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Zitat von Zwiebeltreter:
So penetrant es auch war, aber sind wir Alle nicht mehr oder weniger Prediger ?

Nein, ich glaube nicht.
Ich teile zwar gerne meine Ideen und rede auch über sie, aber nur mit Menschen, die das auch interessiert. Ich sehe mich nicht als Missionar.

Zitat von Zwiebeltreter:
Ich nehme mich da nicht aus, wer will hier in diesem Forum schon lernen ?
Wollen doch Alle mehr oder weniger missionieren, ihre Klugheit zur Schau stellen bzw die Zeit totschlagen.

Ich will lernen und nein, weder missionieren, noch mich zur Schau stellen.
Aber speziell in diesem Forum ist das eine erschreckend häufige Sicht.
Ich wundere mich, interessiert sich niemand wirklich für das, was er/sie schreibt?
Offenbar sehr selten, tiefere Interessen, als Essen oder Fernsehen wirken heute irgendwie schon bedrohlich.

Erstmal muss man essen u fernsehen schaffen,mir faellt das schwer.
Andere sitzen auf einem hohen Ross.

A


Philosophische Fragen und tiefgründige Themen

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Zitat von Mariebelle:
Erstmal muss man essen u fernsehen schaffen,mir faellt das schwer.
Andere sitzen auf einem hohen Ross.

Das tut mir leid, aber ich denke, dass wenige hier auf einem hohen Ross sitzen.
Psychische Erkrankungen sieht man - wie Schmerzen - nicht direkt, aber inzwischen spricht sich zu Glück mehr herum, dass Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Traumata, Hypochondrie, Ängste und dergleichen nicht wirklich schön sind.

Und bei einigen dieser Erkrankungen fällt einem buchstäblich alles im Leben schwer.
Auf der anderen Seite gibt es den Mechanismus, dass die eigenen Probleme immer die sind, die man als die schlimmsten empfindet. Mit jedem anderen würde man gerne tauschen, nichts ist so schlimm, wie das eigene Leid.

Der Schritt wäre ja der, dass man anderen zugesteht, dass es bei ihnen auch diese Schieflage gibt. Dann sitzt man wieder in einem Boot erlebt niemanden exponiert, weil es eben alle sind, die auf Rössern sitzen.

Glaubt ihr eigentlich, dass Wahrscheinlichkeiten in komplexen Systemen als fundamentale deterministische Eigenschaften interpretiert werden können, welche quasi in den intrinsischen Wechselwirkungen zwischen den Systemkomponenten verborgen sind? Heißt, wenn wir z.B. die probabilistische Natur quantenmechanischer Phänomene in Betracht ziehen, stellt sich ja die Frage, ob diese Wahrscheinlichkeiten als emergente Eigenschaften eines tieferliegenden deterministischen Rahmens angesehen werden sollten, welcher durch nichtlineare Dynamiken und chaotische Wechselwirkungen charakterisiert ist. Könnte es dann also sein, dass die Zufälligkeit, welche wir beobachten, letztlich die Oberfläche eines komplexen, mehrdimensionalen Raums von Zuständen ist, der durch deterministische Gesetze strukturiert wird, aber aufgrund unserer begrenzten Möglichkeiten zur Erfassung und Modellierung nur als chaotisch erscheint? Wäre es eurer Ansicht nach in diesem Sinne möglich, die Prinzipien der Informationstheorie und der komplexen Systeme miteinander zu verknüpfen?

Ich bin mal wieder am grübeln, halte mich mit etwaigen Überlegungen gerade aktiv vom Arbeiten ab. Vielleicht hat jemand Interesse an einem Austausch.

Zitat von Jakob02:
Wäre es eurer Ansicht nach in diesem Sinne möglich, die Prinzipien der Informationstheorie und der komplexen Systeme miteinander zu verknüpfen?

Die Ideen, ob es echten Zufall gibt oder doch irgendwelche verborgernen Variablen, wechseln ja immer wieder mal, derzeit ist man wieder beim echten Zufall, sind aber doch immernoch Zuschreibungen.

Die Frage dahinter ist für mich, ob uns der Sprung auf die ontologische Ebene überhaupt gelingen kann, Können wir wissen, wie es (die Welt) ist, oder sind uns prinzipielle immer nur (erkenntnistheoretische) Zuschreibungen möglich? Viel spricht für Letzteres, vielleicht ist Meditation manchmal ein Einschwingen in kosmische Muster.

