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Hallo,

ich weiß, dass dieses Thema vielleicht ein bisschen politisch angehaucht ist, aber da es mich beschäftigt, will ich es einfach loswerden.

Und zwar finden im Moment seit einigen Wochen ja Demonstrationen gegen die AFD statt.
Ich habe selbst an diesen Demos teilgenommen, aber ich will das hier gar nicht zum Thema machen.

Worum es mir geht: Ich glaube einfach, dass der Grund wieso diese Partei soviel Zuspruch bekommt, der ist, dass sich viele Menschen in diesem Land ungerecht behandelt fühlen:

Es wird dir vom Staat gesagt, dass du arbeiten gehen sollst und dein Leben so weit wie möglich selbst finanzieren sollst. Soweit so gut, aber: Gleichzeitig ist die Steuerbelastung extrem hoch und man muss z.B. für seine Miete bzw. Wohnkosten selbst aufkommen, während Leute die nicht arbeiten, dieses Problem gar nicht haben.

Ich frage mich: Wäre es nicht eine Lösung, dass der Staat beschließt, dass jeder Arbeitnehmer/Selbstständige eine bestimmte monatliche Pauschale zum Wohnen bekommt, um die Kosten der Miete zu decken?
Am Ende wäre das wahrscheinlich noch billiger zu finanzieren als ein Grundeinkommen.

Warum werden solche Dinge nicht vorgeschlagen und durchdacht?
Ich selbst bin genau aus diesem Grund auch immer sehr oft wütend, weil ich mich frage wie all diese Dinge hier möglich sein können.
Das hat aus meiner Sicht übrigens auch nichts spezifisch mit der Ampel-Regierung zu tun, denn Frau Merkel regierte hier vorher 16 Jahre, ohne dass auch sie so eine Änderung vorgeschlagen hätte.

Es wird immer gesagt, dass die AFD keine Lösung hat – ja das sehe ich im Grunde auch so. Aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass unsere Regierung ein grundsätzliches Interesse daran hat, dass dieses bestehende Ungerechtigkeitsgefühl bei arbeitenden Menschen endlich verschwindet oder weniger wird.

Wie seht ihr das?

27.02.2024 13:18 • 29.02.2024 x 1 #1


128 Antworten ↓


Zitat von Süßmilch:
Ich glaube einfach, dass der Grund wieso diese Partei soviel Zuspruch bekommt, der ist, dass sich viele Menschen in diesem Land ungerecht behandelt fühlen:


Ich denke auch, weil (meinem Gefühl nach) über die Köpfe von Menschen hinweg Politik gemacht wird, nach dem Motto: Friss oder stirb. Das mit den Steuern mag sicher auch ein Grund sein, aber die allgemeine Unfähigkeit gekoppelt mit Korruption und den daraus folgenen NICHT-Rücktritten (sprich: selten Konsequenzen nach Skandalen) auch. Dann die Unfähigkeit Probleme zu lösen oder überhaupt erst anzusprechen - siehe Thema Migration.

Eine Demo gegen rechts hilft niemandem. Die AFD wird trotzdem gewählt und wenn sich nix ändert in der Ampel, bleibt das wohl auch so.

A


Soziale Politik vs Ungerechtigkeiten

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Zitat von Süßmilch:
Gleichzeitig ist die Steuerbelastung extrem hoch und man muss z.B. für seine Miete bzw. Wohnkosten selbst aufkommen, während Leute die nicht arbeiten, dieses Problem gar nicht haben.

Das stimmt schon, aber was juckt mich das? Es geht ja um MICH und ich hab' ja genau wie alle anderen auch die Möglichkeit nicht arbeiten zu gehen (im Gegensatz zu den meisten Arbeitslosen, die NICHT die Möglichkeit haben zu arbeiten).

Wenn man sich beschwert dass man arbeitet und dann auch für seine Wohnung aufkommen muss, dann kann man ja auch aufhören zu arbeiten.

Zitat von Angstmaschine:
Das stimmt schon, aber was juckt mich das? Es geht ja um MICH und ich hab' ja genau wie alle anderen auch die Möglichkeit nicht arbeiten zu gehen (im Gegensatz zu den meisten Arbeitslosen, die NICHT die Möglichkeit haben zu arbeiten). Wenn man sich beschwert dass man arbeitet und dann auch für seine Wohnung ...

Aber dann würde ja gar nichts mehr funktionieren, wenn jeder so denken würde. Also kann das eigentlich keine Lösung sein.
Und das ist auch wieder ein gutes Beispiel: Ich habe den Eindruck, du empfindest meine Beitrag als Gebashe gegen Leute die nicht arbeiten. Aber darum geht es gar nicht, denn ich finde, wenn man die Forderung hat einfach nur gleichberechtigt zu sein, ist das aus meiner Sicht nachvollziehbar.

@Angstmaschine Das halte ich für ein Gerücht, dass die meisten Arbitslosen nicht arbeiten können. Gibt es sicherlich, aber bei vielen ist es wohl das nicht arbeiten wollen. Es geht mir hier nicht um Leute die krank sind und wirklich nicht können.

