Sehr schön, der Widerstand der 60-er und 70-er Jahre - gegen die Machtstellung der Psychiatrie, gegen die Zwangsinternierung, gegen das Verbot des Konsums natürlicher Dro., aber man sollte nicht vergessen, das all das dem Kompetenzbereich der Staatsgewalt obliegt und dass dieser Strukturen erschafft, die solche Realisationen möglich machen. Sicher kann man sich genauso fragen, was ist diese Staatsgewalt? Nicht die Summe der diversen, gemeinsamen Unzulänglichkeiten? Von Verschwörungstheorien abgesehen, klingt die Version vielleicht sogar plausibel.
Und zum Anderen - die unterschiedlichen Konzepte von Geist, Psyche, von organischen Zusammenhängen kann man untereinander schlecht vermengen und im Grunde ist es nur eine Frage der Benennung und der konventionellen Begrifflichkeit, ob jemand versteht, was der andere meint oder nicht. Wenn Geist das Alles-Durchdringende ist - ein Punkt, an dem sich Religion und Wissenschaft zunehmend einig sind (nicht zuletzt Psychoanalyse - Quantenphysik, Quantenpsychologie) -, ist Geist ein Phänomen, das ebenfalls das Denken durchdringt und gestaltet. Den Begriff Krankheit benutzen wir ja nicht mehr, es geht um eine Störung, um eine fragmentarische Inkongruenz. Sicher haben an dieser Entwicklung Menschen wie Szasz entscheidend mitgewirkt. Und den Zusammenhang zwischen Denkprozessen und organischer Materie (Gehirn) wird vermutlich denen schwer fallen, die Geist und Gehirn für zwei voneinander getrennte Objekte sehen.
24.09.2012 10:02 •
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