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Was meint ihr woran das liegt?

Oder wieso werden psychische Krankheiten bei Frauen häufiger diagnostiziert?
Bei Männern sind es ja wesentlich weniger Betroffene.
Oder gleichen die sich aus, jedoch stehen wir es durch, wie man es von uns erwartet?

Würde mich über eine rege Diskussion freuen.

Viele Grüße

15.06.2022 21:07 • 16.06.2022 #1


36 Antworten ↓


Dieses Forum repräsentiert nicht unbedingt das Verhältnis. Als Beispiel gibt es in der Dro. viel mehr Männer, was ja auch nicht allgemein repräsentativ ist. Der Umgang mit psychischen Erkrankungen ist aber häufiger unterschiedlich. Männer suchen seltener Hilfe, denn es wird ja gesellschaftlich als Schwäche angesehen. Frauen suchen sich eher Hilfe oder Foren zum Austausch. Männer tendieren mehr zum Unterdrücken, weil es in der Regel niemanden Interessiert, welche Probleme man hat. Männer müssen funktionieren und performen.
In der Therapie-Gruppe in der ich bin ist das Verhältnis 50/50

Drroogenszenee

A


Warum sind hier so viele im Forum weiblich?

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Wie mein Vorredner es beschreibt. Es liegt in der Natur der Sache.
In 'nem Dampflok-Forum wird man auch nicht viele Frauen finden (gehe mal sehr stark davon aus).

Zitat von Brewno_Gunz:
Wie mein Vorredner es beschreibt. Es liegt in der Natur der Sache. In 'nem Dampflok-Forum wird man auch nicht viele Frauen finden (gehe mal sehr stark davon aus).




Kommt auf die Lok an

Zitat von faolan:
Kommt auf die Lok an


Wegen Lokstoffen?

@einsamerSoldat Frauen sind generell offener gegenüber psychischen Krankheiten und holen sich öfter und schneller Hilfe. Sie haben auch weniger Probleme, darüber zu reden und sind daher wohl auch vermehrt in Foren zu finden.

Bei vielen Männern ist noch das Jahrhunderte Alte Muster Ein richtiger Mann macht Probleme mit sich selbst aus tief verwurzelt. Oft wird das sich Hilfe holen noch als Schwäche angesehen.

Auf der körperlichen Ebene nutzen Frauen mehr die Angebote zur Vorsorgeuntersuchungen als Männer. Es gibt ja mittlerweile schon Studien, die vermuten lassen, dass die längere Lebenserwartung von Frauen zum Teil auch auf diesen Effekt zurückzuführen ist.

@Kruemel_68

Das stimmt. Jedoch denke ich, dass hier der Leistungsgedanke auch sehr wichtig ist. Von Männern wird einfach erwartet, dass sie Vollzeit arbeiten und das Geld nach Hause bringen. Zudem denke ich, dass Frauen einfach mehr Zeit Vormittags für bspw. Vorsorgeuntersuchungen haben.

Oder würdest du sagen, dass Frauen einfach aufgrund von Hormonschwankungen eher dazu neigen? Oder wegen der Doppelbelastung Familie Beruf?

@einsamerSoldat mittlerweile wird das auch von Frauen erwartet. Zusätzlich noch Hausfrau, gute Mutter, Ehefrau etc.
Und die meisten Frauen arbeiten vormittags auch, wir leben ja im 21ten Jahrhundert. Die typische Rollenverteilung gibt es ja gar nicht mehr so extrem.

Zitat von einsamerSoldat:
Von Männern wird einfach erwartet, dass sie Vollzeit arbeiten und das Geld nach Hause bringen.

Und von Frauen wird erwartet, dass Sie arbeiten, sich um die Kinder kümmern, den Haushalt schmeißen und noch die perfekte Partnerin und Ehefrau sind. In der Regel lastet der gesamt Mental Load auf den Frauen (was und wann wird eingekauft, das Kind braucht neue Schuhe, nächste Woche wird ein Geschenk für den Kindergeburtstag gebraucht) und das ist das eigentlich anstrengende. Männer ziehen sich da oft auf Ihren Job zurück - sie müssen ja arbeiten und Geld verdienen und sich daher am Wochenende ausruhen, während die Frauen dann noch einkaufen, kochen und die Kinder bespaßen.

Und das Frauen mehr Zeit haben zum Arzt zu gehen - dazu sage ich jetzt mal freundlich nix *räusper*
Auch wenn ich als Mann 40 Stunden arbeite, habe ich die Möglichkeit, ein- oder zweimal im Jahr zu einer Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Aber viele Männer - und ich kenne das zu genüge von meinem - praktizieren die Vogel-Strauß-Taktik - lieber erst gar nicht zum Arzt hingehen, dann wird auch nix gefunden. Da könnte ich nur noch die Augen verdrehen. Frauen sind da in der Hinsicht einfach anders gestrickt.

Ein Mann würde auch nie (Achtung, Klischee) zu einem anderen sagen: Ey, ich kann nicht mehr richtig pinkeln, soll ich da ml zum Arzt gehen? Frauen tauschen sich relativ locker über frauenbedingte Probleme aus und holen sich Tipps oder Ratschläge.

@Afraid1992

Naja...ich würde sagen, dass es immer noch so eine Art Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern gibt. Ich kenne genügend Mütter, welche immer noch nur halbtags arbeiten oder eben nur Hausfrauen sind.

Ist glaube ich aber auch von meiner Herkunft noch normal (süd- und östeuropäisch). Da ist die Rollenverteilung noch vorhanden.

Zitat von einsamerSoldat:
Naja...ich würde sagen, dass es immer noch so eine Art Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern gibt. Ich kenne genügend Mütter, welche immer noch nur halbtags arbeiten oder eben nur Hausfrauen sind.

