Zitat von illum: Gibt es den Gedanken bzw. das Bewusstsein losgelöst vom Körper und wenn ja, was bedeutet das phänomenologisch.
Ok, also das ist dann die Fragestellung, an die sich gewagt wird.
Bin echt bisschen überrascht, dass die Psychologie an so eine Frage rangeht, aber positiv überrascht.
Und dann is irgendwie klar dass das auch in Richtung Geist- Philosophie, Biologie und Physik rübergreift.
Zitat von illum: . Selbst eine Zelle nimmt sich selbst, dh ihren Zustand wahr und wenn man die Prozesse innerhalb der Zelle als koordiniertes Handeln definiert - was unterscheidet es dann von einem Gedanken?
Hmm, aber wäre es Bewusstsein, was das Handeln steuert?
Nicht nur als der Teil der registriert und beobachtet, sondern dann auch gestaltet?
Beim menschlichen Bewusstsein nehme ich z B eher die Beobachterrolle wahr. Manche Prozesse, wieso ist meine Leber wie sie ist, wie funktioniert sie, könnte ich jetzt glaub ich nicht von Grund auf schaffen.
Der Bauplan und dass das läuft ist irgendwie da.
Also dann wäre die Frage, wenn ich das folgende von dir lese ja auch, inwieweit kann ich etwas beeinflussen und gestalten mit dem Bewusstsein, nicht nur beobachten, nicht nur hier und da grobe Steuerungen sondern auch auf die Zellebene hin?
Weiter gedacht bräuchte man da ja ggf. keinen Arzt mehr
Und wenn man da was genaueres nachweist könnte man ggf auch dann beweisen, dass Gebet - Gedanken auch eine Art Heilung auf Zellebene auslösen könnten.
Zitat von illum: Denn dass es so ist, ist bekannt, aber wie genau das passiert, ist sehr kompliziert zu erfassen, weil es vom organischen (makroskopisch die Prozesse modulierend) bis in die zellulären Funktionen (mikroskopisch die Prozesse modulierend) hineinreicht, die wie ich oben schon geschrieben habe, auch eine Form von ganz einfachem Bewusstsein besitzen.
Ja, also der Spielraum, was geht wie - nach welchen Regeln und was ist machbar, das würde mich schon auch interessieren.
Zitat von illum: Für einen Superorganismus wie den Menschen allerdings, der aus so vielen Subsystemen besteht, reicht keine passive Sensorik mehr aus.
Wir bewegen uns im Mesokosmos so schnell, dass wir ein Bewusstsein brauchen, welches nicht nur passiv agiert, sondern das auch in die Zukunft schauen kann, indem es Annahmen treffen kann.
Also wo genau wirkt der Gedanke, wo dockt er an, welchen Mechanismus würde er einleiten.
Man weiß ja nicht ob der Inhalt des Gedankens dann dem Mechanismus im biologischen oder zwischenzellularen entspricht. Oder wie genau sich das übersetzt.
Es geht also um eine Art dolmetschen von Gedanken zu Zelle, wenn ich das von dir beschriebene so lese.
Zitat von illum: Diese Information muss über Umwege transkribiert (dh über DNA Polmyerase und Promotor-Sequenz) und insertiert werden, dH über Stoffwechselkreisläufe, die die Information biochemisch wieder zerlegen, um den Zellen genetisch die Instruktionen zu geben, wie sie sich zu verhalten haben.
Aaahso, und darum wird geschaut wie Geistprozresse in Materieprozesse übergehen. Ich glaub die Fragestellung versteh ich langsam jetzt besser, war mir gestern noch unbekannt.
Zitat von illum: Und dort hätte man praktisch den Geist im Maschinenraum. Er steckt nicht in den Details, sondern in der Interaktion, dh in der Synergie und damit zwischen den Details.
megaspannend
Zitat von illum:...das macht es nicht wirklich besser oder einfacher als in der Philosophie.
