Meine Angst ist oft unterschwellig. Zumindest baut sie sich meist langsam und schleichend auf. Oft merke ich es gar nicht wirklich, bis dann irgendwann der Punkt erreicht ist, wo es kippt und es raus muss. In dem Fall gibt es dann meist keinen wirklichen Auslöser, sondern es ist eher so ein Gesamtlevel an Stress, das irgendwann erreicht wird und dann die Panik kommt, dass alles nicht zu schaffen oder zu versagen. Ich verstehe das meist selbst nicht wirklich, da es eigentlich oft Aufgaben sind, die für Andere zu bewältigen sind, aber für mich ist es dann in Kombination zu viel. Die Angst äußert sich dann in Traurigkeit (Weinen), Antriebslosigkeit, innere Unruhe/Ungeduld oder auch Aggression. Ich ziehe mich dann meist zurück und schlafe viel. Es kommt mir dann einfach vor wie ein Berg, den ich eh nicht bewältigen kann. Immer wieder versuche ich mich dann auch mit Spaziergängen abzureagieren. Es hilft mal mehr, mal weniger.
Dann gibt es auch noch die Momente der richtigen Panik. Das kommt dann in Verbindung mit konkreten Ereignissen, wie einer Präsentation, einer Prüfung oder einem sonstigen Termin bei dem viele Menschen anwesend sind (kann auch mal nur die Arbeit/Uni sein oder eine Familienfeier). Ich kann die Nacht zuvor nicht schlafen, wache immer wieder mit Herzrasen auf. Mein Darm reagiert gereizt und ich muss so lange immer wieder auf die Toilette, bis alles raus ist - oft in Kombination mit Krämpfen, Übelkeit und Schwindel. Danach bin ich erschöpft, unkonzentriert, mir ist kalt, ich zittere und ich breche meist in Tränen aus. Wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege, habe das Gefühl ohnmächtig zu werden und bin dennoch rastlos. Das zieht sich so lange, bis ich entweder der Panik nachgebe und alles absage, oder bis die Situation überstanden ist. Diese Momente gehören zu den schlimmsten meines Lebens und es fällt mir schwer sie wieder zu vergessen/verarbeiten.
LG
white_cat
04.10.2016 20:58 •
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