dachte mir so, wenn man sich 1x an etwas erinnert was wirklich etwas Spezielles war - dann kommt doch gleich einer angelaufen und nörgelt rum. Naja, ist ja nun erledigt!
Hatte zur Krönung mit dem Fahrrad heute im Stockdunkeln 2 nette Begegnungen. Eine alte Frau die mich angepöbelt hat, weil ich auf dem Fussweg fahre - auf der Strasse rauschte der Feierabendverkehr und da wollte ich mit dem Fahrrad ganz bestimmt nicht mitmachen . Und auf dem Rückweg hätte mich auf dem Zebrastreifen beinahe so ein alter Daddy umgenagelt obwohl ich nach vorne sogar zwei helle Lampen habe. Ich musste mit dem Rad eine Vollbremsung machen inklusive komplett wegrutschendem Hinterreifen, um eine Kollision zu vermeiden!
Soviel zur Sicherheit kompetenter Strassenteilnehmer, und der Besserwisserei gewisser Personen hier, hmpf.
@calinmagique
das finde ich ganz toll, dass Du solch angagierte Sachen mit Deinem Moped machst!
Ja, und fahren ist ganz schön anstrengend. Wir haben damals aber so ziemlich jedes Wochenende hunderte und manchmal tausend Kilometer weggezogen. Zu den Motorradtreffen, oder um Leute zu besuchen die man dort kennengelernt hat. Es gab immer wieder Treffen, wo aus ganz Deutschland und auch dem Ausland Biker dabei waren.
Übrigens möchte ich mal anmerken, dass ich selbst nie getrunken habe, wenn ich mit dem Moped unterwegs war - hatte viel zuviel schiss mit der Kiste umzukippen - für manche wahrscheinlich nicht die richtige Begründung, aber so wars eben.
Das was Du von dem Ausflug erzählt hast, kenne ich auch. Mir ist das mit meinem Moped mal im Sand passiert. Als ich da dann völlig festgesteckt habe, habe ich einen starken Mann gefragt, der vor allem guten Bodenkontakt mit den Füssen hatte, ob er mir hilft. Als Frau geht das!
Und mir ist auch mal ein Motorrad umgekippt, aber dafür konnte ich fast nichts. An einem schönen Samstagnachmittag, ich hatte meinen Führerschein gerade frisch in der Tasche, sassen wir mit ein paar Jungs und mir Mädel zusammen. Und die Jungs kamen auf die Idee, dass ich ja von dem Einen mal die Goldwing fahren könnte. Damals das grösste und schwerste Motorrad, was es in Deutschland zu kaufen gab. Mir war natürlich ungefähr klar, wie das ausgehen würde. Die Jungs wollten mich aber unbedingt drauf setzen : Du musst gleich auch die richtigen Böcke fahren - sonst wird das nix! Zwei haben das Motorad festgehalten, und einer hat mir dabei geholfen darauf zu kommen. Der Bodenkontakt für mich war ungefähr der einer Ballerina. Sie lobten noch mein Kupplung - Gasspiel beim anfahren, winkten mir hinterher, und ich bin durchs Wohngebiet gefahren. Und jede Runde aufmunterndes Winken, Rufe wie das geht ja super und ich bin gefahren. Nach einer halben Stunde fragte einer Mal ganz vorsichtig, ob ich nicht anhalten wolle. Tja, nur zu gerne. Aber ich wusste ja, dass mir das gute Stück beim Anhalten umkippen wird.
Und bei der nächsten Runde dachte ich mir: nützt ja nix! Also Bremse, zu kurze Beine, Lenker eingeklappt und Moped auf der Seite. Zum Glück hatte die Maschine Sturzbügel...! Aber ich habe sie aus der halb gekippten Position wieder alleine hochgestemmt - zig Zentner.
Und es gab unzählige Situationen, wo mich die Beklopptheit anderer Fahrzeugführer das Leben hätte kosten können. Zum Glück beschleunigte die Kawa immer sehr gut, wenn man runtergeschaltet hat. Von daher stimmt auch der Spruch: wer bremst, verliert!
Einmal hätte ich allerdings selbst Schuld gehabt. Weil es hier im Norden auf dem platten Land echt ein Kurvendefizit gibt, bin ich eine Strecke mit total engen Haarnadelkurven manchmal zig mal hintereinander gefahren. Das eine Mal Stand zwischen zwei Kurven ein Treckeranhänger im Weg. Aus der ersten Kurve heraus war ich zum Glück mit dem Gewicht auf der richtigen Seite unterwegs, sah dann den Anhänger vor mir, runterschalten und noch tiefer legen war eins, und dann ging es in die nächste 90 Grad Kurve - andere Seite. Am Ende des Hängers kurz Gas weggenommen, komplett in die andere Richtung fallen lassen und Vollgas. Danach habe ich die Strecke immer erstmal in Augenschein genommen .
Es ist so witzig, was Du von Deinen Mofaerfahrungen schreibst. So eine habe ich auch - ich wusste nicht, wie ich wieder anhalten sollte. Aus lauter Verzweiflung bin ich in einen Zaun gefahren. Der Rest drumherum, hat sich auch nicht wieder eingekriegt. Nur der Besitzer war stocksauer auf mich . Ist aber nichts passiert - der Mofa, meine ich.
Das ist so irre, wie das Alles vor dem geistigen Auge wieder aufersteht. Ich habe Jahrzente nicht mehr daran gedacht!
Nein, und ich würde jetzt nicht mehr fahren. Den Gedanken habe ich schon lange - wegen der Beklopptheit der anderen Fahrzeugführer. Fünf Menschen mit denen ich früher viel unterwegs gewesen bin, haben in den letzten 20zig Jahren den Tod gefunden. Jeder unverschuldet. Der Letzte vor drei Jahren, hier bei mir nebenan. Ein Auto ist aus einer Auffahrt gefahren, und hat ihm die Vorfahrt genommen. Ähnlich wie bei den andern Unglücken. Ich bin früher schon jedes Mal auf die Kiste gestiegen und dachte: dies kann mein letzter Tag sein. Doch damals waren nur die Hälfte der Fahrzeuge insgesamt unterwegs, und es gab da auch nicht so oft diese grausigen Unfälle, wo ein anderer einfach gepennt hat.
Ausserdem sind mir die heutigen Maschinen auch zu agressiv und zu bissig. Wir sind damals mit einem fünftel der PS herumgefahren, und trotzdem war meine kleine Kawa im Anzug und der Endgeschwindigkeit schneller, als fast jedes Auto.
Ausserdem hatte ich jedesmal unglaubliche Probleme, im Winter wieder mit dem Auto zu fahren. Dafür hatte ich nach dem Motorrad überhaupt kein Gefühl mehr, und musste es jedesmal neu erlernen. Und wie das dann mit der Trägheit so ist, bin ich irgendwann beim Auto hängen geblieben.
Soohoo, bevor ihr jetzt beim Lesen vor Ermüdung vom Stuhl kippt, beende ich diesen Schwall von Motorraderinnerungen . Hätte ja schon die nächsten im Kopf, das plätschert wie ein Wasserfall, wenn ich erstmal dabei bin - aber ich verschone Euch! - erstmal- (lach)
Wink und liebe Grüsse
13.12.2017 05:33 • x 1 #41