Zitat von Lightning81: Hm.. also das sehe ich auch so, dass Gehirne praktisch Ichs produzieren, wenn man so möchte. Für mich ist ein Ich einfach eine gebündelte Energie in der Mitte des Gehirns. Der Rest - auch von uns - sind ja ganz grob Betrachtet sogar andere Lebewesen
Das ist ja auch die Geschichte, die wir alle seit Jahrzehten erzählt bekommen, falls wir uns für derlei interessieren. Wir alle sind so sozialisiert und in jedem Weltbild glaubt man in der Regel, dass es das treffende ist und alle anderen sich fürchterlich irren.
Zitat von Lightning81: Gut, da sind die Buddhisten oder allgemein TCM bezüglich Aura, Chakren, usw.. aus meiner Sicht eh etwas weiter. Das müsste eben alles mal mit dem westlichen verbunden werden. Zudem kann man diese Energien eben auch als kleinste Teilchen betrachten, und in die Relativitätstheorie etc. einbinden. Dann macht einiges viel mehr Sinn.
Wirklich?
Das sind glaube ich vollkommen andere Ebenen und Ansätze. Quantenphysik und Mystik zu verbinden, ist immer so eine Sache, wenn man im Grunde nicht mehr weiter weiß, weil man meint, dass sich auf mindestens einem Gebiet die anderen auch nicht auskennen.
Aber niemand käme auf die Idee eine Quantenphysik der Theaterkritik zu schreiben oder der Persönlichkeitsstörungen. Warum also der Mystik?
Ich will nicht sagen, dass das nichts miteinander zu tun hat, weil im Monismus (= es gibt nur eine letzte Daseinsform: klassischerweise Materie oder Bewusstsein) alles ein Stoff sein muss (und der Dualismus [= es gibt zwei Substanzen: z.B. Materie und Bewusstsein] nach wie vor, vor brutalen theoretischen Problemen steht, nämlich der simplen Fragen, wie diese wenn aufeinandern einwirken, wenn sie wirklich völlig getrennt sein sollten), aber es wird oft unsglücklich und sehr spekulativ zusammen gerührt und vor allem da knirscht es.
Zitat von Lightning81: Ist nicht alles, wenn man es genau betrachtet.. ein holistisches System?
Wenn man ein holistisches Weltbild unterstellt, kann man konsistente (= in die folgerichtige, logisch widerspruchsfreie) Geschichten erzählen, Theorien entwerfen.
Unsere Sprache ist stark holistisch, eine Satz verstehen wir nicht besser wenn wir das einezelne Wort untersuchen, sondern den größeren Kontext kennen.
Zitat von Lightning81: Aber gut, im Universum selbst, können wir natürlich schon Informationspunkte zurück bis zu einem Ursprung verfolgen. Solange es nicht um die ganz großen Fragen geht sozusagen.
Oder vielleicht auch gerade bei den großen Fragen. Was, wenn die Antwort einfach ist, die Praxis auch, wir das aber gar nicht hören wollen, weil wir gerne an dem festhalten möchten, was wir als bekannt voraussetzen? Außer ein bisschen Kitzel und Unterhaltung?
Zitat von Lightning81: Bei Leben und Bewusstsein ist wie gesagt ja auch die Frage ab wann man überhaupt von Leben und Bewusstsein spricht.
Eine Frage könnte ja sein, was man überhaupt, außer Bewusstsein kennt?
Diese Frage ist auch schon immer wiedr mal gestellt worden und die Antwort ist weniger verrückt, als sie zu sein scheint.
Zitat von Lightning81: Evtl. sind es eben immer so Knackpunkte der Evolution.. irgendeine Überladung von Energien in gewissen Bereichen.. Überladung von Informationsebenen.. die dann irgendwie in etwas neuem explodieren.
Die Frage ist ja nicht nur, wie und warum etwas in die Welt gekotzt wird, sondern, warum sich dass dann auch noch so brav ordnet und das gleich mehrfach, wenn wir von der Standardgeschichte ausgehen.
Zitat von Lightning81: Ich denke, ohne zu wissen, was da praktisch über 80 oder 90% des Universums ausmacht.. wenn wir da nicht mal nen Hauch einer Erkenntnis haben.. werden sich so Sachen noch nicht beantworten lassen.
Vielleicht. Vielleicht sind das aber auch gar nicht die Fragen, die uns interessieren müssen.
Dafür muss man in sich schauen und fragen, was man eigentlich will. Was sich ja dann im Laufe des Lebens durchaus ändern kann. Auf da ist wieder die Frage nach den Qualitätssprüngen, angereichert durch allerlei Paradoxien. Heißt: höher = komplexer = ich fühle mich besser, ist nicht unbedingt richtig.
Zitat von Lightning81: Wenn man so vieles auch mit dem Benfordschen Gesetz berechnen kann.. wie z.B. wieviel Einwohner eine Stadt hat.. oder wieviel Männer oder Frauen.. ohne es zu wissen? Nur der Datensatz muss groß genug sein. Auch da.. entzieht sich ein Punkt.. eine Sicht auf die genaue Antwort.
Ja, es läuft viel über Statistik. Nur ist das, als was wir uns empfinden, unser Ich, immer eine Art Gegenentwurf zur Statistik. Wenn man alles über den Leisten des Ich zieht, ist das im schlechten Fall Narzissmus, wenn man alles als Anpassung und Einordnung ansieht, Faschismus: Sei eine brave Zelle, störe die Ordnung nicht, pass dich geräuschlos dem größeren Ganzen an, das ist Faschismus, zumindest, wenn die Anpassung an den Staat gefordert wird. Aber das sind die extremen Enden, dazwischen verläuft vielleicht ein Weg, auf dem man nicht abstürzt.