Zitat von hereingeschneit: Du erlebst himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, weil du dich mit etwas in Bezug setzt, weil du etwas als gut oder schlecht bewertest. Man könnte auch sagen, du sagst, du willst haben/erleben oder du willst nicht haben/erleben.
Richtig. Bezug von-zu.
Zitat von hereingeschneit: Du kannst also nicht verzichten, dass es das Böse gibt, aber du kannst darauf verzichten es als böse zu sehen, zu fühlen. Du bist dankbar, dass es es gibt, weil du so die Möglichkeit hast die andere Seite zu erleben. Du bist der weiße Fleck auf einem schwarzem Blatt, du bist etwas Besonderes und dennoch bist du nur ein weißer Fleck, der auf einem weißen Blatt einer von vielen ist.
Ja.
Zitat von hereingeschneit: Wenn du das Böse akzeptiert hast, dann hast du die freie Wahl, ob und welcher Fleck du sein möchtest. Was du erleben möchtest. Ob du ein schwarzer oder ein weißer Fleck sein magst und welchem Hintergrund du dich zuwendest, denn auch ein schwarzer Fleck auf einem weißen Blatt ist etwas Besonderes, aber wollen wir das wirklich sein um das Böse aufrecht zu erhalten?
Ich denke, dass dieser dualistische Mechanismus Teil der menschlichen Psyche ist, konträre Positionen einnehmen zu können; manchmal zu wollen und manchmal zu müssen, um sich abzugrenzen.
Ob man es dann immer will, sollte oder müsste, steht auf einem anderen (weißen oder schwarzen) Blatt.
Zitat von hereingeschneit: Es geht doch darum herauszufinden, wer man selbst in diesem Leben sein möchte, oder?
Mir persönlich oder allgemein?
Also ich bin mit dem sein derart gefordert, dass ich zum möchten kaum noch komme. Maximal dialektisch dh quantitativ. Behavioristisch hat schon ne andere Qualität. Der Anspruch kollidiert ja schon an der Kippe als reales Hindernis. Das Ego hat sich auf den Weg Richtung Friedhof gemacht ^•^
Aber Ja. Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Geist dazu neigt, etwas zu möchten oder zu wollen.
Zitat von hereingeschneit: Unsere Bewertungen lassen uns gut oder schlecht fühlen und somit ein Urteil darüber abgeben, ob man es will oder nicht (Wollen ist Ego).
Richtig.
Zitat von hereingeschneit: Wenn du die Bewertungen weg lässt, dann fühlst du nur noch. Es ist egal, was man erlebt, es gibt kein Wollen mehr.
Hm. Ja. Schon.
Nur zB die Bewertung von Schmerz (nehmen wir mal den körperlichen, um es einfacher zu halten) abzustellen, um ihn dennoch zu fühlen, ist eine subjektive Herausforderung, die aktiv zu begehen, leichter gesagt als getan ist.
Du hast insofern also nicht Unrecht, dass die Bewertung des Schmerzes gewissermaßen doppelt schmerzt (körperlich und emotional) und die bewusste Nicht-Bewertung von Schmerz, diesen physiologisch nachweislich lindern kann, aber allzuoft ist das dann ja eher eine alltägliche Beobachtung, die durch eine verschobene Aufmerksamkeit erreicht wird und nicht durch eine tiefere Erkenntnis, die zum Median des eigenen Verstandes geworden ist.
Ich wünschte ich wäre dazu in der Lage, um das Ego nicht weiter laufen zu lassen, aber wie...na ja. Daraus bin ich noch nicht so wirklich schlau geworden.
Zitat von hereingeschneit: Wann leiden wir denn? Also ich leide, wenn ich etwas ablehne, wenn ich etwas nicht will, wenn ich mit dem jetzigen Zustand nicht zufrieden bin. Und ich konnte mein Leid schon deutlich reduzieren, in dem ich meine Bewertungen unter die Lupe genommen habe und neutralisiert habe.
Ich leide, wenn ich körperliche Schmerzen habe. Zumindest aktuell ist das der Fall.
Die Ursache dafür
könnte (das weiß ich selbst leider nicht so genau) ein emotionales Problem sein, das auf Bewertungen basiert, die ich sowohl selbst vorgenommen habe, als auch von außen eingetragen wurden.
Der Spiegel ist implodiert.
Dort nun jede Bewertung im einzelnen oder die gesamte Bewertung des Spiegels retrospektiv zu ändern erscheint unmöglich, ohne intakt zu setzen, was nicht intakt gesetzt werden kann. Jedenfalls wüsste ich nicht wie. Sachzwänge, Realitäten, Abhängigkeiten usw usf.