Zum einen haben ich das Glück gehabt, dass ich einen Engel traf in der Jugendpsychiatrie, die mir meine Sprache wieder zurückgebracht hat. Die viel Geduld mit mir hatte und es wuchs eine platonische Liebe zwischen uns. Wir haben gemeinsam die fürchterlichste und romantischte Nacht gemeinsam erlebt. Erst kamen rechte Skinheads und schlugen gegen unsere Fenster, irgendwo in der Klinik kamen sie dann hinein. Ich hatte mir keine Sorgen um mich gemacht, nur um sie, weil ich nicht wusste, wo sie sind und ob sie ihr wehtun werden. Wir verließen alle unsere Zimmer, schlossen die Türen ab und stellten Möbel gegen die Türen. Als die Polizei kam und das Problem gelöst hat, konnte ich zu ihr. Einer von meiner Station, der mit mir gemeinsam Gitarre spielen gelernt hatte, kam auf die Idee, ein Lagerfeuer anzufachen und mit mir gemeinsam zu spielen, weil nach so einem Schock sowieso keiner mehr einschlafen konnte. Der Pfleger gab uns die Erlaubnis und das Engelwesen lag ihr Kopf auf meine Schulter. Ich spürte nur noch elektrische Impulse, ich war der glücklichste Mensch auf Erden. So viel Liebe von diesem Wesen zu erfahren, die so oft von ihrem Vater vergewaltigt wurde, zerbrach mir fast das Herz vor purer Freude. Sie war auch jene, die mir alles beigebracht hat, immer zu lernen und zu verzeihen, u. a. Sachen. Natürlich muss ich noch meine Mütter benennen, sie waren meine Felsen in der Brandung. Außerdem versuche ich mein Leben in zwei Bücher aufzuschreiben, das eine spielt in der Vergangenheit und wird im Stil von Lessing geschrieben, das andere Werk wird im Stil von Eschenbach geschrieben mithilfe meiner Therapeutin, weil sie sie veröffentlichen will.
25.06.2022 22:52 •
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