Was mich fasziniert hat, ist die Frage: Wozu eigentlich? Also, warum wollen wir das wissen? Klar, Erkenntnisse sind toll, daraus wird Fortschritt generiert, aber was ist nun wieder davon das Ziel und unter welchern Prämissen läuft es? Es sind die, eines realistischen Universums, das wir von innen nach außen erforschen.

Aber was ist, wenn unser Ich tatsächlich eine Illusion ist und diese gar nicht aus einer materiellen Quelle entspringt? Wenn es wirklich nur Projektionen oder Dissoziationen sind? Dann wird die Frage, was uns unsere Welt besser erklärt noch mal neu beleuchtet und in einigen Fällen um die Frage ergänzt, ob es überahupt eine zu erklärende Welt gibt.

Es würden drei Antwortstränge entstehen. 1. Erkenntnis des realistischen oder probabilistischen Universums. 2. Erkenntnis der kollektiven Archetypen, rein geistiger Natur (nach Kastrup). 3. Erkenntnis, dass Ich und Welt (und Gott) nur Projektionen sind und letztlich reines Sein übrig bleibt.

Allen drei Ideen kann man sich auch denkend nähern, das ist der für uns interessante Aspekt.
Im engen Sinne weiß ich aber über die Informationstheorie und die der komplexen Systeme nicht genug, um diesen Aspekt beantworten zu können. Die Frage nach den Prämissen, denen wir folgen sollen, erscheint mir sinnvoll, wir können alles mal durchspielen.

Zitat von Jakob02:
um Fakten anstelle subjektiver Ansichten objektiv darzulegen.

Ganz allgemein gesprochen und als Hinweis für alle, die im kontroversen politischen Diskurs Fakten anstelle subjektiver Ansichten einbringen:

Bitte aufpassen mit dem Begriff Fakten:
unsere Fakten stammen oft aus für uns nicht immer entgültig nachprüfbaren Grundquellen oder aus Quellen, die offensichtlich oder verborgen gewisse Ziele verfolgen. (Was gemäß bestimmter Quellen wieder ein Fakt ist )
Desweiteren basieren Fakten manchmal auf Argumentationsketten, die gewisse unverhandelbare Grundannahmen haben.

Ich würde dich genau so ernst nehmen, wenn du sagen würdest, dass du dann an politischen Diskussionen teilnimmst, wenn du Informationen, die du als wichtig erachtest oder als richtig empfindest mit einbringen kannst/willst.

@Azure

Ich denke, dass Fakten auch im nicht politischen Kontext ein schwieriges Problem sind, also rein erkenntnistheoretisch.

Zitat von Cbrastreifen:
Ich denke, dass Fakten auch im nicht politischen Kontext ein schwieriges Problem sind, also rein erkenntnistheoretisch.

Im politischen Bereich kann ich sie manchmal noch teilweise nachvollziehen. Erkenntnistheoretisch habe ich so ab der 3 Dimension meine Vorstellungsschwierigkeiten.

Wobei ich das anschauliche Beispiel Welt ist ein Stück Papier (2D Welt), plötzlich sticht eine Nadel (aus der 3D Welt) in das Papier und Zufall entsteht interessant fand.

Zitat von Cbrastreifen:
Der Schritt wäre ja der, dass man anderen zugesteht, dass es bei ihnen auch diese Schieflage gibt.


Nee. Das sind ja nur psychische Schmerzen und die sind nich so schlimm wie körperliche Schmerzen, weil nur sie eingebildet und selbstverschuldet sind.

Dass sich neurokognitive Unruhe infolge zB einer Depression anfühlen kann, als würde man lebendig begraben in einem Sarg liegen und um Luft ringen, um sich weder auf Essen oder Fernsehen konzentrieren können - ja nichtmal die Schuhe zubinden, ohne dass es einen innerlich erstickt - ist natürlich nicht real.

Von außen sieht es dann so schön einfach aus. So schön lange Beiträge. So eloquent. So tiefgründig. Hach, da wird mir ja ganz warm um's Herz, der kleine Goethe.

Ich kann diese Sch. nicht mehr hören, zu glauben Leid für sich persönlich gepachtet zu haben, um sich gleichzeitig shoppend iwelchen Sch.dreck in die Bude zu stellen und sich seinen französischen Lachs auf Kräuterbutter aus den Serpentinen zu servieren, während ich mich beim Essen von Müll aus der Schnell-schnell-schnell-Kiste fühle, als würde mir 24/7 jemand das Bolzenschussgerät in den Nacken halten, um mich zu überraschen wann abgedrückt wird.

Aber hey.
Wer philosophieren kann, dem kann's ja nicht sooo schlecht gehen oder?

