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Und schon ist meine innere Ruhe wieder dahin.
Habe eben bei Papa angerufen und die Pflegerin teilte mir mit,dass er eine Überweisung zum Nephrologen bekommen hat.
Also hab ich versucht,schnellstmöglich einen Termin zu bekommen.

Die erste Praxis gab einen Termin im September...besser als nichts aber viel zu weit weg.

In der nächsten Praxis teilten sie mir mit,dass mein Vater dort schon zweimal war!

Entweder leide ich an akutem Gedächtnisverlust oder meine Eltern haben mir das nicht gesagt....

Es ist eine Gemeinschaftspraxis und seine behandelnde Ärztin in der Nephrologie geht morgen in Urlaub.
Ob ich es schaffen könnte heute noch mit Papa bis mittags da zu sein.
Das schaffe ICH jetzt nicht mehr.

Die Helferin von der nephrologischen Praxis hat gebeten,so schnell es geht den Klinikbericht zu faxen damit Papas behandelnde Ärztin aus der Nephrologie den heute noch sichten kann (weil sie ja ab morgen im Urlaub ist) und sie würde mich dann im Laufe des Tages zurückrufen.

Habe Papas Versorungsärztin angerufen und die Helferin hat gemeint,sie faxt den Bericht direkt rüber.

Papa hab ich davon nichts gesagt,er hat sich nur gewundert,warum meine Stimme so belegt klingt.

Insgesamt ist es ja gut,dass das noch näher untersucht wird.

Und zack da sind sie wieder die eigenen Grenzen an die man stösst.
Aber selbst wenn ich mich direkt in den Zug gesetzt hätte,wäre es unmöglich gewesen noch rechtzeitig in die nephrologische Praxis zu kommen.
Denn wir hätten vom Heim aus erst noch ein Taxi rufen müssen.

O.k.,vielleicht wäre es zeitlich noch knapp machbar gewesen aber mir fehlt aktuell auch körperlich so die Kraft.

Wie alt ist denn dein Papa? Ich musste mühsam lernen, dass Alter nicht heilbar ist.

Damit meine ich, dass alte Menschen unumkehrbar auf den Tod zusteuern und in nicht allzu ferner Zeit an irgendetwas sterben werden.

Und da knallt das eigene Bedürfnis, die Eltern nicht verlieren zu wollen, gegen die Realität- und leider manchmal auch gegen das, was wirklich gut wäre. Man versucht zu optimieren, die Lebensqualität zu erhöhen, vor Krankheit zu bewahren.

Die Kunst dabei ist wohl, im Blick zu behalten, was den Betreffenden tatsächlich etwas bringt. Natürlich wird man eine akute Krankheit umgehend behandeln, aber eine Tumorerkrankung unter Umständen nicht mehr.

Mein Vater hat sich vor 10 Jahren anlässlich einer Prostatakrebsdiagnose gegen eine Behandlung entschieden. Das war für mich schwer zu akzeptieren, aber er hat es so entschieden. Nun hat er Darmkrebs und wird auch hier keine weitere Diagnostik und Therapie veranlassen.

Bei meiner Mutter mussten wir entscheiden, ob sie aufgrund einer demenzbedingten Schluckstörung eine Magensonde bekommt. Die Entscheidung dagegen zu treffen und damit quasi dem Verhungern zuzustimmen, war furchtbar.

Ich bin heute noch dem Arzt dankbar, der sagte, dass eine Lebensverlängerung um einige Wochen oder Monate das Unausweichliche nicht verhindern, aber die Würde und Lebensqualität schwer verletzen würde.

Deshalb: Du darfst und sollst achtsam und fürsorglich bleiben, aber du hast nicht die Verantwortung dafür, deinen Papa zu retten, denn das kannst du nicht.

Auch dann nicht, wenn du ständig über deine Grenzen gehst. Und: Eltern wünschen sich gesunde, glückliche Kinder. Das Letzte, was dein Papa wollen würde wäre, dass du unter der Sorge um ihn zusammenbrichst.

Pass auf dich auf.

A


Vater pflegebedürftig - wie damit umgehen? Tipps

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Papa ist 69 aber er will auf jeden Fall noch leben!
Er erzählte mir heute ganz stolz,dass er es mit dem Rollator ohne Hilfe auf den Flur geschafft hat und ein paar Schritte ohne Hilfe bewerkstelligt hat.
Auch als er noch im Krankenhaus war hat er direkt nach der Intensivstation nach Physiotherapie gefragt.