Der Arbeitsmarkt sieht gut aus.

Zitat von Lange-2024:
Das halte ich für ein Gerücht, dass die meisten Arbitslosen nicht arbeiten können. Gibt es sicherlich, aber bei vielen ist es wohl das nicht arbeiten wollen.

Gut, vielleicht wollen die meisten auch nicht - aber das ist für die o. g. Frage auch egal. Denn wie gesagt kann ich ja auch wenn ich will aufhören und mir die Miete bezahlen lassen.

Zitat von Süßmilch:
Und das ist auch wieder ein gutes Beispiel: Ich habe den Eindruck, du empfindest meine Beitrag als Gebashe gegen Leute die nicht arbeiten.

Nein, so habe ich das nicht empfunden! Sollte von mir auch nicht so rüberkommen, sorry wenn sich das so liest!

Zitat von Süßmilch:
Aber dann würde ja gar nichts mehr funktionieren, wenn jeder so denken würde. Also kann das eigentlich keine Lösung sein.

Eben. Aber es funktioniert ja, zumindest grundsätzlich.

Denn die meisten Menschen gehen ja nicht (nur) aus Solidarität arbeiten, sondern weil sie
- ihre Arbeit mögen
- mehr verdienen möchten als das was sie als Arbeitsloser bekommen würden
- etwas verändern möchten
- gesellschaftlich anerkannt werden möchten
- ...

Dass es auch viel Ungerechtigkeit grade bei der Entlohnung gibt, will ich nicht bestreiten, aber das ist ein anderes Problem. Und Du kannst drauf wetten, dass wenn Du als Arbeitnehmer Unterstützung für Miete usw. bekommen würdest, die Löhne ganz schnell nach unten angepasst würden (zumindest würde es versucht werden).

Zitat von Angstmaschine:
Gut, vielleicht wollen die meisten auch nicht - aber das ist für die o. g. Frage auch egal. Denn wie gesagt kann ich ja auch wenn ich will aufhören ...

Könnte man. Ich fände diese Lösung aber nicht gut.

Warum soll man sich ungerecht behandelt fuehlen,wenn man arbeiten kann?
Sein Leben selbst zu finanzieren, ist doch das normalste auf der Welt.

Menschen die nicht arbeiten koennen,aus gesundheitlichen Gruenden o nicht duerfen werden unterstuetzt.

Ich glaube, dass die Grenze zwischen können und nicht können auch fließend ist.
Eine Arbeitsfähigkeit bedeutet nicht das es für die Person auch einen passenden Arbeitsplatz gibt( gerade wenn psychische Einschränkungen dazu kommen).

Zitat von Lange-2024:
Könnte man. Ich fände diese Lösung aber nicht gut.

Welche Lösung? Aufhören zu arbeiten?
Nein, fände ich auch nicht gut und der überwiegende Teil der Bevölkerung ja auch nicht - sonst hätten wir ja viel mehr Arbeitslose.

Zitat von Mariebelle:
Warum soll man sich ungerecht behandelt fuehlen,wenn man arbeiten kann? Sein Leben selbst zu finanzieren, ist doch das normalste auf der Welt. ...

Aus meiner Sicht ist halt die Verhältnismäßigkeit etwas aus den Fugen geraten.
Es ist so, dass du als Arbeitnehmer in Deutschland übermäßig stark belastet wirst mit der Lohnsteuer und Sozialabgaben, und dieses Thema wird von keinen Parteien im Bundestag besprochen (nein, auch nicht von der AfD).

Es mag korrekt sein, dass man zahlenmäßig immer noch etwas mehr Geld hat, wenn man arbeitet anstatt nicht arbeitet. Aber was bei diesem Aspekt nie berücksichtigt wird ist die Lebenszeit (in der Regel 40 Stunden in der Woche), die man im Grunde für Geld verkauft. Und dieser Betrag der einem durchschnittlichen Arbeitnehmer bleibt und sich vom Bürgergeld unterscheidet, kann aus meiner Sicht nicht die eingesetzte Lebenszeit aufwiegen (denn wenn man nur zu Hause ist, hat man aus meiner Sicht das bessere Geschäft gemacht, weil einem die Lebenszeit gehört)

Kennst du ein Land in der Welt,wo es besser laeuft/?

Ja,man verkauft seine Arbeitskraft fuer Ged,das war schon immer so.ausser du hast Landbesitz u kannst dich mit allem selbstversorgen.

Zitat von Mariebelle:
Kennst du ein Land in der Welt,wo es besser laeuft/?

Es gibt Länder wo es anders und besser läuft, zb in Dänemark oder der Schweiz. Was mich halt wundert ist, dass die Leute nicht genau dafür auf die Straße gehen. Und wie gesagt, ich selbst habe an Demonstrationen gegen die AfD teilgenommen, aber das sind für mich 2 unterschiedliche Themen und das eine schließt das andere ja nicht aus

Zitat von Süßmilch:
Es gibt Länder wo es anders und besser läuft, zb in Dänemark oder der Schweiz. Was mich halt wundert ist, dass die Leute nicht genau dafür auf die Straße gehen. Und wie gesagt, ich selbst habe an Demonstrationen gegen die AfD teilgenommen, aber das sind für mich 2 unterschiedliche Themen und das eine schließt ...