Naja, Goethe wird mit seinem Werther auch was verarbeitet haben... (Leider zu lange her, als dass ich mich an den Inhalt erinnere)

Zitat von Azure:
Erkenntnistheoretisch habe ich so ab der 3 Dimension meine Vorstellungsschwierigkeiten.

Das ist in dem Fall keine Raumfrage, sondern einfach der Überlegung geschuldet, dass wir immer aus einer bestimmten Perspektive heraus Welt betrachten müssen. Fakten, oder auch Objektivität suggerieren, dass wir diese Perspektiven zugunsten eines 'Blicks von nirgendwo' überwinden könnten, können wir aber nicht.

Zitat von illum:
Ich kann diese Sch. nicht mehr hören, zu glauben Leid für sich persönlich gepachtet zu haben,

Ja, so ein Wettkampf darum, wer das größte Opfer ist oder am meisten leidet, erscheint mir auch zutiefst sinnlos.

Zitat von Azure:
Naja, Goethe wird mit seinem Werther auch was verarbeitet haben... (Leider zu lange her, als dass ich mich an den Inhalt erinnere)

War das nicht schnoeder Liebeskummer? Kann einem natürlich auch den Zahn ziehen, da braucht man keine sonstigen Erkrankungen.

Zitat von Cbrastreifen:
Das ist in dem Fall keine Raumfrage, sondern einfach der Überlegung geschuldet, dass wir immer aus einer bestimmten Perspektive heraus Welt betrachten müssen.


Ansätze bestehen ja offensichtlich, wenn man unterschiedliche Erklärungsmodelle heranzieht. Wieder einfaches Beispiel für mich: Welle, Teilchen...

Kann ich irgendwo noch bildlich nachvollziehen, ich kann auch nachvollziehen, dass man ab der Einführung von Wellen die Mathematik mit an Bord holt, wo ich Teile zumindest vermeintlich nachvollziehen konnte, als ich mich mit manchen Dingen Stunden/Tage- lang beschäftigte.

Vom Verständnis her schwierig werden für mich dann Aussagen wie

Zitat von Jakob02:
Könnte es dann also sein, dass die Zufälligkeit, welche wir beobachten, letztlich die Oberfläche eines komplexen, mehrdimensionalen Raums von Zuständen ist, der durch deterministische Gesetze strukturiert wird, aber aufgrund unserer begrenzten Möglichkeiten zur Erfassung und Modellierung nur als chaotisch erscheint? Wäre es eurer Ansicht nach in diesem Sinne möglich, die Prinzipien der Informationstheorie und der komplexen Systeme miteinander zu verknüpfen?

Also ich kann die Idee dahinter nachvollziehen, tu mich aber mit den zugrunde liegenden Modellen einfach schwer.

Zitat von Cbrastreifen:
War das nicht schnoeder Liebeskummer?

Dachte ich mir auch, als ich den Beitrag versendet hatte. (Er verarbeitet in Werther auch Erlebnisse bezüglich eines Bekannten) Naja Faust kann man sicher auch psychologisch interpretieren. Ist aber hier auch zu offtopic. (Wäre aber tatsächlich mal interessant, was es über das Seelenleben von Goethe zu finden gibt - geschrieben wurde bestimmt viel darüber)

Zitat von Cbrastreifen:
Ja, so ein Wettkampf darum, wer das größte Opfer ist oder am meisten leidet, erscheint mir auch zutiefst sinnlos.


Deswegen will ich nicht mal drüber reden, wie es mir geht. Weil es sch.egal ist.

Ändert das was? Nee.
Es ändert gar nix. Nada. Niente.

Es wird nur mehr, und mehr, und mehr, und mehr zu einem Teil von mir, je öfter ich es betone, um mich darin zu suhlen wie schlecht es mir geht.

Ich muss damit leben, und es reicht schon aus, wenn ich damit leben muss - ich muss diesen Stein nicht jeden um den Hals binden, nur um mich zu rechtfertigen.

Wenn's jemanden stört, soll er's ignorieren oder er wird rhetorisch dazugelegt, ganz einfach.

Liegt sich schön hier, oder? Jaaa, Beinkomfort ist nicht so Klasse. Kein Hummer. Jammer mal nicht. Immernoch besser als ne Streichholzpackung. Mach ma' bisschen Platz, gleich ist Fütterungszeit.

Zitat von Azure:
unsere Fakten stammen oft aus für uns nicht immer entgültig nachprüfbaren Grundquellen oder aus Quellen, die offensichtlich oder verborgen gewisse Ziele verfolgen. (Was gemäß bestimmter Quellen wieder ein Fakt ist )
Desweiteren basieren Fakten manchmal auf Argumentationsketten, die gewisse unverhandelbare Grundannahmen haben.

