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Hallo,
das ist eine Frage, die mich wirklich schon länger beschäftigt.
Wie viele Leute mit Panikproblemen leide ich vor allem am späten Abend und nachts unter gesundheitlichen Symptomen, welche mich letzlich manchmal auch in eine Panikattacke treiben. Da mein mann Frühschicht arbeiten muss und ich ihn somit auch nicht immer wecken kann, sitze ich dann hier alleine und weiß mir oftmals nicht zu helfen.
Wie überbrückt Ihr solche Situationen? Wie könnt Ihr Euch ablenken? Oder hört Euch jemand auch mitten in der Nacht zu?
Für Anreize wäre ich dankbar!!
Sandra

03.08.2010 00:16 • 05.07.2020 #1


20 Antworten ↓


Ich kann nur regelmäßige progressive Muskelentspannung vor dem Einschlafen empfehlen. Sollten dann dennoch ab und an PAs in der Nacht auftauchen, kann man noch mal eine Runde einlegen. Entspannt den Körper maximal und lenkt ab.

A


Was macht Ihr nachts bei Panik?

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hallo sandra...wenn sie nachts kommt sage dir immer...das ist meine ausruhezeit ich brauche sie um für morgen fit zusein....die lass ich mir von dir(angst/panik) nicht nehmen.....du musst drotzig mit der angst umgehen...nicht reinsteigern...ein teechen vielleicht und dann wieder ab ins bett...und die ganze zeit denken...nein es ist mein schlaf und ich lass ihn mir nicht nehmen...immer wieder sagen.....das hilft wirklich....und vorm schlafen gehen PME wie die dame vor mir schreibt
viel glück

bei mir ist es genauso, den tag über geht es noch, es ist auszuhalten, doch abends machen die ängste was sie wollen.
muskelentspannung, ja sicher, wenn es einem hilft, freue ich mich für ihn, bei mir bringt es leider null.
auch tee, spazierengehen, fernsehen bringt nicht wirklich etwas..... sobald man im bett liegt sind die gedanken da, auch wenn ich sage ihr seid mir heute egal, sie bleiben, also ändert sich auch meine gedanken und werden wieder negativer.
ich bin ganz alleine zuhause und denke immer daran das meine eltern um die ecke wohnen, genauso mein bester freund, das macht das ganze nicht angenehmer, aber erträglich....
für jeden gibt es einen weg es auszuhalten, aber du hast deinen wohl noch nicht gefunden.
sag dir doch einfach das, wenn etwas wäre du deinen mann jederzeit wecken kannst. dir wird es sicher ein klein wenig besser dabei gehen.
vielleicht hilft auch lesen oder musik hören, baden gehen..... etc. probiere es aus, wenn nichts funktioniert gibts ja auch immer noch die nummer gegen kummer und glaub mir, machmal können die eine sehr einschläfernde wirkung haben

ja da geb ich dir recht.....meine vorschläge waren ja auch nur ne kleine auswahl.........

@DeepRed
Wie lange machst du denn progressive Muskelentspannung nach Jacobsen schon? Der Körper lernt ja erst nach regelmäßigem Üben zur maximalen Entspannung zu kommen. Zweimal die Woche vor dem Schlafengehen ca. 45-60 Minuten sollten schon sein, um nach zwei, drei Monaten Erfolge zu spüren und in Akutfällen dann auf Kommando entspannen zu können.

Auch Atemübungen sind toll, man kann damit prima Panik weg atmen. Der Blutdruck sinkt, der Puls wird geringer etc. also man kann wirklich körperlichen Erfolg verspüren, der nicht nur auf Ablenkung basiert.
Hier eine gute Info:
http://www.angst-auskunft.de/Angstwegatmen.PDF

Ich kann wirklich nur raten regelmäßig solche Entspannungstechniken zu üben. Ich bin mittlerweile in der Lage (auch nachts) Angstgefühle wegzuatmen und mich durch gezielte Anspannung der Muskeln zu entspannen.

Zitat von DeepRed:
muskelentspannung, ja sicher, wenn es einem hilft, freue ich mich für ihn, bei mir bringt es leider null.
auch tee, spazierengehen, fernsehen bringt nicht wirklich etwas..... sobald man im bett liegt sind die gedanken da, auch wenn ich sage ihr seid mir heute egal, sie bleiben, also ändert sich auch meine gedanken und werden wieder negativer.

