Man muss aber auch sagen, dass auch Untergewichtige enormen Vorurteilen ausgesetzt sind. Ich war mit Anfang 20 extrem dünn, hatte einen BMI von unter 17 und was ich da erlebt habe, war nicht schön. Es hieß dann immer die Magersüchtige, das Klappergerüst, sie fliegt bei Wind weg oder sie kotzt, damit sie dünn bleibt. Dabei hatte ich keine Esstörung, ich war einfach nur hyperaktiv, habe kaum Essen gebraucht, zu viel geraucht und das führte dazu. Mit 30 habe ich dann innerhalb eines Jahres 20 Kilo zugenommen und irgendwann war ich pummelig, nicht richtig dick, aber schon gut im Fleisch. Und alle, die sich früher über mein Untergewicht lustig gemacht haben, machten sich plötzlich über mich lustig, wie man so aufgehen kann. Ich nahm dann 15 Kilo ab und heute habe ich Normalgewicht mit einem leichten Bauch. Das ist mir aber egal, ich fühle mich so wohl, wie ich gerade bin. Jeder hat mich aber auf die Gewichtsabnahme angesprochen und mich nervt das. Selbst meine Nachbarin meinte vor kurzem nach meiner Trennung du findest bestimmt bald einen, du bist doch schlank! Als käme es darauf an. Mir ist bei einem Mann das Gewicht auch egal, was will ich mit einem idealen Typen, der das letzte A-loch ist?
Ich hasse es, wenn man Menschen, egal ob unter-oder übergewichtig kritisiert und finde diesen ganzen Idealfigur-Wahn einfach nur schrecklich.
16.02.2023 15:57 •
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