Hallöchen danvan ,
ich versuche mal, deine weiteren Punkte schrittweise abzuarbeiten.
Zitat von danvan:Ich brauche nur eine Absage bekommen und wäre sowieso für die nächste Zeit sehr geknickt
Nun ja, das ist aber völlig normal. Wäre man davon überhaupt nicht geknickt, würde das bedeuten, dass man einfach wahllos, ohne ein echtes Interesse an genau dieser Person gebaggert hat. Das macht deswegen dann auch auf die Frauen gar keinen guten Eindruck, wenn jemand nach einem Korb einfach gleich zur Tagesordnung übergeht und überhaupt nicht emotional betroffen erscheint.
Man kann als Mann m.E. aus verschiedenen Gründen an einem Korb leiden:
a) verletzte Eitelkeit, verletztes Ego (Ich bin doch so klasse, wieso will die mich nicht)
b) mit a) verwandt, aber nicht identisch: weil es einen unbewusst an frühere, v.a. kindliche Enttäuschungen oder Verluste erinnert und dieser
alte Kummer dann mit voller Wucht auftritt, aber nicht als alter Kummer erkannt wird (Ich hab's gewusst, ich bin so schei., keine will mich, das geht mir immer so und das wird wohl immer so bleiben!)
c) Trauer, dass man
diese Frau, in die man sehr verliebt ist, aus irgendeinem Grund nicht haben kann
Zu a) Das ist etwas, an dem man wohl arbeiten sollte. Du meinst jetzt sicherlich, dieser Punkt käme für dich ja ohnehin nicht in Frage - oder? Ich glaube aber, dass in Fällen wie deinem, also Angst vor der Ablehnung, unter dem gefühlten Minderwertigkeitsgedanke/-gefühl auch ein hohes Selbstwertgefühl liegt. Du z.B. weißt ja sehr genau, dass du auch enorme Qualiäten hast. Ein Nein von einer von dir erwählten Frau trifft dich auch in deinem Ego: Was bildet die sich eigentlich ein, mich abzulehnen, wo ich sie doch unter so vielen ausgewählt habe und eigentlich super intelligent bin, sie bei mir ein finanziell gesichertes Leben hätte und ich überhaupt
eigentlich ein liebenswertes Wesen bin!?
Ich rechne nicht damit, dass du mir darin jetzt zustimmen wirst, danvan.
Aber ich weiß das aus eigener Erfahrung, danvan, für die ich aber ein paar Jahre gebraucht habe, um es zu erkennen. Man meint, man sei so bescheiden und fühlt sich den Geschlechtsgenossen unterlegen - aber das betrifft nur einzelne Punkte. Im Grunde, das vermute ich sogar, würdest du die Frauen verachten, die dich nur dann nehmen würden, wenn du hübsch, super gebaut und überhaupt nicht schüchtern wärest. Ich empfehle dir, dir das mal vorzustellen, du wärest so und würdest ein Mädchen ansprechen, und sie würde freudig ja sagen und mit dir losziehen. Wie würdest du dich dabei fühlen? Was würdest du in Bezug auf das Mädchen fühlen und denken?
Es wird vielleicht erstmal nicht leicht sein, dich in diese Situation einzufühlen, aber ich kann dir nur raten, es zu tun.
Es ist genau so, als wärest du Multimillionär. Du hast bestimmt schon davon gehört, dass sehr reiche Singles meistens (immer?) das Problem haben, dass sie nicht wissen, ob der/die andere sie wegen oder trotz ihres Geldes will. Es gibt viele bekannte schöne Märchen und Filme, in denen ein reicher Mensch, z.B. ein Prinz, sich als armer Mann ausgibt, um ein Mädchen zu finden, das sie wirklich um ihretwillen liebt und nicht, weil sie dann Geld und Ansehen bekommen. Auch unter nicht-adeligen Reichen stellt sich diese Frage immer wieder.
Ein körperlich behinderter Mensch z.B. (z.B. im Rollstuhl) hat es vermutlich auch schwerer, einen Partner zu finden. Aber wenn jemand sie liebt, dann können sie ziemlich sicher sein, dass sie wirklich geliebt werden, sie als Person, und nicht ihre hübsche junge Hülle.
Die hübsche junge Hülle geht nämlich im Laufe der Zeit ohnehin verloren. Und nicht nur bei den Frauen.
Abgesehen davon: Knips das Licht aus (guter Rat, s.o.), wenn es dich anfangs nervös macht, wenn du gesehen wirst; oder lass dein T-Shirt erstmal an - du kannst die Spielregeln genauso mitbestimmen wie die Frau. Und ich denke, falls die Frau und du wieder und wieder zusammen sein wollt, dann wirst du deine Scheu, ihr deinen Körper zu überlassen, verlieren. Körperlicher Genuss geht ohnehin nur, wenn man entspannt ist.
Zu b) Das solltest du im Auge behalten und falls deine Geknicktheit mehr als ein paar Wochen dauert, mal tiefer graben. Du kannst es aber auch jetzt schon machen und dich fragen, welche Erlebnisse von Ablehnung, Enttäuschung, Alleingelassenwerden, Verlust geliebter Personen u.ä. du bereits auf deinem Lebenskonto hast. Die meisten davon hat man als Kind
nicht genügend verdaut, sondern in den Untergrund verdrängt, weil man sonst damals nicht hätte weiterleben können. Als Erwachsener kann man das aber nachbearbeiten, weil man da wesentlich mehr Kraft, Unabhängigkeit und Durchblick hat.
Zu c) Wenn du endlich mal eine Frau gefunden hast, die dich vom Stuhl reißt und mit der du gerne für immer zusammenwärst, und diese dir dann einen Korb gibt, dann ist es natürlich völlig normal, dass du dann sehr traurig und enttäuscht bist. Das ist dann ja ein echter Verlust.
Warum diese Frau Nein gesagt hat, steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht bist du halt nicht ihr Typ (davon kann man ja nicht von vornherein ausgehen, du musst der Frau ja auch ihren eigenen Geschmack zugestehen ), oder vielleicht ist sie schon in einen anderen verliebt, oder sie will gar keinen Mann oder sonstwas. Du kannst versuchen, es herauszufinden, falls es dir hilft - aber letztlich muss man ein Nein akzeptieren, wenn der/die andere nicht will.
Manchmal trauert man sein ganzes Leben lang einer früheren Liebe nach, die aus irgendeinem Grund nicht zu einer Verbindung geführt hat, auch wenn man dann jemand anderen geheiratet hat und keine unglückliche Ehe führt. Brauchst auch nur die Literatur zu studieren.
Das ist aber ein anderes Geknicktsein als das aus Punkt a) oder b).
In den meisten Fällen findet man aber irgendwann eine andere Person, die man ebenfalls toll findet, wo es dann kein Nein gibt und alles ist gut.
So, für den Moment ist das wohl genug geschwätzt. Ich hoffe, es ist verständlich, was ich sagen möchte.
Lieben Gruß,
GastB