Eigentlich gehört dieser Beitrag/Thread ja nicht in die Smaltalk-Ecke,
denn er ist eines Nachdenkens wert (glaubt mein Gehirn zumindest).
Wir wünschen uns, dass Physe(Körper) und Psyche(Geist) nicht mehr
getrennt gesehen und behandelt werden. Auch die Medizin hat das
heute wiedererkannt, und versucht dem nachzukommen (Somatik).
Was ich aber immer wieder feststelle ist nun Folgendes:
Bei einem körperlichen Leiden, egal ob durch Unfall (z.B. Amputat-
ionen, Lähmungen etc.), oder durch Krankheit/Alter (z.B. Krebs, Al-
tersschwäche etc.), wird anerkannt, dass es chronisch, dauerhaft
und unheilbar sein kann. Akzeptanz und damit bis zum Ende leben
ist erlaubt und nicht negativ besetzt (Aufgeben, Resignieren ...).
Bei einem seelischen Leiden jedoch, wird grundsätzlich auf Heil-
ung und Veränderung gesetzt. Jeder Gedanke an etwas Chronisch-
es und Unveränderbares wird ausgeklammert, er gilt als negativ.
Und dabei könnte gerade diese Akzeptanz (zusammen mit einem
nicht negativ bewerten und zwangsverändern wollen) wieder zu ei-
nem neuen Lebensweg führen, und somit eine grosse Menge an Le-
benszufriedenheit zurückbringen.
So wie ein gelähmter Rollstuhlfahrer nicht dazu gezwungen werden
sollte, zu versuchen wieder (Zwangs)Laufen zu lernen, so sollte auch
der psychisch Kranke nicht in jedem Falle gezwungen/überredet we-
rden, wieder gesund und normal zu werden.
Er sollte auch, wie der Rollstuhlfahrer, die Möglichkeit bekommen, mit
seinem psychischen Gebrechen zufrieden zu leben, also quasi mit Psy-
cho-Rollstuhl durch sein Leben zu fahren.
Meine Frage ist also:
Warum hat der Schrank des Körpers zwei Schubladen, der Schrank der
Seele aber nur eine ?
16.02.2014 18:26 • • 18.02.2014 #1