Zitat von Ja02:Alleine die Frage, ob sich die Qualität einer Erfahrung über ihre Intensität definieren lässt, wirft sofort das Problem der Quantifizierbarkeit auf. Was genau bedeutet Intensität in diesem Zusammenhang? Ist es emotionale Erschütterung oder vielleicht Kontrollverlust? Und ab welchem Punkt versagt dann der ...
so,ich hoffe das passt jetzt....erstmal 5 seiten zurück geblättert
Die frage ob ich intensität über `erschütterung ` oder `kontrollverlust ` definieren würde, kann ich dir leider nicht eindeutig beantworten....
Ich könnte mir vorstellen, dass das auch nicht bei jedem individuum gleich wirkt.
Die psyche handelt eben nicht immer logisch.
In der psychologie versucht man zwar immer wieder ansätze zu finden, die dynamiken erklärbar und auch voraussehbar zu machen, aber ich bin mir nicht sicher,ob das wirklich zuverlässig funktioniert.
wahrscheinlich ist auch deshalb statistik ein grosser bestandteil des psychologie studiums.
eben um etwas berechenbar/messbar zu machen.das kenn ich zumindest aus der forensik, straftäter usw….
denn wenn mathe nicht kalkulierbar ist,was dann...
was mir als spontane eingabe dazu auch einfällt: vielleicht sollten wir `erschütterung ` und `kontrollverlust` gar nicht isoliert sehen. Ich mein, kannst du dir nicht auch vorstellen, dass sowas hand in hand geht? Alleine ein starker kontrollverlust kann erschütterung nach sich ziehen.
Ich teile jetzt hier ausnahmsweise was persönliches, damit klar wird wie ich es meine.
Es gab situationen wo mir komplett das ruder aus der hand gerissen wurde.. Ich hatte auf das was jetzt kam 0 einfluss. Egal was ich tat, wie sehr ich auch kämpfte.
Aus diesem kontrollverlust heraus entstand dann eine starke emotionale Erschütterung.hinzu gesellte sich dann das gefühl der hilflosigkeit, des absoluten ausgeliefert seins.
Ich konnte es physisch spüren wie ich immer mehr in mich zusammen sackte.
das wäre für mich ein intensives erleben. Es fällt mir aber hier schwer kontrollverlust und erschütterung zu trennen. Eins folgte aus dem anderen.ich bin aber generell schon seit kindheit sehr sensible gewesen.daher weiss ich nicht,ob es dir -oder euch- da ähnlich geht.
Möglich ist auch, dass nicht alle gleich reagieren. Für einen steigt die intensität der erfahrung mit der erschütterung . Für den anderen ist der kontrollverlust das bedrohlichste.auch da spielt ja die persönlickeit mit rein als wie bedrohlich man den verlust der kontrolle empfindet.
Die frage ab wann die verdrängungsmechanismen versagen, kann ich dir natürlich ebensowenig wissenschaftlich fundiert beantworten.
Ich antworte jetzt mal einfach danach wie ich es mir als laie erklären könnte.
Ein ansatz könnte die resilienz des einzelnen sein.das variiert schon stark von person zu person.
vlt kulminieren auch irgendwann zuviele ereignisse ,sodass man dekompensiert.
auch abhängig davon, ob man noch anderweitig ressourcen hat.
Ein auto kommt über gewisse zeit mit zu wenig wasser oder öl aus. Steuert man dann nicht irgendwann die tankstelle an und behebt den mangel, gehts kaputt.vielleicht verschleissen nicht nur gegenstände,sondern es lässt sich auch hierauf übertragen.
Was die therapie betrifft ,bin ich ganz bei dir. Es gibt leute die mit diesem tool raus kommen, während andere refraktär sind ( hallo,hier! )
Vielleicht muss man hier zb auch die dauer der problematik im auge behalten. Es ist bestimmt einfacher jemandem bestimmte verhaltensweisen therapeutisch `abzugehwöhnen`, der erst einige jahre darin steckt , als einem der sie schon über 70 jahre lebt und internalisiert hat.
