Naja, so einfach ist das aber. Aber man muss bedenken, dass wir hier über Summen im Bereich des Existenz minimums reden. Zum Leben zu wenig zum Sterben zu viel. Ich bekomme momentan 879 Euro. Das reicht um nicht auf der Straße zu sitzen, Sky zu bezahlen und dank der günstigsten Preise in unserer fankneipe am Sozialleben halbwegs Teil zu nehmen. Das reicht aber nicht um Mal normal in Urlaub zu fahren (allgemein, ich fahre mit dem Angsterkrankung eh erst mal nicht weit weg), öfter mal neue Klamotten zu kaufen, ein Auto zu besitzen, regelmäßig ins Kino/Theater zu gehen, essen zu gehen, beim Einkauf nicht ausschließlich auf Sonderangebote und Rabatte zu achten, Markenartikel zu kaufen, neue Möbel anzuschaffen (neue, nicht evtl gebrauchte Sachen wenn man umzieht und nen bezusschein bekommt) usw. Wer Lust hat sein Leben lang auf einen gewissen Standard zu verzichten kann halt im Bereich alg2/ Sozialgeld bleiben. Durch die Ausgaben die man da hat zahlt man btw Aug Steuern (mwst vor allem). Und investiert in die Wirtschaft, also der Gedanke,das Geld sei verbrannt sollten einige auch schnell ablegen.
Ich finde es momentan sehr beruhigend, dass ich trotz meiner Situation nicht wie in anderen Ländern dieser Welt auf der Straße hocken muss und vermutlich schon erfroren wäre. Ich rauche und saufe nicht, verballer das wenige was ich habe also auch nicht sinnlos Rum und Jammer dann das ich so wenig habe. Aber ein Leben lang auf diesem Niveau? Nein das will ich nicht. Ein erster Schritt daraus wäre halt ein Teilzeit Job, auch hinsichtlich der Erkrankung. Man verdient wieder eigenes Geld, was auch für das Selbstvertrauen wichtig ist, zudem hat man eine Aufgabe (ja, mir ist es persönlich schon wichtig etwas zu tun, Gesellschaftliche Verpflichtung und sowas). Und wenn das alles klappt, hinsichtlich der Erkrankung, langsam schauen, dass man vll in dem Job, vll in einem neuen, mehr Stunden macht, mehr Geld verdient und raus aus dem sozialbezug kommt.
Ich weiß ja nicht was einige hier verdienen, und mir ist auch durchaus bewusst, dass es ne Menge (zu viele) Jobs gibt, wo man trotz Vollzeit nur nen minimalen Lohn erhält. Aber ein netto Lohn für Vollzeit von 1700 ist eig für meinen Anspruch normal und das Minimum. Und bevor nun wieder rumgeschrien wird, welche Branche bla, zB öd im Bereich eg9, wo ich schon gearbeitet habe. Und wenn ich mit ehemaligen Studien Kollegen rede, da wird eher mitleidig geguckt bei solchen Summen. Verständlich.
Allerdings, ich sehe mich momentan halt schlicht nicht in der Lage einen Job auszuüben, der die Verantwortung und das stresslevel bereit hält, wo man 2000 und mehr netto hat. Daher bin ich nun mit weniger zufrieden. Momentan. Nicht für den Rest meines Lebens.
Und noch etwas. Jeder kann für sich selbst entscheiden was er machen will. Und wenn jemand sich so darüber aufregt, dass einige von Staat alles bekommen (alles ist dabei arg wenig, wie oben beschrieben), die dürfen gern ihren Job aufgeben und nachdem alg1 durch ist auf alg2 Niveau gehen. Man wird sich wundern wie viel man dann noch hat. Viel... Und wie oft man beim JC anfangen darf, permanent bewerben, evtl 1 Euro Jobs machen, maßnahmen machen usw.
Vll würden dann einige hier von ihrem hohen Ross runter kommen