kerze
Ich finde sehr traurig bis unmöglich wenn jemand mit Übergewicht mit verantwortlich für den Welthunger gemacht wird.
Aber es ist ja üblich in unserer Gesellschaft in der Art über übergewichtige Menschen zu urteilen oder zu denken.
Für den Welthunger genau für die oft große Ungerechtigkeit in der Welt gibt es eine Reihe von Gründen und unter beiden leide ich oft sehr und versuche in kleinen Dingen etwas dazu bei zutragen. So z.B. hatte ich zehn Jahre lang ein Patenkind in einem sehr armen Land. Ich bin auch seit fast 5 Jahren Vegetarierin und ich weiß das z.B. Viehfutter für die Tiere hier oder woanders in Massentierhaltung in armen Ländern angebaut wird. Es wäre sicher von Vorteil wenn insgesamt weniger Fleisch gegessen würde. Ich glaube auch das wenn die Menschen den Welthunger wirklich bekämpfen wollten gäbe es auch die Möglichkeit, für vieles andere ist ja auch Geld da...
Ich habe selbst seit Jahrzehnten Adipositas und weiß was das bedeutet, was es auch an Leid bedeutet. Ich weiß ebenfalls aus Erfahrung wie unsinnig Diäten sind, weil allesamt auf Dauer wirkungslos. Ich weiß wie es sich anfühlt mit viel Disziplin eine Menge ab zu nehmen und wie es sich seelisch anfühlt es dann im jo jo Effekt wieder zu zu nehmen.
Ich habe ebenfalls gelernt das beim abnehmen nicht die Ernährung an erster Stelle steht. Sehr empfehlen kann ich z.B. das Buch von Doris Wolf Übergewicht und seine seelischen Ursachen, damit habe ich gelernt ohne Schuldgefühle zu essen und nicht mehr dauernd Kalorien zu zählen und zu essen bei wirklichem Hunger, nicht immer aber sicher zu 85%
Ich habe mein ganzes Leben geändert, in vielen kleinen und großen Schritten und auch mit Hilfe von Therapie.
Habe gelernt meinen Körper zu lieben und lerne mich selber zu lieben.
Vor fünf Jahren hab ich meine Ernährung umgestellt und seither nehme ich ganz langsam ab, kein Vergleich zu einer Diät. Es sind acht Kilo weniger als vor 5 Jahren.
Es ist ganz unpassend einem Menschen der unter seinem Gewicht leidet belehrend entgegen zu treten.
Ich kenne auch Menschen die nur sehr wenig wiegen und weiß auch was das für Leid bedeutet, beides ist eine Krankheit finde ich. Es braucht viel Übung und Bemühen um daran was zu ändern und ich bin heute so selbstbewusst das ich mir nicht so etwas annehme wie hier teilweise steht. Was sollte das auch für eine Hilfe sein?
Ich wünsche Dir herzlich das Du Deinen Weg heraus findest, es grüßt kerze
13.10.2012 13:44 • #61