Ex-Mitglied
Ich kopiere es nochmal aus 'nem anderen Forum:
Ich habe manchmal das Gefühl, daß der Haß auf Silvesterfeuerwerk eine Art Nebenkriegsschauplatz ist, wo sich die Leute ungeniert auskotzen, herzzerreißende Bildchen von angeblich gequälten Haustieren posten und mit dem Feinstaubgebabbel die Umweltkeule schwingen können, ohne daß sie sich mit echten Problemen wie der verlogenen Autoindustrie, Steuerflucht, galloppierenden Mietsteigerungen in den Städten, fehlendem Zusammenhalt, Altersarmut und politischen Dilletanten auseinandersetzen müssen. Raucher, Feuerwerksfreunde, Schützenvereine oder wahlweise Motorradfahrer, Fußballfans oder Airsoft-Spieler sind prima Weichziele für den gepflegten Abschuß, weil sie kaum Gegenöffentlichkeit herstellen können, dabei aber in den Augen vieler Zeitgenossen anrüchigen Leidenschaften nachgehen. So kann man ganz simpel sein Gewissen beruhigen, kurz den Echauffierten geben und natürlich fleißig in Facebook Co. Stimmung machen. Kreti und Pleti hat heute ein Smartphone, leider auch viele Leute, die besser beim schnurgebundenen Telefon mit Wählscheibe und Samtbrokathülle geblieben wären.
Trotzdem ist es wichtig, sich nicht zu sehr provozieren zu lassen, auch wenn das manchmal schwerfällt. Die Hysterie ist nicht nur auf Feuerwerk beschränkt, sondern hat sich mittlerweile in fast allen Bereichen des täglichen Lebens ausgebreitet. Banale Dinge, über die früher keiner lange nachgedacht hätte, werden heutzutage von Hölzchen auf Stöckchen zerredet und dabei die Leute solange mit teils widersprüchlichen Hörensagen gefüttert, bis sie komplett durchdrehen und überall nur noch Tod und Teufel sehen. Leider steht der gute alte gesunde Menschenverstand offenbar nicht mehr hoch im Kurs.
07.01.2019 19:35 • x 1 #241