Weil grad andersthreads von nym phomanen Polinnen die Rede ist, fällt mir grad noch was Nettes ein:
Vor einigen Jahren lebte die Wohnung unter mir tatsächlich eine Polin, die durchaus lautstark ihrer Freude am Sex Ausdruck verlieh. Immer wenn ein dunkelrotes Audi 90 Coupé vorm Haus stand, wusste ich, dass ich zeitnah die Musik lauter drehen musste (oder leiser, je nachdem, wonach mir gerade der Sinn stand).
In der Wohnung neben mir lebte M., eine Bekannte von früher, die ebenfalls regelmäßigen Herrenbesuch hatte. Die kamen sogar noch zügiger zur Sache, manchmal war´s akustisch wie im Tierpark beim Wasserbüffelgehege.
Dass die beiden Damen nicht so arg gut aufeinander zu sprechen waren, bekam ich schon mit, aber irgendwann klingelte es an meiner Wohnungstür und beide standen durchaus (anders) erregt vor mir und baten um eine männliche Expertise bezüglich einer hitzigen Frauen-Debatte. Ich meinte, wenn sie einen Mann suchten, dann müssten sie eine Etage höher klingeln, ich wäre ja nur der moo aber sie wollten´s drauf ankommen lassen und ich bat sie rein.
Ich war eben mit Dick Francis, einer Abendzigarre und der üblichen Flasche Primitivo zugange und fragte, ob die Damen zur Auflockerung ein Gläschen mittrinken würden. Sie wollten! Sicherheitshalber zog ich noch eine Flasche zum Atmen auf, denn mir schwante, dass es spät würden könnte.
Wohlan - es ging um Sex. M. machte S. (der Unternachbarin) Vorwürfe, sie sei zu laut beim Sex. Ich merkte diplomatisch an, dass das auch für sie selber und den jeweilig beteiligten Herrschaften der Fall sei und ich persönlich das zwar mitbekäme aber insgesamt eher erheitert darüber sei. Es ging dann zügig ins Detail, Stöhn- und Schreifrequenzen wurden verglichen, das Für und Wider von Dirty Talk Praktiken erörtert. Irgendwie entglitt mir dabei das Gefühl für die Glasfüllstände meiner Gästinnen und erwähnte die Möglichkeit, etwas Musik aufzulegen. Die zweistimmige Wahl fiel auf Dave Brubeck - offensichtlich einer der Lieblingspianisten der beiden. Inzwischen war ein (ungeatmeter) Nero D´Avola zum Einsatz gekommen und die Stimmung nahm richtig Fahrt auf. Langsam fing ich an zu rechnen, was mich der Abend kosten würde doch der Hausgemeinschaftsfrieden gilt ja gemeinhin als unbezahlbar - Opfer müssen sein!
Irgendwann kurz vor 1 Uhr tranken sie in bester Vertrautheit Freundschaft und bevor sie untereinander Vorspieltipps austauschen konnten, erwähnte ich den Umstand, dass zumindest ich morgen um 6 Uhr auf Arbeit müsse.
Ich entkam der Abschiedsknutschrei und schloss seufzend aber letztendlich zufrieden die Tür. Im Treppenhaus schnatterten sie noch eine Weile munter weiter - nie mehr kam es zu Reibereien zwischen den beiden. Wer nun meint, ich sei der große Frauenversteher, der irrt. Sie suchten offenbar lediglich ein Faktotum, der Zeuge ihrer beider Integrität war und das war ich durchaus gerne. Was mein Sex-Appeal betrifft: einen locker 5-stündigen Abend mit zwei vermeintlichen Nym phomaninen ohne Vollzug verbracht zu haben, lässt schon irgendwie tief blicken... Vielleicht war das Ganze einfach ein Trick von den beiden, sich nach und nach durch die Weinkeller der männlichen Singles im Haus zu feiern...
Also - in diesem Sinne - Prost!
07.05.2022 17:16 •
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