Dort hat man den Vorteil, dass nur in Anführungszeichen, das Prinzip verstanden werden muss.
Von Begriffen wird man dort aber auch erschlagen.
Das ist dann wirklich manchmal sehr sperrig. Vor allem wenn ein Begriff oder komplexer Vorgang mit einem anderen komplexen Vorgang beschrieben wird. Das braucht dann schon länger, um die Grundlagen zu begreifen.
Wenn die aber mal da sind, ist es glaub ich auch immer mal bisschen spielerischer, erhellender.
Zitat von illum: Das Warum ist das was du schreibst. Der Organismus muss sich orientieren und handeln können. Für ein Bakterium ist das einfacher im Sinne von weniger komplex. Für einen Superorganismus wie den Menschen allerdings, der aus so vielen Subsystemen besteht, reicht keine passive Sensorik mehr aus.
Wir bewegen uns im Mesokosmos so schnell, dass wir ein Bewusstsein brauchen, welches nicht nur passiv agiert, sondern das auch in die Zukunft schauen kann, indem es Annahmen treffen kann.
Ok, dann hätte das Bewusstsein einen Zweck oder ist entstanden, um zu....
Also hier dann z B die gröbere Koordination zu erledigen.
Da hatte ich so auch noch nicht drüber nachgedacht, da hab ich was zu tun
Ich musste nur gerade an meine Therapie Focusing Sitzungen denken, die sprechen eher das körperliche emotionale gleichermaßen an. Dem Part Kopf - Bewusstsein wird da auch deutlich gesagt, du musst hier nix tun, du kannst ruhen.
Also das Gehirn hats geschafft dass ich z B den Sessel finde in der Therapie und für den restlichen Part spricht man andere Prozesse an.
Zitat von illum: Das hat später dann auch maßgeblich die Gaia-Hypothese beeinflusst, die besagt, dass alles irisches Leben EIN Organismus ist, und wir Menschen sind auch nur, wie eine Zelle, ein darin enthaltenes Subsystem.
Übrigens entspricht das auch beides dem gängigen Bild aus dem Materialismus. Das Ich dient dem Organismus lediglich als relationale Bezugsmechanik innerhalb eines Supersystems (der Welt), um die eigene Position zu triangulieren und lozieren.
Das ist bei Christen die etwas tiefer einsteigen in Geist-Materie auch so ähnlich, da wird vom Mensch z B als eine Einheit- Meer gesprochen.
Bzgl der ich Funktion kann ich die materielle Sicht teilweise schon nachvollziehen.
Ein Ich steuert sich ja auch möglichst unversehrt durch die Gegend, wenn das geht.
Bei mir kommt dann nur die nächste Frage auf, wie wichtig Individualismus, Wille ist. Lebenskonzepte usw.
Die sind mir persönlich wichtig.
Das andere sind Selbstbilder...aufbauen, erhalten.....also die empfinde ich als ein bisschen nichtig und stecke da nicht mehr viel Energie rein.
Zitat von illum: Leben ist nur durch die gegenseitige Beziehung existent, weil es systemisch wie ein Öltröpfchen funktioniert, dass seine Ordnung aufrechterhalten will, weil es permanent durch die Umwelt gestört wird. Ohne die Umwelt gäbe es aber auch das Öltröpfchen nicht.
Dieser Ursache-Wirkungs-Mechanismus ist einander kausal bedingend.
Das ist auch interessant beschrieben, danke dafür.
Ein Ich alleine ohne Umwelt gibt es nicht, ein Körper nicht ohne Wechselwirkungen, ein Mensch wächst auch nicht ohne Beziehungen, hat man ja auch mal diesen zynischen Versuch gemacht, Babies mit Nahrung zu versorgen aber nicht mit sozialer Interaktion und Zuwendung, die sind ja gestorben.
Vermutlich sind solche Wechselwirkungen, damit Leben besteht und ein Organismus wächst, auch auf mehreren Ebenen erforderlich.