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Hallo zusammen,
gespannt habe ich eure Beiträge gelesen, und ich muss sagen das ich als betroffener dies nur bestätigen kann.Es wäre gut einen Erfahrungsaustausch mit ebenfalls Betroffenen zu haben.Doch leider ist es schwierig weil Selbsthilfegruppen wenn überhaupt nur in grösseren Städten zu finden sind. Ich würde gerne zwecks Erfahrungsaustausch Leute mir dem gleichen Problem kennenlernen.

LG
Tigo

Zitat von Schwarzes-Leben:
Hallo an Stephen, Idifix13, Reenchen, Schlaflose, MrWihte,



Dankeschön für Eure Antworten,



Ich habe über Eure differenzierten Antworten nachgedacht, und es ist sehr schwierig eine Antwort darauf zu finden.
Also das die ÄVPS, als solche wenn sie ganz alleine auftritt, mit den Methoden wie man die Soziale Phobie behandelt, ( Konfrontation ) gemildert werden könnte
ist von diesem Standpunkt ausgegangen wahrscheinlich richtig.
Auch das die ÄVPS ein Teil von mir ist, der seid meinem 3 Lebensjahr, tief in mir drin verankert ist, und bis auf den heutigen Tag ein Teil von mir ist, kann ich ebenfalls
nur bestätigen.
Nur wenn aber die ÄVPS, das gesamte Leben, in allen Bereichen sehr schwer beeinträchtigt, und man deswegen nur sehr beschränkt sein Leben damit führen und gestalten kann, dann gibt mir das sehr zu denken.
Ich möchte es vorbeugend noch einmal mit anmerken, das bei mir ein ADHS, mit einer Vulnerabilität, und mit Zwängen dazu, bei mir vorliegen.
Es wäre zu schön, wenn bei mir die ÄVPS, nur ganz alleine vorhanden wäre.
Auch Eure unterschiedlichen Sichtweisen, sind sehr interessant aber wie jeder User individuell damit einigermaßen klar kommen könnte, bleibt wohl einem jedem ÄVPSler selbst überlassen.
Ich bin von Eurer zahlreichen Beteiligung und Euren Antworten, in diesem Thread sehr angetan, nur ich persönlich muss irgendwie einen Weg finden, um mit meiner persönlichen Geschichte irgendwie klar kommen zu können.
LG Schwarzes-Leben


Wie wärs mit Gruppentherapie? Nichts für Sie?

A


ÄVPS ist selten

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Hallo tigo und Mr.Withe,



Dankeschön für Eure Antworten.



Ich wäre auch für Gründungen von speziellen ÄVPS Selbsthilfegruppen, nur das wäre dann nur in den größeren Städten möglich.
Nur es heißt meistens, das eine Selbsthilfegruppe für die Soziale Phobie für diese Problematik, vollkommen ausreichen würde.
Ich selbst finde eine Gruppentherapie, nicht schlecht nur wenn die ÄVPS, von dem ADHS, HSP, oder von dem Borderline ausgehen, dann wäre zwar die ÄVPS
Problematik für jeden Teilnehmer vorhanden, aber die ganzen anderen Faktoren, wie ich sie aufzählte, müssten dann in anderen Selbsthilfegruppen gesucht werden.
















LG Schwarzes-Leben

Zitat von Reenchen:
[...]Therapieren kann man Persönlichkeiten genau so wenig, wie Persönlichkeitsstörungen - man kann aber sich daraus entwickelnde Ängste mildern.


Hallo Reenchen,

die Ängste, die z.B. aus einer ÄVPS resultieren sind nur ganz, ganz schwer zu mildern, da sie eben keiner eng umgrenzbaren Phobie zugrunde liegen, sondern auf einer sehr komplexen Bewertungsstörung fußen.
Ich selbst habe die Diagnose ÄVPS 2013 bekommen, mit Mitte 40, wenngleich diese Störung sich wohl bereits in meiner Kindheit manifestierte.

Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen (und kenne es aus Berichten anderer ÄVPS-Patienten), dass die Verbindung zwischen Kopf, Bauch und Herz unheilbar getrennt ist.
Ich kann rational erkennen, wie banal und unbegründet eine Angst ist, aber fühlen kann ich es nicht.
Auch nicht nach dem hundertsten Versuch, die Unbegründetheit der Angst durch vermeintlich positive Erfahrung zu fühlen, zu verstehen und damit zu verinnerlichen - es geht einfach nicht.

Mit Spinnenphobikern oder Klaustrophobikern kannst Du eine Verbesserung der Symptomatik erreichen. Bei ÄVPS-Menschen ist das nur sehr, sehr schwer bis gar nicht möglich.

Wir sind unheilbar krank.

Zitat von Benediktiner:

Wir sind unheilbar krank.

Ich bin schizoid, was soll ich sagen? Die Nähe von Menschen ist für mich wie die Pest. Nicht falsch verstehen. Mein Herz will auch verstanden werden, aber ich habe nicht gelernt, wie das geht. Im Gegensatz zu ÄVPS ist mir das aber auch nicht so wichtig. Denn: niemand kann mein Leben leben, außer ich selbst. Und auch wenn ich manchmal hinschmeißen will, dann kommt die Empathie, die mir sagt: anderen geht es eigentlich nicht anders als dir. Aber auch damit kann ich selbst nicht aktiv umgehen. Ich weiß nicht, wie Gesellschaft geht.

Grüße

Zitat von Benediktiner:
Wir sind unheilbar krank.


Ehrlich gesagt, fühle ich mich aber nicht krank damit. Ich akzeptiere das als Teil meiner Persönlichkeit, genauso wie ich meine Augenfarbe, Haarfarbe, Körpergröße etc. akzeptiere. Ich bin so wie ich bin, und das ist gut so

Zitat von Schlaflose:

Ehrlich gesagt, fühle ich mich aber nicht krank damit. Ich akzeptiere das als Teil meiner Persönlichkeit, genauso wie ich meine Augenfarbe, Haarfarbe, Körpergröße etc. akzeptiere. Ich bin so wie ich bin, und das ist gut so

Hm, ich glaube, ÄVPSler wissen eben nicht, wie sie sind.

Ich schon

Zitat von Schlaflose:
Ich schon

Hm, nö

Zitat von Reenchen:
Hm, nö


Ich verstehe nicht, was du meinst.

Zitat von Schlaflose:

Ich verstehe nicht, was du meinst.

Hm, wie soll ich das sagen. Ängstlich-vermeidend ist wohl das Gegenteil von Selbstsicher-Selbstbewußt.

Zitat von Reenchen:
Hm, wie soll ich das sagen. Ängstlich-vermeidend ist wohl das Gegenteil von Selbstsicher-Selbstbewußt.


Das stimmt. Aber darunter versteht man nicht, dass man sich als ÄVPS-ler seiner eigenen Situation nicht bewusst ist, sondern dass man nicht selbstsicher und selbsbewusst vor anderen Menschen auftreten kann.

Ich habe jetzt eine Vorgesetzte, die auch in die Richtung leise - zurückhaltend - sachlich geht. Und bei der letzten Firmenveranstaltung zog sie sich klammheimlich zurück, als es ans Buffet ging. Ich werde mal beobachten, wie sie das geregelt kriegt, eine Abteilung zu leiten, auch wenn man nicht gegen die anderen anbrüllen kann. Insbesondere Geschäftsführer mögen es nicht, wenn man nicht richtig dominant ist. Denn devot wird ja gleich als unsicher ausgelegt, womit man in der Geschäftswelt nicht weit kommt.

Zitat von Ibreaktogether:
Und bei der letzten Firmenveranstaltung zog sie sich klammheimlich zurück, als es ans Buffet ging.


Wenn es ans Essen geht, ziehe ich mich nie zurück Während man am Essen ist, kann/braucht man ja nicht reden. Ich ziehe mich immer zurück, wenn man Smalltalk halten muss.

Zitat von Schlaflose:

Wenn es ans Essen geht, ziehe ich mich nie zurück Während man am Essen ist, kann/braucht man ja nicht reden. Ich ziehe mich immer zurück, wenn man Smalltalk halten muss.

