hätte mich vor einer Woche jemand gefragt, ob ich schöne Erinnerungen habe, hätte ich verneint. Dank @chingachgook gestern, sind wieder schöne Erinnerungen ins Bewusstsein gekommen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mitmacht. Heute habe ich festgestellt, dass es gut ist, sich daran zu erinnern. Es hinterlässt ein warmes Gefühl. Und ein Lächeln im Gesicht.
Ich fange einfach mal an. Wird wohl länger.
Gestern ging es um England, London.
Als ich fünfzehn Jahre alt war, haben wir eine Klassenfahrt nach London unternommen. Zwei Aufsichtslehrer. Unsere Klassenlehrerin und unser Physiklehrer, der super drauf war.
Von Ostende mit dem Schiff nach Dover, von da weiter nach London.
Unsere Herberge war in einer Seitenstraße. Aber nur wenige Meter entfernt pulsierte schon das Leben.
Frühstück gab es gemeinsam.
Cornflakes, oder diese fettigen Würstchen und Bacon. Keine Ahnung mehr, was noch dabei war. Also ich habe diese Zeit nur Cornflakes gegessen.
Mit Mittagessen mussten wir uns selber versorgen. Das war super! Wie alles andere von der Ankunft an auch.
Die Aufsicht war minimal. Zum ersten Mal hast du diese unendliche Freiheit gespürt. Keine Verbote. Wir durften so ziemlich alles machen was wir wollten.
Wir, dass waren meist ein paar Freundinnen, gingen einmal in ein englisches Restaurant zum Essen.
Ich sehe es noch vor mir. ein hauchdünner, grauer Fleischlappen lag auf dem Teller. Iiiiiih.
Dann war nur noch italienisch angesagt. Die begrüßten uns hinterher wie Freunde.
London selber fand ich sagenhaft. ob Piccadilly Circus, St. Pauls Cathedral, Buckingham Palace, Tower Bridge, uuu.
Eine Stadt die voller Leben war. Und ich mittendrin.
Mit der Untergrundbahn kam man überall schnell und billig wohin du wolltest.
Aber die Untergrundbahn hatte für mich etwas eigenes. Überall wo du ausstiegst, standen Sänger mit ihren Gitarren. für mich einfach nur wunderschön!
Ja und dann eines Tages. setzte ich mich mit einer Freundin auch dahin, und sang aus vollem Halse. Streets of London. einfach so, weil uns danach war, weil es in den Gängen der Untergrundbahn einen wunderschönen Klang hatte.
Na klar. wir bekamen kein Geld, noch große Aufmerksamkeit. Aber wenn ich heute daran denke. Wieviel Unbeschwertheit und Mut man doch hatte. Du hast einfach gemacht. egal, ob man es besser nicht gemacht hätte.
Stelle ich mir vor, ich würde heute auf dem Busbahnhof in Marl laut singen, wäre ich wohl schnell mundtot gemacht.
Aber dort, und zu jener Zeit, war es einfach nur herrlich!
Dann habe ich mir in einem Kaufhaus dort ein T-Shirt und einen Minirock gekauft. Ein Hauch von nichts in rosa-weiß-kariert.
Dort nicht besonders auffällig, zu Hause aber dann schon.
Endlose Spaziergänge im Regent's Park, in dem meine Freundin jemanden kennengelernt hat, dem sie danach noch lange schrieb.
Und jeden Abend in die Kneipe an der Ecke. The golden eagle. eine typische, für mich, englische Kneipe. Total tolles Flair. Musik und tolle Leute, die wir dort kennengelernt haben.
Leslie, mein Schulkollege, konnte super Englisch, weil er mal in den USA gelebt hatte. Das machte natürlich alles einfacher.
Wie sehr habe ich diese Abende geliebt.
Den Genuss von Freiheit, diese wunderschönen Erinnerungen daran.
Wie locker man war. Wie begeisterungsfähig!
Dann denke ich heute. es ist doch noch etwas in dir. es ist nie ganz weg.
War ne g.eile Zeit!
Und damit verbunden gab es zwei Songs, die damals überall gespielt wurden. Noch heute erinnern mich diese Songs an London.
Ich stelle sie mal hier rein.
Vielleicht habt ihr ja auch schöne Erinnerungen, Augenblicke und noch Träume. Und wenn es auch nur kurze Glücksmomente sind.
Liebe Grüße
21.05.2020 11:26 • • 22.07.2023 x 5 #1