Interessant, sich darüber auszutauschen. Es stimmt tatsächlich - je älter man wird, desto übersichtlicher wird die Familie.
Als ich vor 45 Jahren geboren wurde, war meine Mutter schon Oma (!) - ihre Tochter (also meine Schwester) war 20 Jahre älter als ich und hat ein halbes Jahr vor meiner Geburt schon ihr erstes eigenes Kind bekommen.
Meine Mutter hatte im Zug ihres Lebens immer nur einen Stehplatz.
Ihr erstes Kind (meine Schwester) wurde 1950 geboren. 1953 folgte ein Sohn, 1955 ein weiterer Sohn.
Der dritte Sohn kam 1960 und der vierte (ich) 1970.
Der 1953 Geborene nahm sich 1973 das Leben - er drehte den Gashahn auf. Der 1955 Geborene wurde 1962 von einem Auto überfahren - 3 Wochen vor seiner Einschulung.
Das muss man als Mutter erstmal verkraften.
Sie selbst (meine Mutter, geboren 1932) starb 2002 an Magenkrebs. Mein Vater (geboren 1934, seit 1969 mit ihr verheiratet) war allein nicht lebensfähig, er ist psychisch eingegangen und starb 2005.
Vier Wochen vor ihm starb meine Schwester, damals 54. Sie brach Weihnachten 2000 zusammen - man stellte ein Aneurysma am Herzen fest, was sie zunächst überlebte. Im März 2005 sollte sie ein zweites Mal operiert werden, was sie nicht überlebte.
Zurück blieb ihr Mann (mein Schwager) - ein herzensguter Mensch - geboren ebenfalls 1950.
Er starb im Januar 2009.
Jetzt hab ich noch meinen Bruder, geboren 1960.
Alle Anderen aus erster Linie sind tot. Das Leben ist endlich - manchmal hab ich das Gefühl, dass es immer schneller an uns vorbei rauscht.
Man wird nicht nur älter - es wird auch einsamer.
Euch allen alles Liebe !
Hilmar
11.12.2015 21:38 •
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