Zitat von Jakob02: Tut mir leid, ich würde mich hier echt gerne rege und kontinuierlich beteiligen, sitze nur nebenbei noch an meiner kleinen wissenschaftlichen Abhandlung über die (mathematisch begründete) Beeinflussung anisotropen Skalierungsverhaltens.
In unserer Nische dürfen wir uns alle Zeit der Welt lassen und in ganzen Sätzen schreiben. Don't worry.
Zitat von Jakob02: Heideggers Bewusstseinskritik deutet ja darauf hin, dass der Mensch auf bestimmten Ebenen des Bewusstseins gegen seinen eigenen Wunsch ankämpfen kann, sich von der Welt zu distanzieren, was eine Spannung zwischen objektiver Beobachtung und subjektiver Erfahrung offenbart.
Für ihn ist das ein Erkenntnisschritt. Heidegger ist in gewisser Weise sehr ganzheitlich, er sperrt die Leiblichkeit und die Eingebundenheit in die Welt nicht aus. Wesentlich ist, dass wir mit den Dingen umgehen, die dann zum Zeug werden. Das Ding Auto wird dann zum Fahrzeug, wenn ich es bennutze. Und so was tun wir die ganze Zeit.
Zitat von Jakob02: In vielen Bereichen der Physik, insbesondere in der Quantenmechanik, werden Begriffe wie Linearität und zeitliche Abfolge zunehmend infrage gestellt. Konzepte wie Nichtlokalität und Verschränkung sehen also lineares Zeitverständnis und Kausalität eher kritisch an und revolutionieren auf diese Weise unser traditionelles Verständnis von Naturwissenschaft.
Ja, ich sehe das mit Interesse und versuche es ein wenig zu verstehen.
Zitat von Jakob02: Kastrups Unterscheidung zwischen Bewusstsein und Meta-Bewusstsein ist auf jeden Fall ein starkes Argument dafür, dass unser Verständnis unserer selbst und unserer Umwelt nicht nur biologisch determiniert ist, sondern auch durch unsere Fähigkeit zur Selbstreflexion geprägt wird.
Ja, das ist ja ohnehin klar. Unser Biologischsein ist ja nur eine weitere theoretische Zuschreibung.
Zitat von Jakob02: Ich stimme dir zu, dass Heideggers Konzept des „in die Welt Geworfenen eine tiefe Einsicht in unsere fundamentale Einbindung in die physische und soziale Welt bietet. Wir sind nicht nur in eine physische Welt geworfen, sondern auch in ein Netzwerk von Sprechpraktiken und normativen Strukturen, welches unser Denken und Handeln beeinflusst.
Ja, genau so ist es.
Und diese Ebenen durchdringen einander. Irgendwie sind sie aber auch wieder nur sortierende Zuschreibungen. Aber an der Frage, wie die Welt denn nun ohne unsere Zuschreibungen tatsächlich ist, scheitern wir. Die ontologische Ebene (wie es ist), ist uns verstellter, als man oft glaubt und dann ist man doch wieder auf der Ebene der Theorien unterwegs.
Zitat von Jakob02: Quines Beispiel „gavagai ist ein klassischer Fall, der zeigt, wie komplex und fehleranfällig die Übersetzung und Interpretation von Sprache sein kann. Es ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass unsere Interpretationen immer von unseren eigenen Annahmen und Kontexten abhängen. Allerdings könnte man auch argumentieren, dass trotz dieser Unsicherheiten Kommunikation und Verständnis in der Praxis funktionieren. Wir sind in der Lage, uns auf eine geteilte Bedeutung zu einigen, auch wenn diese nie vollständig determiniert ist.
Ja, das waren auch meine Gedanken dazu.
Wenn man aufgrund seiner fehlerhaften Übersetzungen doch erreicht, was man will, können die nicht so fehlerhaft gewesen sein.
Zitat von Jakob02: Ich denke, was Quine uns wirklich zeigt, ist die Notwendigkeit einer gewissen Demut in unseren Interpretationen. Wir können nie vollständig sicher sein, dass unsere Übersetzung der Wirklichkeit entspricht, aber wir können durch Dialog und Interaktion eine gemeinsame Basis schaffen, auf der wir kommunizieren und zusammenarbeiten können.
Quine und Hume haben wohl irgendwie die Angewohnheit gehabt die Finger in die Wunden zu legen (denn Philosophie argmentiert prinzipiell und da liegt Quine oft richtig), aber man weiß nie so richtig, was man mit der Erkenntnissen anfangen soll.
Logisch folgt auch aus Gewohnheiten nichts zwingend (Humes Einwand), also prinzipiell, aber im Alltag eben doch.
Jedoch könnte unser Blick auf etwas den Alltag auch in eine bestimmte Bahn zwingen, damit konstruieren wir dann eine Welt, von der wir behaupten, dass sie ganz einfach da wäre.
Ist ein wenig so ein ewiges Ping Pong Spiel.