Zitat von Cbrastreifen: Ich kritisierte mehr oder weniger deutlich bestimmte Auswüchse des Naturalismus, der seinerseits Religionen pauschal kritisiert. Du kannst das nachlesen.
So hatte ich es auch verstanden beim Lesen der Beiträge. Ich kenn ja deine Sicht grob dazu und weiß, dass du dich an der Vermessenheit stößt, die Welt allein mit der Wissenschaft erklären zu wollen/können, obwohl ich denke, dass deine Wahrnehmung dir einen Streich spielt und die Wissenschaft Gott wenn dann unabsichtlich durch die Reaktion der Menschen getötet hat, die es falsch verstehen wollten und nicht vorsätzlich, im Sinne von Destruktivität.
Ich kenne jedenfalls keinen Wissenschaftler, der in seinen Hinterlassenschaften allen erstens behauptet hätte Gott existiere erwiesenermaßen nicht. Eher im Gegenteil. Die meisten davon waren gläubig. Weil das ihre Motivation war die Grenzen der Erkenntnis zu verschieben.
Es braucht ihn nur nicht als Rohrpaul. Als A. in Wandschrank. Als Lückenfüller.
Es wurde, wenn dann, lediglich immerwieder darauf hingewiesen, es nicht so klein, hierarchisch und selbstbeweihräuchernd zu halten, als wüssten wir bereits alles in unserer Unwissenheit.
Weg vom Animismus und weg vom Theismus. Macht einen vielleicht existierenden Gott oder göttliche Kraft nicht zum sklavischen Knecht unseres Willens und uns zum Nabel seiner Welt. Sowas birgt immer die Gefahr des Selbstbetrugs.
Lasst uns doch erstmal schauen, was wir erkennen können, statt erkennen zu wollen, was wir erkennen möchten. Dazu gehört es Gott und alles was sich nicht einbeziehen lässt, außen vor zu lassen und kritisch zu hinterfragen, ob es auch eine Erklärung gibt, die nicht auf Magie oder Unnatürlichkeit beruht, sondern auf Gesetzen.
Ob man in all diesen Gesetzen, Mechanismen oder Prinzipien letzten Endes dann einen Gott erkennen will, der sich in seinem Werk verewigt hat wie ein Uhrenmacher, dazu hat die Wissenschaft selbst keine Meinung, weil sie es auch nicht haben kann. Das ist nicht der Selbstanspruch. Nur mag es die Vernunft der Kritik gar nicht, wenn man ihr sagt, dass dieses oder jenes ja Gott sein
müsse, weil es sonst keine bessere Erklärung gibt.
Das ist genau dieses Ausruhen auf der eigenen Unzulänglichkeit, was Teil der wissenschaftlichen Selbstkritik ist - als ihr eigener größter Kritiker. Nicht ausruhen auf keine Ahnung, Magie oder Gott.
Und so sehe ich es auch.
Ich glaube daran, dass alles was ist, zusammengefasst, immer Abbild seiner eigenen Existenz ist und beinhaltet was es selbst definiert wie eine Uhr Uhr ist, weil sie alles der Uhr beinhaltet, aber ich glaube nicht daran, dass dieses Etwas ohne Namen oder nähere Beschreibung so klein und beschränkt ist, das es nicht alles sein kann. Das ist mir persönlich zu hierarchisch und unfrei betrachtet - also eine Projektion durch uns selbst.