Zitat von Christina:... Ich kenne einen Empfänger einer solchen Hornhautspende. Er ist ein junger Familienvater... Vielleicht sieht man es mit 50+ und Depressionen oder sonstigen psychischen Störungen anders und es kann ja jeder für sich persönlich entscheiden, wie er will, ...
Dein toleranter Satz: jeder kann für sich persönlich entscheiden, klingt alles andere als glaubwürdig, nachdem du im Vorfeld eine (sorry - ziemlich perfide) Anspielung darauf machst, jemand mit 50+ mit Depressionen oder sonstigen psychischen Störungen, würde das vielleicht anders sehen.
Das klingt verdammt nach: Du bist eh zu alt, da spielts verständlicherweise keine Rolle mehr und deine psychische Verfassung trübt dein Urteilsvermögen, bzw. macht dich unzurechnungsfähig. Deine Beurteilung muss man jedenfalls nicht ernst nehmen.
Sowas könnte man - sehr freundlich formuliert - Pseudo-Toleranz nennen, wenn man nicht gleich sagen möchte, dass es eine menschenverachtende, wenn auch eloquente Unverschämtheit ist.
Zitat von Christina:es kann ja jeder für sich persönlich entscheiden, wie er will, aber den Verzicht auf die Organspende für Spender und Empfänger zur hehren Norm für die Allgemeinheit auszurufen, finde ich ein wenig anmaßend.
Umgekehrt wird doch ein Schuh d'raus! Ist dir das entgangen?!?!
Seit geraumer Zeit läuft doch eine regelrechte Propaganda PRO Organspende, bei der sogar der Leiter der Transplantationsabteilung des Klinikums München-Großhadern sich auf die Nächstenliebe beruft und meint, man würde WIRKLICH! neues Leben schenken, wenn man spendet.
Was ist das anderes, als Diskriminierung im euphemistischen Gewand?!? ... gegenüber denjenigen, die sich wohlreflektiert und informiert gegen Organspende (und -empfang) entschieden haben. Sind das alles Nicht-Nächstenliebende?!?! ... Sind das alles fahrlässig Tötende?!?
WAS?!? - bitteschön - ist denn hier wohl anmaßender?!?
Sorry, aber du scheinst die aktuellen Gegebenheiten nicht zu erkennen.