Bei mir war es so, dass ich schlank / sehr schlank war, bis ich so 17 / 18 war. Mit etwa 18 / 19 habe ich angefangen zuzunehmen, obwohl ich an meinen Sport- und Ernährungsgewohnheiten nichts geändert habe. Dann kam besagter Arzttermin, bei dem ich wie gesagt nicht ernst genommen wurde (siehe vorigen Beitrag). Dabei war das wohl der Ausbruch von Hashimoto mit der Schilddrüsen-Unterfunktion am Beginn.
Mit Anfang 20 ging es wohl über in die Überfunktion, denn mir rutschten die Kilos förmlich runter. Sogar von (längerem) spazieren gehen nahm ich zwei Kilo ab. Danach ging das Gewicht wieder stetig nach oben, unabhängig von Sport und Ernährung.
Mit Mitte 20 schloss ich mich - in meiner zweiten Ausbildung - einigen Mitschülern an, die ihre Ernährung auf Low Karb und abends Eiweiß usw. umstellten. Während die anderen Gewicht reduzierten, nahm ich innerhalb von 3 Wochen 5 Kilo zu. Das war ungefähr 2009 / 2010. Der Hausarzt untersuchte meine Schilddrüse und sagte, sie sei in Ordnung.
2014 ließ ich meine Schilddrüse von der Endokrinologin untersuchen und bekam endlich meine Diagnose. Ich bekam ein Medikament, L-Thyroxin und die Dosis wurde schrittweise angepasst. Insgesamt half es schon, aber die Gewicht-Achterbahn blieb. Daraufhin wurde die Dosis einfach nur unreflektiert erhöht, sodass ich irgendwann völlig bombardiert und viel zu hoch eingestellt war.
Später war ich einige Zeit bei einer Heilpraktikerin, dies möchte ich hier aber nur kurz nennen. Hier geht es im Wesentlichen um irritierende Informationen.
Vor vier Jahren, im Sommer 2018, fand ich dann eine Arztpraxis, in der eine asiatische Internistin auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert ist. Dort wurde die ganze Anamnese und Diagnostik noch einmal neu durchgeführt und das Medikament in einer niedrigeren Dosis verabreicht. In den folgenden regelmäßigen Untersuchungen stellte sich schnell heraus, dass es mir nun viel besser ging. So wurde diese niedrigere Dosis immer weiter angepasst, bis meine Ärztin irgendwann sagte: Prima, ihre Werte sehen weiterhin sehr gut aus, sogar noch besser als vor 6 Wochen. Ihre Werte haben sich normalisiert. Juhu! Das war an meinem freien Vormittag vor der Arbeit, da bin ich dann sehr beschwingt in die Arbeit gegangen.
Nach weiteren Beschäftigungen mit meinem Gewicht habe ich mit der Zeit bemerkt, dass es mit dem schlank werden nichts mehr wird. Aber ich bin diese riesen Achterbahn los und es hat sich recht konstant eingependelt. Die wiederkehrenden zusätzlichen Gewichtszunahmen haben endlich aufgehört. Nun geht es für mich darum, meinen Körper so anzunehmen, wie er ist. Dabei unterstützt mich zum Glück auch meine Psychologin.
Vielen Dank fürs Lesen und liebe Grüße
31.07.2022 10:51 •
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