So ist es: In Diskussionen achte ich zum Beispiel tatsächlich darauf, dass meine Argumente auf überprüfbaren Fakten beruhen - heißt, auf objektiven, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen, welche unabhängig von subjektiven Meinungen gelten. Während persönliche Erfahrungen ergänzend sein können - hier würde man dann von anekdotischer Evidenz sprechen -, lege ich Wert auf Quellen, welche durch Daten und Methodiken abgesichert, also validiert sind (und damit setze ich mich im Voraus auch minutiös auseinander). Aussagen sollten durch belegte Fakten und nicht durch Vermutungen oder Verallgemeinerungen gestützt werden können. Zum Beispiel ist die Behauptung, es gebe keinen menschengemachten Klimawandel, weil Klima sich immer schon veränderte, wissenschaftlich unhaltbar. Der aktuelle Konsens zeigt auf Basis von Daten klar, dass die heutigen Veränderungen primär auf menschliche Einflüsse zurückzuführen sind. Als gegnerisches Argument werden hier dann häufig die die Milanković-Theorien angeführt, was auf Basis von Daten und physikalischen Aspekten jedoch widerlegt werden konnte - natürlich nicht durch mich, sondern durch kluge Wissenschaftler, welche sich jahrelang mit dieser Thematik befasst haben.

Wissenschaftliche Fakten sind übrigens verhandelbar, allerdings nur, wenn neue, eindeutige Beweise sie widerlegen oder stark verändern - und dies geschieht nur durch strenge, wiederholte Forschung. Revisionen unterliegen hohen wissenschaftlichen Standards und gründlicher Prüfung. Wissenschaft dient ja der Präzisierung von Wissen, nicht seiner Beliebigkeit; daher bleiben Fakten häufig stabil und werden nicht durch Meinungen und Alternativfakten oder Einzelstudien erschüttert.

Zweifelsohne erwarte ich hier im Forum keine wissenschaftlichen Diskurse. Hier wurde ja bereits durch vereinzelte User angemerkt, dass wir nicht in der Uni sind (das ist Fakt). Ich persönlich lege aufgrund meines akademischen Hintergrunds und meines Strebens nach Erkenntnissen nur einfach Wert darauf.
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Zitat von Cbrastreifen:
@Azure Ich denke, dass Fakten auch im nicht politischen Kontext ein schwieriges Problem sind, also rein erkenntnistheoretisch.

Fakten sind im erkenntnistheoretischen Kontext hier natürlich insofern problematisch, da ihre Validität und Überprüfbarkeit von verschiedenen Faktoren abhängen. In der empirischen Sozialforschung oder auch Politikwissenschaft gelten sie nur temporär, bis neue Daten oder Erkenntnisse sie in Frage stellen. Diese Dynamik erfordert ständige Überprüfung und Anpassung, was bedeutet, dass Fakten hier nicht als absolute Wahrheiten, sondern als vorläufige Erkenntnisse betrachtet werden müssen.

Zitat von Azure:
Naja, Goethe wird mit seinem Werther auch was verarbeitet haben... (Leider zu lange her, als dass ich mich an den Inhalt erinnere)

Ganz klar die unglückliche Liebe, ebenso wie die Themen Verlust und im Kontext der Sturm und Drang-Epoche das Streben nach Selbstverwirklichung und individueller Freiheit.

Zitat von Jakob02:
Wissenschaftliche Fakten sind übrigens verhandelbar, allerdings nur, wenn neue, eindeutige Beweise sie widerlegen oder stark verändern - und dies geschieht nur durch strenge, wiederholte Forschung. Revisionen unterliegen hohen wissenschaftlichen Standards und gründlicher Prüfung. Wissenschaft dient ja der Präzisierung von Wissen, nicht seiner Beliebigkeit; daher bleiben Fakten häufig stabil und werden nicht durch Meinungen und Alternativfakten oder Einzelstudien erschüttert.


Wenn ich ein Schiff habe, dass ein Leck hat und die Pumpen schon ziemlich überlastet sind, kümmer ich mich primär erst Mal darum, dass Leck zu stopfen.
Themen ob man das Geländer lieber grün oder blau streichen sollte, kann man doch bis zur erfolgreichen Reperatur zurückstellen. Inwieweit Themen zu erfolgreichen Reperatur sind, oder ob man Themen braucht um sich die Zeit zu vertreiben, muss jeder für sich entscheiden.

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