Und die Flüssignahrung nimmt er auch sehr gut ,besser als die eigentliche Nahrung im Heim,die er als überwiegend ungeniessbar beschreibt und die er nach eigener Aussage häufig zurück gehen lässt.
Kann das schlecht einordnen aber schlucken und essen kann er ohne Schmerzen das hab ich selbst gesehen.

Meine Mutter hatte einen schweren Schlaganfall,ihr Körper lebte noch aber Papa und ich haben sie gehen lassen.
Die Ärzte haben die lebenserhaltenden Massnahmen abgestellt und dann ist sie gegangen.
Weite Arreale ihres Gehirns waren laut CT schwarz und die einzige Alternative wäre gewesen ein Leben lang im Pflegeheim ohne Bewusstsein.
Das hätte Mama sicher nicht gewollt.

Ich kann Menschen gehen lassen,wenn sie nicht mehr können oder wollen.
Aber Papa will noch,das zeigt er jeden Tag.

Als Mama noch lebte hatten wir mal ein Gespräch,es ist allerdings viele Jahre her.
Da hat sie mir gesagt: Wenn ich mal nicht mehr bin,kannst Du Papa nicht halten.

Habe es versucht aber es endete damit,dass ich Angstzustände bekam.

Ich weiss nicht,wie es weiter geht aber Papa will nach Haue und das motiviert ihn.

Denkst ja schonmal gut das dein Vater solche Fortschritte macht,es kann aber auch die Motivation sein....wieder nach Hause zu kommen!
Habt ihr das denn irgendwie besprochen?Ob er wieder nach Hause kann?
Bei einem hohen Pflegegrad stehen einem natürlich viele Hilfsmittel zur Verfügung.
Wie wâre es mit einer Tagespflege.....er wâre bis in den Nachmittag versorgt bekommt dort Therapien und Unterhaltung.
Die Senioren die in unserer Tagespflege versorgt werden sind überglücklich.

Papa will nach Hause und das schlechte Essen im Heim motiviert ihn einmal mehr dazu!
Papa hat auch noch eine Katze zuhause,die aktuell eine liebe Nachbarin versorgt.


Er wurde auch von Seiten des Krankenhauses und von Seiten des Pflegeheimes befragt,wo es hingehen soll.
Ich hab die Klappe gehalten.
Und Papa meinte ausdrücklich und klar: nach Hause.

Pflegegrad 2 ist beantragt und wir warten auf Bescheid.

Tagespflege weiss ich nicht,ob Papa das wollen würde.
Er ist eher Einzelgänger und gerne weitestgehend selbstständig.
Geht wahrscheinlich sowieso erst ab Pflegegrad 5...

Mit den Maltesern hab ich bereits Kontakt aufgenommen ,die würden ihn ambulant versorgen.
Ich soll dann nur bescheid sagen,alle Daten sind bereits aufgenommen.

Aktuell ist er ja in Kurzzeitpflege aber ich glaube das geht nur so bis maximal 6 Wochen.
Kann sein,dass es in Langzeitpflege übergeht aber nur solange bis er es zuhause mit ambulanter Betreuung schafft.

Na, 69 ist tatsächlich kein Alter! Und die Prognose scheint ja gut, das freut mich!

Nein mit dem Pflegegrad hat das nicht zu tun,bei uns sind auch Gäste mit Pflegegrad 2,die kommen entsprechend weniger an Tagen zu uns.
Dein Vater muss das natürlich entscheiden...wen er Einzelgänger ist,wird er das sicher nicht wollen, dachte nur wegen der Abwechslung und Unterhaltung.
Warte erstmal ab wie sich alles entwickelt. Liebe Grüße

Weiss zufällig jemand,ob die Kasse den Transport vom Pflegeheim zum Arzt und zurück bezahlt?

Normalerweise nur zu stationären Aufenthalten ins Krankenhaus. Es lohnt aber, anzufragen, da es Einzelfallentscheidungen gibt und auch die Kassen unterschiedlich handeln.

Oft haben aber Pflegeheime auch eigene Fahrdienste.

Ja,du musst beim Arzt einen Transportschein anfordern der muss unterschrieben sein,

Das gilt auch bei ambulanten Untersuchungen

Gibt´s neue Fortschritte ? @Flame
Was kam bei dem Arzttermin heraus ?

Der Arzttermin ist am Dienstag erst,mal abwarten,was die Untersuchungen dann bringen...

Einen Fortschritt gibt es allerdings: die Pflegestufe 2 ist zunindest vorläufig (bis Ende des Monats,womit dann auch die Kurzzeitpflege enden würde) bewilligt.

