Serie TracksEast auf Arte - Mobilmachung (war interessant)
Tracks East widmet sich in dieser Ausgabe der Angst der Männer in Russland nach der Teilmobilmachung und auch den Ukrainern, die nicht in den Krieg ziehen wollen. Die Russen, die ins Ausland geflohen sind, erwartet Hass und Häme. Wie kommen sie und ihre Familien damit klar, dass die nahe Zukunft ein Krieg ist, dem sie sich nicht entziehen können?
„Warum hast du dich nicht mit Benzin übergossen und angezündet? Du bist so eine *beep*, so ein Versager“, heißt es im neuesten Song des russischen Rappers Noize MC. Er thematisiert Hass und Häme, mit denen Russen überschüttet werden, die nicht in den Ukrainekrieg ziehen wollen, und zu Hundertausenden ihr Land verlassen haben.
„Tracks East“ widmet sich der Angst der Männer in Russland und der Ukraine. „Ich hoffe, dass wir eines Tages in unser normales Leben zurückkehren und unsere Traumata verarbeiten können“, sagt der ukrainische Informatikstudent Grisha aus Mariupol. Seit der Generalmobilmachung in der Ukraine am 25. Februar, die es Männern zwischen 18 und 60 Jahren unmöglich macht, das Land zu verlassen, gewährt er uns Einblick in sein Leben, über das seine Cousine Anna Zhukovets gerade den Film „From East to West“ dreht.
Sascha aus Moskau hat für „Tracks East“ seine Flucht ins benachbarte Kasachstan nach der Teilmobilisierung in Russland am 21. September festgehalten. Was macht es mit jungen Männern, wenn ein Krieg sie plötzlich dazu zwingt, alles stehen und liegen zu lassen, sich von Eltern oder Freundin verabschieden, Job oder Studium schmeißen zu müssen? Wie kommen sie und ihre Familien damit klar, dass die nahe Zukunft ein Krieg ist, vor dem sie vielleicht fliehen, in dem sie eventuell kämpfen müssen, dem sie sich aber so oder so nicht entziehen können?
Wie es weitergeht, weiß keiner von beiden. Wer sie selbst unter den neuen Bedingungen sein werden, wissen sie ebenso wenig.