Wie soll man mit Hartz IV zurechtkommen?

Vielen können - unabhängig, ob arm, normal oder reich - nicht mit Geld umgehen, nicht sparsam sein und v.a. nicht verzichten, leben verschwenderisch. Dazu dann noch ein Leben auf Pump - da hat man dann die Sülze.

Also ich bin kein Alk. und auch nicht Dro. abhängig. Ich habe mir das nicht ausgesucht mit der Arbeitslosigkeit... Ich finde es unverschämt mit diesen Leuten über einen Kamm geschoren zu werden. Ich habe nicht freiwillig meinen Job verloren und bin nicht freiwillig psychisch erkrankt und kein Simulant! Ich war Geringverdiener und deswegen ist das ALG 1 Geld nicht gerade groß.... Ich würde auch oft auf der Arbeit gemobbt... Verlor damals die Arbeit, damalige Beziehung und anderes.... Viele Faktoren auf einmal... Es ist eine bodenlose Unverschämtheit mit so kuriosen Gestalten verglichen zu werden... Ich bin nicht freiwillig arbeitslos und wurde schon vom Amt diskriminiert... Nach jeder Bewerbung und Vorstellungsgesprächen Absagen trotz Fachabitur, Ausbildung und Berufserfahrung....
Warum man mit ALG 1 nicht ganz auskommt? Strom muss man selbst zahlen... Das zahlt nicht das Amt... Ich habe zwar eine Beziehung... Aber jeder seine eigene Wohnung... Von 732 Euro ALG1 kann man nicht viel erwarten.... 300 Euro Miete wird abgezogen und der Rest auf Internet, Handy, Essen und anderes (Versicherungen usw) aufgeteilt... Wegen Corona musste ich auf teure Sachen zurückgreifen, weil einige Leute unbedingt Hamstern mussten..Viele Lebensmittel waren ausverkauft . Alles wird teurer, aber der Regelsatz von ALG1 wird nicht angepasst.....

Ja schön weiter in Schubladen denken... Bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen werde ich auch oft mit faulen Harz 4 Empfängern vergleichen. Ich bin eine gepflegte Persönlichkeit und habe Manieren.
Nicht jeder ist mit dem goldenen Löffel im Hintern geboren...Wenn einem die Gesellschaft keine zweite Chance gibt, dann fängt man irgendwann an alles und jeden zu hinterfragen und langsam immer mehr zu resignieren.

Andauernd wird man im Bekanntenkreis damit genervt, warum man nicht endlich eine passende Arbeit gefunden hat. Ständig dieser Druck von allen Seiten und diese Erwartungen.... Jeder sollte sich mal an die eigene Nase fassen. Es kann jedem passieren, dass man irgendwann arbeitslos wird oder psychisch erkrankt. ..

Alle Fragen einen, ob man endlich verheiratet ist und welchen Job man hat oder welches Auto und Hobbys usw... Als ob das Leben nur ein Einkaufszettel wäre.... Selten wird gefragt, ob man glücklich ist und wie es einem wirklich geht... Nur was man konsumiert und sich leisten kann... Was man bieten kann... Oft zählt der Status viel mehr als alles andere.... Dieser Irrsinn macht einen kirre im Kopf....

Ich gehöre nicht zu den Arbeitslosen die gerne vom Staat kassieren und sich endlos besaufen. Das ist mir ein Gräul... Ich wollte sogar eine Weiterbildung und Umschulung machen, aber von der verehrten Bundesagentur für Arbeit wurden mir ständig Steine in den Weg gelegt.... Um endlich mein Wohngeld bewilligt zu bekommen musste ich sogar meinen Anwalt einschalten... Bzw um den vollständigen Regelsatz zu bekommen... Vieles musste ich doppelt und dreifach schicken... Ich habe höllische Angst, wenn das ALG1 Geld bald ausläuft und ich in ALG2 rutsche... Das Jobcenter ist noch viel schlimmer als die Bundesagentur für Arbeit... Ich habe jedes Mal Panik, wenn ich bei denen Termine bekomme... Immer ein ziemlich mulmiges Gefühl.... Man fühlt sich wie ein Mensch Dritter Klasse...Deren Maßnahmen sind mehr als fragwürdig....

Aber Gott sei Dank gibt es noch Leute, die zu mir halten... Davon gibt es nur wenige in unserer Gesellschaft...