Mal wieder ein Update.

Das Neuste ist,dass Papa am 10.8 nach Hause kommt.
Ich und Papa haben uns dafür entschieden denn im Pflegeheim ist er unglücklich denn das Pflegepersonal ist überlastet und schafft es nicht einmal ,ihm einen erhöhten Toilettensitz zu organisieren,damit er eigenständig auf Toilette kann.

Essen und trinken klappt wieder problemlos und er hat 3 kg in einer Woche zugenommen.

Der Durchfall ist leider immer noch da und deswegen bleiben wir eng in Kontakt mit dem SPT,das geht aber auch von zuhause aus.
Ggf. muss nochmal eine Darmspiegelung gemacht werden.

Ich habe sehr gemischte Gefühle.
Einerseits freut sich Papa riesig,wieder nach Hause zu kommen (und ich mich für ihn mit),andererseits plagt mich die Sorge,es könnte noch verfrüht sein.

Habe die Malteser engagiert damit sie morgens kommen zur Hilfe beim waschen und um die Tabletteneinnahme zu überwachen.
Habe auch selbst einen Medikamentenplan,wo genau draufsteht,was er wann einnehmen muss.
Habe eine Tablettenbox bestellt mit Fächern für morgens/mittags/abends.

Ausserdem einen erhöhten Toilettensitz für zuhause.

Darüber hinaus ist eine eng befreundete Nachbarin bei ihm nebenan,die auch immer mal nach ihm schaut zwischendurch.
Und er wird einen Hausnotruf bekommen.

Habe dann noch mal probehalber Essen auf Rädern angedacht,auch im Hinblick darauf,dass eine Tagesstruktur erhalten bleibt (morgens Pflegedienst,mittags Essen auf Rädern).
Haushalt und Einkauf werde ich selbst erledigen.
Sowie Begleitung zu Arztterminen.

Bitte drückt mir die Daumen,dass er zuhause zurecht kommt.
Und dass ich kräftemässig weiter durchhalte.

Ich kann meine Gedanken schlecht abschalten und schlafe leider auch schlechter.
Esse viel zuviel und muss aufpassen,dass ich mich nicht übernehme.
Mit dem Wahrnehmen eigener Grenzen hab ich es nicht so aber ich versuche bestmöglich darauf aufzupassen,dass ich (wie heute) immer mal einen freien Tag habe.
Muss zwar heute noch ein bisschen rumtelefonieren aber das ist das Wenigste...

Ich hole mir Kraft über geführte Meditationen,das bringt mich dann mal zwischendurch zur Ruhe.

Insgesamt also viele Ängste,die mich begleiten aber die gehören nunmal zum Leben.
Ich nehme deutlich häufiger Bedarfsmedikation,anders schaffe ich es aktuell nicht.

Liebe @Flame Du darfst auch einmal stolz sein, auf Dich. Hast alles Organisiert, kümmerst Dich.
Ich drück Dich lieb,. Versuche kleine Oasen zu schaffen., für Dich,

Du regelst das für deinen Papa toll, aber für dich aktuell leider gar nicht gut.

Ich kenne das leider und weiß, dass es sich nicht so einfach ändern lässt. Einen ordentlichen Teil meiner Gewichtszunahme habe ich in den Jahren der steigenden Demenz und damit verbundenen Pflegebedürftigkeit meiner Mutter erlangt. Je größer die Last von außen, desto größer der Fressdruck. Essen sorgt wenigstens punktuell für Entspannung. Leider macht es unterm Strich nur noch mehr Probleme.

Gibt es die Möglichkeit, für ein paar Tage bei deinem Papa zu wohnen? Dann kannst du sehen, ob dein System greift und alles funktioniert. Meine Erfahrung mit den Pflegediensten ist sehr durchwachsen. Manchmal muss man Klartext reden, was man nur kann, wenn man Dinge auch mitkriegt.

In jedem Fall wärst du dann vielleicht etwas entspannter. Essen zu organisieren, finde ich eine gute Idee.

Ich wünsch dir, dass sich alles zum Guten wendet und du wieder Blick auf dich selbst haben kannst.

Wenn Bedarfsmedikation Benzos bedeutet, ist das Eis dünn, wie du weißt.

Benzos nehme ich seit 3 Jahren nicht mehr.
Ich nehme Amitriptylin als Bedarf.
Macht prinzipiell müde aber bei hoher Anspannung hilft es mir nicht durchzudrehen.