Ja gut, das ist dann bei Dir so. Bei mir ist es aber anders. Wenn ich nachts Panik hatte, dann bin ich immer mit dem Hund rausgegangen, auch nachts um 2 oder 3. Der Spaziergang hat immer geholfen. Fernsehen lenkt mich auch ab, wenn auch nicht immer. Bei mir ist wahrscheinlich wichtig, in Bewegung zu sein.

Zwänge, Angst und Panik sind am stärksten (meistens), wenn man zur Ruhe kommt oder zu viel Ruhe hat.

Ich denke auch, selbst wenn die Panikattacken bei allen ziemlich gleich sind, bei der zu Grunde liegenden Angststörung (oder Depression) würde ich aber unterscheiden, zwischen leicht, mittel und schwer. Bei einer schweren Erkrankung wird es natürlich sehr schwer und da muss man sich wirklich Methoden der Ablenkung/Beschäftigung suchen.

Ich persönlich finde auch wichtig die körperlichen Symptome im Zaum zu halten (Herzrasen, Übelkeit, Schweissausbrüche etc.). Da helfen Techniken, die sich sofort körperlich auswirken einfach sehr gut. Wie auch crazy schon schrieb ist Bewegung auch oft hilfreich.

Die Achtatmung ist auch super und schnell gelernt:

- Leg die Hand auf deinen Bauch (ca. fingerbreit unter den Bauchnabel)
- Atme sanft in den Bauch ein (Bauchdecke wölbt sich nach aussen)
- Atme sanft und wieder aus (Bauchdecke zieht sich nach innen)
- Halte acht Sekunden die Luft an
- Atme wieder sanft in den Bauch ein....
- Mach das mindestens acht mal

Wenn nötig einfach wiederholen.

Zitat von Vida:
@DeepRed
Wie lange machst du denn progressive Muskelentspannung nach Jacobsen schon?


seit 97 leide ich an panikattacken und habe von 99- 2000 in der tagesklinik jeden tag jacobsen machen müssen, im stehen, liegen, sitzen.
nach einem jahr hat es dann jeder aufgegeben mit mir entspannungsübungen zu machen

Zitat von Vida:
Ich persönlich finde auch wichtig die körperlichen Symptome im Zaum zu halten (Herzrasen, Übelkeit, Schweissausbrüche etc.). Da helfen Techniken, die sich sofort körperlich auswirken einfach sehr gut.
Die Achtatmung ist auch super und schnell gelernt:


das hört sich ganz gut an, werde es mal ausprobieren.

Ich habe es nicht mit Zahlen und muss mich manchmal so auf das Zählen bis acht konzentrieren, dass ich die PAs darüber vergesse. Deswegen funktioniert das bei mir doppelt gut.

ich lese wenn ich nachts PA´s bekomme, solange bis ich beim lesen einschlafe... mich lenkt es gut ab.

Hi!
Danke für die zahlreichen Antworten. Also Spazierengehen würde mir sicher helfen, aber als Frau werde ich leider nicht nachts alleine mit dem Hund rumlaufen, wenngleich mein Hund sicher nichts und niemanden an mich ranlassen würde.
Ich bin ein Mensch, der grundsätzlich geneigt ist, dann jemanden zum Reden zu benötigen, aber ich kann nicht erwarten, dass nachts meine Mitmenschen, die am nächsten Tag zur Arbeit müssen, für mich stundenlang da sind. Gerade meinen Partner, der oftmals Frühschicht hat und um 5 Uhr aufstehen muss, möchte ich mit meiner Panik nicht belästigen (er versteht diese ohnehin nicht wirklich).
Wer mag und dem es ähnlich geht, kann mir gerne per pn mal seine ICQ-Nummer zukommen lassen, vielleicht würde das dem ein oder anderen helfen, des nachts einen verständnisvollen ICQler zu haben, mit dem man etwas schreiben kann? Ich könnte mir schon vorstellen, dass mir das hilft.
Meine Mutter, die auch eine Angsterkrankung hat, ruft auch gerne mal die Telefonseelsorge an, aber das würde ich mich eher nicht trauen und zudem denke ich, dass die Menschen zwar gut zuhören können, sich aber nicht unbedingt in unsere Situation hineinversetzen können.
Entspannung kann sicher hilfreich sein, aber bei mir würde das - so denke ich - nur in einem Stadium einer inneren Unruhe helfen. Wenn ich eine gewisse Panikschwelle überschritten ist, bin ich oft hilflos und komme erst von diesem Trip, wenn ich so müde bin, dass mir die Panik dann egal ist...
Sandra