Es gibt unter Leuten die arbeiten gehen oder die reich sind ohne zu arbeiten und unter den armen Arbeitslosen sehr viele schwarze Schafe... Aber auch gutmütige Leute... Ob jemand arbeitet, extrem reich ist oder ziemlich arm... Das sagt nicht immer alles über seine Persönlichkeit aus...

Ich habe auch von Leuten gehört, die ganz oben in der Karriereleiter standen und von heute auf morgen plötzlich alles verloren haben... Danach plötzlich arbeitslos wurden und irgendwann nur noch Schulden hatten und später von Obdachlosigkeit bedroht waren.... Ja, es ist alles möglich..

Ich z.b. schrieb nur von den asi Säufern. Nicht von den anderen
Die nicht am jeden ersten des Monats überall rumlungern
Saufen und pöbeln Dreck und Krach machen.

Jeder liest das was er lesen möchte. Man muss schon mal auch ein bisschen differenzieren. Diskutiert wird was in den Medien dargestellt wird, wie man MEDIAL HartzIV Empfänger sieht und was sich tagtäglich in diversen Brennpunktgebieten abspielt.
Es wird immer Leute geben die im System durch den Rost fallen.

Wenn man krank ist man krank. Dann spielt es keine Rolle ob man Fachabi- oder promoviert hat. Ist man zu lange aus dem Berufsleben weg- oder hat erst gar keine Berufserfahrung gesammelt dann kräht kein Hahn mehr danach was man irgendwann mal für eine Bildung genossen hat.

Schade, wenn sich Einzelnen immer wieder persönlich angegriffen fühlen. Das ein Gespräch zu einem solchen Thema erheblich schwieriger.

Ich kann mit Geld umgehen, zahle meine Miete seit Jahren jeden Monat selbst um mir nicht alles an Verantwortung vom Amt abnehmen zu lassen. Verzichte seit Jahren auf so vieles und trage immer noch die Klamotten, die ich seit meiner Pubertät schon habe. Wovon immer mehr in den Müll wandern, weil die Zeit am Stoff nagt.
Ich habe kein Auto, rauche nicht und bin schon immer schuldenfrei gewesen.
Seitdem ich wegen des Berufstrainings Zuschüsse erhalte, kann ich endlich sorgenfreier und etwas besser Leben. Muss nicht mehr jeden Cent umdrehen.
Trotzdem spare ich am Essen um mir andere Dinge leisten zu können oder Elektronik zu ersetzen, die kaputt gegangen ist. Denn ständig nur verzichten zu müssen zerstört mich. Ich kaufe langsam die Dinge, die seit 6 Jahren auf meiner Liste stehen. Filme, Spiele, Kleidung.
Und wenn ich wieder arbeiten gehe, möchte ich meine Träume erfüllen. Wieder 2 Kater haben und keine Kosten für sie scheuen. Daran anknüpfen womit ich damals begonnen habe: Mich weiter tätowieren zu lassen. Und vielleicht endlich mal in einem Heißluftballon fliegen.

Ich bin bei meiner verschuldeten Hartz 4 Mutter aufgewachsen, die nicht mit Geld umgehen konnte und das Geld genommen hat, was eigentlich für meine Verpflegung (Kleidung etc.) gewesen war. Am Ende hatte sie sogar Schulden im vierstelligen Bereich bei mir und musste sie auch in Absprache abbezahlen. Ich musste Secondhand von anderen Kindern tragen, hatte nur wenige Spielsachen und kaum etwas Neues. Deswegen bin ich nach der Schule in eine Ausbildung um Geld zu verdienen und unabhängig zu sein. Habe mich dort in der Firma trotz Mobbing und sexueller Belästigung durchgebissen, und als zweitbeste die Prüfung abgeschlossen. Habe ein paar Monate als Gesellin gearbeitet, bis ich dann gekündigt wurde und mich zeitgleich mein einziger Halt und Lebensinhalt verlassen hat. Ich verlor alles, was mir wichtig war und meine Psyche war zerstört. Seitdem habe ich es nicht mehr geschafft wieder Anschluss zu finden. Und ich hasse mich dafür. Ich habe mir mein Leben ganz anders vorgestellt. Wollte mit Anfang 20 mitten im Leben stehen und genießen, mir Wünsche erfüllen. Jetzt werde ich bald 26 und ich sehe ständig nur die Zeit, die verloren gegangen ist und in der ich nichts, aber auch nichts erreicht habe.