Ja klar, weil die Männer nicht bereit sind, halbtags zu arbeiten und es oft einfach nicht genügen Betreuungsmöglichkeiten gibt. Da man dass Kind ja schlecht mit einem Jahr 8 Stunden allein zu Hause lassen kann und in unserer Gesellschaft immer noch die Ansicht herrscht, dass die Mutter beim Kind bleiben soll - was sollen die Frauen denn sonst tun?

@Kruemel_68

Naja, das wandelt sich nach und nach. Also ich spreche mit meinen Freunden schonmal auch über körperliche Probleme usw.

Auch über peinliche Dinge. Wir tauschen uns ja auch über das Thema Frauen und Sex usw. aus.

Das kann auch sehr ins Detail gehen.
Jedoch beschweren sich die meisten Frauen darüber, wenn man als Mann nicht arbeiten geht und Hausmann ist. Die meisten finden das dann einfach unmännlich. Auch wenn sie es dann nicht gerne zugeben.

Wobei es anders herum auch schlecht für uns aussieht, wenn wir von Kindern nichts wissen wollen. Also ziemliche Zwickmühle.

Denke keines der Extreme ist gut, wie so oft im Leben.

@einsamerSoldat ich habe nichts gegen diese Art der Rollenverteilung und bin auch in einer Partnerschaft schon immer diejenige gewesen, die das sowieso alles alleine machen möchte. Kochen, putzen, einkaufen etc. Aber es ist heutzutage kaum noch möglich, dass nur eine Person arbeiten geht. Mal abgesehen davon, dass viele Frauen (mich eingeschlossen) finanziell nicht abhängig von ihrem Partner sein wollen würden. Also wollen wir alles machen, alles schaffen, wollen "perfekt" sein und vergessen dabei uns selbst. Was nicht bedeuten soll, dass es Männern besser geht, oder gut gehen muss. Jeder hat seine Probleme. Und ich finde es einfach traurig, dass immernoch so viele Männer nicht zu ihren Gefühlen oder Ängsten stehen können. Oder gesellschaftlich dann als "schwach" gelten. Die Zeiten wo ein Mann immer der starke Part sein muss, sind vorbei.

Zitat von einsamerSoldat:
Also ziemliche Zwickmühle.

Ja, das stimmt. Sie man es dreht und wendet, aktuell verliert immer einer dabei. Nicht umsonst geht die Geburtenrate bei uns immer weiter zurück. Es gibt immer mehr Frauen, die sich nicht in diese Zwickmühle begeben wollen. Es wird noch viel Zeit ins Land gehen, bevor da alle Seiten zu Ihrem Recht kommen.

Zitat von Kruemel_68:
Ein Mann würde auch nie (Achtung, Klischee) zu einem anderen sagen: Ey, ich kann nicht mehr richtig

Daher schult uns jetzt die Neradin-Werbung im Vorabendprogramm wie wir Männer mit Problemen umgehen sollen

Ich finde es eher eine Stärke, wenn Männer offen über ihre Probleme reden. Außerdem weiß man dann Bescheid, wieso er sich gerade so oder so verhält. Damit kann viel Leid und Streit erspart bleiben für den Mann selbst und wenn er eine Frau an seiner Seite hat, ebenso.
Leider denken wohl viele noch, dass es eine Schwäche sei, sich einzugestehen, dass es gerade nicht gut läuft, was, wie ich finde, Quatsch ist. Aber vielleicht liegt es eben auch daran, dass Männer sich nicht so schnell überfordert fühlen, wenn sie nur einen 8 Stunden Job nachgehen.
Das Problem ist wohl immer noch, dass in vielen Berufen der Mann mehr Gehalt bekommt als eine Frau für den gleichen Job, also sollte da etwas mal geändert werden. Dann hätten die Männer mal das Vergnügen, die Arbeiten, die eine Frau macht (Job, Kinder, Haushalt) kennenzulernen (wobei es sicher schon einige gibt, die das tun). Ich glaube, dass es einfacher ist, nur einen Job zu haben, Heim zu kommen und sich auszuruhen, während die Frau einen mehr als 8 Stunden Tag hat. Da wundert es mich nicht, dass Frauen überfordert sind und sich schneller Hilfe holen.
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@-IchBins- da stimme ich dir zu. Fairerweise muss man aber sagen, dass ich auch Männer kenne, die einen Job angenommen haben, um ihre Familie zu ernähren, der ihnen überhaupt nicht gefällt. Sie kommen dann zwar nach 9 Stunden nach Hause, haben aber dauerhaft emotionalen Stress und Kummer. Es läuft einfach so einiges nicht richtig..

@Kruemel_68

Ich finde jeder soll es so ausmachen, wie er/sie es möchte. Jedoch befürworte ich eigentlich eine klassische Rollenverteilung. Es stimmt zwar, dass heutzutage meistens beide arbeiten müssen. Da stellt sich mir aber die Frage wieso. Früher hat es ja auch geklappt, obwohl nur der Mann gearbeitet hat.

@Afraid1992

Naja, die meisten Männer würden gerne auch offen über ihre Probleme reden. Jedoch sagen die meisten Frauen zwar, dass sie das befürworten würden, aber dann es dennoch unattraktiv finden.

Probleme sind halt ein ziemlicher Abturner. Ich habe damit schonmal die eine oder andere Power Frau abgeschreckt.

Die haben mir dann gesagt, dass Ängste und körperliche Probleme die wohl nicht heiß gemacht haben.

Niemand lernt jemanden kennen und will dann erstmal die schlechten Seiten präsentiert bekommen.

Aber wenn wir unsere schlechten Seiten oder herausfordernden Seiten nicht offenbaren, dann sind wir plötzlich Ar., wenns mal rauskommt.

A


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