Bist du denn in Therapie? Ich persönlich halte es auch für sehr wichtig, dass das Umfeld mit einem an einem Strang zieht. Mein Therapeut hat mir damals auch immer wieder Literatur für meinen Mann und für meine Familie/Freunde mitgegeben.

Diese Seite kann ich auch sehr empfehlen – für Betroffene und Angehörige:
http://www.panik-attacken.de/index.php? ... Itemid=73

Ablenken ist in Akutfällen sicher sehr gut, aber grundsätzlich ändert es nichts an der Erkrankung. Ich kann Entspannungstechniken üben wie gesagt nur empfehlen. Nach einiger Zeit kann man von jetzt auf gleich loslegen. Ich konnte gegen Ende meiner Verhaltenstherapie Panikattacken (egal wo) komplett zurück in Balance und weg atmen.

Auch Bücher mit verschiedensten Techniken sind super informativ und hilfreich, z. B. Ängste verstehen und überwinden von Doris Wolf oder Wenn plötzlich die Angst kommt von Roger Baker.

Diese Profi-Informationen zeigen immer wieder, dass Attacken nicht gefährlich sondern nur unangenehm sind und wie man dagegen angehen kann. Therapie in Buchform. Fand ich toll zur Selbstarbeit.

Auch bei Notfällen gut einsetzbar:
http://www.panik-attacken.de/index.php? ... Itemid=70
http://www.panik-attacken.de/index.php? ... Itemid=42

Vielleicht hilft dir von den genannten Sachen ja etwas.

Ja ist zwar schon älter hier aber wenn ich nachts Panik bekommen habe bin ich aufjedenfall erstmal aufgestanden habe überall Licht angemacht und Radio oder Fernsehr an und etwas lauter gestellt.
Mir half auch der Gedanke das ich zur Not immer noch nen Krankenwagen rufen kann und der sehr schnell da sein wird.
Hatte ich in der vergangenheit auch getan aber nun komme ich auch ohne aus

Ansonsten hilft evtl. noch ne Komödie vor dem Bett gehen zu schauen etwas bei dem man viel lachen kann.

Wenn ich nachts oder in den frühen Morgenstunden Panik bekomme, bin ich leider meistens wie gelähmt und kann gar nichts tun ausser im Bett vor mich hin schlottern...
Das Äusserste ist dann, mir mein Medikament zu holen.
Ich kann mich dann auch schwer mitteilen und versuche es einfach mit mir alleine klar zu bekommen und auszuhalten.

Vielleicht wäre aber gerade dann Ablenkung sehr gut? Muss ich dringend mal ausprobieren, in einer Panikattacke komme ich einfach nicht auf sowas.

Wenn ich eine Panikattacke bekomme, versuche ich mich zu entspannen und sie weg zu atmen.
Hat aber ziemlich lange gedauert bis ich das gelernt habe
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Ich sehe mir Sachen an die mich ermutigen oder belustigen ( Bilder,Filme),singe Intros meiner Lieblingsserien als Kind oder Disneylieder, knuddel meine Hasen oder chatte mit jemandem der spät noch online ist.


Im Halbschlaf fährt der Körper herunter. Meistens bekommen wir davon nichts mit. Gerade in der Phase kann es manchmal vorkommen, dass man Empfindungen bekommt, die man nicht einordnen kann. Das kann von einem Hochschrecken, über ein Benommenheitsgefühl, ein gefühltes Zittern oder ein Gefühl als würde der Körper beben begleitet sein. Hin und wieder hat man vielleicht das Gefühl zu fallen.

Das ist alles nichts schlimmes. Die Ursache ist, dass der Körper sich in der Phase entspannt. Ich habe das seit Jahren. Es ist manchmal nervig aber kein Grund zur Panik.

A


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