Das ist auch bei mir ein echtes Problem. Noch schlimmer: Der Geschäftsführer stellt mich als Interim- (zwischendurch-) Manager vor, der für die nächsten 6 - 12 Monate aushelfen wird. Möchten Sie was dazu sagen? Und ich saß da, völlig unvorbereitet, und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich sagte dann: Von mir aus gerne. Ich meine, er hat den Vertrag unterschrieben. Ich kann ja schlecht sagen, dass ich gerne noch länger bleiben würde. Die Frage war schon ziemlich unpassend, und dann muss man in Sekundenbruchteilen antworten vor 30 Leuten, und darf nichts falsches sagen.

Ich hatte mal eine Mitarbeiterin, die sich völlig ohne Vorankündigung auf die Bühne stellen und sich auf Englisch vorstellen sollte. Die kriegte fast einen Nervenzusammenbruch.

Zitat:
Wenn es ans Essen geht, ziehe ich mich nie zurück Während man am Essen ist, kann/braucht man ja nicht reden. Ich ziehe mich immer zurück, wenn man Smalltalk halten muss.



Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten.
So war es so bei mir, dass mich das Essen in der Gruppe extrem nervös gemacht hat. Ich hab drauf geachtet das mir nichts von der Gabel fällt, was dann doch passiert ist. Man hat mir während stationärem Aufenthalt angeboten, allein nach allen anderen zu essen, aber das wäre mir unangenehm gewesen und hab dann nichts gegessen oder bin gar nicht erst hingegangen.
Allerdings hab ich auch 2 Wochen gebraucht um überhaupt in den Gemeinschaftsraum zu gehen.

Für mich alleine hab ich gar nichts an meiner Diagnose erträglicher machen können. Was mir geholfen hat, waren die Menschen denen es psychisch auch nicht gut ging und mich deswegen besser verstehen konnten als ein, ich sag mal neurotypischer Mensch. Allerdings auch Persönlichkeiten die mir gar nicht gut Taten, weil ich, um nicht komplett zu zerbrechen, andere Ängste überwinden musste.
Ich hab auch eine ambulante psychotherapie gemacht. Ich bin aber nicht sicher ob diese geholfen hat, oder ich mich nur an Therapeut und Routine gewöhnt hatte.

Heute hab ich das Gefühl, sozial Phobie und P-Störung, für mich unterscheiden zu können, obdessen ich nur eine ävps diagnostiziert bekommen hatte und keine Phobie. Dafür aber eine mittelschwere Depression.

Und zwar sind die sozialen Ängste, so gut wie alle stark abgeschwächt. Wie das essen in Gruppen oder auf Menschen zu gehen. (Wenn es geht, vermeide ich es dennoch)
Was mich trotzdem immer mal wieder zusammensacken lässt, ist die Erkenntnis wie absolut wertlos ich doch im Gesammten bin. Dadurch einsam in allen Bereichen, nie gut genug, immer überempfindlich für negative Emotionen Nahestehender und sehr einfach zu verunsichern.

Zitat von Astroealis:
und hab dann nichts gegessen oder bin gar nicht erst hingegangen.
Allerdings hab ich auc

Das hätte ich sehr begrüßt, weil ich mein Leben lang mit Übergewicht zu kämpfen habe. Aber vom Essen kann mich nichts und niemand abhalten
In meiner Reha waren auch Patienten mit Essstörungen (Magersüchtige und Adipöse). Die durften gar nicht außerhalb des Speisesaals oder zu anderen Zeiten essen. Das war Teil der Therapie, also niemand durfte das.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat:


Das war und ist bei mir nicht viel anders.
Während andere zunahmen hab ich 10kilo einfach so verloren.
Weil ich nach dem Essen ein bisschen spazieren war und nicht gefrühstückt habe. Um 7uhr morgens bekomme ich einfach nichts runter. Und ballsport+Schwimmen einmal die Woche.
Gruppensport hat auch gut geholfen, andere Gruppentherapien wahrzunehmen.
Achja, ich hab diese Gruppen entspannungsübungen echt nicht gern gemacht. Es hat das Gegenteil gebracht vom dem was es erreichen wollte.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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