Dass das Geld vom Amt völlig neu berechnet werden muss, ist schon lange bekannt. Alles wird teurer und mit der jährlichen Erhöhung kann man grade mal die gestiegenen Stromkosten decken. Ich bin sogar der Meinung, dass sie die Hälfte des Stroms übernehmen sollten!
Ich bekomme ab nächsten Monat 4 Euro weniger Miete, weil die Heizkosten angeblich nicht angemessen sind. Dass ich in einem Altbau von 1953 ohne vernünftige Wärmedämmung und mit Einfachverglasung lebe, wo im Winter permanent die Fenster des Flures geöffnet sind und es durch alle Ecken und Ritzen zieht interessiert da keinen. Hauptsache die sparen Geld.
Mit ihrer unrealistischen Mietgrenze kann man nur in solche Bruchbuden ziehen und dann machen die es einem noch schwerer als es schon ist.

Vernögensanrechung und Santionen sollten klar gemildert werden, endlich mal wieder notwendige Veränderungen die vorgeschlagen werden, ob siewirklich kommen ist fraglich (https://www.sueddeutsche.de/politik/har...-1.5169957

Wenn die Sanktionen (noch) milder ausfallen, lohnt sich Arbeit für mich als VZler ja noch weniger. Ne, ne, ne, die Roten wieder... Wer keinen Bock hat zu arbeiten (was ja ja verständlich ist), sollte dennoch Geld bekommen: Einen Cent. Kindergeld ist auch Luxus.

Richtig (das war schon immer ungerecht, aber das ist deren Linie: Alles muss gleich sein), Ich sage ja: Einen Cent.

Also wenn ich sehe wie die Leute mit Harz IV,Kettenmässig Qualmen da kann es ja nicht so wenig Geld sein...

(Dreck)essen aber Qualmen bis es nicht mehr geht

Gerecht machen kann man es eh nie allen. Ein gewisser Schmarotzertum ist nicht zu vermeiden. Aber Hatz 4 ist eben auch ein Schlag ins Gesicht für alle, die unverschuldet da rein rutschen oder gesundheitlich nicht anders können. Und darüber hinaus ist die Vermögensanrechnung eine absolute Missachtung von Lebensleistung. Wozu arbeitn, wnn einem dann alles weggenommen wird!?

Ich meine mit HartzIV ist man gestraft mehr als genug und zwar alle, nicht nur die Hand voll die nicht wollen. Dann sollen sie ihre Zig. haben. Deswegen müssen sie immer noch zusehen wie sie mit bestenfalls 440 Euro um die Runden kommen und ihren Alltag fristen. Die meisten haben das gar nicht zur Verfügung. Es sind ja nicht nur die Zig.. Da ist auch Haare färben drin, Solarium, Nägel machen, Haarverlängerungen. Ich verstehe nicht wie das geht aber wenn man es sich in dem Sud bequem macht findet man sicher Mittel und Wege für alles selbst wenn man das Geld nochmal halbieren würde.

Zitat von Abendschein:

Wer nicht arbeitet, hat in dem Sinne mehr, als der, der sich ein Leben lang krumm macht.

Ich habe 1.500 Euro (Teilzeit) zum leben, mein Mann über 3.000 Euro. Wir müssen nicht auf den Cent schauen, haben ein schönes Heim mit Platz, Garten und Laube. Krumm machen tut sich von uns keiner aber wir fühlen uns mit einer Beschäftigung wohler und ausgeglichener. Ich würde mit keinem tauschen wollen der immerzu vom Gutwilll des Amtes abhängig ist, auf 60qm leben muss und sein Leben so stark einschränken muss. Ich glaube nicht, dass ein Sozialhilfeempfänger mit allen Zuschüssen besser dasteht als wir.

Man kann mit 440 Euro im Monat auskommen. Das geht schon. Ich komme mit weniger Geld aus im Monat.
Ich hab allerdings kein Auto und keine teuren Hobbys. Rauchen tue ich auch nicht.

Leute die offensichtlich keinen Bock haben sollte man sanktionieren. Bis zu 30% darf ja gekürzt werden.

Zitat von Abendschein:

also bleiben im Schnitt ca 1000 Euro über. Zu Zweit.

Davon muss dann aber noch Miete, Strom, Heizung, DSL, Versicherungen, Handy etc bezahlt werden?