen angeht. Dabei bin ich auf den Psychosozialen Dienst gestoßen, eine öffentliche Einrichtung, von der ich bisher nichts wusste. Die berät einen und vermittelt einen an andere Stellen, die konkrete Hilfestellungen geben, weiter. Es gibt da z.B. Hilfen für sozial isolierte psychisch Kranke. Was ganz konkret angeboten wird, steht auf der Website nicht, aber ich denke, das wäre etwas für mich. Leider war dort heute niemand mehr erreichbar. Ich werde morgen wieder anrufen.
Jetzt mache ich mich ans nochmalige Durchtelefonieren der Therapeutenliste. Ein paar Therapeuten haben bei meinem ersten Anruf vor ein paar Wochen gesagt, dass sie derzeit nicht sagen können, wann sie wieder freie Plätze haben, und dass ich mich gern wieder melden könne. Bei zwei stehe ich offiziell auf der Warteliste, aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr lange warten kann - ich brauche JETZT (oder zumindest bald) Hilfe. Ich darf nichts unversucht lassen.

Hey, finde ich echt mutig von Dir das Du das so in Angriff nimmst. *alle Daumen hoch*

Danke dir! Es ist eh schwierig... es kostet mich jedes Mal viel Überwindung, jemand Fremdem zu sagen: Hallo, mein Name ist XY, ich brauche Hilfe! Besonders beim Psychosozialen Dienst war es unangenehm. Es ist mir peinlich, dass ich in die völlige Isolation geraten bin. Und es ging nur die Vermittlung dran, also kein Mitarbeiter des Dienstes selbst (weil der nur bis Mittag da ist).

Gerade hat eine Therapeutin einem Erstgespräch zugestimmt, obwohl sie eigentlich keinen freien Platz hat... juhu! Ich wollte zwar lieber zu einem männlichen Therapeuten, aber ich schau' mir die Dame mal an. Sie klang sehr nett. Wie gut, dass ich mich ans Telefonieren gemacht habe!

Hallo, ihr Lieben...ich werde seit 7 Jahren erfolgreich gegen eine Generalisierte Angststörung behandelt. Mir fällt auf, dass ich in der ganzen Zeit NICHT EINMAL Angst davor hatte, mit Bekannten oder auch Fremden Kontakte zu pflegen oder zu knüpfen. Irgendwie hat meine Ärztin geschafft, mir von Anfang an bewusst zu machen, dass soziale Isolation der Weg ins Aus ist. Mann, bin ich ihr dankbar. Wenn ich hier im Thread lese, merke ich, wieviel Glück ich hatte. Habe großen Respekt vor Kämpfern wie hier!
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@ Cheyenne1965 : Was für eine Therapie machst Du?

Verhaltenstherapie/Psychoanalyse/Tiefenpsychologische oder was anderes?

Ich nehme nur Medikamente. Gesprächstherapie ging arg nach hinten los damals. Kann die Medikamente inzwischen reduzieren. Hatte viel Unterstützung in der Familie und bei den Kollegen. Nach 4 Monaten wieder zu arbeiten mit teilweise Publikumsverkehr war das Beste, was mir passieren konnte. Meine Ärztin ist jederzeit für mich da und inzwischen habe ich Zumba und Gesellschaftstanz angefangen. Mehr Therapie gegen Kontaktängste und Einsamkeit geht nicht

Hallo Cheyenne,

Ich denke, du hast es nicht böse oder sarkastisch gemeint - aber Aussagen à la Hach, wie gut, dass es mir nicht so geht wie euch! finde ich offen gesagt nicht hilfreich. Und was das Aus betrifft: Ich habe nicht das Gefühl, dass alles aus ist, sondern dass es ein Zurück gibt. Diese Hoffnung lasse ich mir nicht nehmen.

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Dr. Reinhard Pichler
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