Ich dachte,ich gebe mal meinen Senf dazu.
Auch hatte ich es bereits gesagt,was TV und ALG2 angehen,wird das von der Presse extrem aufgebauscht und stellt einen Bezieher von ALG2 hin wie jemand der ungepflegt ist,rumpöbelt und der gleichen.Somit ist es kein Wunder,dass Menschen,die von ALG2 leben generell betrachtet werden wie Leute,die keine Lust auf Arbeit haben.
Ich habe hier auch über andere Länder gelesen und ehrlich?Ich bin auch froh,dass wir in Dtl ne Absicherung haben,egal in welcher Form,aber wenn man weiter kommen möchte,wirds halt sehr schwer gemacht.
Wie manche Menschen andere Menschen beneiden können,die von etwas über 400 Euro leben müssen und dafür sozial ausgegrenzt werden ist eine interessante Frage.Ich glaube,dass die meisten in erster Linie nur die viele Freizeit sehen,das was die,die ausreichend arbeiten gehen können,nicht haben.Sie sehen nicht,dass man von ALG2 keinen Jahresurlaub machen kann,nicht ein paar Tage wegfahren oder einem Hobby nachgehen kann,das einem interessiert.Die meisten sehen leider nur die viele Freizeit.Falls man von Freizeit reden kann.Ich persönlich betrachte da snicht als Freizeit,weil ich Therapie mache und mich inzwischen erschöpft fühle..Und von etwas über 400 Euro zu überleben,grenzt schon fast an Kunst,gewissermaßen jedenfalls,denn die,die nie davon zu leben brauchten,wissen auch nicht wie schwer das ist.
Ich bin seit drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen zu Hause,das ist vom med.Dienst des JC festgestellt bzw.beschlossen wurden.Dieses Jahr habe ich mich um eine stundenweise Arbeit gekümmert,weil ich nutzlos fühle,meine Miete angestiegen ist (und nicht vom JC übernommen wird) und einen neuen Lebensinhalt brauchte.Meine Therapeutin hatte das vorgeschlagen und auch mit einem Brief an meine Vermittlerin (ich bin in der Reha-Abteilung) unterstützt.Meine Vermittlerin sagte zu mir,dass sie meine Therapeutin verstehen könne,weil sie ja auch wolle,dass ich weiter komme,aber das sie das als zu euphorisch empfände.Meine Therapeutin kennt mich seit Jahren und zu dem Zeitpunkt war ich seit 5 Monaten einmal in der Woche bei ihr in Behandlung.
Zu euphorisch?Es sei zu euphorisch nach knapp drei Jahren zu Haus ein wenig tätig sein zu wollen?In erster Linie brauche ich mehr Entspannung und wenig Stress,meine Therapeutin schätzte meine Leistungsfähigkeit auf probeweise(!) zwei Stunden ein,ob es klappt wäre ne andere Sache gewesen.Es klappte nicht,wegen dem besagten Gutachten vom med.Dienst,das besagte,dass ich nicht leistungsfähig sei.Ein Praktikum sei auch nicht möglich und Teilhabe am Arbeitsleben konnte ebenso nicht realisiert werden-wegen dem Gutachten.
Demnächst ist wieder die Gutachtenauswertung.Zwar weiß ich nicht was raus kommt,aber ich vermute,dass es auf dasselbe hinaus läuft.
Vor ein paar Jahren gab mir meine Vermittlerin einen Flyer von einem angebotenen RPK-Programm mit.Wäre in der nächst größeren Stadt gewesen.Ich hab sie gefragt wie es aussieht mit der Übernahme der Fahrtkosten (hätte die ganze Woche über pendeln müssen,das alleine bedeutete schon Stress,aber darum ging es in dem Moment nicht). Sie erklärte mir,dass das der Haken sei,dass das JC nicht für die Kosten aufkäme und das ja so ein Hopperticket ca.5 Euro kostet und das ja vertretbar sei
Nein,war es nicht.Ich habe das durchgerechnet und es wäre finaziell nicht möglich gewesen.
Wirklich Antworten darüber was man beantragen kann,wo man sich hinwenden kann,bekommt man nicht.Mich kotzen die Leute an,die ihr Geld versaufen,Dro. nehmen und Schindluder damit treiben.Ich denk mir dann,dass ich (obwohl aus gesundheitlichen Gründen zu Hause),wenn die Leute das wüssten,von der Gesellschaft als genauso eine betrachtet würde wie eben aufgezählte.Das macht mich unfassbar wütend.
Inzwischen vertraue ich persönlich auch keinem mehr,der in irgendeiner Form mit dem Staat zu tun hat oder zu tun haben könnte.Ich möchte nichts geschenkt,aber ich möchte ne Chance.Stattdessen bekomme ich Steine in den Weg gelegt,werde finanziell gegen die Wand gedrückt und ich habe keine Ahnung wer mir da raus helfen kann.Wirklich helfen.Nicht einfach nur reden sondern eben machen.
Niemand sucht sich aus was er für Krankheiten/Behinderungen/Probleme hat,aber der Großteil der Menschen stellt einen hin als habe man sich das alles selbst ausgesucht,selbstzuzuschreiben.Ich bin aus psychischen Gründen zu Hause-und das macht schon einsam genug,dann zusätzlich auch noch sozial ausgegrenzt zu werden und das auch deutlich zu spüren und zu wissen,die helfen könnten tun es nicht,treibt mich des öfteren gedanklich in böse Abgründe.
Immerwährende Fragen:Wieso hilft mir und unterstützt mich keiner von denen,die es könnten?Ist es nicht schlimm genug krank zu sein,nein,man muss noch ausgegrenzt werden?Warum werde ich behandelt wie einer,der einfach keine Lust hat?Sind wir nicht alle Individuen?Warum werden wir dann nicht alle so behandelt?Meinen die echt,es macht Spaß von ALG2 zu leben?
Ich denke,das geht vielen hier so...und das ist das was mich auch so unglaublich wütend macht.Ich bin definitiv kein Einzelfall.Vielen geht es so,sehr vielen.Trotzdem wird so getan als sei man hilflos und wisse nicht wie man einem ALG2-Betroffenen helfen könnte seine Situation zumindest etwas angenehmer zu gestalten-und sei es nur darin,dass der Mensch zwei Stunden arbeiten gehen kann,weil er nicht zu mehr in der Lage ist.
Warn bissl viel Text,sorry.
Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person
14.12.2019 10:28 •
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