Die Schweiz ist megateuer,Die USA auch,da lebe ich.
DK hat nur wenige Mil Einwohner,kannst du nicht mit D vergleichen.

Zitat von Süßmilch:
Ich frage mich: Wäre es nicht eine Lösung, dass der Staat beschließt, dass jeder Arbeitnehmer/Selbstständige eine bestimmte monatliche Pauschale zum Wohnen bekommt, um die Kosten der Miete zu decken?

Und woher soll das Geld dafür kommen? Um das zu finanzieren, müssten Steuern und sonstige Beiträge stark erhöht werden und dann wäre man wieder genauso so weit.

Der Staat müsste einfach nur strenger bei der Zahlung von Sozialleistungen vorgehen und denen, die arbeiten könnten, es aber nicht wollen und dies auch in vielen Fernsehformaten offen zugeben (Armes Deutschland und Co.), die Leistungen komplett streichen. Oder es müsste einfacher sein, Flüchtlinge zum Arbeiten zu bekommen. In anderen europäischen Ländern sind, soweit ich letztens gehört habe 30-40% der Ukrainer in Arbeit, in Deutschland nur 2%. Es ist zumindest ein kleiner Schritt, dass die Bezahlkarte eingeführt wird, damit kein Bargeld an die Verwandten in den Ursprungsländern geschickt wird. Oder solche Fälle wie ich gestern las, sollten nicht zugelassen werden. Da ist ein Afrikaner mit deutscher Staatsangehörigkeit, der monatlich 20 000 Euro an Sozialleistungen für seine 24 Kinder und mehrere Ehefrauen, die in Afrika leben, bekommt. Oder letztens wurde eine Ukrainerin interviewt, die sagte, man habe ihr eine Arbeit als Küchenhilfe angeboten, aber das war unter ihrem Niveau und sie hat es verweigert. Wenn ich solche Sachen höre, geht mir auch die Hutschnur hoch und ich kann sehr gut verstehen, dass so viele sich der AfD zuwenden.

Oder Menschen mit Einschränkungen z.B auch psychischen müssten besser integriert werden.
Dafür müssten sich dann mehr Betriebe bereit erklären Menschen mit Einschränkungen einzustellen.
Oft sind ja schon Lücken und Brüche im Lebenslauf ein Problem.
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Ein Problem ist wahrscheinlich auch, dass viele Tätigkeiten nicht sinnstiftend sind.
Vielleicht ist das in anderen Ländern anders z.B in Pflegeberufen.

Zitat von sarah2:
Ein Problem ist wahrscheinlich auch, dass viele Tätigkeiten nicht sinnstiftend sind.
Vielleicht ist das in anderen Ländern anders z.B in Pflegeberufen.

Das Problem ist eher, dass viele Berufe für die Rechenschieber in den Unternehmen und Organisationen ja keinen Gewinn generieren. Und das sind dann die, die am miesesten bezahlt, am miesesten behandelt und als erstes gestrichen werden.

Eine Krankenschwester oder eine Pflegekraft bringt einem Krankenhaus ja keinen direkten Gewinn - im Gegenteil, sie ist eher ein Kostenfaktor (perverse Bezeichnung). Eine Putzfrau in einem produzierenden Unternehmen ebenso - sie bringt ja auch direkt keinen Gewinn, sie kostet.

Wenn jetzt aber solche Unternehmen wie Krankenhäuser so geführt werden (müssen) wie produzierende Unternehmen, bleiben die Berufe die primär Kosten verursachen statt Gewinne zu machen auf der Strecke.

In den produzierenden Unternehmen ist es ja genau so: je mehr eine Arbeitskraft eher in die Kategorie notwendiges Übel gehört (Putzfrau, Pförtner, Hausmeister, Kantinenmitarbeiter, ... ), desto schlechter der Stand. Die Mitarbeiter in der Produktion sind oft auch eher bessere Maschinen (und auch ein notwendiges Übel bis sie durch Maschinen ersetzt werden können).

Dänemark ist zwar klein, doch da funktioniert das System besser.
Würde hier den Rahmen sprengen.
Sie bezahlen dafür aber auch höhere Steuern und die Endprodukte sind dort teurer.
Ich habe in Dänemark gearbeitet, was ich da verdient habe , ist ein Vielfaches höher als hier

Wir wollten sogar auswandern und hatten uns schon ein Haus angesehen.

Aber als Deutscher hast Du keine Chance, es sei denn Du kannst nachweisen, das Du eine enge Beziehung zu Dänemark hast.
Arbeit und dänische Großeltern reichten da leider nicht, auch nicht das ich da gearbeitet habe, noch das ich Grenznähe gewohnt habe.
Da sind strenge Kriterien zu erfüllen.

A


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