Zitat von Sophie56:Bitte entschuldige, dass ich so direkt danach gefragt habe, ob du schon mal versucht hast, von den Schlaftabletten loszukommen, da ich persönlich solche drastischen Schlafprobleme nicht kenne...obwohl auch ich (im Beruf) funktionieren muss, wie im Übrigen bestimmt viele andere hier auch.
Du hast weder Ahnung von Schlafstörungen noch von Tabletten. Wie soll ich von Schlaftabletten loskommen, wenn ich nicht täglich welche nehme? Von einem Medikament loszukommen beinhaltet, dass man täglich welche nimmt und süchtig danach ist. Ich nehme im Normalfall 3-4 Mal im Monat Schlaftabletten. Ich habe weder das Verlangen danach noch Entzugserscheinungen, wenn ich keine nehme. Und das, obwohl ich sie seit an die 30 Jahren verwende, wenn es notwendig ist.
Zitat von Sophie56:Vlt. gibt es Krankheitsbilder, die solch dermaßen starke Schlafprobleme nach sich ziehen, ich bin da keine Fachfrau.
Nein, es ist nicht die Folge eines Krankheitsbildes, sondern eine sogenannte primäre Insomnie. Zig Millionen von Menschen in Industrieländern leiden darunter.
Die schlafanstoßenden Antidepressiva, das ist eine andere Gruppe von Medikamenten als die Schlaftabletten. Sie machen nicht abhängig und sind gerade deswegen dazu geeignet, sie dauerhaft anzuwenden. Sie haben mein Leben gerettet. Ich habe jahrelang ohne Medikamente unter so schlimmen Schlafmangel gelitten, dass ich meine Arbeit nicht mehr hätte weitermachen können, in tiefe Depressionen verfiel und nur noch daran dachte, mich umzubringen.
Zitat von Sophie56:Mir fällt halt auf, und das nicht das erste Mal, dass du dich in Bezug auf deinen Tablettenkonsum immer sofort angegriffen fühlst und diesen mit Fäusten verteidigst.
Ja, weil diejenigen, gegen die ich mich verteidige, erstens einfach keine Ahnung von Medikamenten haben und zweitens nicht wissen, wie schlimm der Leidensdruck ist, den man bei Schlafstörungen ohne sie hat. Vor allem kann ich es nicht leiden, dass Leute, die Angst vor Medikamenten haben oder sie grundsätzlich ablehnen, andere missionieren wollen.
Zitat von Sophie56:Evtl. wäre ein Einsehen, dass dieser letztendlich nicht DER Ausweg sein kann, der erste Weg zur Besserung.
Da gibt es nichts einzusehen. Ich weiß aus leidvoller jahrelanger Erfahrung, was passiert, wenn ich keine Medikamente nehme. Für mich stellt es überhaupt kein Problem dar, sie zu nehmen und damit mein Leben führen und meinen Alltag und vor allem meine Arbeit bewältigen zu können. Da ich finanziell von jeher völlig auf mich gestellt war, musste ich in der Arbeit immer funktionieren. Ich verstehe nicht, warum mir andere Leute da reinreden wollen. Wenn mir auch eine Reihe von erfahrenen Psychologen, Psychiatern und Ärzten dazu anraten, sie zu nehmen, weil es anders einfach nicht geht, ist es für mich einfach kein Thema. Warum kann man das nicht einfach so hinnehmen?