Zitat von butterfly76:Zunächst etwas begriffliches:
Psychopathie = die Erkrankung der Seele
Psychopathologie = die Lehre von den Erkrankungen der Seele
Psychopath ist eigentlich jemand, dessen Seele erkrankt ist, dieses wort kann jedoch auch
als abwertendes schimpfwort benutzt werden.
Im wörtlichen Sinne bezeichnet psycho die Seele und pathie die Krankheit, das stimmt. Dennoch ist es nie ein wertfreier Begriff. Es war mal ein Fachbegriff der Forensischen Psychiatrie für eine bestimmte, sehr schwere Störung und wurde wegen der abwertenden Konnotation durch die heute üblichen Begriffe der Persönlichkeitsstörungen ersetzt. Psychopathie bedeutet dissoziale oder antisoziale Persönlichkeitsstörung.
Alle anderen psychischen Störungen, auch alle anderen Persönlichkeitsstörungen werden
nicht als Psychopathien bezeichnet.
Zitat von GastB:@ Christina
Zitat:Nö, es ist nicht very simple minded, darin kein Kompliment zu sehen, denn psychopathologisch ist nicht dasselbe wie psychopathisch.
Da hast du mich missverstanden. Ich habe gesagt und gemeint, dass simple minded people das Wort Psycho als Beleidigung
gebrauchen.
Da habe ich dich in der Tat missverstanden.
Zitat von GastB:Ansonsten hat dieses Wort es bisher nicht einmal zu einem entsprechenden Treffer in google oder zu einer Besprechung bei Wikipedia gebracht, so unbedeutend und lächerlich ist es.
Hm, bei mir waren die Einträge in Wikipedia gleich auf den ersten beiden Plätzen der Google-Suche:
http://www.google.de/search?q=Psychoie ... =trls=org. Und bei Wikipedia steht auch ein bisschen was dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Psycho.
Zitat von GastB:Wer Psycho verwendet, zeigt normalerweise einfach eine verbale und soziale Hilfslosigkeit, getarnt durch Verächtlichkeit. Das großartig ernst zu nehmen und sich daran aufzuregen, zeugt m.E. ebenfalls nicht von großer Weisheit. Womit ich wieder bei meinen früheren und Butterflys obigen Ausführungen wäre.
Ich habe - wie gesagt - ein generelles Problem mit derartigen Verächtlichkeiten, egal wie nachvollziehbar sie motiviert sein mögen oder wie sehr sie auch von Schwäche zeugen. Es sind immer Hilflosigkeit, Wut und Schwäche, sei es bei Stefan, bei rechten Skins oder frauenfeindlichen Machos. Kein Grund, derlei Äußerungen zu tolerieren. Da war die 15-jährige sans in ihren Rundumschlägen milder und sie hatte immerhin noch einen Pubertätsbonus, der mit 28 nicht mehr angebracht ist.
Was den Begriff Psycho angeht, kommt es immer drauf an, wer ihn wofür gebraucht. An der Uni hat sich unsere Fachschaft so genannt und wir Studenten durchaus auch. Als Klinikpatientin kenne ich den Sprachgebrauch unter uns Psychos ebenfalls. Trotzdem bin ich noch nie auf die Idee gekommen, bei der Arbeit von Patienten als Psychos, Schizos oder sonstwas zu reden und habe das erfreulicherweise bisher weder von Therapeuten, noch von Ärzten oder Pflegepersonal so gehört. Wenn man zu der bezeichneten Gruppe nicht dazugehört, geraten auch liebevoll gemeinte Abkürzungen schnell zur Abwertung.
Zitat von GastB:Es liegt am eigenen mangelndem Selbstbewusstsein, wenn man sich davon herabgesetzt fühlt. Ich würde darüber lachen und die Schulter zucken. Je mehr man sich darüber beleidigt fühlt und aufregt, desto mehr beweist man gerade, dass man tatsächlich ein psychisches Problem hat. .
Liebe Grüße
Christina
12.11.2010 15:39 •
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