Auch in welcher situation der patient sich ansonsten befindet.. Ich könnte mir schon vorstellen, dass die prognose für eine person die -abgesehen von einem problem -in recht stabilen verhältnissen lebt, ein soziales netz hat usw, günstiger ist als für eine person bei der zb schon komorbiditäten vorliegen und die sich insgesamt zb. in einem desolaten zustand befindet. Letztere braucht wesentlich mehr kraft um vom erkennen des problems auch ins handeln zu kommen.
ich kann dir da auch keine these zu liefern die eine sichere vorhersage ermöglicht oder sogar einen beweis liefert.vielleicht funktioniert sowas in der psyche einfach nicht.
Beispiel aus meiner familie : Eineiige zwillinge, gleiches elternhaus, gleiche erziehung, gleiche jugend und freunde.
Aber die beiden haben komplett verschiedene wege gewählt mit ihrer prägung umzugehen.obwohl sicher beide die gleichen narben mitgenommen haben.
Also selbst eine prägung ansich bei menschen mit dem gleichen erbgut, scheint nicht wirklich -in ihrer ausformung -berechenbar. Wie soll man da die umkehr der prägung berechenbar machen?. Ich find das schon schwierig.menschen mit dem gleichen leiden entwickeln teilweise ganz unterschiedliche coping mechanismen ( scheint mir so).
Mir sind viele meiner verhaltensweise rational klar. Auch ohne therapie kann ich die ganzen triggerpunkten meiner Prägung zuordnen (meistens).
Aber wie du schon sagst , es ändert nichts.
für mich persönlich kann ich es nur so begründen, dass das gefühl welches hinter bestimmten verhalten steht viel dominanter ist.gefühle sind bekanntlich schwer zu kontrollieren.
ich muss dinge erst fühlen,bevor ein handeln folgt.macht das sinn,was ich versuche zu sagen?
das gefühl hinter dem destruktiven muster blockiert sozusagen die modifikation meines handelns....
noch ein privates beispiel ( ich mag nur nicht im öffentlichen raum hier näher drauf eingehen.daher klingt das vielleicht kryptischer als es eignetlich ist).
ich habe auf grund eines traumas als kind starke angst vor 2 dingen/menschen entwickelt.
ich fing sofort an zu weinen,bekam angst und wollte sofort fliehen bei diesen triggerpunkten.
ohne eine therapie,eine einschneidende erfahrung oder überhaupt ein bewusstsein dafür was mich da bewegte,verkehrten sich diese 2 trigger im laufe der zeit mehr oder weniger ins komplette gegenteil.
was vorher absolut negativ besetzt war,mochte ich plötzlich ....der zeitrahmen war grob kindergarten bis jugend....
ich wollte das als persönliche erfahrung ( wenn auch nur grob angerissen auf grund der vielen mitleser )hier einbringen ( stichwort psyche und logik oder berechenbarkeit).....
ganz ehrlich glaub ich auch,dass man seine prägung nie komplett abschütteln kann.sie bleibt ein teil.aber man kann einen modus finden um damit besser und gesünder umzugehen.wie schon in einem anderen kommentar mal gesagt : ein programm nicht komplett löschen,aber durch bestimmte erfahrungen überschreiben und es neu lernen....
einfach um ein erfüllteres und schöneres leben zu führen.
ok jakob,ich hab keine ahnung ob dir das hilft bei der frage,die dich umtreibt.
ich habs halt auf meine art versucht. vielleicht könnt ihr beide das ein oder andere noch verwerten
wenn ich mir die menge des textes so snsehe,hier flossen wohl wirklich einige gedanken das kann dann schonmal ausufern....zum teil dann wohl auch komplett am thema vorbei aber du kennst es ja aus privaten mails nicht anders