Zitat von Disturbed: Der Wunsch ist das eine, das was den Wunsch erzeugen mag, etwas anderes. Es wäre aber sicher schwer zu erklären, dass ein eigener Wunsch nicht eigenes Wohlbefinden generieren würde, wenn man ihn sich erfüllt, auch wenn es der Wunsch ist, anderen Gutes zu tun. Und natürlich ist das dann Egoismus. Ergo, ohne geht es nicht.
Nein, nicht wenn Du Altruismus als den Wunsch das Wohlbefinden anderer zu vergrößern definierst.
Dann ist die Frage nämlich nicht, wie es mir damit oder dabei geht, sondern dem anderen.
Wenn ich die Augen auf mich richte, ist es Egoismus, habe ich den anderen im Blick, nicht.
Ob ich mich nach einer Handlung gut oder mies fühle, ist dabei egal.
Stell Dir vor, Du liebst jemanden, aber sie liebt einen anderen. Wer liebt, lässt gehen, heißt es.
Wer so was mal erlebt hat, weiß, dass ist keine Entscheidung, bei der man sagt, dass heute der beste Tag meines Lebens ist, das ist verbunden mit Trauer, Enttäuschung, Resignation, aber es kann altruistisch sein, an einem anderen nun nicht mehr länger zu ziehen, auch nicht subtil.
Zitat von Disturbed: Ich glaube aber, Du verstehst mich nicht und ehrlich gesagt, so richtig verstehe ich Dich wohl auch nicht. Daher belasse ich es bei dem, was ich gesagt habe.
Wenn man sich nicht versteht, oder das Gefühl hat, ist der bessere Punkt, das zu klären.
An welchem Punkt fühlst Du Dich denn nicht verstanden?
Dein Fehler ist m.E. das, was man eine petitio principii nennt, Du benutzt eine Prämisse, die in dem Schluss/ der Konklusion erneut auftaucht, nämlich: Weil es immer egoistisch ist, wenn man sich nach einer Handlung gut fühlt, ist ein gutes Gefühl danach immer ein Hinweis auf Egoismus. Ich überspitze, um zu verdeutlichen.
Die Frage ist, ob denn ein gutes Gefühl überhaupt zwingend ein Hinweis auf Egoismus ist.
Die Sonne scheint, ich fühle mich wohl, ist das Egoismus? Nein, warum?
Ich bin hungrig und esse ein Brot, Egoismus? Nein.
Es könnte egoistisch sein, wenn ich jemandem, der hungriger ist als ich, nichts abgebe.
Das wäre etwas, was man diskutieren kann.
Zudem: Wenn jede Handlung egoistisch motiviert ist, ist der Begriff tot, weil er keine Trennschärfe mehr hat. Man kann nicht mehr unterscheiden, was denn nun egoistisch ist und was nicht. Ein Begriff der alles oder nichts umfasst, ist nicht zu gebrauchen.