Ein erneuter Stressfaktor ist hinzugekommen.
Die Nierenärztin bei der ich gestern mit Papa war meinte,dass er gewisse Spritzen und Vitamin D braucht.
Nächste Woche also Montag,Mittwoch und Donnerstag und Samstag zu Papa.

Es wird ein neuer Medikamentenplan erstellt.
Die erste Spritze bekommt er im Heim.

Darüber hinaus haben die Malteser angerufen,ich war aber gerade auf Toilette.
Bei Rückruf meinten sie,ich solle darauf warten bis ich erneut angerufen werde denn sie könnten nicht nachverfolgen,wer mich angerufen hat.

Eigentlich wollte ich noch Essen auf Rädern beordern oder auch selbst nochmal mit einer Freundin telefonieren.
Muss aber jetzt die Leitung frei halten bis die Malteser angerufen haben.

Ich dreh noch durch.

Die Nierenärztin hat noch gemeint,dass er engmaschig kontrolliert werden muss zumindest für eine gewisse Zeit.
Das bedeutet,dass ich oft hinfahren muss und mir frei nehmen muss bei der Arbeit,was ich in letzter Zeit schon oft tun musste.
Nachmittagstermine sind kaum möglich weil die Blutabnahmen am Vormittag stattfinden.

Kann sein,dass es auf die Dauer meinen Arbeitgebern zuviel wird mit den Ausfällen.

Haushaltsassistenz hab ich auch versucht zu bekommen :
bei den Maltesern ist gerade nichts machbar und auch nicht beim paritätischen Dienst.
Ist halt Urlaubszeit...


Mich macht das alles fertig.

Bei Papa wohnen schaff ich nicht.
Es sind nur 2 Zimmer ,null Rückzugsmöglichkeit.

Nach Mama´s Tod hab ich mal versucht dort zu schlafen aber es endete in Angstzuständen,so dass ich mir abends noch ein Taxi rufen musste.
Das schaff ich emotional nicht.

Wenn dein Vater grundsätzlich in der Lage ist, den Arztbesuch alleine zu managen, gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass die Krankenkasse ein Taxi bezahlt. Dann müsstest du nicht jedesmal mitfahren. Meine Schwiegermutter musste regelmäßig in die Ambulanz im Krankenhaus, da hat die Krankenkasse immer ein gewisses Kontingent an Taxifahrten genehmigt.
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Die Malteser haben angerufen uns sie wollten lediglich Papa´s Vornamen wissen...

Hatte schon Sorge,dass der vereinbarte Termin nicht stattfinden kann aber nun bin ich erleichtert für den Moment...

Jetzt erstmal etwas schlafen....

Könnte dein Papa eventuell in deine Nähe ziehen? Oder ist er in seinem Umfeld verwurzelt?

Auf Dauer ist das ja so für dich nicht machbar. Und erfahrungsgemäß werden ärztliche Maßnahmen mit dem Älterwerden nicht weniger.

Vielleicht sollte er doch im Heim bleiben, bis die Nierenbehandlung abgeschlossen ist?

Papa ist mit Oldenburg (seiner Heimat) und speziell in seinem Wohngebiet stark verwurzelt.
Er ist dort aufgewachsen und er hängt auch an der Wohnung.

Jetzt hab ich ihm versprochen,dass er nach Hause kommt und das halte ich jetzt auch.
Vom Pflegeheim aus begleitet ihn auch niemand zu Arztterminen,ich wäre damit also nicht entlastet.

Papa´s Nierenarzt ist bei ihm zuhause um die Ecke,da hab ich kürzere Wege als immer ganz zum Heim und zurück fahren zu müssen mit dem Taxi (kann selbst nicht fahren wegen meiner Medikamenteneinnahme und Konzentrationsstörungen,haben auch kein eigenes Auto).

Die Nierenproblematik wird ja auch nicht automatisch besser nur weil er im Pflegeheim liegt.
Und dass die im Heim da ein Auge drauf haben,wann ein Arzt angesagt ist,konnte ich komplett vergessen.
Das musste ich alles selbst organisieren.
Mir wurde nichtmal mitgeteilt,als er keine Nahrung und Tabletten mehr runterbekam.
Finde,das wäre einen Anruf wert gewesen (sie haben meine Festnetznummer sowie meine Handynummer).
Aber dank des Pflegenotstandes war das wohl nicht möglich.

Dann doch lieber zuhause.
Da kommt täglich der ambulante Pflegedienst und ich komme ja auch zweimal die Woche und die Nachbarin schaut nach.

A


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