Neid auf andere Menschen

@DanielCarbon

Der Neid an sich zeigt ja erstmal nur, dass Du bei anderen Menschen Dinge wahrnimmst, die Du selbst als Deine eigenen Bedürfnisse erkennst, was vllt. gar nicht so schlecht ist, wenn man manchmal gar nicht so richtig weiß was man wirklich möchte.

Ich zB bin gerade neidisch auf alle Menschen, die keine Magenprobleme haben.

Eifersucht hingegen hieße, ich würde es den Menschen nicht gönnen, weil ich mich selbst für den Nabel der Welt halte.

Ich bin also neidisch auf Dich, dass Du damit keine Probleme hast, aber ich bin nicht eifersüchtig und wünschte mir, Du hättest meine Probleme.

Eifersucht ist destruktiver, Neid ist eine Selbstreflexion.

@DanielCarbon

Was sind denn Deine Wünsche oder Bedürfnisse, die Du bei Dir selbst als Neidgefühl wahrnimmst?

@laluna74

Das hat die Bibel so eingetrichtert, um Herrschafts- und Machtsysteme zu stabilisieren, die auf dem Mangel ihrer Untertanen basierten.

Neid ist eine normale kognitive Funktion, die sich aus mehreren Emotionen zusammensetzt und die auf einen Mangel hinweist wie das Hunger- Durst- oder Schlafbedürfnis.

Neid ist Unzufriedenheit, Neid ist Bewunderung, Neid ist die Motivation etwas an den Bedingungen zu ändern.

Es wird nur dann zum Problem, wenn der eigene Mangel nicht angegangen wird, weil die Funktion von Neid für den Organismus nicht erkannt oder der Trieb zur Veränderung aus Selbst- oder Fremdzweifeln unterdrückt wird.

Neid im Sinne von „Das will ich auch“ ist erstmal in vielen Situationen nur ein Gefühl und das kann dann positiv oder negativ interpretiert werden. Neid wird aber gerne nicht als eigenständiges Gefühl verstanden, weil sich dann gerne Missgunst oder eine eigene Unzulänglichkeit direkt mit einschleicht. Damit kann man aber einen Umgang finden, der sowohl positiv aber eben auch negativ sein kann.

Will ich Singen lernen, gibt es Möglichkeiten, dies zu tun. Das erfordert zunächst mal nur den Gedanken, dass ich das will und das dies Arbeit ist, die je nach Talent leichter oder schwerer fällt. Klammere ich eine Möglichkeit aus, kann ich eine andere nutzen, oder mich endlos in Erklärungen verstricken, die diese nicht gegebene Möglichkeit irgendwie plausibel machen soll, damit sie Anderen auch plausibel erscheinen kann. Denn etwas lernen geht durch eine Schule, oder einen Lehrer, durch Tutorials, oder Autodidaktisch. Ich muss nur erkennen, was ich mir leisten kann, wenn es mich was kosten würde, oder ich versuche eben etwas anderes. Das klappt aber nur, wenn ich es will.

Bei materiellen Dingen ist es genauso das selbe. Wenn ich ein „tolles Auto“ will, muss ich einen Weg finden, mir dies zu ermöglichen. Es nur dem Anderen nicht zu gönnen, reicht nicht. Entweder spare ich darauf hin, oder such mir nen Sponsor oder ich klaue eins, idealerweise vielleicht das, von der Person, der ich es nicht gönne. Dann wäre der Neid und die Missgunst zumindest erstmal befriedigend gelöst.

Ob es der Sinn derjenigen die etwas haben ist, Neid zu erzeugen, können nur diejenigen auch selbst beantworten. Neid absichtlich bei denen die etwas nicht haben zu erzeugen, scheint mir aber nicht das Hauptziel, wenn man Andere bewusst unten hält. Denn das wäre in der Tat schon bissel dumm, da die da Unten eben auf die Idee kommen könnten, mir wegzunehmen worauf sie Neidisch sind. Also geht es primär wohl nur darum, Leute unten zu halten, wel man Diese dort haben will und man in der Lage dazu ist, diese Abgrenzung nach unten aufrecht zu erhalten.

Zitat von DanielCarbon:

Mag sein, aber trotzdem ist er in unserer Gesellschaft vorhanden.

Natürlich ist jedes einzelne Gefühl das ein Einzelner hat, somit auch in der Gesellschaft vorhanden, solange der Einzelne Teil der Gesellschaft ist. Das gilt sogar für Menschen, die sich selbst nicht als Teil der Gesellschaft sehen wollen. Es ist auch tatsächlich nur zu betrachten, wie jemand mit seinen Gefühlen umgehen kann. Neid erfordert nicht zwangsläufig auch eine Handlung. Erstmal ist es nur interessant, das dieses Gefühl als solches erkannt wird.